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Geschrieben von Moneypenny77* am 16.05.2006, 15:48 Uhr

@Frosch

Stimmt, Antje: es war eine Antwort auf Andreas Posting und nicht (mehr) auf Deines.

Viele Postings zu dem Thema kommen aber so rüber, daß es schon gar nicht mehr um stundenlanges Ignorieren eines schreienden Kindes geht, sondern auch ich fühle mich des Fehlverhaltens "beschuldigt", da auch ich Befürworterin des "kontrollierten Schreienlassens" bei MEINEM Sohn bin. Die Betonung liegt dabei auf bei meinem Sohn, weil ich das Gefühl hatte, daß diese Methode für ihn das richtige ist. Natürlich hätte ich es auch nicht durchgezogen wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte, daß es wirkt. Ich bin in immer länger werdenden Abständen rein und habe ihn beruhigt, bin aber auch immer wieder nach max. 2 Minuten wieder raus, egal, ob er dann noch geschrien hat oder nicht. Leicht ist mir das weiß Gott nicht gefallen, wer hört sein Kind schon gern weinen? An diesen drei oder vier Abenden, an denen wir das durchgezogen haben habe ich locker 2 kg dank "Schoki-intravenös" zugenommen.

Ich habe nur das Gefühl, daß das Familienbett zum Allheilmittel "kindlicher Dachschäden" mutiert ;-) und wenn ich heute in ach so "liberalen" Runden verkünde, daß ich meine Kinder nicht Nacht für Nacht im Bett haben will kann ich das Mitleid für meine armen Jungs geradezu fühlen.

Aber ich kann auch einige Gegenargumente bringen. So wird das Schlafen der Kinder im Zimmer/Bett der Eltern gegen SIDS forciert, weil die Kinder durch die Atem- und Schlafgeräusche nicht in einen gefährlichen Tiefschlaf fallen können. Hat aber alles Vor- und Nachteile, denn oft sind es gerade diese Kinder, die auch später nicht richtig tief schlafen können und bei jeder fallenden Stecknadel aufwachen. Neben Sebstian kann eine Atombombe einschlagen: der pennt!

Des weiteren behaupte ich, daß Urvertrauen auch heißt, daß Kinder darauf vertrauen können, daß ihnen nichts passiert, wenn ihre Eltern sie immer wieder in eine Situation bringen. Sprich: "Wenn Mama und Papa mich abends ins Bett bringen und das Licht ausmachen und sagen, daß mir nichts passiert, dann tut es das auch nicht, denn sonst würden sie mich nicht allein lassen." So herum könnte man es ja auch mal betrachten.

Und man darf auch nicht vergessen: Eltern sind auch nur Menschen und ALLE Eltern versagen irgendwann mal! Die einen, in dem sie irgendwann nicht mehr können und zu rigorosen Methoden greifen, um den Schlaf ihres Kindes zu erzwingen, die anderen, in dem sie tagsüber vor lauter Müdigkeit schnell die Geduld verlieren oder was auch immer. Kinder lernen schnell, daß Eltern auch Fehler machen und es ist ein hohes Gut, das wir als Eltern haben, daß Kinder eigentlich fast alles verzeihen (wobei man das natürlich nicht überstrapazieren darf).

Nobody is perfect, auch Mama nicht (und alle Schwiegertöchter dieser Welt werden mir zustimmen, daß es nichts schlimmeres gibt als Männer, die glauben, ihre Mutter sei unfehlbar *grins*) und ich kann Euch jeden Abend mindestens eine Szene aus unserem Tag nennen, die in der Nachbetrachtung nicht zu meinen Glanzleistungen als Mutter gehört.

Aber was zählt ist doch das "Gesamtpaket", das uns als Eltern ausmacht, wobei wir ALLE in diesem Gesamtpaket Leichen im Keller haben, alle!

So schreibt Andrea z.B. selbst: "Die Theorie vom Urvertrauen: keine Ahnung, ob die stimmt. Aber meinem Instinkt traue ich und der sagt mir, daß meine Kinder nicht alleine in ihren Betten weinen sollen. Das war nicht immer leicht für mich, denn ich gehe ja arbeiten und mußte trotzdem früh raus." Da könnte ich auch ganz ketzerisch fragen: Und wer war für Deine Kinder da, als Du arbeiten warst? Da könnte man auch ganz gemein sein und sagen, daß selbst die beste Oma oder Tagesmutter die Mama oder den Papa nicht ersetzen kann, wenn die große Not ausbricht. Aber auch damit lernen Kinder eben umzugehen OHNE, daß man hier gleich von bleibenden Folgeschäden ausgehen muß ;-).

Zugeben muß ich allerdings, daß ich nachts auch wesentlich öfter mit dem Kleinen im großen Bett in seinem Zimmer lande, als bei dem Großen. Den Großen habe ich gestillt, wieder ins Bett gelegt und bin zurück ins Schlafzimmer, damit er sich gleich daran gewöhnt, daß er nachts in seinem Bett zu schlafen hat. Dafür haben wir aber auch tagsüber nicht selten bis mittags in meinem Bett gelegen, zusammen Mittagsschlaf gemacht oder was auch immer. Die Kuscheleinheiten fehlen dem Kleinen natürlich jetzt, da dafür tagsüber die Zeit nicht ist, wobei sie vermutlich eher MIR fehlen als ihm, da er sie ja nicht anders kennt. So ist es oft mein schlechtes Gewissen, daß mich nachts dazu treibt, mich mit ihm ins Bett zu kuscheln und mir zu denken, daß ich mit der Schlaferziehung auch morgen noch anfangen kann.

 
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