Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Beatrix in Canada am 22.11.2006, 1:09 Uhr

Warum keinen Test? Zahl UND MEHR

Hmmm, vielleicht seh ich die Sache auch anders, weil bei uns die in der allgemeinen Bevoelkerung eher bekannten Symptome fuer HB ueberhaupt nicht zutreffen? Unsere Kinder haben nicht im Kindergartenalter besondere Faehigkeiten gezeigt. Sie waren die letzten in ihrer Klasse, die das Lesen gelernt hatten. Sie waren auch nicht auffaellig und kamen gut in der Schule mit ohne Zeichen von Ueber- oder Unterforderung. Klassen springen? Niemals waeren wir oder die Lehrer auf die Idee gekommen. Noch haben wir das in naechster Zeit vor.

Nur wie lange waere das gut gegangen? Wieso hoeren wir auch hier von hochbegabten, die in der 9. Klasse vom Gymnasium fliegen? Ich denke mir u.a. weil eben kein Gutachten vorlag, dass die Staerken und Schwaechen des Kindes erklaeren und damit Anhaltspunkte geben konnte, wie man damit umgeht um weiterhin erfolgreich zu sein. Ich bin mir sicher unsere Kinder waren in den ersten Schuljahren sehr gut im "normalen" Program aufgehoben, haetten aber gerade als Maedchen in der Pubertaet grosse Probleme nicht in einem normalen Klassenraum unterzugehen.

Ich hab eine Tochter, die regelmaessig beim Hausaufgaben machen in Traenen ausbricht, weil sie etwas nicht versteht.

Ich hab eine andere Tochter mit enormen Trotzausbruechen, wenn etwas nicht nach ihrem Willen laeuft.

Symptome, die fuer alles moegliche stehen koennen, die aber je nach Hintergrund anders angegangen werden sollten.

Weinen beim Hausaufgaben machen "kann" bedeuten, dass das Kind ueberfordert ist und viel Hilfestellung beim Lernen braucht. Kann aber auch bei HB bedeuten, dass das Kind perfektionistisch veranlagt ist und verzweifelt darueber, dass sie etwas nicht in 2 Sekunden verstanden hat sondern vielleicht 2 Minuten braucht. Oder weil es extrem sensibel ist.

Trotzausbrueche koennen ganz normal zum Entwicklungsprozess eines Kleinkindes gehoeren. Grenzen zeigen ist dann das, was sie brauchen. Sie koennen aber auch drauf hinweisen, dass ein sehr ausgepraegter Gerechtigkeitssinn vorliegt, bei dem das Kind einfach nicht hinnehmen will, dass es nicht gerecht zugeht. Grenzen zeigen, wuerde dann nur noch mehr Verzweiflung beim Kind ausloesen.

Die IQ *Zahl* hat uns natuerlich in keinster Weise geholfen mit den o.g. Situation besser umgehen zu koennen. Und ein IQ Test, der nur die Zahl angibt und nichts anderes, waere ein sehr schlecht gemachter Test und den wuerde ich sicherlich niemanden empfehlen. Es ist aber der zusaetzliche Bericht, der Unterbereiche genauer erklaert, der wesentlich mehr Aufschluesse gibt. So haben wir z.B. gelernt, dass unsere Tochter im 99% Bereich (weit ueber IQ 130) des anlytischen Problemdenkens liegt. Sie kann sehr komplexe Probleme aus allen moeglichen Perspektiven betrachten. Ihr Arbeitsgedaechtnis ist aber genau Durchschnitt. Damit ist sie beim Lernen u.U. wesentlich eingeschraenkter als ein Kind, dass durch die Bank einen IQ von 100 hat - es sei denn sie lernt ganz speziel wie sie damit umgeht.

Das ist nicht unbedingt etwas, was Eltern und Lehrer im alltaeglichen Umgang mit dem Kind sehen koennen.

Gruss
Beatrix

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.