Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 18.03.2005, 9:46 Uhr

Immer wenn Du glaubst, es kann nicht schlimmer werden....

....wird es schlimmer.

Am Dienstag bin ich nachts um 22:00 Uhr zum Finanzamt gehetzt, weil ich bis 15.3. meine Steuererklärung abgegeben haben sollte. Da war das WE natürlich schon runiniert, weil ich alles zusammengesucht habe. Mein Antrag auf Fristverlängerung war abgelehnt worden und ich hatte die Ablehnung am Freitag bekommen.

Am Mittwoch ist der Zahn, den mein Zahnarzt schon vor zwei Wochen aufgemacht hat, verstopft gewesen und die Backe schwoll an. Natürlich hat mein Zahnarzt Mittwoch Nachmittag geschlossen, aber weil ich wußte, daß das nur eine Kleinigkeit ist (mit dem Handbohrer kurz aufmachen - mein ZA braucht dafür 5 Minuten und spritzt auch nicht ein), bin ich zu einem anderen ZA gegangen. Grober Fehler. Zuerst mußte ich 2 Stunden warten, obwohl ich gesagt habe, daß das nicht mehr als 5 Minuten dauern kann. Nun ja, ich war ja Notfallpatientin, da kann man nicht viel sagen. Auf den Fragebogen schrieb ich schon, daß ich zum einen Psychopharmaka nehme und zum anderen Angstpatientin bin (dank meins superlieben Zahnarztes auf dem Wege der Besserung, vor einem Jahr hätte ich eher 10 Aktren in 2 Stunden eingeworfen, statt zu einem ZA zu gehen, den ich nicht kenne). Zuerst hat er mich praktisch ohne den Zahn anzuschauen 4 mal eingespritzt (und währenddessen seine E-Mails gelesen und die Stuhlassistentin angeschnauzt, wenn sie nicht das richtige Mail geöffnet hat). Dann kam er mit diesen kleinen, spitzen Nadeln und hat damit den Kanal wieder aufgemacht. Er hat aber wie ein wilder in meinem Zahn herumgestochert und dabei an der Backe herumgedrückt, um den Eiter rauszuquetschen. Ich kam mir vor wie ein Schwein auf der Schlachtbank, von den Schmerzen will ich gar nicht reden. Da liefen mir schon die Tränen runter. Dann ließ er sich von der Assistentin ein neues, gefährlich aussehendes Instrument geben. Auf meine Frage, was denn jetzt noch käme, meinte er, er müsse das jetzt aufmachen. Ich etwas unverständlich: "Aber das ist doch schon offen?!" Aber er meinte, da unten sei noch mehr. Ich frage ängstlich und inzwischen völlig in Tränen aufgelöst, was das wäre und ob es weh tun würde. Darauf raunzt er mich an: "Natürlich wird das weh tun. Stellen Sie sich nicht so an.!" Ich versuchte, ihm das zu erklären: "Ich bin nun mal Angstpatientin, da kann ich doch nichts für, ich mache das schließlich nicht absichtlich. Und wenn Sie sich und mir eine Menge Ärger ersparen wollen, dann sagen Sie einfach immer, was Sie machen, ob es wehtut, und wie lange es dauert." Da brüllte er mich an: "Halten Sie die Klappe, ich muß hier arbeiten!" Daraufhin sagte ich: "Nein, so geht das nicht!" Ich war auch nur noch am Heulen. Und da schmiß er mich raus. "So kann ich nicht arbeiten, dann gehen Sie doch!" Und ich habe mir das Lätzchen vom Hals gerissen und bin gegangen, völlig aufgelöst und unter Tränen.

So, wer bis dahin durchgehalten hat: Am Donnerstag ging es weiter.

Zuerst rief mich Fumis Lehrerin an: Fumi würde sich schon wieder ständig kratzen, sie nimmt an, daß sie Läuse hat. Ich müsse sie so schnell wie möglich holen. Ich habe gesagt, daß das nicht geht, weil ich am frühen Nachmittag eine Besprechung mit meinen beiden Oberchefs habe. Aber danach würde ich kommen.

Tja, und in der Besprechung wurde mir freundlich mitgeteilt, daß ich auf der Kündigungsliste stehe (am Dienstag bei der Betreibsversammlung wurde der Sozialplan verkündet) und ich mich doch bitte am Montag bei dem freundlichen Outplacement-Berater melden solle, der würde mir helfen, Bewerbungen zu schreiben.

Danach habe ich erstmal noch eine Runde geheult, habe meine Tochter abgeholt und eine große Flasche Infectopedicul und einen Nissenkamm gekauft. Und dann habe ich mich hingesetzt, Fumi behandelt (zum Tausendsten Mal in diesem Jahr) und zwei geschlagene Stunden mit dem Nissenkamm ausgekämmt (wer Fumi gesehen hat weiß, was für eine megamäßige Arbeit das ist), alle Sachen in die Wäsche geschmissen und mir überlegt, daß es jetzt WIRKLICH nicht mehr schlimmer kommen kann. Oder fällt Euch noch was ein?

Ich brauche keinen neuen Tag, ich brauche eine neue Woche. Ich komme mir vor wie Iob aus der Bibel. Da fällt mir ein: Doch, es kann schlimmer werden, nämlich wenn mir jetzt noch die Kinder weggenommen werden. Ohne Job kann ich die Wohnung nicht halten, evtl. werde ich gezwungen, wegzuziehen, dann sind die Kinder in Nullkommanichts bei meinem Ex. Ich kann nicht mehr, ich wíll nicht mehr, es geht einfach nicht mehr.

Hört das denn nie mehr auf?????

 
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