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Geschrieben von jaruk am 30.03.2006, 20:25 Uhr

lang und traurig... das Ende eines schönen lebens

Hallo liebe Leute!
Ich bin neu hier im Forum und komme auch gleich mit meiner gesamten Lebensgeschichte "ums Eck". Hoffe, Ihr verzeiht mir, wenn ich jetzt einfach mal drauf losschreibe. Wird wohl eine längere Geschichte. Bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich hier so richtig bin, aber versuche es trotzdem.

Vor siebeneinhalb Jahren habe ich eine Frau kennen und lieben gelernt, wie ich es mir nie hätte erträumen können. Wir beide wussten vom ersten Moment an: Das ist etwas ganz besonderes, etwas unglaublich wertvolles und unglaublich schönes!!!!. Und das war es auch immer!!! Wir haben recht bald kleines Lebewesen, unsere heute sechsjährige Tochter ins Leben gebracht. Weiterhin war unser Glück perfekt, oder eher noch perfekter. Wir sind hin- und hergezogen und wollten uns ein schönes Nest suchen, mit viel platz für unser Glück. Wir hatten eine zärtliche und harmonische Beziehung, in der es kaum mal Reibereien oder unüberwindbare Hürden gegeben hätte.

Nun ist es so, dass ich nicht gerade jemand bin, der mit Emotionen um sich wirft. Bin zwar sehr gefühlvoll und sensibel, doch fiel es mir immer sehr schwer, meine eigenen Bedürfnisse zu äußern, oder sie überhaupt erst mal an mich heran zu lassen.
Für meine Frau, meine Familie und somit mein leben hätte ich alles getan, und das habe ich auch immer. Zumindest war es immer mein größtes Bestreben, meiner Frau zu zeigen, dass ich sie unendlich liebe und für meine Tochter ein "prima Papi" zu sein. Versteht mich nicht falsch.. Emotionen zeigen fällt mit schwer, wenn sie mich betreffen.. Liebe Zeigen und geben konnte ich schon. Das hat auch ein blinder sehen können.
Nun ja.. zurück zu unserem perfekten Glück. Es gab wohl doch einen kleinen Fleck, der nicht ganz ideal verlief. Unser Sex-Leben war zwar immer intensiv und schön, jedoch fehlte es am gewissen etwas. Das hing wohl vor allem damit zusammen, dass ich so gut wie nie über Sex sprechen wollte und konnte. Darüber haben wir uns eines abends unterhalten, und im laufe der nächsten Wochen hat es mir auch immer mehr spaß gemacht, darüber zu reden. War eine schöne Erfahrung für uns. Das wäre wohl der Punkt gewesen, bei dem wir es hätten belassen sollen. Wir hätten es auch weiter ausbauen, verfeinern und intensivieren können. Statt dessen haben wir uns gemeinsam in so einem Sexforum angemeldet, bei dem man sich mit anderen Leuten zum Sex verabreden kann. Anfangs war das auch für mich ganz OK, und in meiner Fantasie war auch alles vorstellbar. Ich habe gemerkt, dass es für meine Frau recht viel bedeutet diesen Schritt, und Ihre Neigung einmal auszuleben. Wie gesagt, fand ich das auch alles total spannend... bis zu dem Zeitpunkt, als es dann zu einem Treffen mit einem Mann kam. Wir haben uns bei uns zu Hause getroffen, und irgendwann ging es dann mit den beiden zur Sache. Ich war immer direkt bei meiner Frau, als er sie geküsst hat, als er sie gestreichelt hat, als sie miteinander...!
Ich fühlte mich beschissen, mich hat es innerlich zerrissen, das mit anzusehen. Auch der Versuch bei dem ganzen Spiel mitzumachen schlug völlig fehl. Wenn ich das so sagen darf.. da ging nichts bei mir. Dennoch habe ich nichts gesagt. Habe nicht Stop gesagt!!! Als er weg war, haben wir darüber gesprochen, und ich habe ihr gesagt, dass es für mich nicht schön war, dass ich mich fehl am Platz fühlte. Ich konnte Ihr aber nicht sagen, wie sehr es mich schmerzte.
Leider.
Also ging das ganze weiter und nach ein paar Wochen haben wir uns mit einem Paar getroffen. Auch da ging es dann recht zügig zur Couch, wo ich anfangs neben meiner Frau lag. ER kam dann zu meiner Frau und fing an sie zu küssen und zu streicheln. Und wieder stieg in mir dieses miserable Gefühl hoch.. und wieder habe ich nicht STOP gesagt. Statt dessen bin ich über die beiden geklettert ...hin zu der anderen Frau. Ich wollte die beiden einfach nicht mehr sehen, hören, riechen... nichts. Habe mich versucht abzulenken, habe sogar gesagt, wie gut sich das alles anfühlt.. als sie mich streichelte. Ich habe es nicht aus Rache getan.. zumindest nicht bewusst. Ich wollte es "einfach" nicht sehen. Und doch habe ich es genau vor meinen Augen gesehen, und vor allem gehört....wie die Haut der Beiden aufeinander prallte. (auch wenn sie mir hinterher sagte, dass sie auch nicht miteinander geschlafen haben) Der verzweifelte Versuch, mit dieser Frau zu schlafen, scheiterte ebenfalls.. Jedoch aufgehört oder Stop gesagt habe ich nicht.
Ich hatte Angst als Versager da zu stehen, wollte meine Frau nicht enttäuschen. Ich habe nicht Stop gesagt. Aber SIE (meine Frau) fing plötzlich an zu weinen und sagte, dass sie das nicht kann. Wir haben die beiden dann nach Hause geschickt, aber für uns war es der Anfang vom Ende. Sie sagte mir, dass ich mich total von Ihr entfernt habe, sie nicht mehr beachtet habe und nur noch die andere .....wollte. Aber so war es nicht!!!!
Auch wenn wir immer gesagt haben, dass wir ALLES GEMEINSAM erleben möchten, ging es einfach in diesem Moment nicht mehr. Wir hatten eine riesige Krise.

Da sie mir ab diesem Moment kein Stück vertraute, hat sie dann am nächsten Tag meinen Laptop durchsucht, und ist auch prompt fündig geworden. Sie hat eine Mail gefunden, die von einer ehemaligen Kundin und Bekannten geschrieben war. Ich habe sie ein Jahr zuvor auf einem Job kennen gelernt, wir haben Kaffe getrunken und uns wirklich sehr nett unterhalten. Über alle möglichen Dinge.. Job, Familie, viel unterwegs zu sein... alltägliche Dinge. Haben dann zum Schluss gesagt, dass wir weiter in Kontakt bleiben sollten, und so haben wir uns ein paar Mails geschrieben. MEHR NICHT!!! In der besagten Mail schrieb sie, dass ich sie gerne mal besuchen kann, und sie sogar Ihren Sport für mich ausfallen lassen würde. Sicher kann man das auch falsch verstehen. Erst recht, wenn man nach etwas falschem sucht. Es gab noch ein paar andere Anspielungen in dieser Richtung... jedoch als Spaß oder ohne schlechte Absichten gedacht. Das hat sie mir auch so bestätigt. Die Tatsache, dass ich meiner Frau nichts von diesem Kontakt erzählt habe, hatte mehrere Gründe. Für mich war es nicht wichtig genug, um evtl. falsche Rückschlüsse zu riskieren. Ich selbst fühlte mich beim Gedanken nicht wohl, dass ich.. der eigentlich recht kontaktarm ist.. ausgerechnet mit einer Frau schreibt. Auch hatte ich Angst davor, die Gefühle meiner Frau zu verletzen, oder Ihre Eifersucht zu schüren. Angst..einfach mal zu meinen Bedürfnissen zu stehen.

Das alles geschah im November letzten Jahres. Danach haben wir uns wieder versöhnt, alles war harmonisch wie zuvor, aber das alles schwebte noch immer im Raum. Ich musste es meiner Frau beweisen, dass ich Ihr nicht fremdgegangen bin... aber ich wusste einfach nicht wie. Wie kann man so was beweisen? Ist meine unendliche Liebe nicht Beweis genug? Jeder Versuch, den ich unternommen hätte, wäre mir doch als abgekartetes Spiel ausgelegt worden. Also habe ich nichts anderes gemacht, als Ihr meine Liebe zu Zeigen. So.. wie ich es immer getan habe. Aber ich wusste, das es nicht ausgestanden war.
Der Schlag kam aber dann dennoch recht schnell und unvorbereitet.
Am 13.3. hat sie zu mir gesagt, dass sie nicht mehr mit mir zusammen leben kann, und zwei Wochen vorher einen anderen kennen gelernt hat. Sie hat sich verliebt. In diesem Moment ist für mich meine Welt zusammen gebrochen. All das, was mir je etwas bedeutet hat, war in zwei Sätzen zerstört. Alle versuche mit Ihr zu reden, Sie davon zu überzeugen, dass wir zusammen Kämpfen müssen... um UNSER LEBEN...scheiterten. Sie kann einfach nicht glauben, wie..oder besser dass ich mich so sehr selbst aufgeben konnte und das alles so mitgemacht habe. Es ist auch schwer zu verstehen. Liebe ist schwer zu verstehen.
Sie traf sich weiter mit Ihrem neuen, während ich zu Hause bei unserer kleinen verzweifelte. Nun stehe ich vor den Trümmern meines Lebens, habe Angst vor der Zukunft, Angst um meine Tochter und Angst um meine Frau, die ich noch immer Liebe - Nur weiß ich nun nicht mehr wohin mit meinen Gefühlen.
Sie sind da und wollen zu ihr.. nur sie will sie nicht mehr. Sie liebt... aber leider nicht mehr mich.

Gestern bin ich zu einem Kollegen gezogen, weil ich es zu Hause, unter dieser Situation nicht mehr ausgehalten habe. Auch wollte ich Ihr noch mal Zeit geben, noch mal über alles nachzudenken. Nachzudenken, ob es wirklich keine Hoffnung mehr für uns gibt.... ob unser Glück keine Chance auf ein wenig Einsatz und Kampf verdient hat....ob man es einfach so in den Müll werfen muss....!!!??? Mir ist klar, dass wir nach all dem nicht einfach weiter machen können, als wäre nichts gewesen. Es gäbe so viele Möglichkeiten, und Hilfen, die wir uns holen könnten. Aber leider kann ich das nicht alleine.
Vor allem, wenn sie noch heute sagt, dass vor den Vorfällen im November Ihre Welt noch in Ordnung war. MEHR ALS DAS!!
Was ist nur passiert??? Was wird nun aus uns???

Sorry, dass es so ein langer Text wurde, aber das schreiben ist auch gerade ein wenig Therapie. Hoffe, ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken, bin gerade ziemlich verwirrt. Danke Euch fürs "zulesen"...vielleicht hat ja noch einer eine Idee?

 
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