Schiess' deinen Mann auf den Mond!

Um Himmels Willen! Ich weiss ja, dass 150 Euro fuer viele Eltern kein Pappenstiel sind. Aber so eine Geburt ist ein ziemlich einmaliges Erlebnis. Mir zumindest war es wichtig, die Chancen dafuer zu maximieren, dass meine Geburten toll werden. Bei mir bedeutete das Hausgeburt (wo auch die Rufbereitschaftspauschalen von 1x 205 und 1x 170 Euro anfielen), und ich muss sagen: Das war jeden einzelnen Cent wert, und ich haette auch ohne mit der Wimper zu zucken mehr gezahlt, wenn ich es nicht grundsaetzlich einfach frech faende, dass KKn zwar WKS unter irgendwelchen Vorwaenden bezahlen, aber die Rufbereitschaftspauschale fuer die wesentlich billigeren ausserklinischen Geburten nicht uebernommen wird.

Naja, zurueck zu deinem Thema: Selbst wenn es bei mir klamm gewesen waere, haette ich lieber von Grosseltern Geld zur Geburt gewuenscht fuer diesen Zweck, oder die Hebamme gebeten, das in Raten zahlen zu duerfen, oder Dinge gebraucht gekauft (naja, das habe ich eh, aus verschiedenen Gruenden, wir hatten fast nichts neues). An meiner eigenen privaten Geburtsbegleitung haette ich nienimmernicht sparen wollen.

Einfach auf gut Glueck ins KH gehen und womoeglich den Stationsdrachen fuer die Geburt erwischen? Ist fuer mich ein Albtraum. Waere schon ein Albtraum gewesen, wenn mein Freund dabei gewesen waere. Und ohne erst recht. Eine solche Bemerkung haette ich von meinem Freund als absolute Frechheit und Mangel an Einfuehlungsvermoegen ohnegleichen empfunden. Zum Glueck waere er nie auf die Idee gekommen, sowas zu sagen.

Vielleicht ist dein Mann ja auch so ein lange-gemuetlich-privat-auf-dem-Klo-Hocker. Denn meiner Erfahrung nach laesst sich zumindest dieser Typus doch ein bisschen fuer die Situation der Geburt sensibilisieren:
Er moege sich dann mal vorstellen, er haette seit einer Woche Verstopfung, und so langsam wird es gefaehrlich, wenn er nicht bald mal zu Potte kommt, koennte irgendwas passieren, und deshalb soll er ins KH und seinen anstehenden Schiss unter Aufsicht, und evtl. mit Nachhilfe, erledigen.
Da sitzt er dann also auf dem Klo, Aerzte, Krankenschwestern etc. stehen drumrum, trippeln mit den Fuessen, er drueckt... kommt nichts. Der Arzt untersucht mal eben rektal, ob sich denn schon was in den Mastdarm vorgeschoben hat... Weiter warten... Na, vielleicht irgendwann ein Einlauf?
Irgendwann sprengt er befreiend fast die Kloschuessel.
Ich will jetzt natuerlich ein Baby nicht mit einem Riesenschiss vergleichen. Aber fuer die meisten Menschen sind sowohl Klogang, als auch Geburt Vorgaenge, die ein Mindestmass an Privatsphaere erfodern, um reibungslos abzulaufen. Und meiner Meinung nach ist das am besten gegeben, wenn man eine Geburtsbegleiterin hat, der man vertraut, mit der man auf einer Wellenlaenge liegt, die einen kennt, und die weiss, was einem wichtig ist.

Lies' deinem Mann noch mal die Leviten, und wenn DU der Meinung bist, dass die Beleghebamme fuer dich gut ist, dann mach' das! Schliesslich kriegst du das Kind, nicht dein Mann. Und selbst wenn es so sein sollte, dass dein Mann die Erwerbsarbeit macht: Es ist euer Geld, nicht seins.

Alles Gute!
Sabine