Alleinerziehend, na und?

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Arbeit lohnt sich immer weniger...

Thema: Arbeit lohnt sich immer weniger...

Grade kommen die Einzelheiten hinsichtlich der Gesetzesänderungen SGB II rein... Mein Kollege (auch ein erfahrener Haudegen) und ich sehen es gleich... unglaublich: 1. Warmwasserkosten werden jetzt zusätzlich übernommen, macht je nach Familiengröße bis zu 30 € und mehr zusätzlich im Monat, wenn das über Durchlauferhitzer läuft, gibt's auch 'nen ordentlichen Schluck aus der Steuerkassenpulle zusätzlich, Mutter mit 2 Kindern dann so zwischen 12-16 Euro mehr... 2. Hamburg übernimmt den Eigenanteil Mittagessen von 1,- € aus der Stadtkasse = rund 20 Euro mehr. 3. Kostenlose ÖPNV-Fahrkarte in Hamburg... 30-40 Euro mehr... Alleine diese 3 Posten machen rund 75,- € Erhöhung, dazu die 5,- € Regelsatzerhöhung plus Mehrbedarf alleinerziehend 2 € = 82,- Euro... und da ist ja nicht das Ende der Wohltaten... Mutter mit 2 Kindern hat somit mindestens 1000,- € plus Miete monatlich zur Verfügung, kindergeldbereinigt 632,- € plus Miete. Zählt man die ganzen anderen Leistungen wie Heizkostennachzahlungen/-erhöhungen, Betriebskosten- und Wassernachzahlungen, Klassenreisen etc. dazu, fragt man sich immer mehr, wer das netto im Monat verdienent. Um es ganz klar zu sagen: DAS habe ich ich nicht netto, und ich habe einen Job, für den man Abitur und eine Hochschulausbildung braucht, nur um mal die Relationen herzustellen!! Und in den Talk-Shows ging es immer um "nur 5,- € mehr Regelsatz...", ich sagte schon immer, daß die allesamt keine Ahnung von dem haben, worüber sie diskutieren. ... das ist alles nicht mehr nachvollziehbar. Kommt mir keiner mehr, man könne von ALG II nicht gut leben! Und damit motiviert man auch immer weniger Menschen zur Arbeitsaufnahme und damit zur Lösung aus dem Hilfebezug. Gernervte Grüße Snoopy

von Ralph am 05.04.2011, 12:05



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was ihr da habt. ich hab 5 euro mehr regelsatz bekommen und das wars. kein warmwasserzuschlag,kein kostenlosen ÖPN noch sonst irgendwas. offensichtlich spielt hamburg weihnachtsmann. ich denke kaum das es die meisten so treffen wird, zahlungen in der von dir angegebenen höhe zu bekommen.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 12:12



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Also werden vielleicht nicht die Hamburger Noch-Zusatz-Zuschüsse bei Dir landen - aber mehr als die 5,- Euro auf jeden Fall. Ich will nicht jammern, ich nehme das Geld gerne, wer würde das nicht. Aber ich finde auch, daß die Relation einfach nicht mehr stimmt. Ganz ehrlich: Mit einem machbaren Job - mehr als 20 oder 25 Stunden schaffe ich gesundheitlich nicht mehr - komme ich vielleicht aus H4 raus, aber im Endeffekt habe ich nachher weniger, weil die ganzen "Nebenleistungen" wegfallen. Nur die "Basics" pro Monat - Sportverein, Monatskarte, Eintritte, Hortessen, GEZ, Tafel (Beispiele z.T. für München - das ist noch ein anderes Diskussionsthema, daß das so unterschiedlich ist, und die Tafel ist mir sowieso ein Dorn im Auge, gesellschaftspolitisch) - machen bei mir etwa 50,- Euro pro Monat aus, die ich zwar nicht von der ARGE bekomme, aber aufgrund meines H4-Bezuges nicht zahlen muß - und das war VOR dem Bildbungspaket, darüber kann ich noch gar nichts sagen, das geht ja jetzt erst los. Dazu die "außerordentlichen" Sachen wie Klassenreisen, verbilligte Ferienfreizeiten.... Ich muß also, um meinen derzeitigen Lebensstandard zu halten, das verdienen, was ich von der ARGE bekomme - PLUS rund 100,- Euro. Das ist aber mit einer "niederen" Ausbildung als Bäckereifachverkäuferin oder Altenpflegerin kaum zu stemmen. Nein, das ist schief, so kann eine Gesellschaft nicht funktionieren. Gestern wurde in den Nachrichten gesagt - ganz stolz - daß Deutschland die Wirtschaftskrise am besten von allen europäischen Ländern überstanden hat. Bezahlt hat das der "Kleinverdiener" und der untere Mittelstand - mit Lohn- und Sicherheitsverzicht. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 12:31



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nein bekomme ich nicht. das einzigste was ich bekommen würde wäre ein vereinszuschuss, aber da ich den seit 13 jahren eh schon selber zahle hab ich drauf verzichtet den zu beantragen. es sind also nur die 5 euro.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 12:33



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Na ja, wenn Du verzichtest, dann kannst Du aber nachher nicht jammern

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 12:38



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ääähhhh wo hab ich gejammert ????? ich hab lediglich gesagt das diese rechnugn ganz oben wohl nicht auf jeden zutrifft.. das war alles. ich hab hier in früheren post schon oft gesagt das ich mit meinem geld wunderbar klarkomme...ich hab nie wegen dem geld gejammert. und weil ich halt klarkomme hab ich das auch nicht beantragt.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 12:42



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Okay, dann nicht jammern - aber sagen eben auch nicht. Du sagst (nicht jammerst, sagst!): "Bei mir kommt nichts an!" Aber es kommt doch nur deswegen nichts an, weil Du es nicht beantragst. Wenn ich gar kein H4 beantrage, dann kommt gar nichts bei mir an - aber dann kann ich trotzdem nicht behaupten, daß es in Deutschland kein Sozialsystem gibt.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 12:46



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dann nochmal für dich. es ging nicht um das bildungspaket sondern um die (angeblichen) zusatzleistungen wie monatskarte warmwasserzuschuss etc. das hat nix mit einem beantragten oder nicht beantragten bildungspaket zu tun. die 5 euro regelsatz hab ich ja auch nicht beantragt...die werden so gezahlt

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 12:48



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@ Bildungspaket: Es kann aber eh auch nur beantragt werden, was zutrifft. Nicht in allen Schulen und Kindergärten werden Mittagsmahlzeiten geboten und nicht überall sind die kuturellen Angebote so, daß sie auch für jedes Kind nutzbar (oder entfernungsmäßig erreichbar sind) bzw. wird nicht wirklich alles bezuschußt und man hat weiter seine Kosten. Für viele bleibt es "nur" bei den 100 Euro für Schulmaterialien, die es vorher auch schon gab, wobei es da ja jetzt im Sommer erst 70 und zum zweiten Halbjahr dann 30 Euro geben soll, das wäre dann die einzige Veränderung.

von Dreierbande am 05.04.2011, 12:51



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Nun ja, wenn es keinen Sportverein und kein Museum gibt, dann kann man die Kosten dafür natürlich nicht beantragen - aber dann ist nicht die ARGE "schuld" sondern die Gemeinde, die sowas nicht anbietet. (Oder man selber, weil man in die Pampa zieht *gg*.) (Wobei ich mich grad frage - gibt es tatsächlich Orte in Deutschland, in denen man GAR KEINEN "Zugriff" auf irgendeinen Sportverein hat? Daß genau die Sportart, die man will, nicht angeboten wird - das kann passieren. Aber gar kein Angebot? Kann ich mir grad nicht vorstellen *staun*.) Mich ärgert gerade, daß das jetzt wieder zerredet wird. Ja, ich finde die Durchführung auch etwas unglücklich und ja, ich hätte das anders gelöst. Aber jetzt ist es so - und es ist besser als nichts. Ich denke, daß viele davon profitieren werden. Bei 80 Mio Deutschen und fast 5 Mio ALG2-Empfängern liegt es in der Natur der Sache, daß nicht jeder in gleichem Maße davon profitiert. Es ist nicht möglich, ein Bundesgesetz so zu gestalten, daß es für die AE-Mutter mit einem Kind in der Großstadt genauso paßt wir für den Geringverdiener mit 10 Kindern in Kleinkleckersorf. Ich finde gut, daß die sehr unterschiedlichen freiwilligen Leistungen der verschiedenen Gemeinden wenigstens ETWAS angeglichen werden. Und ich finde es grundsätzlich gut, daß tatsächliche Kosten erstattet werden und nicht einfach mehr überwiesen wird. Daß das jetzt erstmal ein bürokratisches Chaos ergibt - d'accord. Daß es eine Weile braucht, bis sich das sortiert hat - ebenfalls d'accord. Aber JETZT, wo das Ganze noch nicht mal richtig angelaufen ist, schon an allen Ecken und Enden rumzumosern, das finde ich wenig hilfreich.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 13:17



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Es geht nicht nur drum, daß es in manchen Gegenden keine oder kaum Angebote gibt, sondern auch um die Preise von dem was angeboten wird. Ich weiß, viele könnens nicht mehr hören, aber viele behinderte Kinder gehn wieder mal leer aus, denn das, was angeboten wird für sie ist oft unbezahlbar für Hartz4-Empfänger (auch mit den 10 Euro Zuschuss im Monat) oder sie bleiben gleich von vornherein ausgeschlossen. Ich würde mir wünschen, daß für diese Kinder an Kulturellem z.B. Zoobesuche mit Begleitung bezuschußt werden mit den 10 Euro, aber sowas ist zumindest hier nicht vorgesehn. Meine Kids nehmen an einer Sportart integrativ teil mit Kosten von 50 Euro je Kind im Monat, wenn das nicht von einer Stiftung zumindest noch für ein paar Wochen übernommen würde, müßte ich meine Kids sofort abmelden, denn auch mit 10 Euro Zuschuß, den restbetrag von 40 Euro je Kind kann ich nicht leisten. Andere Sportarten fallen weg, weil sie gar nicht machbar sind und der Musikunterricht, der mir 10 Euro im Monat kostet an der Schule, extra auf behinderte Kinder zugeschnitten, wird nicht bezuschußt, weils nicht von der Musikschule ist (es wird aber genau Blockflöte und Co gelernt, nur behindertengerecht).

von Dreierbande am 05.04.2011, 13:41



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Sorry, aber ich finde, daß die ARGE mit Zuschüssen für behinderte Kinder überfordert ist. Da sehe ich eher Jugendämter/Sozialämter/Gesundheitsämter in der Pflicht. Das mit den Eintritten verstehe ich nicht. Wenn ich Lust auf kostenlosen Eintritt in den Zoo (den ich tatsächlich überteuert finde) oder eines der eher teuren Museen habe - immer wieder gerne genommen im Sommer ist das Freilichtmuseum hier in der Nähe - dann nehme ich das behinderte Kind meiner Freundin mit. Das zahlt nichts, und ich als Begleitperson auch nicht. Bleibt der Eintritt für meine beiden unbehinderten Kinder, aber das geht dann meistens. Ebenso zahlt meine Freundin immer nur eine Kinderfahrkarte bei der Bahn, weil sie als Begleitperson kostenlos mitfährt. Sie hat eine Schulbegleitung, die nachmittags mit dem Kind noch Hausaufgaben macht und es zum Sport bringt. Ich bin ja nicht sooo im Thema drin, aber wenn ich mit meiner Freundin unterwegs bin staune ich oft, was es da noch als Vergünstigung gibt. (Ich gönne ihr das - die zusätzliche Arbeit mit einem behinderten Kind ist unermesslich und unbezahlbar - aber ich staune.) Plus: Die Mutter bezieht eben KEIN H4 - genau deswegen sind diese Sachen IMHO bei anderen Stellen besser aufgehoben als bei der ARGE, denn nicht nur H4-Empfänger haben behinderte Kinder.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 13:54



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...Da sehe ich eher Jugendämter/Sozialämter/Gesundheitsämter in der Pflicht... Da geb ich dir sofort recht, aber da wird sich nicht großartig was tun. Für diese Eintritte und Freifahrten braucht man bestimmte Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis, manche Versorgungsämter stellen sich da unheimlich quer, wenn ein Kind nicht offensichtlich im Rollstuhl sitzt oder eindeutig geistig behindert ist. Eine Schulbegleitung gibt es hier nur für Kinder, die integrativ beschult werden oder die geistig so schwer behindert sind, daß sie ansonsten nicht in die heilpädagogische Tagesstätte für geistig behinderte Schulkinder könnten, meine beiden Kleinen gehen in die Körperbehindertenschule. Ich bin bei dem Thema Bildungspaket ein wenig empfindlich, von allen Seiten bekommt man zu hören, man hätte es doch gut, was es jetzt so alle gibt und irgendwie paßt aber nichts zu meinen Kids. Auch was die Mahlzeiten betrifft, in der Schule meiner Großen gibts das gar nicht und die beiden Kleinen können nicht mitessen wegs der Allergien, Intoleranzen und beim Kleinen eben wegen, weil er nur ganz wenige Sachen und nur püriert essen kann, ich koche jeden morgen und jedem Sprößling sein eigen zubereitetes Essen mit in die Schule. Sohnemann 1 hat jetzt nach langem Suchen endlich jemanden von der Lebenshilfe, der mal mit ihm in den Zoo o.a. geht, den Betreuer zahlt die Krankenkasse, Eintritte und Fahrkosten zahle ich, dafür würde ich gerne den monatlichen Zuschuss von 10 Euro für Kulturelles nehmen, die täten mir schon reichen.

von Dreierbande am 05.04.2011, 14:06



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Hallo, ich habe auch eine behinderte Tochter und habe ganz durch Zufall einen Behindertensportverein aufgetan. Das ganze Kostet mich 160€/Jahr die Kurskosten werden per Rehamaßnahme von der Krankenkasse getragen!!!! Vom Kinderarzt ausgestellt auf 36 Monate...das ist mal was. Ich wußte davon nix und hab´s wie gesagt nur durch Zufall herausgefunden. Such mal nach sowas Reha und so ein Kram... Bei uns ist das ganze in den Räumlichkeiten der KB-Schule, wir sind allerdings auf der GB-Schule. Das ist wirklich toll. Viele Kurse sind zwar für alte Leute so alla Herzstärkung aber es gibt auch Kinderkurse Motopäd. Schwimmen.... Wenn du magst schick ich dir mal nen Link, vielleicht kommste da auch weiter. Gruß misty PS. ein geeigneter Musikkurs fehlt uns leider auch noch, da meine Maus super musikalisch ist und ein ganz tolles Rythmusgefühl hat...

von Misty am 06.04.2011, 08:18



Antwort auf Beitrag von Misty

Wir haben hier nen Rehasport für Kinder, aber der ist in der Woche so früh, da sind meine noch in der Schule :-( Aber ich bin nächste Woche mit Kind im Krankenhaus, da werd ich nochmal nachhaken, obs nochwas gibt. Was Musik betrifft gibts hier ja was für behinderte Kinder, in der Schule, kostet 10 Euro im Monat, die ich schon länger zahle, nur, die Arge erkennt das nicht an, weils eben nicht von der Musikschule ist, sondern von der Schule ein kostenpflichtiges Angebot ist, der Unterricht ist derselbe, nur daß die Behinderungen der Kinder berücksichtigt werden, was bei der Musikschule nicht möglich ist. Und da beginnt für mich die Unfairnis, Kind von nebenan bekommt 10 Euro Zuschuß für die Musikschule, mein Sohn bekommt diese 10 Euro nicht, dabei lernen beide das gleiche . Der Oberbürgermeister sagt, natürlich wird das gezahlt, es müssen nicht zwangsläufig Verträge mit Musikschule etc. bestehen - Arge sagt nein, wird nicht gezahlt. Ich bin in Widerspruch.

von Dreierbande am 06.04.2011, 12:18



Antwort auf Beitrag von Ralph

über die Fahrkarte wäre ich auch nicht böse... sind immerhin knapp 50 € pro Person... ja du hast schon recht... Arbeiten lohnt schon lange nicht mehr... und wer mit H4 nicht klar kommt macht definitiv was verkehrt... ich komme bestens zurecht... was hatte ich für riesen Sorgen als ich arbeiten war... das einzige was ich skeptisch sehe ist halt das nicht mehr in die Rentenkasse eingezahlt wird... das sollte die Leute schon zum Arbeiten animieren... mich zumindest beschäftigt das stark...

von susafi am 05.04.2011, 12:16



Antwort auf Beitrag von susafi

Im Prinzip ist es richtig, dass es sich nicht mehr lohnt, so denken wohl auch viele Aber für mich, ich möchte nie nie nie wieder vom Amt abhängig sein :-(, also gehe ich lieber arbeiten :-)

von lilliblue am 05.04.2011, 12:26



Antwort auf Beitrag von lilliblue

Wahnsinn!! Und ich reiß mir nen Arsch auf das mein Kind in Muc nen Kitaplatz bekommt und ich arbeiten gehen kann. Ich find das unverschämt, da hab ich weniger!!! Leider

von AnniP am 05.04.2011, 12:28



Antwort auf Beitrag von AnniP

Da kann ich nur beipflichten. Und ich muss ehrlich sagen, es ärgert mich als Mutter von 5 Kindern, wenn die Arge dann meint, "sie haben ja Renten, deswegen keinen Anspruch auf Hartz4". Deswegen gehe ich ja auch arbeiten und -ehrlich- ich finde das schon unverschämt, was "man" eben dann noch alles an "Extrakosten" hat, wie Elisabet schon schrieb...............die GEZ; die Klassenfahrten, ständig irgendwelche "Schulgelder", welche sich summieren bei 4 Schulkindern........ganz zu schweigen von Nebenkosten-Nachzahlungen........damit wird man komplett alleine gelassen und da läuft gewaltig was schief. Im Prinzip arbeite ich momentan auch wirklich "nur" der Rente wegen.

von Anjaunddavid am 05.04.2011, 12:36



Antwort auf Beitrag von Ralph

Ich leben alleine mit meinen zwei Kindern und habe nichts bekommen als ich bis Jan. gearbeitet habe und werde wenn ich ab Mai wieder arbeite auch nichts mehr bekommen . Und ich verdiene knappe 1200 ,- klar dazu kommt nur noch Unterhalt für die Kinder und Kindergeld . Davon muss ich bezahlen : Miete ,Strom,Warmwasser,Telefon,Nebenkosten Hort , Schulessen , Klassenfahrten , Ausflüge in der Schule , Schulbedarf , Versicherungen, Kleidung , Essen und jede Nachzahlung von Strom und Heizung , und mein kleiner Luxus mein Auto ( ohne das ich aber Arbeit und Hort Öffnungszeiten nicht unter einen Hut bekommen würde ) und Freizeit mit meinen Kindern . Ich verdiene zu viel um etwas zu bekommen aber zu wenig um sorglos zu leben oder etwas fürs Alter zurück zu legen . Ich finde wenn so etwas angehoben wird sollten auch mal die Preisgrenzen für Wohngeld und andere Zuschüsse überprüft werden . Wenn ich das Lese

von nociolla am 05.04.2011, 12:32



Antwort auf Beitrag von Ralph

Die Nebenkostenabrechnung trage ich selber, die bekomme ich nicht bezahlt. Miete zahle ich Anteilig auch von meinem Bezug (nach der letzten Mieterhöhnung sind das 58 Euro) Die Fahrkarte kostet mich derzeit 110 Euro - gut, die bekomme ich. Abzüglich aller Fixkosten und das was ich zum Essen im Monat an Kosten habe bleiben mir rein für mich 100 Euro - davon muß ich Klamotten holen, Geschenke (Geburtstag, Ostern, Weihnachten ect.) und was sonst nebenbei anfällt kaufen. Von 75 Euro mehr ist hier keine rede. Davon ganz ab bin ich froh im August meine Umschulung anfangen zu können um danach endlich auf eigenen Beinen zu stehen und mein eigenes Geld zu verdienen.

von Zero am 05.04.2011, 12:39



Antwort auf Beitrag von Ralph

Ich hab bisher nur die Regelsatzerhöhung bekommen, zeitgleich aber auch ne Stromabschlagerhöhung von 10 Euro (ohne mehr verbraucht zu haben). Vom Bildungspaket haben wir außer den 100 Euro je Kind für Schulmaterialien gleich null, weil nichts auf uns zutrifft. Für Nicht-Hartz4-Empfänger unterhalb eines bestimmten Einkommens wurde hier in der Stadt bisher aber auch 100 Euro ausgezahlt. Fahrkarte gibts hier nicht umsonst, ich zahle 36,50 Euro aus eigener Tasche. Mehrbedarf für Ernährung wurden trotz Nachweise immer noch nicht bewilligt. Dazu jeden Monat abgezogene 50 Euro für das Mietkautionsdarlehen. Trotzdem hat mich das nicht abgehalten, mir zumindest für einige wenige Stunden in der Woche nen Job zu suchen - und das ganz ohne Lohn, nämlich einfach nur für das Lächeln eines alten Menschen (ehrenamtliche Seniorenbegleitung).

von Dreierbande am 05.04.2011, 12:41



Antwort auf Beitrag von Dreierbande

...also wenn man sich da reindenkt nö ok ist das auch nicht und soviel hab ich auch nicht netto mich hält nur ein Zweitjob über dieser Grenze, der meine wöchentliche Arbeitszeit auf 50-55h ansteigen lässt als AE mit 2 Kids... wie wärs mal mit Steuervergünstigungen oder auch Bonssystem für die, die seit Jahrzehnten pausenlos Steuern zahlen? Daran denkt leider keiner, wär auch mal ne Maßnahme und ein Anreiz, das einzige was ich mir dann denke wenn mich mal der Burnout auffrisst, werd ich auch versorgt, hoffentlich reichen dann die Staatskassen noch....

von babyproject am 05.04.2011, 13:09



Antwort auf Beitrag von Ralph

1000 Euro plus Miete... Nicht schlecht. Ich gehe lieber arbeiten (und ja - für mich lohnt es sich nicht nur der Rente wegen)!

von shinead am 05.04.2011, 13:12



Antwort auf Beitrag von Ralph

Das ist doch mal ein standing! Sehe es genauso wie Du und unterstreiche das dreifach rot!!! Ich lebe schon seit Jahren damit, dass es einer Bekannten - die von Geburt ihres Sohnes ALG II bezieht - wirtschaftlich genauso "gut" (oder schlecht, wie man will) geht, wie mir, wo ich mir beruflich beide Beine ausreiße... ich beziehe nicht einen Cent vom Staat (von Geburt meines Sohnes an!!!) und arbeite mir die Hacken wund damit das nicht eintritt... das Ergebnis ist unterm Strich gleich mit dem Konto meiner Bekannten zu setzen und dazu bin ich aber erschöpft... Dennoch möchte ich nicht tauschen! ich möchte gar keine Gelder vom Staat beziehen und diesbezüglich abhängig sein.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 13:23



Antwort auf Beitrag von Ralph

Hallo ralph, alles schön und gut... Ich bin noch in EZ gehe Std.weise arbeiten und darf davon grad mal 40 behalten da ich Kigeld überschuss habe oder was auch immer... Na ja egal. ABER ich bekomme ab demnächst nur etwa 50% der HK erstattet und muss den Rest selbst drauf legen. Es gibt mit dem Vermieter ein abkommen, da Altbau und hohe Energiekosten ist die KM sehr niedrig. ca,. 60 Euro niedriger als mir sogar laut Arge zustehen würden, dafür HK ca. 50 höher als ich haben darf. Leider interessiert die das gar nicht weil es getrennte Posten sind. Also muss ich senken, was bei Altbau und kleinem Kind kaum möglich. Umzugskosten werden nicht gezahlt da sie mich ja nicht zum Umzug sondern nur zum Senken der Kosten auffordern, haha wie lustig. Und was mach ich jetzt? Entweder a umziehen und alle ksoten selbst tragen (was aber doof ist da meine Kinderbetreuung nebenan wohnt auf die ich ab nä Jahr angewiesen bin wenn ich VZ arbeiten gehe) b. 50 Euro selbst tragen, aber wovon? Es haut so schon kaum hin. Generell bin ich der Meinung Zuschläge wie auch GEZ Befreiung muss für ALLE die unter einer Grenze verdienen gelten und nicht nur für H4. Weil wenn cih das alles rechne dann "lohnt "sich bei mir das arbeiten ab nä. Jahr auch nicht mehr und habe zus. noch Sprit kosten . (Gehe natürlich trotzdem) Ebenso Kizuschlag sollte vom EK abhängig sein und nicht ob es Unterhalt gibt oder nicht. lg

von Savanna2 am 05.04.2011, 13:39



Antwort auf Beitrag von Ralph

Geringverdiener können ebenso die Kosten für eine Klassenfahrt einreichen, ebenso die BK-Abrechnung. Die Bösen sind nach wie vor nicht die Hilfeempfänger sondern die Arbeitgeber, die keinen anständigen Lohn zahlen.

von taram am 05.04.2011, 13:45



Antwort auf Beitrag von taram

denn guck mal was von ner schönen Bruttosumme überbleibt.... und es geht na hier darum was netto bleibt nach Abzug aller Kosten und da hat man als Berufstätige(r) oft viel weniger netto weils eben die Zuschüsse nicht gibt, bei mir ist es so daß ich null beantragen kann und trotzdem sehr wenig netto im Moment habe, da ich eine Unsumme in die Kinderbetreuung stecken muss und das wird eben nicht angerechnet sondern ist "Privatvergnügen" und da paßt was schon lange nicht mehr

von babyproject am 05.04.2011, 14:00



Antwort auf Beitrag von taram

Es geht hier nicht um böse Hilfeempfänger, sondern darum, daß die gesetzlich festgesetzte Hilfe inzwischen im MITTLEREN Einkommensbereich angekommen ist! Ich verurteile keinen Menschen, der seine Anträge stellt, ich verurteile Politiker und Richter, die bereits seit Jahrzehnten immer mehr die Bodenhaftung und den Bezug zu erwirtschafteten Einkommen verloren haben, sonst wäre das so nicht möglich. Wenn das so weiter geht, wird der soziale Frieden in unserem Land nicht mehr lange anhalten. Das Anspruchsdenken hat sich inzwischen so übersteigert, es werden auch und gerade von den Sozialverbänden, Kirchen etc. so maßlos Hilfen eingefordert, daß der deutsche Michel (Steuerzahler) nur noch hektischg um sich schaut und sich fragt, wie er das alles noch stemmen soll, vor allem auch, weil bei ihm selbst immer mehr gekürzt wird. Nullrunden oder Lohnerhöhung nach Maß... bei uns im ÖD heißt es JEDES Jahr, gleichgültig, wie die Wirtschaftslage ist, "Wir haben kein Geld!"... Nee klar, aber noch ein paar Goodies ins Sozialsystem zu packen, die Kohle ist da... Die unteren Einkommen zahlen eh schon lange keine Lohnsteuern mehr, nur Sozialabgaben, von denen aber wird H4 nicht finanziert. Und mal ein Beispiel, das maßlos ärgert: Eine Schwangere hat von der Caritas 400,- € für Babyausstattung bekommen, von uns will sie noch einmal die gesamte Palette bewilligt bekommen, im Prinzip also ein Doppelbezug. Da Caritas & Co. nicht angerechnet werden dürfen, kriegt sie das auch. Juristisch also einwandfrei. Moralisch? Gerecht? Ich meine nein, das ist Sozialabzocke übelsten Ausmaßes und so (eigentlich) bestimmt nicht gedacht gewesen! Gut, das sind nicht so die gängigen Fälle, aber auch nicht so vereinzelt, daß man sie vernachlässigen könnte. Oder die Tafeln: Diese ermöglichen im Prinzip ein zweites deutliches Einkommen, je nach Familiengröße steigert sich ja die Ersparnis, die nicht angerechnet wird... da kommen bei entsprechender Nutzung und Familiengröße hunderte Euro (!!!) im Monat zusammen. Gerecht? Je nach Kommune freier/ermäßigter Eintritt für Kultureinrichtungen wie Museen, Schwimmbad... das wird überall im Detail sicherlich unterschiedlich sein, aber es läppert sich eben. Der EINZELNE Hilfsposten ist für sich relativ unverdächtig, aber addiert man das alles mal zusammen, dann kommen Hilfen zusammen, die dem "normalen" Arbeitsnehmer nicht mehr vermittelbar sind. Hinsichtlich der Löhne hast Du recht. Zeitarbeitsfirmen gehören verboten. Aber das ist inzwischen wirklich nur eine Seite der medaille. Sozialtransfers müssen m.E. wieder drastisch heruntergefahren werden. Viele Grüße Snoopy

von Ralph am 05.04.2011, 14:06



Antwort auf Beitrag von Ralph

Da hast du durchaus recht aber würde wohl jede schwangere so amchen wenn eben möglich. ich hatte damals nichts bekommen da ich ja arbeiten ging und dann Elterngeld bekam und somit kein H4 Empfänger war und bei der Caritas gesagt wurde es gäbe ja den Vater da er arbeitet kann er das zahlen... Ob er das macht oder nicht war dann egal..

von Savanna2 am 05.04.2011, 14:12



Antwort auf Beitrag von Ralph

... verlangt keinen Nachweis über das Einkommen. Wenn ich wollte, könnte ich dort jeden Donnerstag einkaufen gehen. Ich tue es aber nicht. Eltern die nicht viel Geld haben können hier schulintern Anträge auf (Teil-)Übernahme der Kosten für Klassenfahrten, Arbeitshefte und Ausflüge stellen. Ganz weit ab von irgendwelchen Bildungspaketen. Die GEZ Kosten kann man senken, in dem man nur noch über den PC fern sieht. Es gibt Kindergeldzuschläge, Wohngeld, Kindergeld, etc. Die sogenannte Mittelschicht kriegt auch viel Geld vom Staat, so ist das nicht! Irgendwie jammern auf hohem Niveau. Wenn die ALG2 Bezieher so viel Geld haben, dann lasst uns doch alle zur ARGE rennen und Bezieher werden...

von shinead am 05.04.2011, 14:19



Antwort auf Beitrag von shinead

^Hier gibts keien Tafel, aber in der Nähe irendnen Laden wo man mit Gutscheinen kaufen gehen kann, woher man die Gustcheine ´bekommt weiß ich allerdings nicht

von Savanna2 am 05.04.2011, 14:22



Antwort auf Beitrag von Savanna2

also ich kann sagen, ich bekomme 683€ von der Arge, davon gehen ab 425€ Miete und 38€ Strom, dann 40€ Kiga und 10€ Gruppengeld also MINUS 513 mir bleiben also mit Kind (das schwerbehindert ist und ne ganz andere Beschäftigung braucht!) 150€! hätte ich Kindergeld und Unterhaltsvorschuss nicht, sähe ich alt aus! wenn ich auf Niedriglohn arbeiten würde, wie ich es vor der Schwangerschaft getan habe, hätte ich wenn ich das ALG2 jetzt mal als Grundeinkommen nehme, bald 300€ MEHR, also für mich würde sich arbeiten gehen durchaus lohnen! ich finde da stimmt die relation durchaus! und sonst bekomme ich nicht mehr von der Arge, das einzige was ich als dicken Vorteil sehe, und was verständlicherweise Arbeitnehmern sauer aufstößt, ist es mir damals auch!, das NK Abrechnungen übernommen werden...! ich selber habe das erst 2x in Anspruch genommen, ansonsten immer in Raten abbezahlt, nur wenns gar nicht anders ging bin ich zur Arge.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 14:26



Antwort auf Beitrag von shinead

Bei uns schon. Wobei man im Moment gar keinen Antrag stellen braucht: Es gibt keine Plätze mehr. Das heißt also: AE-Mutter, zwei Kinder, ALG2-Bezug seit 5 Jahren - kam noch rein und erhält wöchentlich Lebensmittel im Wert von rund 50,- Euro, macht 200,- Euro pro Monat oder 240,- Euro im Jahr. AE-Mutter, vier Kinder, ALG2-Bezug seit einem Jahr - kam nicht mehr rein, bekommt also gar nichts. Das ist einfach nicht gerecht - und das kritisiere ich auch an den Tafeln. Sie wollen die Welt "gerechter" machen und machen sie "ungerechter". Denn: Der Staat bezuschußt Bedürftige nach deren Bedarf, da bsteht also zumindest der Versuch, das gerecht zu gestalten - die Tafel (und die Caritas und die AWO und wie diese Einrichtungen noch alle heißen) bezuschußt Bedürftige nach Gusto und dem, was sie grad haben. (Ach so - ich bekomme auch nichts - zu spät beantragt.) Nebenbei: Wie das bei der Tafel ist, weiß ich grad nicht. Aber die Caritas finanziert sich zu einem Großteil aus Steuergeldern. Die 400,- Euro, die die junge Dame aus Ralphs Beispiel von der Caritas bekommen hat (und das ist ja nur der Bargeld-Anteil, sicher hat sie auch eine Beratung und ähnliches bekommen, es entstand also auch ein Personalkosten-Anteil) stammen zu deutlich über der Hälfte genauso aus Steuergeldern wie das Geld, was die ARGE oben drauf gelegt hat. Ich bin inzwischen für ein Bürgergeld - so könnte man am ehesten Tabula Rasa machen und diese ganzen Zuschüsse und Extras abschaffen. Außerdem finde ich, daß die "Basisausstattung" an kulturellem Angebot (Zoo, eine Auswahl an Museen) kostenlos oder zumindest SEHR billig sein sollte - das steht IMHO auf einer Stufe wie Schule, und wer seinen Kindern (oder sich) sowas nahebringen kann/soll/will, der soll dafür nicht mit Kosten "bestraft" werden - unabhängig vom Einkommen. Ich glaube nicht, daß der Gutverdiener tot umfällt, wenn er über die Steuern einer Horde Geringverdiener-Kindern den Zoobesuch ermöglicht, auch wenn er selber seinen Privatzoo hat und deswegen nicht auf Hellabrunn angewiesen ist. Aber jetzt gehe ich und leiste mir einen Kaffee von Temis Essensgeld, das ich von der ARGE wiederbekomme.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 14:33



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Wie war das mit den Sitzungsgeldern? Was kostet die Reiserei zwischen Bonn und Berlin, die Reiserei der EU-Politiker, was ist mit den Abgeordnetem die Sitzungsgeld kassieren aber gar nicht daran teilnehmen, oder was war mit den Beamten, die zweimal Kidnergeld kassiert haben?, was ist mit diesem Boni für die Abgordneten - Funktionszulagen - haben kräftig weiter abgesahnt, was ist mit der Krankenkasse? warum gibt es immer noch keine Bilder auf den Chipkarten - und so könnte man die Liste weiterführen. Somit finde ich - lass doch der Schwangeren ihre 400 Euro - die sind in Null Komma Nix alle. Anständige Löhne müssen gezahlt werden, das ist für mich der Punkt

von taram am 05.04.2011, 14:49



Antwort auf Beitrag von taram

Nur mal so ganz blauäugig nachgefragt...

von Petra28 am 05.04.2011, 14:53



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1. Was Du nicht beantragst (NK-Abrechnungen) und Dir stattdessen vom Mund absparst, darfst Du nicht berücksichtigen. Das ist keine seriöse Rechnung. 2. 40,- € KiTaBbeitrag, das ist ein Discountpreis. rechne mal aus, was Du allein an Lebensmittel sparst. Bei durchschnittlich 20 Tagen im Monat sind das 2,- € pro Tag Eigenanteil. Bekommst Du dafür Dein Kind über den Tag mit Mittagsessen, evtl. 2. Frühstsück, auf jeden Fall aber Trinken, evtl. Obst, Spielzeug, Malutensilien etc.? ich denke nein! 133,- € Unterhalt, 164,- € Kindergeld und 150,- € von der Arge = 447,- €. Da stimmt etwas nicht, es müßten mehr sein. Wenn Dein Kind z.B. 3 Jahre alt wäre, käme ich auf einen Bedarf von 364,.- € Regelsatz, 131,- € Alleinerziehendenmehrbedarf und 215,- € Sozialgeld für das Kind = 710,- €. Abzgl. 164,- € Kindergeld und z.B. 133,- € Unterhaltsvorschußgeld müßten Dir also von der Arge 413,- Euro bleiben (und zwar NACH Abzug der Miete). Deine Rechnung stimmt nicht, da läßt Du,definitiv irgendetwas weg. Ralph

von Ralph am 05.04.2011, 15:06



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willst Du UHV und Kindergeld etwa zusätzlich zum ALG-Regelsatz dazu haben? Deine Rechnung mit "mir bleiben 150Euro für uns" stimmt doch einfach nicht. Das hört sich so an als müsstest Du mit 150 Euro alles bezahlen (essen, Kleidung, Freizeit, etc). Du hast aber dafür über 460 Euro. Und das ist doch beim besten Willen nicht wenig für zwei Menschen. Und ganz verstehe ich das mit dem "Grundeinkommen" auch nicht. Meinst Du Du verdienst 300 Euro im Job und bekommst die zu ALG2 dazu? Wenn man allen in diesem Land ALG2 als grundeinkommen geben würde und den Rest könnte sich jeder dazu verdienen ist dieses Land in sechs Monaten Pleite. Aber vielleicht hast Du Dich nur komisch ausgedrückt. Jeckyll

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 15:12



Antwort auf Beitrag von shinead

Bei unserer Tafel zahlt man teilweise mehr, als die Ware noch wert ist :-( Lohnt sich aber für uns eh nicht, weil die kaum was haben, was wir essen können (Allergien, Intoleranzen etc.). Also keine Ersparnis.

von Dreierbande am 05.04.2011, 15:26



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ich habe 683€ von der Arge nicht mehr und nicht weniger ich habe 133€ UV und 184€ KG ich zahle 40€ für den Kiga im Monat, mein Kind geht in einen HPZ Kindergarten, und ist zu 80% Schwerbehindert! dazu kommen 10€ Gruppengeld. (weis ja nicht was man für einen normalen Kiga im durchschnitt bezahlt, der erste Kiga hier hätte 150€ verlangt, kam aber später nicht mehr in Frage, aufgrund der behinderung, die dann erst festgestellt wurde) des weiteren haben wir 225€ Pflegegeld, was ich erst seit ca 6 monaten habe. ich weiss ja nicht was ihr alle beantragt, ich füll einen ALG2 Antrag aus und sonst gar nix, ich habe sonst nix beantragt und bekomme auch nichts weiter! ich schau mal eben auf meinen Bescheid, dann sag ich dir die genauen zahlen oh ok ich hab 100€ unterschlagen, bekomm 783€ (wie komm ich auf 683€?) von der Arge^^ aber dennoch hätte ich mit Arbeit auf Niedriglohn immernoch einiges mehr, so das sich für mich, das arbeiten gehen lohnen würde. habe damals bis 980€ verdient. und ich muss dazu sagen das ich mir bis auf eine 10€ internet flat nichts leiste. Also weder Auto noch Fahrkarte noch sonst was =/ ich brauche das alles fürs essen und Förderungsmaterial für meinen Sohn...da sind keine riesen sprünge drin. wir kommen aus! wir sitzen also nicht vor monatsende dort und haben nichts mehr, aber es ist sehr oft der letzte cent den ich ausgebe bevor ich neues Geld bekomme, ich kann keine rücklagen schaffen, die ich gerne schaffen würde um meinem Kind mehr zu ermöglichen, oder mit Kind mal irgendwo hinzufahren für ein paar Tage, das geht nicht. das ginge mit Arbeit.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 16:14



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ich bekomme 783€ von der Arge da ist UV und KG bereits drauf angerechnet oO also habe ich 783€+KG+UV hatte grad schon geschrieben, das ich mich vertan hab, hatte 683€ geschrieben bekomm aber 783€ hatte grad nochmal auf den besheid geschaut, hatte ne falsche zahl im Kopf entschuldigung :) war keine Absicht ich habe aber auch nie gesagt es ist zu wenig^^ es gibt aber nunmal menschen die eben kein Kind haben und UV und KG nicht haben, deshalb meinte ich, wenn ich das Geld nicht hätte bzw es das nicht gäbe, säh ich alt aus :) damit würde ich nicht auskommen..ausser alleine evtl

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 16:18



Antwort auf Beitrag von Ralph

Ich befürchte, einen MITTLEREN Einkommensbereich gibt es bald nicht mehr, sondern nur noch einen unteren und oberen... MIr fällt gerade noch etwas ein: Fasnachtsumzug in unserer Stadt, eine Klischee-Harzt-IV-Oma (sorry, Vorurteil) war mit 4 !! Kindern angerückt, ca. ein bis fünf Jahre. Baute sich direkt vor uns auf (meine Kleine ist knapp drei) und hielt ihren Jungs ständig die Hände nach oben. Wenn sie Bonbons bekamen, mussten sie sie gleich der Oma in die Tüte abdrücken. Einmal kamen 8 Packen Gummibärchen angeflogen, die hat sie alle selbst eingesackt und mit ihrem breiten Hintern absichtlich meiner Tochter den Weg versperrt. Die Familie zog mit einer Tragetasche Süßigkeiten ab. Gut, ich war auch sauer. Aber wenn du deine Definition von Sozialschmarotzen streng weiterverfolgst, würde so ein Verhalten da auch reinfallen. Und, würdest du der Oma die Bonbons vom Faschingsumzug anrechnen wollen? Ich finde die Denke einfach nicht ganz richtig, solche Zusatzlestungen in Euro umrechnen zu wollen. Die einen nehmen ein bisschen mehr mit und geben weniger zurück, aber in der Summe bleiben doch alle Hartz-IV-Empfänger etwa auf dem gleichen Niveau. Die Fasnachtsoma hat kräftig Bonbons abgesahnt, dafür haben andere ein enges soziales Netz und essen mal bei Verwandten mit oder kriegen ein Auto geliehen. Andere profitieren eben von diesem Bildungspaket oder kriegen, je nach Wohnort, diverse Vergünstigungen. Muss man das alles auf die Goldwaage legen?

von rabukki am 05.04.2011, 17:18



Antwort auf Beitrag von Ralph

Ich arbeite nicht nur des Geldes wegen! Ich arbeite damit ich etwas anderes sehe als meine vier Wände, damit ich mich mit anderen Erwachsenen auseinader setzen kann. Und ich arbeite damit meine Kinder sehen, dass man etwas tun muss im Leben, dass man sich anstrengen muss, dass man nichts geschenkt bekommt. Ich arbeite auch, damit mir keiner nachsagen kann ich würde mich vom Staat aushalten lassen. Und ich bin sehr dankbar das ich arbeiten kann und darf. Arbeit ist mehr wert als das Geld das man dafür bekommt. Ich habe persönlich weniger als ALG2, da ich eine sehr hohe Miete zahlen muss, das Wohngeld berechnet ja nur bis zum Höchstsatz. D.h. ich zahle jeden Monat fast 200 Euro drauf. Trotzdem kann ich vom Rest auch noch Auto und alles andere bezahlen. Würde ich ALG2 haben, würde ja zumindest ein Jahr meine gesamte Miete gezahlt, ich hätte also mehr als jetzt. Von demher muss ich Ralph recht geben, daß man von ALG2 normalerweise "gut" leben kann, wenn man ein bischen nachdenkt (Kleider auf Vorrat im Schlußverkauf, auf Kinderflohmärkten, Einkaufszettel schreiben, Möbel und Hausrat pflegen). Ist mit kleinen Kinder auf jeden Fall einfacher, denn meine zwei (4 und 6) "verlangen" noch keine teuren Spielsachen, Klamotten etc. Sind sie größer wachsen auch die Ansprüche. Aber trotzdem würde ich alles tun um nur NIEMALS NIEMALS ALG2 beantragen zu müssen. Mein ganzes Leben offen legen zu müssen (so wird erzählt), mich als faul beschimpfen zu lassen weil ich nicht arbeite, bei jedem Geschenk zu Weihnachten überlegen zu müssen ob ich das melden muss. Nein Danke. Das ist mir keine hundert Euro im Monat mehr im Geldbeutel wert. Jeckyll

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 14:51



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Na ich denke, dass einige Arbeitgeber garantiert mehr Lohn zahlen könnten. Natürlich nciht alle, aber viele. Doch die Gier, lässt es nicht zu. Genauso sollte die Anzahl von Mini-Jobs in einem Betrieb irgendwie passen. Kann doch nicht sein, das in einem Pizzalieferservice, einer fest angestellt ist und 20 Mini-Jobber den Laden am Laufen halten. Hat jemand gestern den Bericht über die Wasseruhren gesehen?

von taram am 05.04.2011, 14:57



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natürlich lohnt sich Arbeit wenn man diese Einstellung hat wie Du, aber das möchte man doch auch in der Geldbörse sehen oder hättest Du nicht gerne die 200 Euro mehr? und was ist, wenn das Auto kaputt ist? ich mag meine Arbeit, aber ich schiele doch nach links oder rechts, wenn die anderen liegen bleiben und etvl. nicht weniger/genausoviel/oder gar mehr in der Tasche haben

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 15:16



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...Aber trotzdem würde ich alles tun um nur NIEMALS NIEMALS ALG2 beantragen zu müssen.... Und was ist, wenn dieses "Alles" nicht ausreicht?

von Dreierbande am 05.04.2011, 15:24



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ich bin auch der Meinung das Arbeit sich lohnt !! nicht nur für das Selbstbewusstsein oder damit einen die Decke nicht auf den Kopf fällt. Ich vermisse nach 3 Wochen Urlaub meine Arbeit und freue ich drauf ich kann es mir unschwer vorstellen mein Leben nur noch zu Hause zu verbringen, es sei denn man hat grad ein Baby oder man ist krank (was sich keiner wünscht) - leider musste ich mir in der Vergangenheit immer wieder von Hilfeempfängern anhören wie "bescheuert" ich doch bin weil ich arbeite, denn sie hätten ja um einiges mehr ohne eine Hand zu rühren!! Sorry da werd ich dann auch sauer denn im Endefekt werden die Sozialleistungen ja durch uns bescheuerten Steuerzahler mit finanziert. Ich weiß das nicht alle so denken - kann es nur nicht verstehen wenn man doch so gut versorgt wird, dass sich trotzdem noch beschwert wird. In Big-Ami Land gibts nämlich Null -

von Fee39 am 05.04.2011, 15:47



Antwort auf Beitrag von Dreierbande

... wie kommt man die ersten 6 Monate über die Runden die zumindest die hier ansässige ARGE braucht um den Antrag zu bearbeiten? Ganz nebenbei: Als Arbeitnehmer kann ich Eigentum erwirtschaften. Ein Auto, ein Haus... Und das ohne Genehmigung durch die Arge. Das ist ja fast wie erwachsen sein!

von shinead am 05.04.2011, 15:49



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Diese Einstellung ist im Grunde genau der gesunde Menschenverstand, weil das Nonmonetäre dabei berücksichtigt wird. Mir ist aber aufgefallen, daß Menschen mit eben dieser Einstellung meistens auch das von mir beschriebene zunehmende Mißverhältnis sehen. Zudem ist das auch die Bevölkerungsgruppe, die von sich aus alles tun wird, um wieder in Arbeit zu kommen. Mir geht es dabei wie Feuerpferdchen, daß ich natürlich lieber arbeiten gehe als zuhause zu sitzen, ich aber zwar schon vernünftige Hilfen einerseits, aber Verhinderung von Auswüchsen andererseits gewährleistet sehen will. Und es geht nicht um den Einzelnen, der die gesetzlich verankerten Leistungen beantragt, das ist legitim, es geht um die Politiker und Funktionäre, die so schwere Stockfehler machen, daß dann per Gesetz diese Ungerechtigkeiten entstehen. Und @dreierbande: Ich denke, daß Deine geschilderten Mißstände weniger mit ALG II an sich, sondern mit der Problematik Schwerbehinderung zu tun haben. Daß hier ganz gewiß Mißstände bestehen, ist unbestreitbar. Da sollte m.E. auch die Zuständigkeit eine andere sein, wie es emfut oben bereits anregte. Da gebe ich Dir unbedingt recht. Allerdings diskutieren wir dann eher über Eingliederungshilfen, und das geht größtenteils am SGB II und damit am Thema vorbei. Snoopy

von Ralph am 05.04.2011, 15:57



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schön wenn sich Arbeit außer dieser Sicht für dich lohnt... ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht... ich war sehr gerne arbeiten... allerdings frustrierte es mich von Jahr zu Jahr mehr am Hungertuch zu nagen, nach Vollzeit arbeiten, Kinder noch aus allen Einrichtungen holen, überlegen wie man von 20 € den Wochenendeinkauf macht... das ist für mich nicht befriedigend... niemals ist Arbeit mehr wert als Geld... kann mir keiner erzählen...

von susafi am 05.04.2011, 16:23



Antwort auf Beitrag von shinead

ja, als Arbeitnehmer kann ich Eigentum erwirtschaften, aber nur, wenn ich das Geld habe.Ohne Geld kein Eigentum, brauche ich die ARGE, habe ich wohl zu wenig Geld, Eigentum zu erwirtschaften. Das hat nichts mit erwachsen fühlen dürfen zu tun.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 16:26



Antwort auf Beitrag von shinead

Du brauchst ein Auto und ein Haus um dich erwachsen zu fühlen?

von susafi am 05.04.2011, 16:28



Antwort auf Beitrag von susafi

Nein, aber ich konnte das Haus und das Auto kaufen ohne andere zu fragen. Das eine dient der Mobilität, das andere der Altersvorsorge. Wenn ich als ALG2 Empfänger ein Auto kaufen/besitzen möchte, darf es nicht mehr als die Summe X Wert sein. Ich darf frei entscheiden - DAS fühlt sich an wie erwachsen sein.

von shinead am 05.04.2011, 16:56



Antwort auf Beitrag von shinead

aber nur wenn man das Geld hat. Ich will Dir ja nicht auf die Füße treten, aber irgendwie verstehe ich diese Einstellung gerade nicht. Ich habe ein Auto ok, es dient der Mobilität, ich muss damit zur Arbeit(Scheiße wirds, wenn das Teil nicht mehr mobil sein will). Ein Haus oder eine Eigentumswohnung kann ich mir preislich auch nicht leisten, das fällt deshalb in eine Kategorie über die ich nie nachdenke. Ein H4Empf. sollte nicht ein teures Auto besitzen behalten dürfen, weil das Auto zu Geld gemacht werden könnte, weil Du von dem Geld etwas leben könntest ohne H4 in Anspruch nehmen zu müssen. Verstehst Du das nicht? Ich andersrum verstehe nicht, warum ein H4Empf. ein tolles Auto behalten sollen dürfte. Auto = Geldwert und solange jemand Geld hat, darf er doch nicht SOZIALLeistungen in Anspruch nehmen wollen. Nur bei dieser Denkweise kann sich ein Staat das soziale System leisten. Wessen Ansicht stimmt jetzt nicht? meine, deine, missverstanden?

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 17:18



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Ok, jetzt geht es mir besser. Es geht mir um die ENTSCHEIDUNG mit meinem Geld tun und lassen zu dürfen was ich will. Ganz egal was man davon kauft! Ich muss als Arbeitnehmerin nunmal niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen warum ich mir jetzt was auch immer Kaufe. Als Hartz IV Empfänger muss man sich ggf. rechtfertigen. Es ging nie um das Auto und das Haus. Nur um die Entscheidungsfreiheit!

von shinead am 05.04.2011, 17:25



Antwort auf Beitrag von shinead

...endlich. Ja, natürlich will man die Entscheidung selber treffen, was mit dem eigenen Geld geschieht.... dem eigenen Geld. Aber leider ändert sich das, wenn man H4 beziehen muss, leider oder notwendig, kommt wohl auf die Perspektive an. Mir geht es halt um das sozial erwirtschaftete Geld dass in wirklich bedürftige Hände gegeben wird. Leider leidet dann auch die Entscheidungsfreiheit.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 17:38



Antwort auf Beitrag von Ralph

Rein wirtschaftlich betrachtet ist es fraglich, ob sich meine Arbeit lohnt. Wenn ich bedenke, was ich für Kinderbetreuung ausgeben muss, dass ich mich als Selbständige selbst um meine Rente kümmern, Rücklagen bilden, flexibel sein und das doppelte eines Festangestelltengehalts verdienen muss, um auf denselben Lohn zu kommen, ärgert es mich manchmal schon. Und wenn ich noch draufrechne, wie viele Stunden ich schon in meinem Leben ohne jegliche Bezahlung und nur der Erfahrung wegen gekloppt habe - ja gut, dann hat es sich nicht "gelohnt". Seit einigen Monaten ist hier so viel los, dass ich wirklich nicht mehr weiß, wann ich das letzte Mal einen Feierabend hatte. Phasenweise ist das auch ganz anders, aber gerade hab ich wieder meinen für die Osterferien geplanten Urlaub gecancelt. Ich nehme viel auf mich, um meinen Beruf auszuüben, aber es lohnt sich eben nicht nur auf finanzieller Ebene, sondern bringt mich persönlich weiter. Aber man wird regelrecht dazu ermutigt, nichts zu tun. Als mein Mann und ich uns bei der Krankenkasse beschwerten, weil wir zusammen 1300,- monatlich an Beitrag zahlen müssen, legte man uns nahe, mein Mann solle sich doch irgendwo einen ruhigen Job suchen und ich meinen ganz aufgeben (oder unter 400,- verdienen), um dann familienversichert zu sein. Was an Einkommen fehle, könne man ja notfalls über zusätzliche staatliche Leistungen wie Wohngeld ausgeglichen werden. Ja, geht's denn noch?! Ich gönne jedem in ALGll-Bezug z.B. einen Zuschuss für Warmwasser und Co, weil ich im Umfeld öfter erlebt habe, dass das Geld wirklich fehlt. Was mich tatsächlich viel mehr als diese Erhöhungen ärgert, ist die Tatsache, dass es in "durchschnittlichen" Berufen kein angemessenes Gehalt mehr gibt. Auch ein Studium lohnt sich aus wirtschaftlichen Gründen nur noch bedingt, wenn man Studiengebühren und Jobchancen vergleicht. Wie viele meiner Freunde (meist mit journalistischem Hintergrund, Studium, Volontariat und Erfahrung) daddeln für ein paar Hundert Euro bei kleinen Radiosendern rum, schlagen sich mit Auftragsarbeiten für Zeitungen rum oder haben kleine Dozenten-Job (alle paar Wochen einen). An Kinder denken die schon lange nicht mehr, weil sie die nicht ernähren könnten. Trotzdem muss ich sagen, dass all diese Leute ihre Arbeit lieben. Wirtschaftlich gesehen könnten sie allerdings morgens besser im Bett bleiben. Aber das kann die Frisörin, die Bäckereifachangestellte oder der Verkäufer auch. LG terkey

von Terkey235 am 05.04.2011, 16:24



Antwort auf Beitrag von Terkey235

ich habe auch Jobs gemacht, die sich NICHT gelohnt haben - und war damit glücklich. Ob ich mit ALG II "gut" leben kann, das kann ich Dir wahrscheinlich dann ab Mai beantworten, denn so, wie es aktuell aussieht, will mich hier kein Schwein als Arbeitskraft und ich rätsel (genauso wie die Personalvermittlung) seit Wochen drum herum, woran das liegen könnte... Ein wenig wundert mich Dein Posting trotzdem, bei allem Verständnis, aber nicht jeder hat "nur" Miete zu zahlen und Einkaufen, nein, einige Leute haben, vielleicht sogar unverschuldet, Kredite an der Backe. Gut, da kann das Amt nichts für - aber auch hier muss es weitergehen und DA sehe ich für mich ab Mai absolut schwarz. LG sue

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 16:47



Antwort auf Beitrag von Terkey235

..., dass heute nur noch der Idealismus entscheidet zwischen zuhause bleiben und arbeiten gehen? Das kann es nicht sein, wir können nicht ein Land voller Idealisten sein, das wäre nicht solide und belastbar, das kann nur scheitern und das Scheitern ist gar nicht mehr so weit weg.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 16:49



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stimmt, das dürfte nicht sein... aber das ist so... man muss doch sehen wie man seine Familie am Besten versorgen kann, sei es finanziell als auch mit persönlicher Betreuung...

von susafi am 05.04.2011, 16:52



Antwort auf Beitrag von Ralph

Wow, das mit dem kostenlosen ÖPNV beindruckt mich. Ich kenne nur maximal 50% reduziert, aber hier gibt es das auch nicht und Einzeltickets sind extrem teuer. Trotzdem glaube ich, dass es nicht an den Sozialleistungen liegt, sondern am Selbstbild der Bezieher. Ich habe von Seiten der Arge immer gehört, dass ich mit kleinem Kind ja gar nicht arbeiten müsse - wollte das aber und bin jetzt aus dem Bezug draußen. Allerdings müsste ich zusätzlich zu meinen 618 Regelleistung und Zuverdienst schon nochmal 500 Euro für die Krippe zusätzlich verdienen, um mein Niveau zu steigern. Das ist mit meinen Honorarjobs kaum möglich, ich mache sie aber trotzdem weil ich daran glaube, dass es mich weiterbringt. Ich habe mit ALG II auch ganz gut gelebt - ohne diverse Finanzspritzen wie Wohnungseinrichtung etc. Darauf verzichte ich lieber, bis ich es mir selber leisten kann, auch wenn nur die Eckbank auseinander fällt und nur noch eine nicht angeschlagene Tasse im Schrank steht. Aber ich bin jung und ein Ende ist in Sicht, insofern kann ich schon nachvollziehen, warum sich andere gegen mehr Arbeit entscheiden. Trotzdem glaube ich nicht, dass sich das Problem löst indem man die Leistungen kürzt, Motivation ist positiv und kommt von innen. Was genau hast du eigentlich studiert, wenn man fragen darf? Grüßle

von rabukki am 05.04.2011, 16:55



Antwort auf Beitrag von Ralph

Ich weiß nicht - kann man, um bei dem Beispiel zu bleiben, als AE-Mutter mit 2 Kindern wirklich so gut von 1.000 € plus Miete leben? Kann man da wirklich gleich von "Wohltaten" reden? Auch wenn da noch Nebenkostenzahlungen, Klassenreisen etc. dazu kommen? Ehrlich gesagt - so wahnsinnig viel, von der Kaufkraft her, kommt es mir eigentlich eher nicht vor... Ich bin immer noch der Meinung, es hängt nicht an den Hilfebezügen, sondern an einer angemessenen Entlohnung der Beschäftigten. Ja, es läuft etwas - ganz gewaltig - schief, wenn man mit Sozialleistungen mehr zum Leben hat, als wenn man Vollzeit arbeitet. Andererseits - früher konnte sich z.B. der kleine Beamte im mittleren Dienst noch zwei bis drei Kinder, eine nichtverdienende Ehefrau und ein kleines Eigenheim auf dem Dörfchen leisten. Heute kann er das definitiv NICHT mehr, jedenfalls nicht ohne Abstriche. Da hat sich etwas anderes verschoben, meiner Meinung nach.

von Leena am 05.04.2011, 17:17



Antwort auf Beitrag von Leena

EUR 1000 plus Miete sollen nicht viel sein für eine AE mit 2 Kinder? Sorry das haben die wenigsten die Vollzeit arbeiten gehen, bleibt mir im Moment auch nicht und auch ich hab Abi und Studium, hatten letztes Jahr drastische Lohnkürzungen und ich habe nur ein höheres Niveau weil ich einen Zweijob habe und jede Woche 50-55 h arbeite und den halben Urlaub im Nebenjob verbringe also in Anbetracht der Tatsache, dass da ja noch weitere Zuschüsse zu Schulausflügen etc. kommen finde ich das viel!

von babyproject am 05.04.2011, 17:21



Antwort auf Beitrag von Leena

Also ich denke mal, dass man sich das schon mit 3000 Euro (mittlerer Dienst, Verwaltung. ) brutto als Beamter leisten kann...

von shinead am 05.04.2011, 17:22



Antwort auf Beitrag von Leena

Warum nicht? Ich habe studiert, gehe VZ arbeiten und bleibe mit KiG unter 2000€ Netto. Achja, mein Mann arbeitet TZ in einem äußerst wenig attraktiven und lukrativen Job. Stelle ich 1000€ + Miete+ NKzahlungen+Klassenreisefinanzierung daneben, dann sehe ich da durchaus ein gut finanzierbares Leben ohne Arbeit.

von Gucci75 am 05.04.2011, 17:26



Antwort auf Beitrag von babyproject

Der Durchschnittsdeutsche hat ein Einkommen von 2700 Euro NETTO! Quelle: http://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/ Die meisten Vollzeitarbeitnehmen haben damit mehr!

von shinead am 05.04.2011, 17:27



Antwort auf Beitrag von shinead

3000 € brutto im mittleren Dienst? Hab ich was verpasst?

von Ani_k am 05.04.2011, 17:38



Antwort auf Beitrag von babyproject

Das durchschnittliche Nettoeinkommen je Haushalt liegt, nach den Zahlen, die ich spontan gefunden habe, derzeit bei rund 2.800 Euro - sprich: die AE-Mutter mit den 2 Kindern dürfte ein ganzes Ende unter dem Durchschnittseinkommen liegen. Ich glaube also nicht, dass die meisten Vollzeit-Kräfte weniger haben als die Ae-Mutter aus dem Beispiel. Ich habe jedenfalls, mit Abitur und Studium, derzeit mehr als die 1.000 Euro plus Miete, wenn ich Teilzeit-Gehalt, Elterngeld und Kindergeld zusammen rechne (und ich arbeite derzeit, kindbedingt, gerade mal 10 Std/Woche).

von Leena am 05.04.2011, 17:42



Antwort auf Beitrag von Ani_k

ach, Gehaltsstufe 8z kennste nicht, da bekommt man Altersstufen bis 67 und erreicht 3000Euro brutto, abzügl. der privaten Krankenkasse erhält mann dann 2000 Euro netto, wenn mann dann noch 2 halbwüchsige Kiddies hat, also für ein Häusken im Grünen reicht das sicher nicht, aber ein Ruhezelt im Alter dürfte noch drin sein

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 17:43



Antwort auf Beitrag von babyproject

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von amadeus_hates_music am 05.04.2011, 17:49



Antwort auf diesen Beitrag

Doch, doch, dass kenne ich. Bin ja auch im öffentlichen Dienst. Nur keine 3000 € brutto.

von Ani_k am 05.04.2011, 17:55



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Kumpel von mir kriegt das im mittleren Dienst in Hessen... Und nein, er ist nicht 67...

von shinead am 05.04.2011, 17:55



Antwort auf Beitrag von shinead

Das mag in Hessen so sein. Hier ist es nicht so.

von Ani_k am 05.04.2011, 17:57



Antwort auf Beitrag von Leena

Hallo, 632,- € plus Miete für 3 Personen ist als reine Sozialhilfetransfer fürstlich, ja! Die für 3 Personen günstigste Nettokaltmiete beträgt in Hamburg 383,25 € (60er-Jahre-Bau), die teuerste, die berücksichtigt wird 576,75 € (die modernsten Bauten). Dazu kommen noch die Nebenkosten, wenn wir die mal mit 175,- € ansetzen, dann bekommt die Mutter mit 2 Kindern bei der modernen Wohnung 750,- € gezahlt, zusammen mit den 632,- € sind das dann stolze 1382,- € Sozialtransfer = netto!!! Dazu kommt nun noch das Kindergeld, was sie auch hätte, wenn sie arbeiten würde. Aber 1382,- € netto, bei 35% Abzügen wären das 2126,- € brutto, was bei 173 Stunden im Monat (= 40-Stunden-Woche) einen Stundenlohn von knapp 12,30 € ausmacht, ein Stundenlohn, der m.E. ganz ordentlich wäre. Wie gesagt, das ist ja nur die Grundversorgung. Du mußt ja auch die anderen Dinge, die einmaligen Leistungen bzw. Ermäßigungen dazurechnen. Keine GEZ, Schulfahrten, meist sehr geringer Beitrag für KiTa, Tafel, Schulgeld, die Leistungen der Hilfsorganisationen... das alles ist Geld wert. Legst Du das auf den Monat um, z.B. Tafel mit 200,- Euro Ersparnis (das allein entspricht bei meinem Beispiel 308,- € brutto = 1,78 Euro/Stunde, damit wären wir dann schon bei über 14,- € brutto die Stunde!!!), dann kommst Du in den Bereich eines Stundenlohnes, von dem viele nur träumen können, den sie selbst in ihrem erlernten Beruf nicht erhalten würden. Und das ist ja nur für 3 Personen, Mutter mit 2 Kindern, gerechnet. Ein Elternpaar mit zwei Kindern, ja da darf die Wohnung in Hamburg bis zu 653,- € plus Nebenkosten kosten, aber dann gibt es ja auch mehr Regelsatz... alles reines netto (zur Erinnerung, das Kindergeld ist ja bereits herausgerechnet). Merkst Du was? Es hat nicht NUR mit den Löhnen zu tun, sondern damit, daß die Leute nicht mehr rechnen können oder wollen und es vor allem nicht wahrhaben wollen, daß das heutige "HartzIV" kein "kleines Geld" mehr ist, sondern um so komfortabler wird, je mehr Mitglieder die Bedarfsgemeinschaft hat. 1. Gibt es mehr Regelsatz 2. Darf man ggf. in eine größere Wohnung umziehen. Beides gibt es für Arbeitnehmer nicht, vom Kindergeld abgesehen vermehrt sich das Geld bei einem weiteren Kind nicht, und auch das Geld für eine größere Wohnung will erst verdienst sein! Da hat sich nicht "etwas verschoben", da werden auf Dauer Milliarden nach unten verteilt, das aber nicht von den "Reichen", sondern vor allem von der unteren Mittelschich, die Steuern zahlt und gerade aber noch soviel verdient, daß sie überall durchs Netz fällt! Ralph

von Ralph am 05.04.2011, 17:57



Antwort auf Beitrag von shinead

Glaubst Du dieser Statistik? ich nicht. 2700,- € netto... da mußt Du im ÖD mindestens A11 - A12 sein, und dann gehen davon noch KV-Beiträge ab, denn das Netto der Beamten auf dem Bezügezettel ist ja nicht das reine Netto. Sofern diese privat versichert sind, muß für jedes Familienmitglied ein Extra-Vertrag her. Ist das z.B. bei dieser Statistik Beamten berücksichtigt worden? Hamburg ist, statistisch gesehen, die reichste Stadt Europas, hier leben die meisten Millionarios - ich rede von Euro-Millionären, nicht von Forinth. So kann man sich dann auch das statistische Pro-Kopf-Einkommen schönrechnen. Davon hat der Rest der Bevölkerung nur gar nichts. DAs hat Unterhaltungswert - mehr nicht. Snoopy

von Ralph am 05.04.2011, 18:04



Antwort auf Beitrag von shinead

Das Brutto interessiert im Übrigen in diesem Zusammenhang nicht, es interessiert das reine Netto, was IN DER PRAXIS zu Verfügung steht, denn wir reden bei H4 ja auch nur von den Summen, die auf dem Konto eingehen und nicht von den Krankenversicherungsbeiträgen, die die Arge ja AUCH zahlt, nicht? Snoopy

von Ralph am 05.04.2011, 18:08



Antwort auf Beitrag von Leena

"dpa LUXEMBURG. In Großbritannien arbeiten bei knapp 80 Prozent aller Paare ohne Nachwuchs beide Partner. Deutschland liegt mit knapp 70 Prozent an zweiter Stelle. Den geringsten Anteil an kinderlosen Doppelverdienern hat Spanien mit etwa 42 Prozent. Bei Paaren mit Kindern erreicht Portugal einen Doppelverdiener-Anteil von etwa 74 Prozent. In Deutschland sind es gut 60 Prozent. Das Schlusslicht bildet hier wiederum Spanien mit knapp 44 Prozent. Ein EU-Durchschnittswert wurde nicht ermittelt. In allen untersuchten Staaten stieg zwischen 1992 und 2000 der Anteil der Doppelverdiener sowohl bei kinderlosen Paaren als auch bei Familien. In den Niederlanden erhöhte sich die Zahl der doppelverdienenden Paare mit Kindern am stärksten, nämlich um 20 Prozentpunkte auf gut 67 Prozent." Aus:http://www.handelsblatt.com/zahl-der-doppelverdiener-in-der-eu-nimmt-zu/2167170.html Wenn es sich in 70% der Fälle um Doppelverdienerhaushalte handelt, liegt der Durchschnittsnettoverdienst also immer noch höher als Hartz 4. LG ahm

von amadeus_hates_music am 05.04.2011, 18:40



Antwort auf Beitrag von Ralph

gemeint, und das kann hinkommen. Nicht pro Nase, das würd ich auch niemals glauben.

von FrauKrause am 05.04.2011, 18:44



Antwort auf Beitrag von Ani_k

Sex und Einkommen.

von FrauKrause am 05.04.2011, 19:05



Antwort auf Beitrag von Ralph

Die Statistik bezieht sich ja nicht nur auf das Einkommen von Beamten. Jene Beamte die ich kenne haben wesentlich mehr Geld zur Verfügung. Die meisten arbeiten im höhen Dienst, teilweise an die Privatwirtschaft "ausgeliehen". Den Durchschnittslohn glaube ich schon. Ansonsten hätte ich einen verdammt reichen Freundes- und Bekanntenkreis. Das glaube ich nicht. Eine Freundin von mir ist gelernte Apothekenhelferin. Inzwischen arbeitet sie bei einer Wirtschaftsauskunftei und verdient 3500 brutto. Manchmal muss man eben über den eigenen Tellerrand raus gucken.

von shinead am 05.04.2011, 19:15



Antwort auf Beitrag von shinead

in Ostdeutschland können nicht wenige Anwälte oder Ingenieure froh sein, wenn sie 2.500,00 EUR verdienen. Habe auch schon von weniger gehört. Die Leute werden ausgebeutet, weil es nicht genügend Arbeitsplätze gibt, ein Durchschnittslohn von 2.700,00 EUR NETTO stimmt höchstens regional begrenzt. Ganz sicher nicht für ganz Deutschland. Der Link besagt auch, dass es sich bei den 2.700,00 DM EUR um das durchschnittliche HAUSHALTSeinkommen handelt, nicht das Pro-Kopf-Einkommen, handelt.

von FrauKrause am 05.04.2011, 19:47



Antwort auf Beitrag von Ralph

Hallo, mit der "Umverteilung" von der unteren Mittelschicht auf die Hilfebedürftigen hast Du ganz bestimmt unstreitig recht, da will ich Dir gar nicht widersprechen! Und dass es der "unteren Mittelschicht" zunehmend schlechter geht, während die "Reichen", und auch schon die obere Mittelschicht, nicht schlecht da steht als vorher, das stimmt auch, jedenfalls meinem subjektiven Eindruck nach. Und auch das halte ich für bedenklich und ausgesprochen unsozial! Und es leuchtet mir ja auch ein, dass bei Bedarfsgemeinschaften sich die Sozialleistungen nach der Anzahl der zugehörigen Personen richtet, während die meisten Arbeitnehmer nicht mehr verdienen, nur weil sie z.B. noch ein Kind bekommen. Bei Beamten ist das allerdings - dank Allimentationsprinzip - auch so, dass man für ein weiteres Kind mehr Geld bekommt - allein für mein 4. Kind habe ich erst mal monatlich rund 400 Euro (brutto) mehr bekommen. Natürlich fand ich das ganz angenehm - inwieweit es gerecht ist, wäre eine andere Frage. Okay, mehr Geld für die größere Wohnung habe ich allerdings auch nicht bekommen - nur noch eine Nachzahlung Kinderzulage auf die Eigenheimzulage. ;-) Ansonsten muss ich zugeben, dass "Durchschnittsverdienste pro Haushalt" immer so eine Sache sind bei diesen Diskussionen. Wenn man 2 Haushalte mit einem Nettoeinkommen von 1.200 Euro und 1 Haushalt mit einem Nettoeinkommen von 6.000 Euro nimmt, ergibt sich auch ein durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen von 2.800 Euro - an der gelebten Realität von 2/3 der Haushalt geht das dann allerdings meilenweit vorbei. Wie war das - traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast... :-/

von Leena am 05.04.2011, 20:46



Antwort auf Beitrag von Ralph

Wenn ich mir meine Kollegen im mittleren Dienst anschaue, so Mitte 30, verheiratet, 2 bis 3 Kinder, A7 - dann bekommen sie ausbezahlt (mit Kindergeld) schon so um die 2.800 Euro, davon gehen dann noch so 200 bis 400 Euro Krankenversicherung ab, ergäbe ein vergleichbares Netto-Einkommen von rund 2.500 Euro. Zahlen die Bundesländer da echt so unterschiedlich..? Für 2.700 netto muss man bei uns im ÖD jedenfalls nicht mindestens A11 bis A12 sein, da reicht teilweise durchaus schon A9 (mit Familie und günstiger Steuerklasse). Allerdings stelle ich immer wieder fest, ein Beamter im mittleren Dienst, verheiratet mit Hausfrau und 2 bis 3 Kindern konnte sich vor 20, 30 Jahren eindeutig ein sehr viel komfortableres Leben leisten als meine entsprechenden Kollegen heute. Na ja, die Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst... :-/

von Leena am 05.04.2011, 20:55



Antwort auf Beitrag von Leena

Ich bin A10 und habe definitiv keine 2.800,- € ausgezahlt, vorher mit 2 Kindern bei A9 hatte ich das auch nicht, also diese ominösen 400,- €/Kind bei Beamten habe zumindest ICH nie gesehen! Und ja, das hast Du ganz richtig beobachtet, der öffentliche Dienst hat seit fast 20 Jahren JEDES Jahr im Ergebnis Reallohnverlust, weil die Erhöhungen regelmäßig unterhalb der Inflationsrate blieben. Man darf die vielen Nullrunden nicht vergessen. Andere Branchen schlossen in schlechten Zeiten noch mit 3-4% ab, der ÖD unterhalb von 1%. Beamte haben die Erhöhung oft genug erst ein halbes Jahr später bekommen als die Angestellten = 1/2 Nullrunde etc.pp. Wer hier von reichen Beamten spricht, kennt die Realität nicht. Shinead kennt nach eigener Aussage fast ausschließlich (gut verdienende) Beamte im HÖHEREN Dienst, denkt dabei wohl, daß die Mehrzahl alle soviel verdient und verkennt dabei, daß die weitaus größte Masse im gehobenen oder nur mittleren Dienst arbeitet. Dann noch Statistik etwas falsch zitieren und voilá... schon ist das Ganze herrlich geschönt. LG Snoopy

von Ralph am 05.04.2011, 23:10



Antwort auf Beitrag von Ralph

Vom Netto habe ich keine Ahnung (Berechnung bei Beamten kenne ich nicht).... Aber eben vom Brutto, das hat er letztens erwähnt. Er arbeitet in der Beamten-City in Darmstadt (keine Ahnung was genau), verheiratet, ein Kind. Die Eltern meiner Schwägerin sind beide verbeamtet, zwei Benz vor der Tür, neues Haus gekauft, das alte der Tochter fast geschenkt, ebenso den jährlichen Urlaub für die 4-köpfige Familie der Tochter. Mein Mitleid für die beiden (beide nicht studierte) hält sich in Grenzen. Aber ich gestehe, dass ich aufgrund der Diskussion hier eine neue Sichtweise habe. Anscheinend kenne ich nur "Reiche" Arbeitnehmer...

von shinead am 05.04.2011, 23:14



Antwort auf Beitrag von shinead

Hallo, "Jene Beamte die ich kenne haben wesentlich mehr Geld zur Verfügung. Die meisten arbeiten im höhen Dienst..." Höherer Dienst, Shinead... Dir ist aber schon klar, daß der höhere Dienst nicht gerade die Mehrheit des deutschen ÖD stellt? Ich weiß nicht, wer die größte Gruppe stellt, der mittlere oder gehobene Dienst, aber beide verdienen bedeutend weniger, und sämtliche Angehörige des höheren Dienstes kann man getrost zu den Spitzenverdienern zählen, die steigen doch bereits mit A13 ein!. Und brutto hört sich gut an, auch auf meinem Lohnzettel, aber was nach Abzug auch der Krankenkasse übrig bleibt, ist zum Weinen, wenn dann alleine die Miete samt Nebenkosten abgeht, habe ich keine 1000,- € mehr. Das ist meine Realität, weit weg von Deinen 2.700,- € Durchschnittseinkommen. Pro Haushalt glaube ich das auch, aber diese Statistik ist eben auch nicht fundiert. Wie war das überspitzt... 10% der Bevölkerung machen 90% Gesamteinkommens aus...? Oder so ähnlich... ? Interessanter wäre es z.B. die Durchschnittseinkommen der Eltern/Haushalte in einer Klasse/einer Schule/eines Kindergartens zu erfahren. DAS hätte eine gewisse Aussagekraft. Man müßte dabei nur sicherstellen, daß die Sprösslinge eines Herrn Albrecht, Herrn Otto oder Herrn Darboven nicht darunter sind... sobald auch nur ein solch ein Ausreißer darunter ist, vernebelt das die ganze Aussage. LG Snoopy

von Ralph am 05.04.2011, 23:33



Antwort auf Beitrag von Ralph

Das finde ich dann schon erschreckend, wenn so unterschiedlich gezahlt wird... Ich hatte letztens die Abrechnung eines Kollegen in der Hand, weil der irgendeine Frage dazu hatte, und der bekam ausbezahlt (mit Kindergeld) 2.8xx Euro, und das bei verheiratet, 2 Kinder, A8 und rund 20 Jahre dabei. Die "ominösen 400,- €/Kind bei Beamten" nennen sich bei uns Familienzuschlag, okay, beim Betrag hatte ich etwas verwechselt, es sind wohl "nur" 322 Euro ab dem dritten Kind, die man für dieses Kind dann mehr bekommt - da ich Teilzeit arbeite, bekomme ich den Familienzuschlag nur anteilig, aber trotzdem habe ich, nur, weil ich dann ein Kind mehr hatte, eine schöne dicke Gehaltsnachzahlung bekommen. Ich habe mal geschaut - insgesamt verdient man bei uns im gehobenen Dienst, wenn man verheiratet ist und Kinder hat, etwa 975 Euro mehr als ein vergleichbarer, aber lediger und kinderloser Kollege. Okay, das sind Bruttobeträge, aber trotzdem... Allerdings muss ich sagen, so ganz stimmen, auch bei "gutverdienenden" Beamten im höheren Dienst, meines Erachtens die Relationen nicht (mehr) mit dem, was in der freien Wirtschaft gezahlt wird. Seit ich festgestellt habe, dass ein RD, Vorsteher eines FA mit einem Steueraufkommen von rd. 1,8 Mrd. Euro, netto in etwa so viel verdient wie ein ganz normaler, durchschnittlicher AT-Mitarbeiter, der (mit einigen Jahren Berufserfahrung) als Entwicklungsingenieur bei einem beliebigen, gut aufgestellten DAX-Unternehmen arbeitet... Dass ein RD nicht repräsentativ ist für ein durchschnittliches Beamteneinkommen, dessen bin ich mir übrigens durchaus bewusst.

von Leena am 06.04.2011, 08:33



Antwort auf Beitrag von Ralph

Der Kollege mit den 3000 Euro ist nicht im höheren Dienst... Auch bei meinem Einkommen kommen mir die Tränen wenn ich Brutto mit Netto vergleiche, so ist das nicht. Der Sprung ist einfach heftig. Aber so ist es nunmal. Wenn Du allerdings alle Vergünstigungen der Hartz IV Bezieher zusammen rechnest, dann musst du das auch für die anderen Berufsgruppen machen. Es gibt Jobtickets die vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden (für das gesamte Tarifgebiet - Wert hier: 200 Euro), es gibt für viele vergünstigte Versicherungstarife, große Firmen bieten Firmenrabatte beim Neuwagenkauf, es gibt Firmenwagen zur Privatnutzung, Firmenhandys, Mitarbeiterwohnungen (gerade für Beamte hier weit verbreitet, es gibt heir eine komplette Straße in der nur Beamte für wirklich wenig Geld wohnen)... Je nachdem für welchen Bereich man verbeamtet ist gibt es kostenlose Bahntickets, Telefonanschlüsse, Arbeitskleidung (ja, auch damit spart man Geld!) Schichtzulage und Sonderflugtarife. Zähl das mal zusammen und man kommt bei sehr vielen Arbeitnehmern auf mehr Netto als das, was auf dem Lohnzettel steht. Da in meiner Stadt (im Gegensatz zu Hamburg) die Kindergartenplätze extrem bezuschusst werden, müsste ich hier wahrscheinlich für mich auch noch Geld hinzurechnen. Bei den Hamburger Preisen für KiTaPlätze wäre ich da bei locker 300 Euro. Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich mir die 2700 Euro Durchschnittsnetto gut hätte vorstellen können. Ich bin offensichtlich gepudert und meine Bekannten und Verwandten auch. Mr. Right verdient offensichtlich ein Durchschnittsnetto und das hätte ich als "wenig" und nicht als Durchschnitt eingeordnet. In der Kindergartengruppe von Junior ist es eher ungewöhnlich nicht im Eigentum zu wohnen. Die Häuser/Wohnungen stehen dabei im Rhein-Main Gebiet...

von shinead am 06.04.2011, 09:38



Antwort auf Beitrag von Leena

Moment, das Kindergeld bitte NICHT zum Lohn rechnen, das habe ich bei meinen Angaben auch nicht eingepreist, denn diese Summe bekommen alle, ob A1, A9 oder A15. LG Snoopy

von Ralph am 06.04.2011, 09:49



Antwort auf Beitrag von shinead

Hallo, die Leistungen für ALG II-Bezieher sind weitgehend bundesweit gleich, abgesehen vom Komplex Miete/Wohnung. Das vorweg. Nun zu Deinen Vergünstigungen für Beamte/Arbeitnehmer, auf mich bezogen: - mit Jobtickets meinst Du wohl Monatskarten, ja, da gibt es hier die "Profi-Card", Ersparnis gegenüber der regulären Jahres-Abo-Karte ca. 10,- €/Monat, das macht nicht mal den halben Gewerkschaftsbeitrag aus... - Dienstwohnung bei mir: Fehlanzeige - Diensthandy: Fehlanzeige - Dienstwagen: Fehlanzeige, das dürfte es wohl erst ab Minister geben... - Vergünstigungen bei Neuwagenkauf: Schön wär's, aber Fehlanzeige, und das gibt es wohl auch nur bei Beschäftigten in der Automobilbranche. Abgesehen halte ich es nicht für legitim, Vorteile, die man als jeweiliger Arbeitnehmer aufgrund seiner BERUFSTÄTIGKEIT hat gleichzusetzen mit der Leistungsbandbreite im Sozialtransfer. Das kann es nicht sein. Ohne das jetzt zu bewerten, sondern lediglich festzustellen handelt es sich beim Sozialtransfer um eine Sozialleistung, die OHNE JEDE GEGENLEISTUNG aus Steuermitteln erbracht wird. Deshalb verbietet sich ein Vergleich. Rhein-Main-Gebiet gehört ja nun auch nicht gerade zu den unterprevilegierten gegenden Deutschlands... also wenn ich so sehe, was mich auf der A5 Höhe zeppelinheim so auf der ganz linken Spur überholt... das sieht schon anders aus als auf der A7 Höhe neumünster... LG Snoopy, der jetzt mal wieder ranrauschen muß, die anderen kommen aus der Raucherpause...

von Ralph am 06.04.2011, 10:35



Antwort auf Beitrag von Ralph

Vergünstigungen beim Neuwagenkauf gibt es nicht nur bei der Automobilbranche. Große Firmen mit Fahrzeugflotte (Lufthansa, Siemens, DekaBank, ...) haben Vergünstigungen für ihre Mitarbeiter. Die Zahlen auch alle das Jobticket für ihre Mitarbeiter. Der Wert dieses Tickets beträgt hier 200 Euro, da es über den kompletten Streckenplan des RMVs gültig ist. Dienstwagen gibt es in meiner kleinen Klitsche ab Kostenstellenverantwortung. Handy kriegt jeder Mitarbeiter, Dienstwohnungen haben wir nicht, das ist hier den Beamten und Mitarbeitern von der DB vorbehalten (Mein Onkel wohnt in einer solchen Wohnung 80qm mit Garten, Stadtmitte für 350 Euro warm.)

von shinead am 06.04.2011, 10:53



Antwort auf Beitrag von Ralph

...nicht zum Lohn, aber zum Haushaltseinkommen, um eine Vergleichbarkeit herzustellen, was ein x-Personen-Haushalt im Monat für eine finanzielles Budget hat - bei der AE-Mutter mit 2 Kindern und Hartz IV mit 1.000 Euro plus Miete ist das Kindergeld ja beim monatlich verfügbaren Betrag auch mit enthalten.

von Leena am 06.04.2011, 12:27



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raus aus Hartz IV bin ( und das mir nur ner Teilzeitstelle ) gruss Chrissie

von Aprilscherz2000 am 05.04.2011, 18:14



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2.800 netto NETTOOOO ist niemals ein deutsches Durchschnittsgehalt. Das hatte ich nicht mal in München zu guten Zeiten. Vielleicht BEIDE Gehälter zusammen???? Meine Ma arbeitet in einer Anwaltskanzlei, Vollzeit, und bekommt nicht einmal die Hälfte von den 2.800 Euro! Mit 1.000 Euro PLUS Miete wäre ich hier ein Fürst. Plus Unterhalt und Plus Kindergeld sogar noch was darüber, da hätte ich hier ein super Leben, also her damit... nebenher noch ein schöner 400-Euro-Job, der Spaß macht - klar, DANN braucht keiner arbeiten gehen. Und ich würd nicht mal zur Tafel gehen.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 18:29



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ich rechne grad hin und her und überlege ob ich frau großkotz bin, aber mir würden glaub ich 1000€ nebst miete nicht reichen.... in einer stadt wie münchen, wo zwangsversteigerte wohnung grade eben fast den doppelten verkehrswert einbringen.... 2800 netto kann ich aber auch nicht glauben.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 18:41



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von amadeus_hates_music am 05.04.2011, 18:44



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nicht einer Person. Steht übrigens oben, wenn man den destatis-link aufruft. lg fk

von FrauKrause am 05.04.2011, 18:47



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sorry, hab es nicht so mit den links und ahm´s und fk´s posting erst danach gelesen. das als durchschnitt laß ich mir eingehen. kommt ja noch kindergeld und in vielen familien unterhalt für ein/zwei/drei kinder dazu. finde nun 184€ pro kind auch nicht grad wenig. vor 16 jahren waren es 70dm.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 18:50



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ebenfalls Link-nicht-Klicker. Gut, das geb ich mir auch, da lag ich damals mit Ex auch wesentlich darüber und meine Eltern auch... Aber gehen wir allein nur mal von der Hälfte aus, also 500 Tacken + Miete, selbst DANN ginge es mir hier noch recht gut und akzeptabel... wie gesagt, ab Mai kann ich dann berichten, wie die Realität aussieht...

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 19:08



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OK, ich bin ein verwöhntes Kind... 2700 Euro als Durchschnitt kann ich mir vorstellen... Ich gehe auf jeden Fall morgen meinen Chef knuddeln...

von shinead am 05.04.2011, 21:11



Antwort auf Beitrag von Ralph

kein halbwegs vernünftiger Mensch muss in D am Hungertuch nagen, egal ob er arbeitet oder nicht. Ich arbeite, habe unter dem Strich ein bischen weniger als hätte ich ALG2. Trotzdem reicht es für mich und meine Kinder für alles was wir brauchen. Als noch mein Ex die Brötchen herangeschleppt hat habe ich nicht mehr Geld ausgegeben, obwohl ich es hätte tun können. Ich bin von Natur aus ein sparsamer Mensch (vielleicht sogar schon geizig), kaufe keine teure Kleidung, kein Make up, kaum Fleisch, etc. Und das macht mir nicht das Geringste aus. Noch nie. Ich fühle mich dadurch nicht weniger "wert" als "reiche Menschen". Ich kann sehr gut nach den Sommerferien erzählen daß wir nicht im Urlaub waren ohne das Gefühl zu haben meine Kinder sind ja so schlecht dran. Ich kann für Geburtstag oder Weihnachten wirklich nur ein paar Kleinigkeiten kaufen und fühle mich überhaupt nicht schlecht dabei. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen warum Menschen (eben ALG2ler) sich darüber auslassen, sie könnten mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Geld keine Lebensqualität erreichen. Meine Lebensqualität erreiche ich nciht mit mehr Geld. Und solange ich von dem mir zur Verfügung stehendem Geld auskomme werde ich eben kein ALG2 beantragen, auch wenn ich Anspruch hätte. Mir geht nichts ab wenn ich weniger habe, warum das ändern? Wobei ich hier nur für mich persönlich spreche und auch nur als Zeitaufnahme. Vielleicht sehe ich es anders wenn meine Kinder beginnen werden Ansprüche zu stellen.

Mitglied inaktiv - 06.04.2011, 13:52