Forum und Treffpunkt für Omas

Forum und Treffpunkt für Omas

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Oma am 06.02.2007, 18:56 Uhr

Danke, Petra

ich glaube, ich schaffe es wirklich noch, hier alle zu verwirren!
Ich fang mal bei der Therapeutin an:
Nein, sie hat nicht mit mir oder meinem Sohn allein gesprochen! Um Gottes Willen! Also erst mehrere Gespräche mit ST allein, dann eines mit ST und Sohn, dann eines mit ST und mir. Danach sollte eigentlich Ende sein.
Die Therapeutin hat aber eine Woche später von sich aus nochmal angerufen und um ein letztes Gespräch mit ST gebeten, um sich zu vergewissern, dass sie mit der Situation zurecht kommt.
Erst jetzt, wo mir klar ist, dass ST einen anderen Gesprächsverlauf erwartet hat, weiß ich, warum die Therapeutin selbst nochmal ein Gespräch verlangte. Anscheinend war sie wohl von der Entwicklung ebenso überrascht wie ST und ich. Und da muß ich dir uneingeschränkt Recht geben: Selbst wenn die Therapeutin mit etwas anderem gerechnet hat, war ihre Reaktion komisch und unprofessionell.

Es muß wirklich für meine ST ein Alptraum gewesen sein. Im Nachhinein fiel mir dann Ende letzten Jahres ein, dass die Therapeutin von sich aus einige Punkte angesprochen hat, die wohl schon vorher mit Sohn und ST besprochen worden waren und die absolute rote Tücher für meine ST darstellten. Hm, ich komme um ein Beispiel nicht herum.

Unser allererster richtiger Streit z.B. (Kurze Erklärung vorher: Mein Sohn war als Kind hochgradiger Allergiker, die Allergien liefen über die Bronchien. Mit 6 hieß es „chronische Bronchitis, austherapiert“. Es ging ihm so schlecht, dass er nicht mal mehr lachen konnte, ohne Hustenkrämpfe zu kriegen. Ein Alptraum! Mit 9 dann ein schnell wachsender Tumor im Mittelohr, der Richtung Hirn wuchs. OP nicht möglich wegen des schlechten Allgemeinzustandes. Jede Mutter kann nachfühlen, was in mir vorging. Dann eigene Recherchen, Behandlungsform entdeckt, vom Heilpraktiker ausführen lassen (weil kein Arzt bereit war!), angeblich austherapierte chr. Bronchitis war nach 6 Wochen weg und Allergiebehandlung erfolgreich, anschließend mögliche OP gut verlaufen!!!)

Nach dieser Vorgeschichte wird jeder meine Angst nachvollziehen können, als der erste Enkel mit 9 Monaten seinen ersten Husten bekam – keinen normalen, sofort so einen Brüllhusten – und der gar nicht mehr weg ging. Ich hab 2 Monate lang keinen Ton gesagt, weil ich weiß, dass Mamas keine Einmischung wünschen. Leider haben die jungen Eltern auch von sich aus nicht erzählt, was die KÄ sagt. ST war schon im 5. oder 6. Monat mit dem 2. Kind schwanger. Also habe ich nach 2 Monaten nur diesen einen Satz gesagt: „Macht ihr euch eigentlich keine Sorgen, dass der Husten gar nicht weggeht?“ Ich schwöre, nicht eine Silbe mehr!

Tja, eine Antwort habe ich nicht bekommen, meine ST hat 11 Tage nicht mit mir gesprochen, nicht mal zu meinem Geb. gratuliert, der in diesen Zeitraum fiel, und mir später vorgehalten, sie habe fast das Baby verloren, weil sie sich so über mich aufgeregt habe! Und sie hat mir das 1. Verbot ausgesprochen, nämlich nie wieder über irgendwelche Gesundheitsfragen zu reden.
Und bis heute habe ich nicht verstanden, warum ich das nicht sagen durfte. Ich weiß nur, dass das anscheinend eine Todsünde war.

Jedenfalls war dieses Thema wohl vorher mit der Psychologin besprochen worden, und die sagt dann während der gemeinsamen Stunde zu mir: Ich kenne die Krankengeschichte Ihres Sohnes, und ich kann nur zu gut verstehen, dass sie halb verrückt waren vor Sorge, als nun Ihr Enkel die gleichen Symptome zeigte.

Das muß für meine ST ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Dieses absolute Haßthema! So reihte sich eins ans andere, sie war eh´ schon mit den Nerven am Ende, und dann das. Hätte ich bloß später mit ihr nochmal darüber geredet! Vielleicht hätte man noch irgendwas regulieren können. Hätte, wäre, wenn…. Alles Sch…e!

Wenn ich nicht so naiv gewesen wäre, hätte ich die ST schon auf der Heimfahrt gefragt, ob sie gewußt hat, was dabei rauskommt. Aber ich dachte ja, genau das alles hätten sie vorher in den Einzelgesprächen geklärt und es sollte irgendeinen therapeutischen Sinn haben, das alles noch mal in meiner Gegenwart zu klären. Der Dreh- und Angelpunkt, so dachte ich, sei ihre Eifersucht auf mich gewesen. Also habe ich ihr nur gesagt, dass das ganze Gespräch für mich sehr unangenehm gewesen sei, mir alles furchtbar leid tut und es mir gereicht hätte, wenn sie selbst mir das von der Eifersucht erzählt hätte. Meine ST sagte nur: Ist schon okay, ab und zu brauch ich mal einen Tritt in den A…..

Wir haben im übrigen später nie mehr darüber geredet. Das Gespräch hatte ja vordergründig erst mal Erfolg gehabt, es lief ca. 18 Monate lang gut zwischen uns, es gab keinen Grund, dieses unangenehme Gespräch nochmal durchzukauen. Heute allerdings frage ich mich, was meine ST meinem Sohn oder z.B. ihren Eltern eigentlich über diese Stunde erzählt hat.
Ich habe zwar meinem Sohn bei dem Gespräch vor Weihnachten, von dem ich geschrieben habe, erzählt, wie die Stunde bei der Therapeutin verlaufen ist, aber ich habe nicht gefragt, welche Version seine Frau erzählt hat. Und ebenso wenig habe ich gefragt, ob sie denn ihre Therapie im August letzten Jahres begonnen hat. Auch daran sieht man, in welchem Ausmaß ich mich zurücknehme.

Hast du das Posting von MartaHH gelesen? Ich kopier es mal rein:

Hallo Oma,
Zitat: "Wenn das so weitergeht, hab ich das Forum bald für mich, weil sich keiner mehr traut, mir zu antworten *ggg*"
Stimmt... du bist einfach "zu gut". Wenn sogar die Therapeutin deiner ST "sich auf deine Seite schlägt", was bleibt denn deiner ST noch...
Mit sehr nachdenklichen Grüßen (und noch längst keiner fertigen Meinung)
Marta

Das hat mich sehr, sehr betroffen gemacht. Ich wollte seit dem Streit wegen Weihnachten versuchen, endlich für mich den Spruch der Therapeutin „Sie haben nichts verkehrt gemacht“ annehmen zu lernen. Denn ich wälze mich bis heute unruhig im Bett und frage mich, was hab ich falsch gemacht?
Und nun grübel ich, was Marta genau meint. Wenn du magst, kannst du ja meine Antwort nachlesen.

Was stimmt nicht mit mir? Ich weiß nicht, wie viele meiner Postings du gelesen hast. Ich habe mehrmals deutlich gemacht, dass ich Toleranz bis zur Selbstaufgabe geübt habe. Bei objektiver Betrachung KANN sie sich durch mich nicht gestört gefühlt haben. Was ist also so schrecklich an mir, dass sie mich selbst die 60-90 Min pro Woche, und die noch nicht mal am Stück, nicht ertragen konnte? Dass sie derart überstürzt von hier flüchten musste? Und wieso stört es nur sie?

Ich weiß, dass ich nichts mehr ungeschehen machen kann, aber wenn ich das Rätsel nicht lösen kann, muß ich doch immer auf den nächsten Knall gefasst sein.

Wegen meines Sohnes: Ein Riesenbär mit einem Herzen aus Gold. Ich kenne meine St und weiß, dass er sich ungelogen stundenlang ihre Probleme anhören muß. Sollte ich dann auch noch anfangen? Im Grunde ist das ja auch nur ein Ding zwischen ihr und mir, oder? Es hätte den ganzen Konflikt noch verschärft, wenn er sich auf meine Seite gestellt hätte.

Außerdem find ich, er war eh schon ziemlich belastet. Schau mal, das 1. Kind kam ungeplant, er war mitten im Studium. Während des ganzen Studiums hat er als Geschäftsführer einer Diskothek gearbeitet. Dazu immer auch Hilfe im Haushalt und sehr intensiv beim Kind. Studium beendet kurz vor Geburt des 2. Kindes, und 6 Wochen danach musste er schon für 10 Monate nach Berlin, um eine Weiterbildung zum Prüfingenieur zu machen. Also Wochenendehe. In der Zeit konnte er natürlich nicht mehr als GF arbeiten, also unterstützende Sozialhilfe zum Erziehungsgeld. Zweitwagen musste abgeschafft werden, die ST hat während dieser Zeit meinen Wagen gehabt. Sie hatten ja schon die Hypothek für die ETW und Kredit für ein Auto zu leisten. Außerdem war die Weiterbildung immens teuer. Das alles war nur zu stemmen durch starke Unterstützung beider Großelternpaare. Den Eltern meiner ST geht es finanziell gut, aber für uns war es ein Kraftakt. Wir haben bis auf unsere privaten Rentenversicherungen alle Sparverträge und Lebensversicherungen aufgelöst, die uns eigentlich einen komfortablen Ruhestand ermöglichen sollten.

Sollte ich ihn dann noch mit diesem Zickenalarm belästigen? Nee, ne? Für meinen Mann und mich ist es ungeheuer wichtig, dass die Ehe hält. Es klingt jetzt fies, aber wir haben Angst, dass ST irgendwann durchdreht. Und dann sollte unser Sohn in der Nähe sein, schon der Kinder wegen. Ich schäme mich, das zu sagen…. Aber diese Angst werden wir erst los, wenn wir wissen, was eigentlich mit ihr los ist.

Also habe ich nie mit ihm darüber geredet. Ich meine, er kennt seine Mama doch und weiß, dass ich kein Streithammel bin. Hätte ich gewusst, dass sie es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, hätte ich sicher anders reagiert. Na ja, so habe ich erst Ende letzten Jahres mit ihm geredet, aber auch gesagt, dass er nur mal meine Version anhören soll, ich aber keine Stellungnahme erwarte. Er soll und muß zu seiner Frau stehen.

Und sokoban hat mich gestern noch wirrer gemacht, als ich eh momentan bin. Erst schreibt sie, dass sie auch ihre Privatsphäre braucht und froh ist, SE mal 1-2 Tage nicht zu sehen, und in einem späteren Posting, sie könne sich nicht vorstellen, so wenig Kontakt wie wir zu haben, wenn man so eng beieinander wohnt.

Als meine ST hier einzog, habe ich ihr erzählt, dass ich früher so gern hier mit meinen SE gewohnt habe und ich mich genau verhalten werde wie meine SM. Also nicht reinreden und nicht ohne Einladung kommen. Nach dem Motto: Eltern freuen sich immer, ihre Kinder zu sehen, umgekehrt ist das was anderes.

Alles klappte wunderbar. Sie kam oft nach der Arbeit hoch zum Quatschen. Schon damals hatte sie übrigens die Angewohnheit, sich in alles reinzusteigern. Sie hatte oft kleine Reibereien mit Kolleginnen, und darüber hat sie sich ungelogen stundenlang aufregen können.
Wir haben alle zusammen Gesellschaftsspiele gemacht, sind auch mal essen gegangen oder in den Zoo. Also alles im grünen Bereich.

Wie ich in irgendeinem anderen Posting schon schrieb, habe ich ihr ganz am Anfang und nochmal nach der Geburt der Mäuse meine generelle Hilfe angeboten, wann immer sie will. Sie hat das Angebot aber nur für Einkäufe genutzt oder andere Kleinigkeiten, oder mal die Kinder nehmen, wenn sie wischen oder Fenster putzen wollte. Also auch da keine Probleme.

Das 1. Kind wurde ambulant entbunden. Sie kamen 2 Std. später nach Hause, mein Mann und ich haben den Kleinen Mann viell. 10 Min. lang bestaunt, dann sind wir rauf gegangen und haben gesagt, wir kommen erst wieder runter, wenn ihr das möchtet. Ich glaube, nach 2 Tagen waren wir dann wieder unten. Aber immer nur kurz. Das 2. Baby war eine Hausgeburt, und auch da haben wir uns genauso verhalten.

Es hat sich schnell gezeigt, dass ST es zum Beispiel nicht ertragen konnte, wenn ich ihr beim Wickeln zugesehen habe. Da gab es den ersten aggressiven Ausraster. Ohne dass ich irgendwas gesagt oder gemacht hätte, wohlgemerkt.

Dann kam der Riesenstreit wegen des Hustens. Und von da an ging es ganz rapide bergab. Das 2. Baby war dann etwa 2 Monate alt, als diese Therapie stattfand.

Natürlich war sie nach der Geburt des 1. Enkels nicht mehr so oft oben. Nach und nach wurde es immer seltener. Aber ausgerechnet da, wo ich hätte aufmerken müssen, habe ich das gar nicht auf mich bezogen, obwohl ich mir ansonsten immer jeden Schuh anziehe.
Mir war klar, dass ein Baby die Welt auf den Kopf stellt und alles andere wichtiger ist als Quatschen mit SM. Und nachher mit 2 Traglingen ist es auch ganz schön umständlich gewesen. Ich hab mir wirklich nicht 5 Min. darüber einen Kopf gemacht und war auch nicht die Spur beleidigt. Genau das hat sie mir aber in der Therapiestunde vorgeworfen: Hast du nicht gemerkt, dass ich kaum noch rauf komme?

Und so hat es sich eben entwickelt, dass wir uns in der Regel nur noch bei der Übergabe der Kinder gesehen haben und dann natürlich noch die Sachen wie Füttern, Schlafen usw. besprochen haben. Es war also ST, die die Häufigkeit und Dauer der Kontakte bestimmte. Und ich hab mir immer eingebildet, ich würde mich vorbildlich verhalten, weil ich mich so zurückgehalten hab.

Merkwürdigerweise habe ich aber schon bei mehreren anderen Postings gelesen, dass die jungen Mamas schrieben, sie hätten sich eigentlich prima mit den Schwiegermüttern verstanden, aber nur bis zur Geburt des 1. Kindes. Wieso ist das so? Ich bin ja nicht nur SM, ich bin auch Tochter, Mutter und ST. Wieso habe ich das nicht so empfunden? Meine eigene Mutter hat sich nicht die Bohne für ihr Enkelkind interessiert. Das hat mir unendlich leid für meinen Sohn getan. Meine SM war körperliche Nähe oder Gefühlsausbrüche nicht gewohnt, aber wenn sie mein Kind auf dem Schoß hatte und „backebackekuchen“ mit ihm machte, habe ich die Herzenswärme gespürt, und ich habe es geliebt.

Du hast das Problem schon angesprochen. Was nimmt man den Kindern, wenn man ihnen die Liebe anderer Bezugspersonen nicht gönnen kann? Du hast oben genau meine Gedanken dazu formuliert. Sie ist doch eine so wunderbare Mama, wirklich, die Mäuse könnten nicht besser betreut werden. Da sollte sie doch glücklich sein, dass da so viele Menschen sind, die ihre Kinder liebevoll auf ihrem Weg begleiten möchten.

Manchmal habe ich mich gefragt, ob da postnatale Depressionen hinterstecken könnten. Sie ist eigentlich eher ein Karrieretyp, wollte ursprünglich keine Kinder. Und die zwei kamen innerhalb 14 Monaten, das 2. aber geplant. Aber würden diese Depressionen so lange dauern?


Hmm, gerade habe ich dein Posting noch mal gelesen. Im zweitletzten Absatz schreibst du, mein Sohn müsse sehr wohl Stellung beziehen und solle nicht zwischen den Stühlen sitzen bleiben. Meine Vorstellung ist aber, dass er überhaupt nicht zwischen den Stühlen sitzen braucht, er soll ganz klar auf dem Stuhl an der Seite seiner Frau sitzen. Er soll nicht für oder gegen sie, für oder gegen mich sein. Er ist ein geduldiger Zuhörer, das ist sicher schon hilfreich für sie. Und ich habe Freundinnen, die mir zuhören. Mir war nur wichtig, dass er wenigstens ein einziges Mal hört, wie ich die Situation sehe und wie ich mich fühle. Er weiß, dass ich nicht lüge. Ich nehme nicht den gleichen Stellenwert ein wie seine Frau, und wenn ich eine Stellungnahme fordere, würde ich mir m.E. genau diesen Stellenwert verschaffen. Das will ich nicht. Helfen könnte er mir nur, wenn er mir erklären könnte, warum sie ist, wie sie ist Aber genau das weiß er ja auch nicht. Er hat nur gesagt, es ginge ihr jetzt besser. Und das muß er psychisch gemeint haben, denn physisch ist es so, dass sie mittlerweile ein Klappergestell ist, obwohl sie doch angeblich meinetwegen hier nach den Schwangerschaften nicht mehr zunehmen konnte.

So, ich glaube, nun habe ich wirklich das Meiste, was zu unserer Geschichte zu sagen ist, niedergeschrieben. Ich hoffe, das war das letzte Posting diesen Ausmaßes *ggg*

Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht. Und wenn meine ST nur 10% von deinem Einfühlungsvermögen hätte, wäre ich wohl nie hier aufgeschlagen…..

Fühl dich bitte nicht verpflichtet, immer zu antworten. Ich weiß, dass meine Ultralangpostings eine Zumutung sind und du mit dem Lesen allein schon deine gute Tat für heute erledigt hast, grins…..

Fühl dich umärmelt von
Marion

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge in Forum und Treffpunkt für Omas
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.