Geburtstagsgeschenke streichen

Hallo,

Eure Reaktion ist seit Jahren nicht zielführend.
Herausforderndes Verhalten von Kindern und Jugendlichen hat immer einen Grund.
Es ist eine sehr spezielle Form der Kommunikation und Ausdruck von Unsicherheit, Hilflosigkeit und Frust.
Dein Sohn steht permanent unter einer Form von seelischem Druck, den man kaum nachvollziehen kann, wenn man nicht selbst betroffen ist.
Er ruht nicht zufrieden in sich, sondern kämpft ständig gegen seine Impulse, versucht sich sozialverträglich anzupassen und schafft es vermutlich dennoch häufig nicht.
Er versucht ununterbrochen im Moor zu schwimmen.
Die Intimsphäre anderer Menschen systematisch zu durchbrechen, ist ein Indiz für eine emotionale Überforderung.
Er weiß genau, dass das im zwischenmenschlichen Miteinander ein Tabu darstellt und macht es trotzdem immer und immer wieder.
So eine Spirale unterbricht man erstmal pragmatisch, indem man die Tür abschließt.
Deine Tochter ist zu Recht genervt, ihr persönlicher Raum wird verletzt, sie hat aber Möglichkeiten das abzuwehren.
Das ist für sie viel einfacher als für deinen Sohn, sein Verhalten zu kontrollieren.

Dein Sohn braucht keine Strafen, sondern Anteilnahme und Verlässlichkeit.

Ich weiß sehr genau wie schwer es ist, auf die Provokationen eines AD(H)Slers nicht mit Wut zu reagieren. Es ist menschlich das zu tun.
Unsere Impulse als Eltern solcher Kinder, sind ja auch nicht immer bestens unter Verschluss.
Es wird dir aber helfen, wenn du in seinem Tun keinen Angriff auf euch als Familie siehst, sondern sein “Gesprächsangebot“ aufgreifst.

„Ich sehe es geht dir nicht gut, das zeigt mir dein Verhalten. Was können wir GEMEINSAM tun, damit es dir besser geht und du deine Schwester nicht mehr verletzt? Denn das geht
nicht und das möchte ich in meiner Familie nicht!“