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Geschrieben von Schneckchen79 am 03.06.2011, 16:01 Uhr

Verschiedene Konfessionen im kath. Kindergarten

Hallo zusammen,

ich drehe mich gerade etwas im Kreis und wäre dankbar für etwas Input von nicht Beteiligten, weil es in unserem KiGa im Moment ziemlich heiß hergeht. Ich persönlich stecke in der Diskussion nur als Elternvertreterin drin und habe selbst eigentlich kein größeres Problem, möchte aber gern alle Seiten berücksichtigen.

Es ist so, dass unser KiGa katholisch ist, es ist der einzige KiGa in der Gemeinde. Städtische Einrichtungen gibt es in den Nachbargemeinden, eine ist 5, die andere 11 km entfernt. Die Grundschule ist hier am Ort, somit sthet eigentlich (wenn auch ungeschrieben) fest, dass alle Kinder automatisch hier in den kath. KiGa gehe und anschließend zusammen hier zur Grundschule wechseln. Der Kindergarten nimmt Kinder aller Konfessionen und natürlich konfessionslose Kinder auf.

Das Problem ist nun: Es ist ein wirklich SEHR katholischer Kindergarten. In allen sechs Gruppenräumen stehen kleine Altarecken mit Marienbildern und Kruzifixen, vor und nach dem Tischgebet bekreuzigen sich die Kinder - und zwar ALLE, also auch alle kleinen Muslime, Protestanten, Juden, Konfessionslose. Alle beten das Vaterunser oder Tischgebete, die sich explizit an Jesus richten; es finden regelmäßig typisch katholische Andachten statt (zuletzt eine Maiandacht).

Die Diskussion ist nun: Darf ein, wenn auch explizit konfessioneller Kindergarten allen Kindern seine Konfession so bedingungslos überstülpen?

Die Erzieherinnen sagen (sicher zu Recht), dass sie ja die nicht kath. Kinder schlecht jedes Mal aus dem Zimmer schicken können, wenn gebetet wird. Vor Andachten gibt es immer eine schriftliche Ankündigung mit dem hinweis, wer "aus weltanschaulichen gründen" diese Andacht nicht mittragen könne, solle sein Kind vor 10 Uhr wieder abholen.

Vorschläge, dass ja vielleicht zumindest das Tischgebet etwas konfessionsübergreifender sein könnte (also ohne Kreuzzeichen und einfach an einen "lieben Gott" oder "guten Gott" gerichet, der Vorschlag kam von einem muslimischen Vater, der sich damit gut arrangieren könnte), wurden ohne Diskussion vom Tisch gewischt. Wer sich nicht einfügen könne, müsse sein Kind eben in eine andere Einrichtung bringen.

Wie seht ihr das? Könnte ein kleines bisschen Toleranz der katholischen Trägerschaft in diesem Fall gut stehen, oder ist es tatsächlich so, dass alle anderen Konfessionen sich bedingungslos fügen sollten oder die Kinder tatsächlich täglich kilometerweit mit dem Auto fortbringen müssen, um dieser Form der katholischen Erziehung zu entgehen?

Ich freue mich über jede Antwort!

LG
Silke

 
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