Die Geburt

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Geschrieben von titanilla am 28.01.2021, 4:42 Uhr

Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Liebe Mamas,

ich erwarte mein erstes Kind Ende Juli. Für die Geburt bin ich kein einfacher Fall: ich habe Vaginismus, habe oft Schmerzen beim Sex oder Untersuchungen, mein Beckenboden ist oft angespannt und ich kann nicht willentlich entspannen. Dazu habe ich auch noch Angst vor Ärzten (vor jeder/jedem, bedingt durch Kindheitserfahrungen). Von mehr oder weniger negativen Geburtsberichten von Bekannten und Unbekannten bin ich leider auch geprägt.

Vor den Schmerzen unter der Geburt habe ich viel weniger Angst, als vor Fremdbestimmung, unnötigen Eingriffen und deshalb Nicht-loslassen-können.

Ich habe mir immer eine Geburt außerhalb einer Klinik gewünscht, aber es scheint, ich habe da kein Glück. Ich hatte eine Hausgeburtshebamme gefunden, die aber jetzt abgesagt hat, weil sie selber schwanger ist. Bei allen Geburtshäusern in der Stadt bin ich auf der Warteliste. Es ist natürlich noch etwas Zeit zum Suchen, aber jetzt kreisen meine Gedanken schon wieder um die Klinikgeburt, und wie ich mich gegen das Personal dort wehren muss, usw.

Ich bin auf der Suche nach AUSSCHLIEßLICH POSITIVEN GEBURTSBERICHTEN von Frauen, die auch empfindlich sind und in einer Klinik entbunden hatten.
Sogar Dinge, die vielen Frauen nichts ausmachen, z.B. vaginale Untersuchungen (mehr als 2-3-mal), oder dass ein Zeitplan eingehalten werden muss, z.B. Presswehen max. 4 Stunden, danach Saugglocke, machen mir ein sehr ungutes Gefühl.

Die Geburtsberichte sollen für meinen Kopf sein, um meinen Ängsten was entgegenzusetzen. Schreibt mir auch gerne Strategien, wie ihr erreicht habt, dass eure Wünsche berücksichtigt werden. Habt ihr einen Geburtsplan geschrieben? Vorab mit dem Personal gesprochen?

Ich habe auch noch andere Bekämpfungsstrategien (Entspannungsmethoden, Doula, paar Sitzungen Psychotherapie), aber persönliche Erfahrungen wären mir sehr wichtig.

Liebsten Dank.

 
27 Antworten:

Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von 12Mami am 28.01.2021, 12:01 Uhr

Eine Beleghebamme hast du somit nicht mehr, richtig?!
Ich glaube dann ist es einfach nur wichtig, dass du dir ein gutes Krankenhaus raussuchst. Gute Krankenhäuser bieten ein Geburtsplanungsgespräch an wo vorher abgesprochen wird, was du willst und was nicht zB PDA etc...
Aber so ganz versteh ich nicht was deine Angst ist?! Denn zwingen irgendwas zu tun kann dich ja niemand und du hast ja sicherlich auch deinen Partner mit dabei der “aufpasst”. Zudem tun ja die Hebammen auch nur ihren Job, das muss man sich merken, sie würden ja nie was machen was dir schaden würde, sonder denken nur an das Wohl des Kindes und an deins. Ich hatte eine Saugglockengeburt und ich wusste es ehrlich gesagt in dem Moment garnicht, dass eine Saugglocke zum Einsatz kam, das hat mir im Nachhinein im Abschlussgespräch die Ärztin erst erzählt. Klar hört sich Saugglocke schlimm an aber wie schon gesagt du merkst in dem Moment nicht ob sowas zum Einsatz kommt oder du einen Scheiden- oder Dammriss erleidest oder sie ein Schnitt setzen müssen. Du spürst an sich nur die (Wehen)-Schmerzen und du sagst ja dass du vor den Schmerzen keine Angst hast.

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von Ellinor am 28.01.2021, 13:27 Uhr

Liebe titanilla

Ich bin zwar nicht empfindlich, aber ich kann dir versichern, dass die Hebammen und Ärzte nichts gegen meinen Willen getan haben. Alle waren nett und nichts wurde über meinen Kopf hinweg entschieden.

Ich war letztlich froh, um die Möglichkeiten der modernen Medizin (PDA) im Spital und konnte ab da die Geburt geniessen. Eingriffe sind also nicht per se schlecht, sondern können auch wirklich weiterhelfen.

Eine Doula ist sicherlich eine super Ergänzung zu Hebamme und Ärzten, denen die Zeit für eine enge Betreuung fehlt. Mit der Doula hast du jemanden an deiner Seite, der dich kennt und unbeschränkt Zeit für dich hat.

Alles Gute!

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von JuniMama-xx-xx-?? am 28.01.2021, 21:20 Uhr

Hallo, ich bin zwar nicht empfindlich o ä. und habe auch kein Problem oder schlechte Erfahrung mit Ärzten etc. aber ich antworte dir trotzdem, weil ich denke, dass ich etwas Positives für dich etwas beitragen kann:

Ich hatte -eher durch Zufall, ich hatte die Klinik nach anderen Parametern ausgesucht - ein wunderbares Geburtserlebnis in einem hebammengeführten Kreißsaal eines Krankenhauses. Das sind Krankenhäuser, in denen eine Hebamme den Kreißsaal führt. Ich habe erst kurz nach der Geburt einen Arzt gesehen ;-)

Vllt solltest du dich nach sowas umsehen. Wo wohnst du denn?

LG

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von JuniMama-xx-xx-?? am 28.01.2021, 21:24 Uhr

Die Hebamme hat meist nur beobachtet, wo nötig unterstützt, mich machen lassen, entspannendes etc angeboten und uns einfach hindurchbegleitet, ohne festen Plan, ohne unnötigen Eingriffe, ohne dauerndes untersuchen etc. ... War noch dazu eine kleinere Klinik mit wenig Geburten (relativ niedrig dreistellig pro Jahr), ich hatte sie die ganze Zeit für mich. Wenn du noch Fragen hast, gerne. LG

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von JuniMama-xx-xx-?? am 28.01.2021, 21:39 Uhr

Anzahl Geburten: etwas verschätzt ... trübt trotzdem nicht die Leistung der Hebammen/ des Krankenhauses.

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von Philo am 30.01.2021, 15:15 Uhr

bei meiner 2. Geburt saß die Hebamme strickend im Kreißsaal, sie war da, wenn ich sie brauchte und hat sich ansonsten völlig im Hintergrund gehalten (mein Mann war bei Kind groß). Ich fand das sehr angenehm.

Alles Gute Dir.

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von titanilla am 30.01.2021, 17:08 Uhr

Vielen lieben Dank für deine Geschichte und den Tip!

Genauso möchte ich es haben, dass ich in meinem Tempo machen kann, und die Hebamme einfach da ist :)

Ich wohne in Berlin, ein als "hebammengeführt" deklarierter Kreißsaal gibt es hier nicht. Allerdings gibt es ein anthroposofisches Krankenhaus, wo bei der Geburthilfe die Hebammen das Sagen haben und Ärzte nur in Notfällen hinzugezogen werden. Dieses Krankenhaus wurde mir schon von vielen empfohlen.
Ich hoffe, ich bekommen einen Platz da, die Anmeldung ist ab März möglich.

Liebe Grüße

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von titanilla am 30.01.2021, 17:09 Uhr

Danke Euch allen für eure Erfahrungen und Tips!
Ich bin nun beruhigter :)

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von Flapp am 31.01.2021, 19:18 Uhr

Hallo Titanilla,

Meine Erste Geburtserfahrung steht mir zwar noch bevor (2 Wochen noch ) aber aktuell hilft mir dieser Podcast sehr, der positiv auf die Geburt einstimmt und sogar Lust drauf macht:
Die Friedliche Geburt
https://open.spotify.com/episode/7Jc4SqdfD8r2KZgaaiFvPD?si=zc58_cbWRNGvjLklRoerXA

Kristin Graf hat auch eine Website, wo du viele positive Geburtsberichte lesen kannst. Sie ist mental Trainerin, aber der Podcast ist kostenlos und du musst auch nicht ihren Kurs machen um ihn zu verstehen und zu hören. Mir helfen ihre Gedankenanstösse total und ich kann es nur weiterempfehlen. die Erfahrungsberichte kannst du sogar nach Entbindungsort filtern, also Klinik, Geburtshaus usw - sehr praktisch!

Viele Grüsse

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von LittleT am 01.02.2021, 22:06 Uhr

Ich habe 2 Mal in einem antroposophischen Krankenhaus entbunden und bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.
Die erste Geburt war in einem Hebammengeleiteten Kreißsaal. Die beste Entscheidung ever. Nur sie, mein Mann und ich. Allerdings waren wir auch viel alleine. Als die Schmerzen für mich grenzwertig wurden, bekam ich auf Wunsch eine PDA.
Kind 2 kam nach Blasensprung bei 32+4 bei 34+0. Ich glaube, in einem anderen Krankenhaus wäre ich nach 24 Stunden eingeleitet worden. Hier wurde mir 3 Mal täglich 12 Tage lang Blut abgenommen, vorsorglich zwar auch AB gegeben, aber das Baby durfte selbst entscheiden, wann es wirklich auf die Welt möchte. Unnütze Untersuchungen vaginal wurden die ganzen Tage nicht gemacht, um keine Keime einzuschleppen.
Auch wenn die Zeit bis zur Geburt und auch auf der Neo bei mir Spuren hinterlassen hat, würde ich immer wieder ins antroposophische KH gehen, dabei bin ich selber da gar nicht von überzeugt *lach*.
Die zusätzlichen Mittelchen und Therapieangebote haben aber auch nicht geschadet!

Grundsätzlich war ich vor der ersten Geburt ein Angsthase in Sachen Ärzte und wäre niemals über Nacht im Krankenhaus geblieben.
Aber auch da musste ich eine Woche stationär ins Krankenhaus wegen vorzeitiger Wehen.
Ich habe in der Woche zwar nicht geschlafen, aber meine Ängste besiegt.

Da ich noch 2 weitere Male mit der Kleinen auf die Intensivstation musste, fühlte ich mich da schon fast heimisch.

Alles Gute!

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von ViviWestside am 03.02.2021, 4:26 Uhr

Moin,

Also ich bin keine schmerzempfindlicje Person und stecke das meiste eher gut weg, deshalb kann ich dir bezüglich der Angst vor den Schmerzen nicht weiterhelfen, in diesem Punkt bin ich sehr entspannt (und naiv) in die Geburt reingegangen.
Dennoch war meine größte Angst, die vor einer übergriffigen Hebamme und einer schrecklichen Geburt.

Ich habe mir dann ein Krankenhaus mit einem von Hebammen geleiteten Kreißsaal gesucht. Diese sollen meist mehr auf die Frauen eingehen. Außerdem habe ich einen Geburtsvorbereitungskurs bei einer Hebamme aus dem Krankenhaus gemacht, wo ich dann entbinden wollte. Diese hat mir wirklich jegliche Angst vor der Geburt nehmen können, deshalb kann ich dir das nur empfehlen. Außerdem kannst du beim Geburtsvorbereitungsgespräch alles ansprechen, worauf du gerne hättest, dass man achtet.

Und nun zu meiner Geburt:
Ich habe leider eine Schwangerschaftsvergiftung bekommen, deshalb stand leider eine Einleitung an. Ich hatte vorher nicht eine einzige Wehe, auch keine Senk- und Übungswehen, wusste also nicht, was mich erwartet.
Das Ganze tat wirklich weh (Oh Wunder...) und leider mussten die ganze Zeit die Herztöne und mein Blutdruck kontrolliert werden, weshalb ich die ganze Zeit liegen musste. Im liegen tat mir leider das Ganze viel mehr weh, als im Stehen, aber es ging nicht anders.
Die Geburt dauerte mit Wehen ins gesamt 18h und die Frauenärztin musste am Ende mit drücken und am liebsten hätte sie mich mehrfach in den OP geschoben. Die Hebammen haben sich aber richtig für mich eingesetzt, dass es natürlich klappt und eine andere Entbindene hatte aus einem Engpass auf ihre PDA verzichtet (oder sie für ein paar Stunden verschoben) damit ich meine bekommen kann und keinen KS brauche. (Die senkt den Blutdruck und meiner war viel zu hoch und durch die Schmerzen ging auch nichts voran, da ich einfach nur verkrampft war).
ABER obwohl es keine einfache Geburt war, habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt und auch wenn man mir nicht immer alles sagen konnte, was man dort unten macht, was mir sehr wichtig war, habe ich eingesehen, dass das nicht immer möglich war, da man manchmal einfach schnell handeln musste.

Die Geburt hört sich jetzt nicht so prickelnd an und manchmal habe ich auch noch darüber nachgedacht, was hätte besser laufen können, aber ich war am Ende sehr glücklich, dass es normal geklappt hat und würde das immer wieder so machen. Auch hat mir der Vorbereitungskurs sehr geholfen dort entspannt reinzugehen.

Mach dir nicht so viele Sorgen. Viele berichten über schlechte Geburten, um diese zu verarbeiten und meistens bleiben die schlimmen Geschichten besser hängen, als die Guten.

Ich hoffe du empfindest meine Geburt jetzt nicht als negativ Beispiel, da sie nicht nach meinen Vorstellungen lief (ich wollte in die Wanne und rumlaufen, aber das ging leider wegen dem CTG nicht), denn auch wenn es sich nicht so schön liest, habe ich sie als sehr positiv empfunden und die eigene Empfindung ist ja das was zählt. Zumal die Hebammen alle richtig nett war. Als mein Mann kam meinte ich, die die jetzt da ist ist die am wenigsten nette und er war schockiert, weil die war schon richtig nett, nur die anderen waren noch netter!

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von AliceBrownful am 03.02.2021, 9:32 Uhr

Ich habe meinen Sohn vor einem Jahr in dieser anthroposophischen Klinik in Berlin entbunden und kann sie dir nur empfehlen! Hatte auch große Angst, weil ich für meine zweite Geburt keine Beleghebamme gefunden hatte.
Alle waren sehr respektvoll und freundlich, die Kreißsäle wunderschön und insgesamt habe ich mich dort sehr wohl gefühlt.
Zur Anmeldung ein Tip. Am ersten Tag immer wieder anrufen, irgendwann kommst du durch. Ich habe mir da den Vormittag freigehalten und immer wieder die Wahlwiederholung gedrückt, nach 1,5 Stunden hatte ich dann eine freie Leitung erwischt.

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von AsMaRo am 06.02.2021, 1:11 Uhr

Ich kann zwar noch nicht mit einem Geburtsbericht dienen aber was ich sehr empfehlen kann ist die Vorbereitung mit HypnoBirthing. Mein Freund und ich haben uns in einem Online-Kurs auf die Geburt unseres ersten Kindes vorbereitet und waren beide sehr positiv überrascht!
Hier geht es darum sich selber in einen so ruhigen und entspannten Zustand zu bringen und somit völlig angstfrei (ohne Verkrampfungen, die durch Angst ausgelöst werden) eine sehr angenehme und positive Geburt zu erleben.

Innerhalb der nächsten Tage, maximal 2 Wochen, müsste ich einen Erfahrungsbericht mit dieser Methode verfassen können :)
Bisher kann ich aber sagen dass ich keinerlei Ängste habe und der Geburt sehr positiv entgegen blicke :-)

Google doch mal und überleg, ob das etwas für dich sein könnte um die Angst einzudämmen bzw. vielleicht ganz loszuwerden :-)

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von Ruto am 10.02.2021, 8:00 Uhr

Mir fällt loslassen auch wahnsinnig schwer und spanne meinen Beckenboden oft unbewusst an.

Ich habe an einer Uniklinik entbunden und würde es jederzeit wieder machen. Unikliniken sind in der Regel auf dem neuesten Stand, kann ich in meinem Fall absolut bestätigen. Hier wurde kein Dammschnitt gemacht (nur, wenn das Kind nicht anders gekommen wäre), sondern man hat es unkommentiert von selber einreißen lassen. Man geht ja davon aus, dass die Wunden dadurch besser heilen, und bei mir verlief die Heilung wirklich absolut unproblematisch.

Ich hatte erst Bedenken, weil ich eine Einleitung brauchte. Das wird gern mit Fremdbestimmung und erhöhtem Risiko für Kaiserschnitt gewertet. Es ging aber nicht anders, weil ich zu wenig Fruchtwasser hatte und die Hebamme bestätigte beim CTG, dass sie mit den Herztönen nicht super zufrieden ist.

Habe mich trotzdem gut auf alles einlassen können und war besonders bei den Presswehen wirklich an dem Punkt, den Ärzten und der Hebamme zu 100% zu vertrauen. Ich weiß nicht wieso, wahrscheinlich weil es einfach eine Grenzerfahrung ist (hatte keine PDA und auch sonst keine nennenswerten Schmerzmittel, weil die Geburt schnell lief und der Anästhesist es nicht mehr rechtzeitig geschafft hat). Und weil die drei auch gegenseitig respektvoll miteinander umgegangen sind (kein Arzt, der sich profilieren wollte, Respekt vor der Hebamme, die den Großteil der Arbeit gemacht hat). Das waren für mich gute Bedingungen, mich voll auf die Geburt zu konzentrieren und die Geburtshelfer auch als Helfer wahrzunehmen.

Auch beim Pressen war mein Thema natürlich das Entspannen und locker lassen. Die Geburtshelfer waren aber sehr entspannt und respektvoll, haben mich ermuntert, es zu versuchen (loszulassen), um es mir leichter zu machen, aber keinen Druck gemacht ("Das Kind wird auch so kommen"). Und haben mich ansonsten in allen Schritten walten lassen. Die Hebamme hat ab und zu Rücksprache mit dem Chefarzt gehalten (habe ich kaum mitbekommen, Hat mir mein Mann im Nachhinein erzählt), mich mit guten Hinweisen angeleitet. Zum Beispiel hat sie mir den Tipp gegeben, mir vorzustellen wie ich mein Baby mit meinen Bauchmuskeln rausschiebe, was dann auch geklappt hat. Mein Baby war nach ca 15 Minuten Presswehen geboren, ohne dass von außen eingewirkt wurde.

Als Fazit würde ich sagen, ist es wichtig, sich vor allem auf die Geburt einzulassen, sie zu nehmen wie sie kommt (es kommt eh alles anders als man denkt). Darauf würde ich mich am meisten konzentrieren.
Bei der Geburtsplanung würde ich unbedingt deinen Partner mit einbeziehen, der während der Geburt noch eher einen klaren Kopf hat als du, Und der ggf einschreiten könnte, wenn was gegen deinen Willen laufen könnte (oder zumindest nachhakt). Das macht es unter Umständen einfacher für dich, dich nur aufs Gebären zu konzentrieren, wenn du weißt, dass jemand anderes schon aufpasst. Wobei eine Doula das natürlich noch besser übernehmen kann, wenn du sowieso schon eine hast :)

Im Vorbereitungskurs hat uns die Hebamme ein Bild mit dem Baby im Geburtskanal mitgegeben, das wir uns immer mal wieder ansehen sollten. Mir hat es auf jeden Fall geholfen.

Mein Geburtsplan war eher für mich (und meinen Partner, in deinem Fall Doula), konkret planen kann man sowieso nicht. Fand es eher hilfreich, um mich vorher mental darauf vorzubereiten und das Gefühl zu haben, Kontrolle zu haben. Aber letztlich war der für mich zumindest völlig egal.

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von luisaak am 11.02.2021, 21:55 Uhr

Hallo
mir ging es ähnlich wie dir, ich hatte totale Angst das mit mir evtl. gemacht wird was DIE wollen statt was ICH will usw. allerdings muss ich sagen war es das komplette Gegenteil, ich wurde jedesmal gefragt ob ich etwas möchte oder nicht, auch bei der MuMu Untersuchung. Die Hebamme hat ständig gefragt ob ich bereit bin das sie Untersucht oder ob wir noch etwas warten sollen.

Ich habe vor der Geburt bereits auch häufig schmerzen beim Sex oder alleine beim FA bei den Vaginalen Untersuchungen usw. gehabt, dennoch empfand ich die Geburt für nicht allzu schlimm. Die Untersuchungen waren auch anders als wie zuvor, vllt weil durch die Hormone doch alles etwas weicher gemacht wird?

Ich durfte selbst die Positionen bestimmen wie es mir am besten gefiel, die Hebamme hat mich gefragt ob ich ggfs. gewisse Hilfsmittel möchte beim pressen z.B. ein Tuch zum ziehen, das sie mein Bein stützt etc.

Das gleiche gilt bei Schmerzmittel oder ähnlichen, mir wurde jegliches Angeboten ohne Zwang oder Druck und ich durfte selber entscheiden. Ich durfte in die Badewanne wie es mir lieb war, es wurde mir Angeboten und vorerst wollte ich es nicht und das wurde akzeptiert, später wollte ich dann doch und habe es angesprochen und das war kein Problem, keiner war sauer das ich vorher ablehnte oder sonstiges.

Ansonsten wenn es dir hilft frag deine Begleitperson, Partner, Mutter, Freundin etc. ob sie auch drauf achten können das nichts gemacht wird was du nicht willst oder die dir helfen deine Wünsche zu äußern. Bei mir war mein Partner mit dabei und das hat mich sehr Unterstützt. Einfach zu wissen da ist jemand „falls..“ was aber nicht der Fall war.

Auch der Kreißsaal sah ganz anders aus wie in meinen Vorstellungen, total gemütlich gestaltet. So das man sich auch nicht unwohl fühlte sondern in gewissen maßen sich doch etwas entspannen konnte. :)

Ich würde dir raten einfach bei mehreren Krankenhäusern die für dich in Frage kämen eine Vorstellung zu machen, die den Verlauf erklären zu lassen, deine Ängste anzusprechen und dir vllt vorher auch die Kreißsäle anzuschauen. :))

Ich wünsche dir noch eine restliche schön Kugelzeit und viel Glück, evtl. findet sich ja noch ein Geburtshaus für dich! Ich drücke dir die Daumen!

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von titanilla am 15.02.2021, 11:01 Uhr

Danke für den Tip, ich habe schon einen Beitrag gehört, und werde noch mehr. Alles gute für deine Geburt!

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von titanilla am 15.02.2021, 11:05 Uhr

Joah, ein bisschen erschreckend ist es schon ;)
Aber es ist gut zu hören, dass du trotz deiner Angst vor übergriffigen Hebammen und Ärzten die Geburt als schön empfunden hast. Ich kann es mit zwar jetzt noch nicht vorstellen, aber scheinbar sieht frau viele Sachen anders, wenn frau das Baby schon im Arm hält :) Das gibt mir auch Hoffnung.

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von titanilla am 15.02.2021, 11:07 Uhr

Danke für den Tip, ich habe das Buch gelesen, war aber mir ein bisschen zu fremd. Ich bereite mich jetzt mit Achtsamkeit (MBCP) vor, weil ich damit schon mehr Erfahrung habe.
Ich wäre trotzdem neugierig, wie ihr euren Hypnobirth erlebt habt, also wenn du dazu kommst, schreib gerne darüber.
Alles Gute für dich! :)

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von titanilla am 15.02.2021, 11:10 Uhr

Danke schön für deine Geschichte. Es hilft mir sehr :)

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von titanilla am 15.02.2021, 11:16 Uhr

Hallo,
danke schön! Das macht mir Mut :) Es ist schön, dass du natürlich entbunden konntest.
Ich habe leider gerade erfahren, dass ich nicht außerklinisch gebären darf, wegen eines kleinen Herzfehlers, der mich sonst in keinem anderen Lebensbereich beeinflusst, und ich auch keine Medikamente nehmen muss.
Zum Glück habe ich schon von Hebammen zwei Kliniken empfohlen bekommen, die "wie zu Hause" sind. Da werde ich mich anmelden.
Liebe Grüße

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von Storiette am 18.02.2021, 23:54 Uhr

Eine Alternative wäre noch die Begleitung durch eine Doula. Diese lernt dich vorab kennen und kann dich unter der Geburt unterstützen und für dich einstehen, wenn du es nicht mehr alleine schaffst.

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 19.02.2021, 10:20 Uhr

Hallo,

Doulas sind in Corona Zeiten als Begleitung im Kreißsaal nicht gestattet.

Grüße
Silke Westerhausen,Hebamme

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von zitronenmama am 23.02.2021, 17:27 Uhr

Hallo,

ich bin eine Mama mit Angstzuständen. Ich habe die Geburt als eine durchweg positive, zwar schmerzhafte, aber sehr lohnende Sache erlebt. Es kommt wirklich drauf an, wo du dich wohlfühlst.

Bei mir war es so, dass ich bei der Kreißsaalführung (keine Ahnung, ob es sowas momentan gibt) sofort gespürt habe: HIER ist irgendwas anders. Hier will ich entbinden.

Es hat sehr geholfen. ^^

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 24.02.2021, 20:36 Uhr

Hallo,

Normalerweise bietet jede Klinik virtuelle Infoabende an - die Geburtshelfer,Schwestern und Pädiater stellen sich vor;hier können sich die schwangeren Frauen ein gutes Bild von der Abteilung machen.

Grüße
Silke Westerhausen

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von .Ente. am 02.03.2021, 11:47 Uhr

Hallo~
Ich wollte eigentlich nicht im Krankenhaus entbinden, aber dann bin ich einfach hin gegangen.
Als die Wehen um 9 Uhr immer stärker und häufiger wurden, bin ich bei mir zuhause in die Badewanne gegangen. Ich habe mir entspannende Musik angehört. (ich habe sie davor immer wieder angehört und mir gesagt, dass wenn ich diese Musik höre alles gut und ruhig ist) nach ungefähr einer Stunde hatte ich ein Gefühl, dass jetzt etwas auf mich zu kommt, dass ich nicht alleine schaffe.
Dann bin ich mit meinem Mann ins KH gefahren.
Ich war irgendwie voller vertrauen, ich hatte null Angst und lies mich auf alles ein.
Als ich ankam war mein Muttermund auf 2 cm geöffnet.
Ich gab der Hebamme einen Zettel, dort stand dass sie mir jeden Eingriff erklären sollte. Und dass ich nicht auf dem Rücken entbinden möchte.
Ich konnte die Wehen gut veratmen. „uuh“ hat mir sehr geholfen. xD
Ich war automatisch in einem Trance zustand und wollte auch darin bleiben. Die hebamme dachte ich kann nicht mehr, aber ich brauchte diesen Zustand um mit den Schmerzen klar zu kommen. Ich hielt die ganze Zeit an meinem Mann fest, da es mich sehr beruhigte ihn zu spüren. In einem Ohr hatte ich einen Ohrstöpsel drinnen, damit ich mehr für mich war. Wenn sie mich untersuchen wollte aber ich es nicht wollte hat sie mir erklärt das es besser wäre es zu machen, damit man weiß wie weit es schon ist. Ich lies mich darauf ein. Wenn du dich einlässt dann ist alles gut. :)
Am Ende lag ich doch auf dem Rücken, aber sie sagte mir, dass so wie das Kind gerade liegt es so besser wäre. Ich war damit einverstanden und dann kam der kleine um c.a. 17 Uhr Uhr auf die Welt. Ich hatte keine Verletzungen und man musste nicht eingreifen und ach 4 Stunden war ich dann schon wieder zuhause. :)
Bewahre Ruhe und lass dich ein, denn was anderes zu machen bringt dich nicht weiter.

Ich wünsche dir alles gute!

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von misssilence am 23.03.2021, 20:28 Uhr

Hallo,

Ich bin nicht empfindlich, aber ein Kopfmensch. Abschalten ist nicht meine Stärke.

Ich war in einem normalen, wenn auch stillfreundlichen, KH. Ich wurde zwei Tage eingeleitet (Präeklampsie, bei 39+0), hatte dann einen Blasensprung aber der MuMu öffnete sich in 12 Stunden kaum. Ich wurde dreimal in dieser Zeit vaginal untersucht, aber um zwei Untersuchungen habe ich gebeten Nur eine wurde vom KH vorgeschlagen. Dann musste leider nochmal nachgeholfen werden, da ich auch Streptokokken positiv war und die Gefahr einer Infektion bei Blasensprung einfach zu hoch. Ich wurde aber sehr gut aufgeklärt und hätte nein sagen können.
Die Geburt selbst wurde von einer ganz ganz tollen Hebamme betreut, eine ebenso tolle junge Ärztin kam erst am Ende hinzu, als die Herztöne kurz schlechter wurden. Aber auch da, haben sie immer mit mir gearbeitet, ganz offen und wir haben es ohne Eingriffe (abgesehen von einem Schmerztropf) geschafft.

Ich habe versucht immer an mein Baby zu denken, das bald da sein würde. Das hat mir ganz viel geholfen. An das weiche Hautgefühl, den ersten schrei gedacht...an all die schönen Ultraschall Bilder. Am Ende durfte ich den Kopf fühlen, das war echt nochmal eine Hilfe zum Schluss!

Ich wünsche dir alles alles Gute und dass du die Geburtsumgebung findest, die für dich richtig ist!!

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Re: Bitte positive Klinik-Geburtserfahrungen von empfindlichen Frauen

Antwort von Berlinka36 am 13.04.2021, 6:57 Uhr

Hallo,
Ich habe Mitte Dezember 2020 in Berlin entbunden. Ja ich bin schon ziemlich empfindlich. Ich bin sehr zufrieden mit dem Krankenhaus in dem ich meinen Jungen zur Welt brachte. Zuerst wollten sie mich da loswerden, da sie voll waren. Zum Glück waren alle anderen Krankenhäuser auch voll und ich durfte bleiben. Auf jeden Fall die ersten 3h Stunden saß ich im Warteraum... Nicht so schlimm.. Ich lag da eigentlich, mich hat es nicht gestört, ich habe es irgendwie intuitiv gewusst dass ich hier in guten Händen bin. Nach dem ich aufgenommen wurde, gab es ein ctg. Dann war ich 5 h im Zimmer und die Wehen kamen. Nach 5h ging ich wieder zur Ctg in den Kreißsaal. Nein ich wurde dahin begleitet um genauer zu sein. Nach dem ctg wurde mir Kliestier angeboten, ich habe es angenommen und rannte nach 5 Minuten auf die Toilette. Dann konnte ich meinen Mann anrufen und er war ab 23 Uhr bei mir. Dann bekam ich ein Schmerzmittel, weil ich danach fragte. Dannach wurde mir Badewanne angeboten. Das war toll. Das habe ich mir so gewünscht. Nach 2 h in der Badewanne ging es in den Kreißsaal ich habe selbst bestimmt wann ich rausgehe.Ich habe danach der PDA gefragt und bekam diese schnell und einwandfrei gesetzt. Gegen 6 Uhr bekam ich oxytocin um die Wehen Tätigkeit anzukürbeln. Die Hebamme bat ich ab Sa bei uns zu bleiben. Vorher lief sie hin und her. Sie hat mir akupunktur angeboten. Ich willigte ein. So setzte sie mir eine nadel am damm.auch heiße umschläge am damm bekam ich. Um 8.30 kam mein Sohn zur Welt. Wir bekamen sehr gute Hebammenbetreuung. Ruhig aber bestimmt. Mei. Mann wurde gleich miteinbezogen und gelehrt niemals den wick3ltisch zu verlassen und immer eine Hand aufs Baby drauf zu halten. Ob das jetzt Werbung ist.. Nein das ist mein positiver Geburtsbericht und ich bin der Hebamme Beatrice und ihrer Kollegin die davor nachschicht hatte sehr sehr dankbar. Diese Geburtsstation ist empfehlenswert, auch wenn man da mit einem nicht wie mit rohen Ei umgeht. Da ist viel los und trotzdem würde ich da auf jeden Fall nochmal hingehen. Bei Interesse, teile ich Dir gerne mit welches KH das ist. VG.

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