@Parimo: So entspannt ist man nur, solange es einen nicht betrifft

An die AP: Ja, das ist eine normale Phase, mein Sohn (heute 17 und ausgesprochen stark an Mädchen interessiert ) hatte sie als kleines Kind auch. Er wollte eine Zeitlang z. B. immer Geburt spielen. Das hat keine Bedeutung, hak das ab.

An Parimo: Ich weiß, was du meinst mit: „Wäre das schlimm …?“. Aber die große Präsenz des Themas LGTBQ in den Medien heißt überhaupt nicht, dass unsere Gesellschaft schon wirklich tolerant bei dem Thema wäre. Mütter haben leider nach wie vor Grund, sich Sorgen zu machen, wenn ihr Teen oder junger Erwachsener tatsächlich homosexuell oder auf andere Weise „anders“ orientiert ist.

Klar finden wir Homosexualität „überhaupt nicht schlimm“. Aber nur so lange es nicht unser eigenes Kind betrifft. Die Realität ist, dass Homosexuelle leider immer noch attackiert, gemobbt, in den sozialen Medien verhöhnt oder sogar körperlich angegriffen werden. Gern auch von Mitbürgern anderer Herkunft oder Religion, die da noch lange nicht so aufgeklärt sind wie wir. Aber natürlich tun auch Jugendliche aus unserem eigenen Kulturkreis so etwas.

Keine Mutter ist daher wirklich tiefenentspannt, wenn ihr eigenes Kind hier eine Vorreiterrolle spielen und der Gesellschaft die überfällige Toleranz beibringen muss. Mir persönlich ist es komplett egal, was Menschen im Bett tun, oder was sie gern anziehen. Ich weiß aber, dass das keineswegs für die Mehrheit der Bevölkerung gilt. Und deshalb würde auch ich mich sorgen (wie du garantiert auch), wenn mein eigenes Kind sich ein Leben lang gegen die Intoleranz, die noch lange nicht beseitigt ist, behaupten müsste.

LG