Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Jorinde17 am 28.08.2018, 15:04 Uhr

Schulanfänger weint Wenn er in die Schule muß

Dein Sohn kann noch gar nicht sagen, was das genaue Problem ist, selbst wenn er wollte. Kinder in seinem Alter können nicht über sich selbst reflektieren oder ihre Ängste rational analysieren. Deshalb bringt es nichts, weiter in ihn zu dringen und nach irgendwelchen Gründen zu fragen. Selbst Viertklässler können meist noch nicht beantworten, warum sie sich auf bestimmte Weise verhalten. Sie reagieren auf so eine kopflastige Frage irritiert und ratlos.

Dein Sohn kann nicht sagen, aber ZEIGEN, dass er Angst hat. Dies kann man ja auch durchaus nachvollziehen: Die völlig neue Situation, die neue Lehrerin, das sich Behauptenmüssen in der Klassengemeinschaft, die neuen Kinder, die Anforderungen, die die Lehrerin stellt (auf einmal wird nicht mehr nur gespielt, sondern man hat viele Pflichten) - all das kann für ein sensibles Kind überwältigend sein.

Ich würde sehr eng mit der Klassenlehrerin im Gespräch bleiben. Vereinbart zum Beispiel, ob Du ausnahmsweise morgens mit zur Klassentür darfst (was ja in vielen Schulen ungern gesehen wird). Überlege Dir auch ein kleines Ritual, das Deinem Sohn Sicherheit gibt: Schenke ihm vielleicht eine preiswerte digitale Armbanduhr, die einen Timer hat. Der läuft rückwärts, und er kann dort sehen, wann die Schule aus ist. Selbst wenn er die Uhr noch nicht lesen kann, sieht er, wie die Zahlen immer kleiner werden.

Das habe ich bei meiner Tochter anfangs gemacht, sie fand das beruhigend. Es kann aber auch etwas Anderes sein. Vielleicht darf er einen vertrauten Gegenstand oder ein kleines Kuscheltier mitnehmen. Du kannst auch Belohnungen aussprechen oder etwas Schönes für nach der Schule ankündigen. Das hat später bei meinem Sohn geholfen, der anfangs ebenfalls Angst hatte. Das muss nichts Großes sein, es kann die Einkehr beim Bäcker oder der Eisdiele (oder auch mal bei Mäckes) sein.

Auch hilfreich: Schnell Freundschaften knüpfen. Frage ihn, wen er mal nachmittags zum Spielen einladen könnte und sprich die betreffende Mutter an. Im ersten Schuljahr steuern die Mütter die Verabredungen noch sehr mit, das ist üblich. Nachmittags und nur zu zweit entsteht schneller und leichter eine Freundschaft als in der unübersichtlichen Klasse. Wenn er einen neuen Freund hat, den er morgens trifft, denkt er bald nicht mehr an die Angst.

Was ich auch machen würde: abendliche Bettkantengespräche. Erinnere Dich mit ihm nacheinander nochmal an alle Stationen des Tages und wie es so war, ob es sich blöd oder gut angefühlt hat, was schön war, was doof war - all so etwas. Das ist wie eine Mini-Psychotherapie für Kinder. Beim Erzählen und Sprechen können Stress und Angst sich lösen. Oft ist das die wirksamste Hilfe.

LG

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.