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Geschrieben von SunnyNanni am 16.10.2021, 2:52 Uhr

Gender Disappointment

Ich möchte, unabhängig vom Geschlecht, einwerfen, dass es nicht selbstverständlich ist sofort Schockverliebt zu sein.

Ich denke es ist noch viel zu oft tabuisiert und kann zu schwerwiegenden psychischen Problemen führen, dass alle Welt einem sagt, dass man doch sofort in den kleinen Menschen verliebt sein muss und dieser Knirps das wunderschöne tollste Wesen sein muss, das man je gesehen hat. Oft kann das bei Müttern dazu führen, dass sie denken mit ihnen stimmt etwas nicht oder sie wären schlechte Mütter. Aber es kann einfach auch dauern. Ich finde da die Aussage einer Lehrenden im Studium so wertvoll die bei dem Thema so richtig ehrlich und offen geredet hat und erzählt hat, wie ihre Erwartungen waren. Wie das Baby aussehen wird, wie sie es sofort wunderschön finden und über alles lieben wird. Dann bekam sie den Knirps in den Arm und konnte nur daran denken wie hässlich sie das Baby fand und feststellten, dass ihre Traumvorstellung vom Schockverliebtheitszustand nicht aufging. Es dauerte eine Zeit, bis sie sich einfinden konnte. Und ja sie liebt ihr Kind und beim zweiten hatte sie dann auch sofort verliebt sein können. Aber es ist nun mal keine Selbstverständlichkeit.

Mittlerweile habe ich schon öfter mit Personen in der Arbeit zu tun gehabt, die im geschützten Rahmen ähnliches berichten, aber lange Zeit das Gefühl mit sich herumtragen mussten, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, sie gar schlechte Menschen sind.

Daher bin ich der Meinung, dass Menschen auf keinen Fall prinzipiell verurteilt werden sollten, weil sie sich nicht (sofort) freuen oder (anfangs) enttäuscht sind.

Bezüglich dem Geschlecht habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch oft die Angst dahinter steckt mit dem Kind dann "nichts anfangen" zu können. Oder der Wunsch eigene Interessen mit dem Kind zu teilen, die eher einem Geschlecht zugeordnet werden können. Und die Ängste oder (scheinbar) enttäuschten Wünsche lassen sich auch nicht sofort wegzaubern. Oft braucht es dann einfach auch Zeit und ein Kennenlernen von dem kleinen Menschen. Mit der Zeit wandeln sich diese Gefühle oft.

Und ja, meine Oma hat auch als ihr bei der Geburt gesagt wurde, dass es ein Junge ist mit "schon wieder?" geantwortet. Ja, sie hätte sich ein Mädchen gewünscht, was nichts daran ändert, dass sie ihre drei Söhne liebt.

Dennoch ist es nicht zu leugnen, dass manchmal tiefgründigere psychische Probleme bereits bestehen, die einen Beziehungsaufbau und das lieben lernen des eigenen Babys erschweren oder verhindern.

In jedem Fall bin ich dafür sich nicht zu scheuen sich professionelle Unterstützung zu holen.

 
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