Baby und Job

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Geschrieben von Hase67 am 18.02.2015, 11:21 Uhr

Stimmt!

Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung berichten, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei uns sehr gut funktioniert hat, so lange beide Kinder in Krabbelgruppe und Kindergarten waren - die Einrichtungen waren toll und liebevoll, die Kinder haben sich dort sehr wohl gefühlt.

Mit der Schule fing es an, schwieriger zu werden, weil die Hortbetreuung (v. a. bei meiner Tochter) suboptimal war und außerdem kein Ferienkonzept anbot - bei meinem Sohn war der Hort dann zwar katholisch, aber schon deutlich besser, und es gab wenigstens Überbrückungslösungen für solche Ferien, die blödsinnigerweise am Mittwoch um 11.15 begannen (ist hier jede Sommerferien so) - sie wurden dann noch den Rest des Mittwochs, Donnerstag und Freitag betreut.

Als meine Tochter aufs Gym kam, gab es zwar eine Nachmittagsbetreuung, aber die war lausig - darauf hat sie freiwillig verzichtet, weil es dort sogar zu laut und chaotisch zuging, um Hausaufgaben zu machen, geschweige denn, es hätte irgendwelche "Angebote" gegeben - viele der AGs konnten wegen Sanierungsmaßnahmen nicht stattfinden, weil es schlicht keine Räume gab. Meine Tochter ist GsD früh ein sehr selbständiges, gut organisiertes Kind gewesen, so dass ich sie schon ab der 6. Klasse nachmittags allein lassen konnte. Optimal ist aber natürlich anders.

Mein Sohn, der deutlich weniger gut strukturiert und selbständig ist, ist jetzt auch in der 5. auf dem gleichen Gymnasium, und inzwischen gibt es ein Ganztagskonzept. Mich befremdet aber immer, dass die Schule es trotz allem für sich ablehnt, eine Hausaufgabenbetreuungsverantwortung zu übernehmen - stattdessen wird erwartet, dass die Kinder sich entweder komplett selbst organisieren oder die Eltern das zu Hause kompensieren.

Ich finde, was in den deutschen Kinderbetreuungseinrichtungen (ob Kiga, Schule oder Hort) am meisten fehlt, ist echte Diensleistungsbereitschaft - das ist irgendwie verpönt, weil sowohl Erzieher als auch Hortbetreuer als auch Lehrer extrem in ihrem eigenen Saft schmoren und grundsätzlich das Gefühl haben, ganztagsbetreute Kinder seien "arm dran" und die Eltern sollten doch bitte schön gefälligst moralisch zerknirscht sein, dass sie ihr Kind den ganzen Tag über von anderen Leuten betreuen lassen. Deshalb werden wir Eltern in D gleich noch vom Kindergarten- und Schulpersonal "miterzogen", indem man von uns verlangt, mangelhafte Unterichtskonzepte oder Vertretungsplanung sowie schlecht durchdachte Nachmittagsbetreuungskonzepte in der wenigen Freizeit, die wir mit unseren Kindern hätten, zu kompensieren.

Da müsste sich m. E. dringend etwas ändern - oder eben alternativ an der bereits erwähnten Präsenzkultur und in der Arbeitswelt erwarteten grenzenlosen Verfügbarkeit.

 
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