Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Terkey235 am 05.04.2011, 16:24 Uhr

Arbeit lohnt sich immer weniger...

Rein wirtschaftlich betrachtet ist es fraglich, ob sich meine Arbeit lohnt. Wenn ich bedenke, was ich für Kinderbetreuung ausgeben muss, dass ich mich als Selbständige selbst um meine Rente kümmern, Rücklagen bilden, flexibel sein und das doppelte eines Festangestelltengehalts verdienen muss, um auf denselben Lohn zu kommen, ärgert es mich manchmal schon. Und wenn ich noch draufrechne, wie viele Stunden ich schon in meinem Leben ohne jegliche Bezahlung und nur der Erfahrung wegen gekloppt habe - ja gut, dann hat es sich nicht "gelohnt".
Seit einigen Monaten ist hier so viel los, dass ich wirklich nicht mehr weiß, wann ich das letzte Mal einen Feierabend hatte. Phasenweise ist das auch ganz anders, aber gerade hab ich wieder meinen für die Osterferien geplanten Urlaub gecancelt. Ich nehme viel auf mich, um meinen Beruf auszuüben, aber es lohnt sich eben nicht nur auf finanzieller Ebene, sondern bringt mich persönlich weiter.
Aber man wird regelrecht dazu ermutigt, nichts zu tun. Als mein Mann und ich uns bei der Krankenkasse beschwerten, weil wir zusammen 1300,- monatlich an Beitrag zahlen müssen, legte man uns nahe, mein Mann solle sich doch irgendwo einen ruhigen Job suchen und ich meinen ganz aufgeben (oder unter 400,- verdienen), um dann familienversichert zu sein. Was an Einkommen fehle, könne man ja notfalls über zusätzliche staatliche Leistungen wie Wohngeld ausgeglichen werden. Ja, geht's denn noch?!
Ich gönne jedem in ALGll-Bezug z.B. einen Zuschuss für Warmwasser und Co, weil ich im Umfeld öfter erlebt habe, dass das Geld wirklich fehlt. Was mich tatsächlich viel mehr als diese Erhöhungen ärgert, ist die Tatsache, dass es in "durchschnittlichen" Berufen kein angemessenes Gehalt mehr gibt. Auch ein Studium lohnt sich aus wirtschaftlichen Gründen nur noch bedingt, wenn man Studiengebühren und Jobchancen vergleicht. Wie viele meiner Freunde (meist mit journalistischem Hintergrund, Studium, Volontariat und Erfahrung) daddeln für ein paar Hundert Euro bei kleinen Radiosendern rum, schlagen sich mit Auftragsarbeiten für Zeitungen rum oder haben kleine Dozenten-Job (alle paar Wochen einen). An Kinder denken die schon lange nicht mehr, weil sie die nicht ernähren könnten. Trotzdem muss ich sagen, dass all diese Leute ihre Arbeit lieben. Wirtschaftlich gesehen könnten sie allerdings morgens besser im Bett bleiben. Aber das kann die Frisörin, die Bäckereifachangestellte oder der Verkäufer auch.

LG terkey

 
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