Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Johanna3 am 22.12.2017, 20:10 Uhr

Himbeere

Doch.... sie ist klar. Auch wenn es natürlich sicher Ausnahmen gibt.

Ich weiß nicht, wen du glaubst bezüglich "Bildchen von lächelnden Kindern im Rollstuhl oder mit Down-Syndrom" informieren zu müssen.

Bei meiner damaligen Arbeit (haupt - und ehrenamtlich) mit Menschen, die von Behinderungen betroffen sind weiß ich, dass gerade Kinder sich erstaunlich gut mit Einschränkungen die durch ihre Behinderungen entstanden sind, arrangieren können. Oft sind es eher die Eltern, die sich sorgen, wie das Kind später damit zurecht kommen wird.

Interessant fand ich oft auch, was die Kinder in Steckbriefen als "größten Traum" angaben, im Vergleich zu den Eltern, die meinten Träume im Sinne ihres Kindes zu nennen. Die Kinder wünschten häufig mal das Disneyland zu erleben, ein Filmidol zu treffen, Prinzessin zu sein oder einen Fußballer bei der WM im Stadion anfeuern zu können. Keines wünschte sich (das gaben die Eltern an) "gesund" zu sein. Sie hatten andere Träume. Ich weiß, dass in sonderpädagogischen Einrichtungen auch viel gelacht wird. Ebenso wie geweint und gestritten.

Traurig finde ich es, dass behinderte Kinder oft so sehr bemitleidet werden. "Ach du Armer, du hast es aber auch schwer". Wenn man denn einem Kind vermittelt wird, dass es "arm" ist, wird es auch eher annehmen "arm" zu sein, als wenn man es nicht auf seine Behinderung reduziert.

Seltsamerweise haderten die betroffenen Erwachsenen die ich kennengelernt habe, jedoch eher nicht mit ihrem Schicksal. Und das meine ich sowohl von Menschen um die ich mich beruflich gekümmert habe als auch meiner Umgebung. Aus meinem näheren Umfeld ist vor nicht allzulanger Zeit ein Mädchen an einem schweren Herzfehler gestorben. Ich kann nicht schreiben, dass sie unter Trisomie-21 litt. Das tat sie nicht. Sie war davon betroffen. Im Alter von zehn Jahren ist sie gestorben. Die Ärzte hielten es für unwahrscheinlich, dass sie überhaupt fünf Jahre alt werden würde. Aber sie wollte leben.

Wenn allerdings jemand glaubt, traurige, teilnahmslos wirkende Kinder, die sorgenvoll jeden Tag "ertragen" müssen, der Realität eher entsprächen, muss ich diesem Bild jedoch energisch widersprechen. Dies ist auch nicht bei Kindern der Fall, die von einer Schwerstmehrfachbehinderung betroffen sind. Wobei völlig außer Frage steht, dass es auch in vieler Hinsicht zu massiven Problemen kommen kann.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.