Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen

Fruchtbarkeit

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Irgendwann kommt in den meisten Partnerschaften der Zeitpunkt, in dem der Wunsch nach einem Kind heranreift und sich beide Partner auf den neuen Lebensabschnitt zu dritt freuen. Die wenigsten rechnen jetzt damit, dass die Familienplanung zum Langzeitprojekt wird.

Entsprechend groß ist die Verunsicherung, wenn der Schwangerschaftstest nicht gleich nach den ersten Versuchen positiv ausfällt. Dabei besteht in den wenigsten Fällen ein Grund zur Sorge, wenn es nicht gleich klappen will mit dem Kinderwunsch. Wartezeiten von mehreren Monaten sind keine Seltenheit und die vermeintliche Unfruchtbarkeit häufig nur ein vorübergehendes Phänomen. Denn die biologischen Prozesse unseres Körpers, die im besten Fall in der Empfängnis gipfeln, sind hochkomplex und damit entsprechend störanfällig.

Inzwischen sind zahlreiche Faktoren bekannt, die sich positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken. Oft genügt es, kleine Lebensgewohnheiten zu ändern, um sich den eigenen Kinderwunsch zu erfüllen.

In unserem Lexikon stellen wir Ihnen die wichtigsten Faktoren vor, die einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben.

Alkohol

Noch immer sind sich die Experten nicht einig, wie groß der Einfluss von Alkohol auf die weibliche Fruchtbarkeit tatsächlich ist. Ein starker Alkoholgenuss steht im Verdacht, Menstruationsbeschwerden und Störungen des Eisprungs zu begünstigen.

Klarer sieht die Beweislage bei Männern aus, da unter Einfluss von Alkohol die Spermiendichte und Samenqualität leiden können. Bei einem Kinderwunsch sollte deshalb auf Alkohol verzichtet werden.

Alter

Biologisch gesehen ist die Aussicht auf eine Schwangerschaft für Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren am höchsten. Nach dem 30. Lebensjahr dauert es statistisch länger, bis es mit dem Wunschkind klappt. Ab dem 40. Lebensjahr verringern sich die Chancen noch weiter, denn in diesem Alter kann es häufiger passieren, dass der Eisprung ausbleibt. Auch das Risiko einer Fehlgeburt steigt an.

Akupunktur

Die traditionelle chinesische Heilmethode wird in immer mehr Arztpraxen angeboten und etabliert sich zunehmend auch bei der Kinderwunschbehandlung. Während die feinen Nadeln bei Frauen die Produktion jener Hormone anregen sollen, die wichtig für die Eireifung sind, dürfen sich Männer nach einigen Akupunktur-Sitzungen über beweglichere Spermien freuen.

Chlamydien

Eine Chlamydien-Infektion kann den Kinderwunsch ernsthaft gefährden. Experten schätzen sogar, dass sie für die Hälfte aller Fälle von Unfruchtbarkeit verantwortlich ist. Schuld ist das Bakterium 'Chlamydia trachomatis', das vorzugsweise durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird.

Bei mehr als der Hälfte aller infizierten Frauen und Männer zeigen sich keine Symptome. Mitunter verrät sich die Infektion durch Probleme beim Wasserlassen und eitrig-gelben Ausfluss. Sollten Frauen und Männer solche Beschwerden bei sich feststellen, sollten sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn durch eine rechtzeitige Therapie mit Antibiotika kann der der Erreger gestoppt werden, bevor Folgeschäden entstehen können. Betroffene sollten außerdem sofort ihre Partner informieren, damit auch sie sich behandeln lassen können.

Ernährung

Damit unser Körper reibungslos funktionieren kann, muss er kontinuierlich mit Energie, Nährstoffen sowie Vitaminen und Mineralstoffen versorgt werden. Und die stecken vorzugsweise in naturbelassenen Nahrungsmitteln wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, magerem Fleisch, Fisch und Milch. Industriell verarbeitete Produkte wie Fertigmahlzeiten und Konserven sind hingegen relativ nährstoffarm und sollten daher eher selten auf dem Speiseplan stehen.

Folsäure

Einer der wichtigsten Verbündeten für Pärchen mit Kinderwunsch ist die Folsäure.
Denn das Vitamin kann nicht nur die Fruchtbarkeit erhöhen, sondern ist außerdem unentbehrlich für die gesunde neuronale Entwicklung des Embryos.

Neuere Studien konnten belegen, dass auch die Herren der Schöpfung von einer Einnahme von Folsäure-Präparaten profitieren. So zeigten Männer, die ausreichend mit Folsäure versorgt waren, eine bessere Samenqualität und weniger Chromosomendefekte als ihre weniger gut versorgten Geschlechtsgenossen.

Gewicht - Untergewicht - Übergewicht

Starkes Übergewicht kann das hormonelle Gleichgewicht der Frau durcheinanderbringen und Zyklusstörungen verursachen. Doch auch Untergewicht beeinflusst die Fruchtbarkeit. So drohen Frauen, die zu wenig auf die Waage bringen, Zyklusstörungen sowie Zyklen ohne Eisprung.

Die besten Erfolgsaussichten auf Nachwuchs haben Frauen, denen es gelingt, ihr Gewicht zu normalisieren. Das gleiche gilt übrigens auch für die Herren der Schöpfung, denn auch bei ihnen kann ein höherer als der empfohlene BMI Fruchtbarkeitsprobleme mit sich bringen.

Gleitcreme

Vorsicht bei Gleitcremes auf Ölbasis. Sie können das Scheiden-Millieu verändern und die Beweglichkeit der Spermien verringern.

Geschlechtskrankheiten

Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Syphilis und Tripper werden durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst und können unbehandelt großen Schaden anrichten. Besonders gefährlich wird es, wenn die Infektion ohne Symptome verläuft. Dann nämlich haben die Erreger leichtes Spiel und können dauerhaft die Schleimhaut der Eileiter beschädigen. Schon beim kleinsten Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit sollten sich daher beide Partner umgehend von einem Arzt untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen.

Hitze

Hitze und Spermien sind nicht das beste Team. So haben Männer, die gern sehr heiß baden, unter Umständen ein erhöhtes Risiko für Unfruchtbarkeit. Das gleiche gilt für all jene, die ihrem Hoden durch zu enge Jeans oder intensiven Radsport zu stark einheizen.

Homöopathie

Homöopathie kann nachweislich dazu beitragen, innere Spannung abzubauen und die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Diese Effekte wiederum können dazu beitragen, dass Paare schneller schwanger werden.

Eine Übersicht mit Therapeuten in Ihrer Nähe finden Sie über die Deutsche Gesellschaft für Klassische Homöopathie: www.dgkh-homoeopathie.de

Hormontherapie

Eine Störung des Hormonhaushalts kann weitreichende Folgen haben. Bei Männern kann sich ein Hormonmangel in einer Unterfunktion der Hoden niederschlagen. Frauen mit Fehlfunktionen der Schilddrüse wiederum kämpfen häufiger mit einer gestörten Eizellreifung und unregelmäßigen Eisprüngen.

Eine Hormontherapie kann gerade bei Frauen mit hormonellen Störungen sinnvoll sein. Sie kann einen vorliegenden Mangel ausgleichen und - abhängig vom Wirkstoff - Eizellreifung und Eisprung anregen.

Kaffee - Koffein

Mehrere Studien belegen, dass ein vermehrter Koffeingenuss mit einer verminderten Fruchtbarkeit von Mann und Frau einhergehen kann. Auf die Tasse Kaffee am Morgen muss dennoch niemand verzichten. Männer können sogar von einem mäßigen Koffein-Konsum profitieren. So weisen einige Studien darauf hin, dass der Koffeingehalt einer Tasse Kaffee die Aktivität der Samenzellen erhöhen kann. Wer es jedoch nicht bei einer Tasse Kaffee belassen kann, sollte auf entkoffeinierten Kaffee umsteigen.

Medikamente

Einige Medikamente können sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken und die Fruchtbarkeit verringern. Paare, die schwanger werden wollen, sollten daher mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, welche Medikamente unbedenklich sind.

Myome

Myome sind gutartige Veränderungen der Gebärmutter. Im Normalfall haben sie keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden. Liegen sie jedoch sehr ungünstig, können sie die Durchgängigkeit des Eileiters beeinträchtigen oder verhindern, dass sich das befruchtete Ei in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. In diesem Fall wird das Myom durch einen kleinen, minimalinvasiven Eingriff entfernt.

Pille

Während einige Frauen direkt nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille schwanger werden, müssen andere Frauen länger auf ihr Wunschkind warten. Die Sorge, dass eine langjährige Pilleneinnahme dem Kinderwunsch dauerhaft im Weg stehen kann, ist jedoch unbegründet. Bei manchen Frauen dauert es einfach einige Zyklen, bis das hormonelle Gleichgewicht des Körper wiederhergestellt ist.

Pflanzliche Heilmittel

Zaubern können auch die Wirkstoffe aus dem Kräutergarten nicht. Dennoch kann so manches Kraut das Hormonsystem stimulieren, einen gesunden Zyklus unterstützen, beim Stressabbau helfen und auf diesem Weg die Fruchtbarkeit auf sanfte Weise ankurbeln.

Einige Beispiele für fruchtbare Zutaten aus dem Garten:

Frauenkraut regt den Eisprung und die Produktion des Gelbkörperhormons an.
Beifuß wird ein positiver Einfluss auf Zyklusstörungen zugeschrieben.
Rotklee unterstützt auf sanfte Weise den Hormonhaushalt.
Falsches Einkorn kann die Follikelreifung anregen und beeinflusst außerdem die Produktion von Geschlechtshormonen.
Mönchspfeffer heißt der Wirkstoff zahlreicher Präparate, die bei Zyklusstörungen und Menstruationsbeschwerden eingesetzt werden.
Himbeerblätter können das hormonelle Gleichgewicht unterstützten und Menstruationsbeschwerden lindern.

Schilddrüse

Schilddrüsenhormone haben einen direkten Einfluss auf die weibliche Fruchtbarkeit. So drohen bei einer Unterfunktion oder Überfunktion Störungen des Hormonhalts, Zyklusschwankungen und sogar Zyklen ohne Eisprung.

Da auch bei Männern Schilddrüsenhormone und Sexualhormone wechselwirken, sollten beide Partner ihre Schilddrüsenfunktion testen lassen, wenn sich das Wunschkind partout nicht einstellen will.

Schwermetalle

Schwermetalle wie Cadmium und Quecksilber können die Fruchtbarkeit herabsetzen. Frauen und Männer, die beruflich mit entsprechenden Substanzen zu tun haben, sollten daher bei einem Kinderwunsch eine mögliche Anreicherung von Schwermetallen in ihrem Körper testen lassen.

Spermaqualität

Wenn es mit dem Wunschkind einfach nicht klappen will, sollten Männer im Zuge der Ursachenforschung die Qualität ihres Spermas überprüfen lassen. Anhand eines sogenannten Spermiogramms testet der Arzt das Ejakulat auf Faktoren wie Konzentration, Vitalität, Morphologie und Beweglichkeit der Spermien.

Seit wenigen Jahren gibt es außerdem die Möglichkeit, die Samenqualität in den eigenen vier Wänden zu testen. Da die bislang erhältlichen Schnelltests jedoch nur einen Teil der nötigen Ergebnisse liefern, sind sie kein Ersatz für ein Spermiogramm.

Sport - Bewegung

Regelmäßiges, maßvolles Training zahlt sich für die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden aus. Außerdem hilft der sportliche Körpereinsatz beim Abbau von Stress und trüber Laune und verbessert damit auch die Aussichten auf das ersehnte Wunschkind.

Stress

Stress durch großen Druck am Arbeitsplatz oder starke familiäre und psychische Belastungen mindert nicht nur das sexuelle Verlangen, sondern schlägt sich außerdem in einer verminderten Fortpflanzungsfähigkeit nieder.

Frauen, die ungewohnt starken Belastungen ausgesetzt sind, haben mitunter unregelmäßige Blutungen oder Zyklen ohne Eisprung. Bei Männern wiederum kann eine ungewohnt aufreibende Lebenssituation Störungen der Samenproduktion auf den Plan rufen.

Das hilft: Bewusste Ruhepausen im Alltag, ein effektives Zeitmanagement und Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Meditation.

Tabak - Rauchen

Rauchen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit von Frau und Mann gleichermaßen. Während die gesundheitsschädliche Unsitte bei Frauen Menstruationsstörungen begünstigt und obendrein die Wahrscheinlichkeit von Schwangerschaftskomplikationen erhöht, kann der Griff zum Glimmstängel bei Männern die Spermien-Anzahl und -Beweglichkeit verringern.

Timing - Zeitpunkt

Der Kindersegen kann sich einstellen, wenn flinke Spermien auf eine befruchtungsfähige Eizelle treffen. Für dieses Rendezvous bleiben den Spermien jedoch nur wenige Tage im Monat. Der optimale Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr beginnt zwei Tage vor dem Eisprung und endet einen Tag danach.

Zur Berechnung des Eisprungs können sich Paare an folgender Faustregel orientieren: In einem 28-Tage-Zyklus liegt die günstigste Zeit für eine Empfängnis zwischen dem neunten und dem 16. Zyklustag. Paare, die es ganz sicher wissen wollen, sollten den Eisprung mithilfe eines Ovulationstests oder eines Zykluscomputers bestimmen.

Umweltgifte

Verschiedene Umweltgifte, darunter Schaumstoffe, Farben, Lacke und Reinigungsmittel stehen im Verdacht, Hormonstörungen zu begünstigen. Gerade Paare mit Kinderwunsch sollten also beim nächsten Einkauf darauf achten, nur umweltschonend hergestellte Haushaltsgeräte, Kleidung und Möbel in den Einkaufswagen zu laden.

Übertraining

Extreme sportliche Anstrengungen und schwere körperliche Arbeit können sowohl bei Frauen als auch bei Männern Störungen des Hormonhaushalts bewirken und die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Das hilft: Trainingsintensität bzw. -pensum herunterschrauben.

Vitamin C

Eine Ernährung, die reich an Vitamin C ist, wird laut Studien mit einer besonders guten Spermienqualität belohnt. Gerade Männer mit Kinderwunsch sollten daher bei jedem Einkauf einen Abstecher in die Obst- und Gemüseabteilung ihres Supermarktes machen und sich Vitaminbomben wie Paprika, Kiwis, Zitrusfrüchte, Brokkoli und Sanddorn schmecken lassen.

Vollmilchprodukte

Eine gute Nachricht für alle Naschkatzen: Milchprodukte mit hohem Fettgehalt können laut einer Studie die Aussichten auf den Kindersegen erhöhen. Frauen mit Kinderwunsch und ohne Gewichtsprobleme sollten sich also hin und wieder ohne schlechtes Gewissen das leckere Cremeeis oder einen Sahnejoghurt gönnen und Magerquark und andere kalorienreduzierte Milchprodukte links liegen lassen.

Weichmacher

Weichmacher umgeben uns überall, denn sie stecken in zahlreichen Plastikprodukten wie Verpackungen, Armaturen und Haushaltsgeräten. Das gefährliche am begehrten Allrounder aus dem Chemiebaukasten: Weichmacher können im Körper eine ähnliche Wirkung entfalten wie das natürliche weibliche Hormon Östrogen und die männliche Fruchtbarkeit gefährden.

Yoga

Yoga verspricht Entspannung pur. Denn nach einer Stunde der Tiefenatmung und Übungen wie der Kobra, dem großen Dreieck und der Heuschrecke gehören Stress, Alltagssorgen und Verspannungen unweigerlich der Vergangenheit an.

Spätestens seit dem Siegeszug von Hormonyoga haben auch Paare, die schwanger werden wollen, einen Grund, sich in die Reihe der überzeugten Nachwuchs-Yogis einzureihen. Der Grund: Der Schwerpunkt dieser besonderen Yoga-Art liegt auf Körperhaltungen und Übungen, die die hormonelle Balance verbessern und die Keimdrüsen stimulieren. Als weitere Pluspunkte beschert das Training eine starke Beckenbodenmuskulatur und einen regen Stoffwechsel.

Zink

Männer mit Kinderwunsch sollten einmal mehr zuschlagen bei zinkreichen Lebensmitteln wie Rindfleisch, Meeresfrüchten, Fischen und Weizenkeimen. Der Grund: Bereits ein leichter Mangel an Zink kann den Testosteronspiegel senken und das Samenvolumen verringern.

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