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Geschrieben von Caipiranha am 23.06.2011, 16:33 Uhr

Seufz, dachte ich's mir doch...

Eben, darum ging es doch. Wenn für Dich klar ist, wie Du mit der Situation umgehst und wie Deine Meinung dazu ist, dann ist das doch in Ordnung. Aber dieses Recht steht den Eltern des anderen Jungen auch zu. Und wenn sie ein konträre Meinung haben, wie ich sie zum Beispiel hätte, dann sollte man sich meines Erachtens darüber unterhalten, um die Kuh vom Eis zu kriegen.

Im alten KiGa meines Sohnes gab es den Fall eines Vorschulkindes, daß ein anderes Kind auf der Toilette gebeten haben muß (bitten ist da nett formuliert), im "den Schwanz zu lutschen", was dieses Kind auch noch getan hat. Dabei kam heraus, daß das Kind seine "praktischen Erfahrungen" durch das bei den Eltern im Zimmer schlafen hat, die besoffen leider nicht mehr so wirklich mitkriegten, ob das Kind wach war. Tolle Vorstellung, oder?

Und das ist kein Einzelfall. Viele mißbrauchte Kinder, für die das Verhalten des Erwachsenen "normal" ist, halten es für eine Liebesbeweis, Penisse "größer" zu machen und kompensieren das mit anderen Kindern. Da tun sich Abgründe auf (und die Dunkelziffer mißbrauchter Kinder ist enorm), daß man in deren Kenntnis alles andere als "locker" reagiert und das auch nicht direkt "normal" findet. Und allein aus diesem Grund würde ich das als "andere" Mutter nicht einfach so auf sich beruhen lassen und würde ganz sicher sein wollen, daß es sich wirklich nur um kindlichen Forscherdrang handelt und nicht um Schlimmeres, denn dazu habe ich zu viel gesehen und von Kinderärzten und Jugendpsychologen gehört.

Andere Meinungen und andere Erziehungsstile sind kein Drama für mich, ganz sicher nicht. Ich kann als Mutter entscheiden, wie ich meine Kinder erziehe, andere natürlich ebenso.

"Benehmen" heißt für mich eben in diesem Zusammenhang, wie in allen anderen auch, daß dieses primitive Getue für mich nun einmal fernab guten Benehmens ist. Bei "Zuwiderhandlung" würde ich weder einen Exorzisten rufen, noch "Strafen" verhängen oder ein Internat in Erwägung ziehen, sondern, wie Du es auch getan hast, darauf hinweisen, daß das eben kein Ausdruck anständigen Umgangs ist, sich irgendwo zu verstecken. Ebenfalls werden meine Kinder dazu erzogen, andere Kinder nicht zu "geheimnisvollen" nicht "erlaubten" Dingen anzustiften, weil auch das kein gutes Benehmen ist, sowie dazu, sich anstiften zu lassen. Das alles ist ein Prozess und das alles lernen meine Kinder aus entsprechenden Situationen heraus. Und deshalb "ignoriere" ich sowas auch nie, sondern nutze die Chance auf unsere Wertevorstellung hinzuweisen. Was sie daraus machen, wird die Zeit zeigen, ich bezweifle allerdings, daß sie aus der Tatsache, von mir nicht dazu ermunter zu werden, den Körper anderer Kinder zu erforschen, schwere psychische Schäden davon tragen. Bisher bin ich auch sehr gut damit gefahren. Sie ziehen sich problemlos im Schwimmbad mit und zwischen ihren Freunden und Freundinnen um, aber Situationen wie im KiGa meiner Freundin, bei der einem Mädchen ein Wachsmalstift samt Plastikhülle "bis zum Anschlag" eingeführt wurde, hatten wir glücklicherweise noch nie. Und ich für meinen Teil kann darauf auch gut verzichten.

Man kann über alles reden, aber sollte es auch tun. Erst recht, wenn man sich und die Kinder noch viele Jahre in der Schule begegnet.

 
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