Süßigkeiten, Medien

Das ist ein ewiges Streitthema und letztendlich lasse ich mich da auch nicht mehr auf wirkliche Diskussionen ein. Jeder hat da aufgrund seines persönlichen Hintergrunds andere Voraussetzungen und Prämissen. Für mich ist das Erlernen des Umgangs mit digitalen Medien heutzutage z.B. unerlässlich und ich sehe keinen Grund, warum der erst mit der Grundschule beginnen soll.

Meine Kinder können Süßigkeiten haben, wenn ich entscheide, dass das in dem Moment okay ist. Das hängt dann einfach davon ab, wann sie zuletzt was hatten, wie der Tag war, was sie sonst so gegessen haben, was genau sie wollen usw. Auch wir hatten beim Großen eine Phase, wo täglich Süßkram verlangt wurde und auch wir haben da für eine Weile das "Vorrats-Prinzip" gelebt. Das hat für uns gut funktioniert und unser Sohn hat damit tatsächlich auch in anderen Bereichen gelernt sich etwas aufzusparen anstatt alles gleich in sich reinzustopfen. Das lebt er jetzt auch dem kleinen Bruder vor. Ansonsten verlangen meine Kinder selten nach Süßigkeiten.

Da stört es mich mehr, wenn insbesondere mein Großer ankommt. "Ich hab Aufgeräumt, kann ich ein Gummibärli. In der KiTa bekommen wir ein Gummibärli wenn wir aufräumen." Bah, das kann ich gar nicht leiden. Bei uns gibt's keine Süßigkeiten als Belohnung und das sage ich ihm dann auch. Er bekommt eher was nach dem Essen, ist auch besser für die Zähne, wenn es nicht immer wieder mal zwischendurch ist.

Fernsehen wollen meine Kinder immer gern, sind da aber noch sehr genügsam was das Programm angeht. Bei uns gibt es Mondbär, Leo Lausemaus, Bobo Siebenschläfer und PJ Mask zur Auswahl. Feuerwehrmann Sam kennen sie auch, wünscht sich hier aber selten einer von beiden. Geschaut wird nicht regelmäßig und vor allem nicht täglich. Eine Zeit lang hatten wir versucht mit 2x die Woche dürfen sie und selbst entscheiden wann, das funktioniert im Gegensatz zum Ansparprinzip bei Süßigkeiten beim Fernsehen aber nicht, also haben wir das wieder gelassen.

Auch hier wird nach Ermessen entschieden. Wenn den ganzen Tag nur Theater ist und sie sich fetzen, dann gibt es nicht noch als "Belohnung" Fernsehen dafür. Und ich mache den Fernseher nicht an, wenn keiner danach fragt, so nach dem Motto "kommt, jetzt schauen wir mal". Aber ja, sie dürfen mal Fernsehen. Das ist im Schnitt 1-2x die Woche, manchmal gar nichts, manchmal auch 3 Tage. Und dann darf jeder eine Folge irgendwas aussuchen.

Medienkonsum ist ähnlich. Die Kinder haben ein "eigenes" Tablet (also eins für beide). Und auf dem dürfen sie MAL spielen. da sind ausschließlich Kinder-Apps drauf (Memory und Zahlen lernen) und Internet ist gesperrt. Da dürfen sie aber nur ran, wenn an dem Tag kein Fernsehen war und das ist nochmal seltener als Fernsehen. Vielleicht 1x alle 2 Wochen, denn da finden sie dann oft kein Ende sonst und es gibt immer Streit, weil sie halt nicht zusammen spielen wollen.

Außerdem hat mein Großer einen Laptop, auf dem er schreiben üben kann, wenn er will. Also einen richtigen, nicht so einen Kinderschrott. Da wir beide beruflich mit Computern zu tun haben, können wir den Kindern das nicht verwehren, denn Papa arbeitet z.B. viel Zuhause und sitzt dann klar am Laptop. Die Kinder sehen das und wollen auch. Für mich kommt es da auf Menge und Inhalt an, nicht ob überhaupt.

Da unsere Kinder viel Zeit draußen verbringen und sich auch sonst mit vielen analogen Sachen beschäftigen können und wollen (Bücher, Puzzle, Lego, Autos, Werkzeug, Höhlen bauen,...) ist das für mich im Rahmen. Ich würde einschreiten, wenn sie ihren Tag daheim nur noch vor irgendwelchen Bildschirmen verbringen wollten.