Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von nufuski, 22. SSW am 28.04.2005, 11:18 Uhr

Zum Thema Abtreibung...ein anderer Blickpunkt

Also, nachdem hier alle, die zumThema Abtreibung posten, noch nie (wenns stimmt?) eine solche hatten, weiß ich nicht, ob ihr Euch wirklich vorstellen könnt, was da in einer Frau vorgehen kann.
Zum Ersten: Jede Frau ist anders. Ich persönlich finde es nicht richtig, Abtreibung als eine Form der Verhütung anzusehen, nein, das sollte es wirklich nicht sein. Aber ich bin froh, dass es die Möglichkeit gibt, und ich kann für mich nur sagen, dass ich die Entscheidung abzutreiben nie bereut habe. Das Kind auszutragen wäre für mich nicht in Frage gekommen. Erst gar nicht hätte ich mir vorstellen können, dieses Kind dann zur Adoption frei zu geben. Für mich gab es nur zwei Alternativen: Entweder ich bekomme jetzt ein Kind und mein Leben wird sich von Grund auf um dieses Kind drehen, oder ich bekomme kein Kind und sehe zu dass ich erst mal mein Leben ohne diese Verantwortung in den Griff krieg. Meine Entscheidung stand felsenfest, und nein, ich sah die Abtreibung nie als Mord. Ich sah sie (und habe auch heute noch die Ansicht) als Schwangerschaftsabbruch.
Ziemlich medizinisch.
Und zu dem Thema »Was das Baby dabei durchmacht«: Woher will irgendjemand wissen, was in dem Embryo vor sich geht? Und zählt das, was in der Frau vorgeht, weniger? Und ist es tatsächlich besser, ein Leben unter allen Umständen auf die Welt zu bringen? Ist es nicht ein wenig scheinheilig zu sagen: Wenn es behindert wäre oder das Produkt einer Vergewaltigung,dann ist es okay abzutreiben, aber sonst nicht? Ist denn dann das, was ein »behinderter« Embryo oder ein durch Vergewaltigung entstandener Fötus bei einer Abtreibung empfindet so viel akzeptabler, als das, was ein »gesunder« Embryo empfindet? (Obwohl in den meisten Fällen eine Abtreibung behinderter Babys zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt stattfindet als eine »herkömmliche« Abtreibung)?
Für mich zählt in erster Linie , dass es sich um etwas »ungewolltes« handelt, und meiner Meinung nach hat es kein Lebewesen verdient, ungewollt und/oder ungeliebt zu sein. Es ist wirklich wunderschön wenn man schwanger ist und sich auf das kleine Leben freut, das in einem heran wächst - Zweifel hat man ja ohnehin immer welche, das ist auch gut so. Aber wenn alles in einem darüber verzweifelt, dass man schwanger ist, und man in keinem Moment Freude darüber verspürt, sondern nur noch Angst - vor dem, was da auf einen zukommt... WAS anderes kann es sein, dass eine Mutter dazu bringt, ihr Neugeborenes heimlich auf der Toilette zu töten? In einem Stadion der Entwicklung, in dem das Baby wirklich schon Baby ist, das Gefühle hat und Empfindungen... Das auch spürt, dass die eigene Mutter es nicht haben will, keine Liebe empfinden kann, ein Wesen, auf dessen kleiner Seele der unglaubliche Druck lastet, das Leben seiner Mutter in ihren Augen zerstört zu haben? Für uns Schwangere, viele bereits Mütter (mich eingeschlossen) sind dies sicher Gefühle, die wir nicht (leicht) nachvollziehen können. Ich hätte mein »ungewolltes« Kind nicht töten können, wenn ich mich dazu entschlossen hätte, es auzutragen. Aber ich wollte nicht, dass es in mir heranwächst, ohne gewollt zu sein. Ich sah mich nicht in der Lage eine Bindung aufzubauen oder Liebe zu empfinden oder »guter Hoffnung« zu sein. Das sind z. B. Gefühle, die in einer Frau vorgehen, wenn sie sich dazu entschließt abzutreiben. Es macht sie zu keiner schlechteren Frau, zu keiner schlechtern Mutter. Es sind Gefühle, die man nicht noch einmal durchmachen möchte. Ich bedauere meine Entscheidung nicht. Ich weiß inzwischen, wie schön es ist, mit Liebe im Herzen schwanger zu sein, und wie richtig es (für mich) war, ohne diese Liebe im Herzen kein Kind auf die Welt zu bringen. Jetzt bin ich wieder schwanger. Würde zu irgendeinem Stadium der Ss festgestellt werden, dass dieses Kind behindert ist, wäre ich traurig, weil ich nur das Beste für mein Baby wollte. An Abtreibung würde ich niemals denken - die Liebe in meinem Herzen gäbe mir Kraft, egal wie schwer es sein würde, diesem Kind das Beste zu bieten, zu dem ich in der Lage bin. Und nur das hat mein Kind verdient....

 
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