Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von Belly-Monkey am 31.10.2021, 5:42 Uhr

Stille Geburt - ungeklärte Ursache?

Hallo Emmi35,

Zunächst einmal mein herzliches Beleid. Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Ich hatte letztes Jahr im September einen MA, der in der 20. Ssw festgestellt wurde, wobei das Herz wohl in der 17. Ssw aufgehört hat, zu schlagen. Auch bei meiner Maus konnte die Ursache nicht festgestellt werden. Die diensthabende Ärztin meinte, dass es anhand des Aussehens eine T13 sein könnte, aber das konnte nicht verifiziert werden, weil das Labor es nicht geschafft hat, die entnommenen Gewebeproben der Kleinen zu reproduzieren, was eine Ursachenforschung unmöglich gemacht hat. Ich bekam dann den Befund, dass in meiner Plazenta mehrere Thrombosen festgestellt wurden. Aber einer der Ärzte, mit denen ich gesprochen habe, meinte, dass das nichts heißt, weil die Thrombosen sich auch nach dem Tod der Kleinen gebildet haben könnten. Lagen immerhin 3 Wochen zwischen Tod und Stiller Geburt.
Keine Ursache zu kennen, hat meinen Trauerprozess schwer belastet. Ich glaube, wenn ich eine Ursache gehabt hätte, hätte ich viel besser damit umgehen können.

Mittlerweile weiß ich, dass bei der Hälfte aller Spätaborte die Ursache unbekannt bleibt - und dass jede SS anders ist. Ich bin jetzt aktuell in der 29. Ssw und werde zwar wegen der MA als Risikopatientin behandelt, aber der Kleine entwickelt sich prächtig und ist sehr aktiv. Nichts deutet darauf hin, dass sich dieses schlimme Schicksal wiederholt.

Allerdings nehme ich seit Beginn der SS jeden Tag ASS 100, weil der Arzt im Krankenhaus damals mir dazu geraten hat. Ob das nun der entscheidende Knackpunkt ist, bezweifle ich, aber schaden tut es auch nicht. Mittlerweile weiß man ja auch, dass die Einnahme von ASS das Praeklampsierisiko minimieren kann.
Für meine Psyche habe ich mich bei dieser SS auch dazu entschlossen, mich komplett anders zu verhalten als in der ersten SS. Nicht mehr jeden Tag spazieren gehen, auch mal "verbotene" Lebensmittel essen, wenn ich drauf Lust habe (bei mir betrifft das vor allem Salami und Leberwurst), kein Leitungswasser mehr trinken (ich habe festgestellt, dass unser Wasser im Haus doch sehr kalkhaltig ist). Das macht logisch gesehen überhaupt keinen Sinn, aber mir hat es vor allem in der Zeit, in der ich den Kleinen noch nicht spüren konnte, sehr geholfen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist auch nach einem Spätabort möglich, ein gesundes Kind auszutragen. Die Ängste werden dich bei weiteren Schwangerschaften nie verlassen, aber es ist möglich Bewältigungsstrategien zu finden, die einen nicht gänzlich durchdrehen lassen.

Ich wünsche dir alles Gute!

 
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