Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von Jenny & Emily am 17.01.2002, 14:49 Uhr

Hier zwei Erfahrungsberichte....

Den ersten habe ich im RuB-Forum gefunden, den 2. in Biggis Stillberatung:


"Vor kurzem schrieb ich meinen Erfahrungsbericht schon einmal in einem ELTERN-Forum. Darauf bekam ich eine kleine Mailflut von Müttern die ähnliche Erfahrungen machen mussten. Wir haben beschlossen eine Mailingliste zu gründen, vielleicht finden wir hier noch weitere Interessierte oder Eltern mit ähnlichen Erfahrungen?!
Wer Interesse hat melde sich bitte per E-Mail bei mir. (claudia_bergersheim@web.de)

Wer die Methode anwenden möchte, lies zunächst bitte meinen Bericht und entscheide dann.

"Jedes kind kann schlafen lernen!" Oder etwa nicht???

Wir haben die Methode aus oben genanntem Buch bei unserer Tochter mit 7 Monaten angewand und hofften endlich nicht mehr jede Nacht ein Fläschchen bringen zu müssen und dazu noch 5 mal den Schnuller wieder in den Mund zu stecken. Ich muss dazu sagen, sie war ansonsten recht pflegeleicht und keineswegs übersensibel und klebte auch nicht besonders an uns, sie spielte auch gerne alleine. Sie war ein glückliches, freundliches kleines Mädchen, recht groß und kräftig für ihr Alter, weshalb wir auch glaubten die entzogene Nachtflasch würden ihr nicht schaden.
Einen festen Rytmus hatten wir schon länger versucht einzuführen, allerdings hielt unsere Tochter nicht wirklich viel davon. Sie wurde Morgens gegen 8:00 wach, sollte gegen 12:00 Uhr ihr erstes und gegen 16:00 Uhr ihr zweites Schläfchen halten und um 21:00 Uhr ind Bett gehen. Diese Zeiten verschoben sich allerdings ständig weil Hanna entweder zu früh müde wurde oder zu spät. Nachts verlangte sie bis zu 6 mal in jeder Nacht nach dem Schnuller, außerdem wollte sie gegen 3:00 Uhr noch ein Fläschchen und ließ sich auch nicht mit Tee beruhigen. Wir vermuteten, sie hatte sich das Fläschchen angewöhnt.
Also begannen wir mit der Methode als sie 7 Monate alt war.
Nach drei Tagen Schlafprogramm schlief unsere Tocher zunächst mal wirklich durch, allerdings weinte sie beim Einschlafen noch sehr lange. Ab dem vierten Tag begann sie panisch zu schreien wenn wir sie in ihr Bett legten, sie brüllte solange bis sie sich übergeben musste, auch wenn wir dabei blieben und mit ihr sprachen und sie streichelten! Sie brüllte einmal bis sie ohnmächtig wurde! Natürlich habe ich das Programm dann erstmal abgebrochen und 4 Wochen später erneut versucht.
Dieses Mal mit der festen Überzeugung durchzuhalten, für mich war die Methode die richtige Lösung und ich war wirklich überzeugt davon.
Unter Anleitung meines Kinderarztes hielten wir 1 Woche durch, wenn Hanna sich ohnmächtig schrie nahmen wir sie heraus und legten sie sofort wieder rein wenn es ihr wieder gut ging. Sie sollte ja nicht lernen uns so zu kontrollieren!
Ihr Brüllen aber wurde nicht weniger. Sie schlief auch immer weniger, sie wehrte sich vor dem Einschlafen. Ich hatte jedoch Angst abzubrechen, weil ich überzeugt war konsequent bleiben zu müssen. Konsequenz war laut dem Buch ja das Wichtigste und ich fürchtete ihr mit einem Abbruch des Programms mehr zu schaden!
Hanna schrie nun immer mehr, auch tagsüber, auch auf dem Arm. Sie ass plötzlich auch sehr viel weniger und konnte nicht mehr alleine spielen. Eigendlich spielte sie überhaupt nicht mehr.
Dann machte unser Kia Urlaub und ich ging zu einem anderen, weil Hanna über einen Tag jede Nahrung verweigerte und den ganzen Tag leise wimmerte. Das war genau 10 Tage nach beginn des Programms. Ich befürchtete sie war krank. Mit dem Kinderarzt sprach ich zunächst nur beiläufig über das Schlaftrainingsprogramm . Der Mann war entsetzt übe die Methode und riet uns das ganz schnell sein zu lassen. Hanna schlief zu dem Zeitpunkt auch nur noch etwa 8 Stunden nachts durch, allerdings unter großem Geschrei, ansonsten schlief sie garnicht mehr. Wir waren jedoch noch immer zu überzeugt von dem Buch und der Methode. Es musste doch klappen, was machten wir nur falsch?!
In der folgenden Nacht weinte Hanna 14 Stunden am Stück! Und das obwohl ich neben ihrem bett stand, sie heraus nahm, sie schließlich mit in unser Bett nahm. Sie schlief in den nächsten zwei Tagen in 24 Stunden nur noch etwa 6 Stunden auf den Tag verteilt. Meist auf der Krabbeldecke oder auf dem teppich, wo sie vor Müdigkeit einfach zusammensackte. Im Bett schrie sie nur. Nahrung bekamen wir überhaupt nicht in sie hinein, sie ließ sich nicht füttern. Alleine trank sie etwas Tee aus der Schnabeltasse.
Irgend etwas musste geschehen und ich sah ein, dass doch nicht Jedes Kind schlafen lernen kann!
Endlich gaben wir es auf!
Die Probleme waren damit noch lange nicht beseitigt, es dauerte eine Woche, bis Hanna wieder Vertrauen zu uns fasste. In dieser Woche musste ich meine Mutter bitten sie zu füttern!!! Wir mussten ihr Beruhigungsmittel geben! Zum Einschlafen setzten wir sie auf die Krabbeldecke bis sie einschlief und umfiel, dann trugen wir sie in unser Bett. Es war die härtste Woche von allen, denn ich hatte erkannt, dass ich Hannas Vertrauen komplett verloren hatte. Sie schien Angst vor mir zu haben.
Nach einer Woche besserte sich die Situation, Hanna kam wieder zu mir gekrabbelt, ließ sich wieder von mir füttern und lachte wieder, wenn auch selten. Langsam wurde sie anhänglicher als sie es je war, sie schlief wieder, allerdings nur in meinen Armen, ich hatte sie nächtelang im Halbschlaf im Arm, denn wenn ich sie ablegte brüllte sie sofort los. Lange Zeit mussten wir ihr noch die Beruhigungsmittel geben!
Inzwischen (sie wird nächte Woche 1 Jahr alt) schläft sie bei uns im Bett ganz gut. Allerdings wird sie noch immer jede Nacht schreiend wach und muss getröstet werden. Einschlafen kann sie nur, wen sie vor lauter Müdigkeit kaum noch stehen kann, oft weint sie sich in meinem Arm in den Schlaf. Jeder Versuch sie ins eigene Bett zu legen scheiterte und wir werden es vorläufig nicht mehr versuchen. Das Giterbett haben wir in den Keller gestellt, sie hatte Angst davor und traute sich nicht mehr in das Kinderzimmer. Sie hat nun ein großes Bett, wenn ich mich dazu lege schläft sie auch darin.

Unser neuer Kinderarzt meinte ein solches Trauma wäre nach diesem Programm nicht ungewöhnlich, er vermittelte uns Adressen anderer Familien, die die gleiche Erfahrung machen mussten. Bei einigen trat das Trauma schon nach drei Tagen Schlafprogramm auf!
Eines der Kinder musste an den Tropf, weil es keine Nahrung mehr zu sich nehmen wollte!
Die gestillten Kinder stillten sich durch das Programm fast alle ab!
Ein Mädchen wurde nach dem abgebrochenen Schlafprogramm wieder in den Schlaf gestillt, von dem Tag an schlief sie durch!

Ich möchte mit diesem langen Bericht niemandem ein schlechtes Gewissen machen, aber ich möchte, dass ihr wisst, dass der Plan auch schief gehen kann. Davon steht leider nichts in dem Buch.
Oft genug beamen wir vermittelt, wir hätten etwas falsch gemacht, wir häten halt nicht hinter der Methode gestanden und unsere Unsicherheit auf Hanna übertragen. Wir waren so sicher und überzeugt von der Methode, dass wir nicht merkten, dass wir unsere Tochter damit kaputt machten.
Man sagte uns wir hätten durchhalten sollen. Irgendwann hätte Hanna mit Sicherheit aufgegeben, da bin ich mir Sicher. Aber sie hätte damit jeden Glauben in mich als ihre Mutter aufgegeben!

Mein Kinderarzt sagt folgendes: Das Programm ist ein großer Eingriff in die Phsyche des Kindes und nicht wenige behalten bleibende Schäden davon zurück! Leider bleiben diese Schäden den meisten Eltern verborgen, das heist nicht, dass sie nicht da sind. Die meisten Kinder geben schneller auf als unsere Hanna und tun was man von ihnen verlangt.
Ein Kinderphychologe den ich mit Hanna aufsuchte begründet mit solchen "Dressuren", wie er sie nennt, viele Verhaltensstörungen selbst bei größeren Kindern.

Ich selbst musste erst diese Erfahrung machen, und sie auch meiner Tochter zumuten, bevor ich einsehen konnte dass die Methode nicht so gut ist wie sie oft hingestellt wird!
Heute ist mir klar, dass ich lieber ein schlecht schlafendes Kind habe, als ein derart misshandeltes!! Denn das ist diese Methode für mich, eine Misshandlung der Würde des Kindes!

Wenn ihr ähnliches erlebt habt, bitte verschweigt es nicht länger! Auch ich hatte große Probleme damit, meine Erfahrungen öffendlich zu machen, aus Angst vor Angriffen. Meine Scham war groß genug! Aber nur so können andere Kinder vor dem gleichen bewahrt werden.
Lasst euch nicht einreden, ihr hättet etwas falsch gemacht, wärt nicht konsequent geblieben oder hättet versagt!
Ich habe inzwischen über meinen Kinderarzt, meinen Kinderphychologen und über das Internet so viele Familien kennengelernt, denen es ähnlich ging. Und alle dachten sie wären die Einzigen! Und jede Familie, die die Erfahrungen nicht länger verschwiegen, lernte neue Familien mit der gleichen Erfahrung kennen!

Leider reagiert Frau Kast-Zahn nicht auf meine Briefe, in denen ich von unseren Erfahrungen berichte. Warscheinlich bangt sie um die Verkaufszahlen ihres Ratgebers, wenn sie eingesteht, was ihre Methode wirklich darstellt. "



"Liebe Frau Welter!
Mein Sohn ist nun 9 Monate, das Einschlafen am Abend und das Durchschlafen war schon immer schwierig. Ohne Stillen ging es einfach nicht!
Seid zwei Wochen wollte er nachts wieder 3-5 mal gestillt werden, ich konnte nicht mehr.
Ich lese oft bei ihnen das das normal ist, aber ich konnte irgendwie nicht mehr.
Vor einer Woche haben wir dann angefangen nach dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen". Ich weiß, sie halten davon nicht so viel, aber wir wussten nicht mehr weiter. Ich wollte so gerne abends mal wieder weggehen, aber dann musste mein Mann mich immer anrufen, weil der Kleine ohne Brust nur schreit. Ich dachte es würde ihm nicht schaden, wissen sie, das Buch ist wirklich gut und logisch geschrieben. Ich habe ihm geglaubt.
Wir haben also letztem Montag mit der Methode begonnen. Nach 1,5 Stunden Geschrei hat er geschlafen, wurde aber fast jede Stunde wach. Dann hat er wieder 30-60 Minuten geweint bevor er wieder einschlief. Wir haben ihm zwei mal eine Flasche gegeben, falls er doch hunrig war, die wollte er aber nicht.
Am Dienstag war er wie immer, am Abend schlief er schon nach 30 Minuten.
Mittwoch begann er schlechter zu essen, außerdem brüllte er hysterisch los wenn wir ihn in sein Bett legen wollten. Mein Mann meinte wir müssten da jetzt durch sonst wäre das ganze Teater umsonst gewesen. Es hat 2 Stunden gedauert bis er schlief und er weinte und wimmerte die halbe Nacht. Ich konnte dann nicht mehr und habe ihm die Brust angeboten aber er verweigerte sie! Er schrie nur noch lauter.
Irgendwann schlief er dann ganz erschöpft ein.
Donnerstag verweigerte er die Brust total und nahm plötzlich nur noch Fläschchen. Weil er so weing geschlafe hat ist er sehr quengelig und weint und jammert tagsüber viel. Abends ist er wieder nur nach langem Weinen eingeschlafen und wenn wir hingingen (spätestens immer nach 7-8 Minuten) regt er sich nurnoch mehr auf und brüllt wie am Spies. Wenn wir weggehen jammert er nur.
Seid Freitag verweigert er jede Nahrung, er will weder Brust noch Brei. Aus der Flasche trinkt er wenig und nur wenn er sie alleine halten darf.
Ich habe das Programm dann abgebrochen und ihn in unser Bett genommen, auch wenn es falsch war, aber ich konnte das nicht mehr mit an sehen. Allerdings schreit er dort genau so viel. Eher noch mehr und länger!
Mein Mann meint die ständige hinrennerei wäre falsch, das regt ihn nur noch weiter auf. Er will ihn in sein bett legen und schreien lassen bis er schläft. Er meint anders würde er es nicht lernen. Aber das ist falsch, das weiß ich!
Mein Sohn ist durch das Programm total verändert. Quengelig, weinerlich, schreit viel mehr als sonst und hat sich abgestillt was ich eigendlich nicht wollte. Ich wünschte ich hätte das nie getan, aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen.
Ich fürchte es hat ihm wirklich geschadet, wie kann ich ihm zeigen, dass ich trotzdem für ihn da bin? ich sage ihm ständig wie leid es mir tut und das ich sowas nie wieder machen werde aber er brüllt mich nur an wenn ich zu ihm rede.
Außerdem macht mir sein essen enorme Sorgen! Er trinkt nurnoch 3-4 mal am Tag 100 - 120 ml Folgemilch und isst nur ein oder zwei Kekse oder mal ein Stück Banane.
Das ist doch viel zu wenig, oder?
An die Brust will er garnicht mehr, ich glaube fast er hasst sie plötzlich. Ich glaube fast er hasst mich für das was ich mit ihm gemacht habe...
Meinen sie ich werde ihn wieder stillen können? Ich pumpe derzeit ab, aber er verweigert die Milch aus der Flasche zu trinen.
Meinen sie er wird das wieder vergessen? Wie kann ich ihm nur helfen?
Ich weiß mir keinen Rat mehr, das schlaue Buch hilft in solchen Situationen leider nicht weiter, nach dem Buch passiert sowas nicht!
Ich bin für jede Antwort und jeden Tipp sehr dankbar!

Enschuldigen sie, dass ich meinen Namen heute nicht nennen möchte, aber ich schäme mich richtig! "

 
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