Die Geburt

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Geschrieben von Ebby_ am 07.11.2023, 8:16 Uhr

Harnverhalt nach Geburt

Hallo,
Der Beitrag ist mittlerweile schon etwas älter, trotzdem wollte ich auch meine Erfahrung noch teilen. Mir hat das im Verlauf sehr geholfen und ich hätte mir mehr Beiträge, vor allem positiver Natur, gewünscht.

Ich hatte auch einen Harnverhalt nach einer Saugglockengeburt mit PDA. Zusätzlich war mein Sohn mit fast 4kg und einem Kopfumfang von 38cm ziemlich groß. Die Eröffungsphase verlief unproblematisch und die Austrittsphase dann verzögert. Bei 9cm Muttermundsöffnung habe ich dann die PDA bekommen. Letztlich wurde es dann eine Saugglockengeburt mit medikamentösen Wehenunterstützung. Dazu kam leider noch ein Dammriss 3. Grades.
Nach der Geburt habe ich einen Einmalkatheter bekommen. Dann konnte ich auf Station selbstständig etwas Urin lassen und wir sind am 2. Tag nach der Geburt nach Hause gegangen. Zu Hause bin ich häufig zur Toilette, es kam immer etwas, Urin konnte ich bei Druck auf den Bauch manchmal nicht halten. Der Bauch war weiter ziemlich prall und die Gebärmutter recht hoch mit starkem Wochenfluss. Am 4.Tag hat meine Hebamme uns dann wieder in die Klinik geschickt. Gebärmutter per Ultraschall nicht darstellbar, da die Blase mit 2.5L Urin davor war. Es wurde ein Einmalkatheter mit Ablassen der gesamten Urinmenge gemacht. Ich sollte dann versuchen Urin zu lassen und es kam nichts, obwohl die Blase gefüllt war. Wir wurden stationär aufgenommen, insgesamt für 6 Tage. In den Tagen erfolgte eine Dauerkatheteranlage mit 2 Auslassversuchen, medikamentöse Einstellung mit Myocholinen, Anleitung zum Selbstkatheterismus und zur Elektrostimulation. Letztlich konnte ich durch das selbstständige Katheterisieren entlassen werden, was in dem Moment schon ein Gewinn war. Zu Hause habe ich dann erstmal jedes Mal katheterisiert. Konnte dann im Verlauf reduzieren, genau wie die Medikamente. Zusätzlich war ich noch bei der Akupunktur, Osteopathie und Physiotherapie speziell für den Beckenboden (gibt extra dafür ausgebildete Physiotherapeut*innen). Meine Gynäkologin hat mir dann auch noch eine Haushaltshilfe verordnet, was die Situation nochmals entlastet hat, da mein Mann arbeiten gehen musste. Insgesamt hat das ganze 14 Wochen gedauert bis ich wieder normal zur Toilette gehen konnte. 14 Wochen die vor allem psychisch extrem belastend waren. Die Angst nie wieder normal zur Toilette gehen zu können, war einfach nur furchtbar. Es hat sich in der Zeit alles, wirklich alles um den Gang zur Toilette gedreht. Gerade die ersten 2 Wochen waren aus der Hölle. Retrospektiv kann ich jetzt sagen, ich hätte die Zeit mit meinem Kind mehr genießen und auf die Heilung vertrauen sollen, aber in dem Moment war das absolut nicht möglich. Es konnte mir ja auch niemand die Garantie geben, dass es wieder wird. Aber es wurde!

Und genau deswegen hoffe ich, dass mein Beitrag trotzdem noch weitere Betroffene etwas positiver stimmen kann. Etwas Mut macht.

Ganz liebe Grüße!

 
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