Patchwork - Familien

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von spiky73  am 01.01.2020, 14:57 Uhr

Da sehe ich auch ganz andere Probleme...

Ich verstehe auch nicht, weshalb frau in diesem fortgeschrittenen Alter nochmals unbedingt ein Kind haben muss - und das auf einem Weg, der in D halt nicht legal ist und daher nicht vorkommt.

Es tut mir leid, was künstliche Befruchtung angeht, habe ich eine eher radikale Meinung.
Natürlich habe ich gut reden, ich habe zwei Kinder, und mein Wunsch waren auch immer zwei Kinder gewesen.
Aber ich habe mir schon in sehr jungen Jahren Gedanken darüber gemacht "was wäre wenn" und für mich entschieden, dass für mich eine künstliche Befruchtung definitiv nicht in Frage käme, sollte ich auf normalem Wege keine Kinder empfangen können.
Und: es stand für mich immer schon fest, dass ich keine Kind mit Ü35 haben möchte.
Als Teenager hatte ich davon gehört, dass mit 35 die Chance, ein Kind mit Downsyndriom zu bekommen, signifikant ansteigt und irgendwie war das für mich ab da eine völlig irrationale Angst, aber die war nunmal da.
Und als Kind1 immer älter wurde und ein Partner nicht in Sicht, hatte ich eigentlich für mich auch mit dem Kinderwunsch abgeschlossen. Dass sich dann kurz vor dem 35ten Lebensjahr noch Kind2 eingeschlichen hat, war einfach ein verrückter Zufall und SO definitiv nicht geplant.
Als ich vor 2 Jahren meinen Mann kennenlernte, war ich fast 45. Natürlich kam die Frage kurz auf, ob wir noch eigene Kinder haben wollen würden, und wenn ja, müssten wir das Projekt sehr zeitnah angehen. Aber nach ein, zwei Tagen nicht mal sehr intensiver Gespräche stand für uns beide fest, dass wir kein Kind mehr möchten. Und dass wir ein gemeinsames Kind auch definitiv nicht als "Krönung" unserer Liebe ansehen.
Außerdem: tut man den Kindern wirklich einen Gefallen, wenn man sie auf Biegen und Brechen in dem Alter noch bekommt? Ich erinnere mich noch gut daran, dass eine meiner Klassenkameradinnen am Gymnasium recht "alte" Eltern hatte, die sie mit um die 40 bekommen hatten. Was ja heute eigentlich kein Alter mehr ist und gesellschaftlich akzeptiert. Aber beide Eltern sind dann - in einem Abstand von wenigen Wochen - kurz hintereinander an Krebs verstorben als meine Bekannte gerade das Abitur in der Tasche hatte.
Sie durfte sich also sehr früh mit Problemen herum schlagen, die junge Menschen in diesem Ausmaß in diesem Alter einfach nicht haben sollten. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Probleme eine Art Kettenreaktion auslösen und im Leben dieser sehr lieben Frau bis heute nachwirken.
Und eine andere Schulkameradin hatte ebenfalls Eltern, die während unserer Spätpubertät schon auf die 70 zugingen. Bzw der Vater war um die 70, noch ein Stück älter als die Mutter, die um die 60 war - und das Kind war damals 17, 18 höchstens. Die hat mir mal erzählt, dass sie es als sehr schlimm empfindet, so alte Eltern zu haben, daran sei nichts erstrebenswertes, die Eltern seien streng, verstünden sie nicht und sie habe wenige Freiheiten.

Und last but not least - wenn ich das richtig verstehe, würde man DIR eine Eizelle einer fremden Person einsetzen, und du trägst das Kind dann aus?
Da hätte ich immer das ungute Gefühl, dass ich einen Fremdkörper im Bauch habe, dass das eben nicht "mein" Kind ist. Andere Frauen können das vielleicht sehr gut ausblenden und das Kind als "eigenes" annehmen, ich könnte es nicht...
Und: ich hätte auch immer die Frage im Hinterkopf, ob man dem Kind etwas Gutes tut. Ob da in der Psyche des Kindes durch diese Art der Entstehung nicht doch etwas hängen bleibt. Ob es nicht doch irgendwann gesundheitliche Probleme dadurch bekommen wird.
Zur künstlichen Befruchtung habe ich diese Bilder vor Augen, wo im Labor mit einer Nadel in eine Eizelle gepiekt wird, um ein zufällig gewähltes Spermium - das nach den Regeln der Natur vielleicht überhaupt keine Chance gehabt hätte, genau DIESE Eizelle zu befruchten - in das Ei gestopft wird. Auch da würde ich die Angst nicht los, ob das nicht irgendwann Konsequenzen hat. So weit ich weiß, gibt es zu diesem Thema ja noch keine Langzeitstudien, was Alterskrankheiten betrifft, sind die potentiellen "Probanden" ja auch einfach noch nicht alt genug...

Mir ist klar, dass dies eine sehr persönliche Sichtweise ist, dass diese irrational und begrenzt ist und vielleicht mehr von Ängsten und Zweifeln getrieben als tatsächlichen Fakten.
Aber wie gesagt, ich kann da auch nicht aus meiner Haut heraus. Meine ablehnende Haltung wird bleiben - und auch wenn Medizin, Forschung, Technik immer weiter voran schreiten - ich glaube nicht, dass der Mensch immer und überall seine Hände mit drin haben muss...

Jedenfalls käme die Frage, ob man ein SO entstandenes Kind ohne Schwierigkeiten in die Familie integrieren könnte, bei mir gar nicht vor, da sie hinter anderen Gründen, die mich abschrecken würden, noch nicht mal am Horizont auftaucht...

 
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