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Geschrieben von SuitcaseOfMemories am 13.04.2023, 14:13 Uhr

Ich weiß nicht was richtig ist

Hallo,

Mein erstes Kind war zwar nicht so "extrem" wie bei dir beschrieben, aber auch kein Anfängerbaby. Uns war schon immer klar, dass wir ein zweites Kind wollen, aber aus rationalen Gründen haben wir uns früher dafür entschieden als mein Gefühl das vorgegeben hat.
Nun ist Kind 2 wenige Wochen alt und noch kann ich nicht soo viel Erfahrung beisteuern.
Aber was mir immer mehr bewusst wird, ist, wie wichtig es für mich ist, Dinge vorher möglichst gut zu planen und zu regeln. Das mindert meine Angst vor gewissen Situationen und weil ich entspannter bin, sind auch die Situationen selbst oft nicht so schlimm.

Wenn ihr noch Zeit habt,würde ich viele Dinge, die du beeinflussen kannst, schon jetzt angehen. Denn was ich nicht beachtet habe: mir ging es in der Schwangerschaft oft total schlecht (war in der ersten nicht so) und es war extrem herausfordernd, in diesem körperlichen Zustand ein Kleinkind zu betreuen. Deshalb wappnet euch am Besten auch schon für diese Zeit :)

Überlegt euch, welche Unterstützungsmöglichkeiten für euch im Rahmen des Möglichen liegen. Das kann ganz vielfältig sein:
- eine Haushaltshilfe, Putzfee, bezahlte Babysitter, Essenslieferdienste für stressige Zeiten, lange Elternzeit oder Stundenreduzierung des Mannes (ist natürlich alles eine krasse Kostenfrage und kommt leider nicht für jeden infrage)
- Leihgroßeltern, nette Nachbarn o.ä. - intensive Kontakte, die mal das große Kind betreuen, mal einen Einkauf übernehmen können o.ä. Dauert natürlich, so etwas aufzubauen...
- Gibt es Familie, die grundsätzlich unterstützen würde? Wir haben damals zB darüber nachgedacht, ca 30km weiter weg zu ziehen, um dafür näher bei der Familie zu sein. Außerdem kann mein Vater seit diesem Jahr - und das war vorher nicht möglich - ab und zu kommen und stundenweise auf Kind 1 aufpassen. Das entlastet auch enorm. Manchmal ist sowas ja absehbar und es lohnt sich, mit der Kinderplanung darauf zu warten?
- eine gute Krippe/Kita für Kind 1. Das entlastet so ungemein.
- das frühzeitige Umstellen von Ritualen (zB Papa bringt zukünftig das Kind ins Bett). Es ist eh gut, das schon anzugehen, bevor das Baby kommt, aber je früher, desto besser kannst du dir vielleicht die Zukunft vorstellen
- Zeit für dich! Feste Zeiten einführen, die sich möglichst auch mit Baby nicht ändern.
- gute Unterstützung, eine gute Hebamme ist Gold wert und hilft auch bei Sorgen und extremen Stimmungen in Schwangerschaft und Wochenbett, kann auch oft depressive Vestimmungen einschätzen und an passende Stellen vermitteln. Evtl macht es auch schon Sinn, sich vorab mit einer psychologischen Beratung, Familienberatung, Schreiambulanz o.ä. in Verbindung zu setzen oder mindestens schon mal die Nummern herauszusuchen
- Krabbelgruppen, Turnverein, Spielverabredungen etc. können teilweise enorm gut tun. Auch das kann man schon vorher einigermaßen einplanen

Noch kann ich wie gesagt wenig Erfahrung beisteuern, aber Kind 2 ist schon zu Beginn auch alles andere als easy. Trotzdem kann ich das (bisher, mal sehen, wie es in einigen Wochen ist...) deutlich gelassener nehmen als bei Nr. 1. Ich halte das Schreien deutlich besser aus und ich weiß schon, dass es besser werden wird und dass ich das erste Jahr nur in Kauf nehme, weil ich mich auf das Danach freue. Auch der Gedanke, dass es vielleicht das letzte Kind ist, hilft mir, die schönen Momente mehr in den Fokus zu rücken und den schlechten Momenten weniger Beachtung zu schenken.
Und: ich mache einiges anders, was mich bei Kind 1 sehr gestresst hat. Kind 1 hat stundenlang gestillt und ist oft an der Brust eingeschlafen, ich blieb mit liegen und habe das genossen. Allerdings ging Einschlafen und Weiterschlafen dann eben nie ohne Brust und die Nächte waren krass. Bei Kind 2 versuche ich ab Geburt, abzudocken, sobald nicht mehr wirklich getrunken wird, damit es hoffentlich nicht so extrem wird. Und ich hab schon ganz früh angefangen, 1x täglich abzupumpen und die Flasche zu geben. Kind 1 hat die Flasche nämlich konsequent verweigert, Brei dann später ebenso, sodass ich 13 Monate voll gestillt habe und nicht mal entspannt Lebensmittel kaufen konnte aus Angst, dass das Kind Hunger bekommt und alles zusammenbrüllt.
Ich selber konnte aber auch emotional extremst schwer abgeben.
Dieses Mal achte ich viel mehr darauf, mehr dafür zu tun, dass auch der Papa oder mal die Großeltern das Kind schon früh betreuen können. Das verhilft mir hoffentlich dazu, dass dieses krasse Gefühl von " ich darf nie alleine weg und ich darf auf keinen Fall ausfallen/krank werden etc" nicht auftritt. Das würde mich deutlich entspannen. Mal schauen, ob es klappt.

Also: sorgt früh genug in so vielen Bereichen wie möglich vor, genieß die Freiheiten, die du aktuell langsam wieder gewinnst und spür in dich hinein, was sich gut anfühlt. Und sei ermutigt, dass man bei Kind 2 vieles gelassener nimmt, weil man weiß, dass es vorbeigeht und sich am Ende lohnt.

Alles Gute!

 
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