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Geschrieben von meine_lieblinge am 27.06.2006, 16:31 Uhr

Probleme in der Grundschule

Danke für Deinen lieben Brief. Es ist für mich eine große Erleichtung. Schon wenn ich über meine Probleme schreiben kann, und jemand mich versteht, das hilft mir ungemein.
Tatsache ist, daß wir fast zwei Jahre in der Ergo waren. Durch die Überforderung in der Schule und einen ständigen Therapeutenwechsel sind wir zu dem Schluß gekommen, daß die Ergo nicht den gewünschten Erfolg für die Probleme in der Schule bringt.
Christian ist auch ein sehr begabter Maler. Er hat schon Bilder gemalt, da konnten wir nur staunen. Da er in der Lage ist, seine Umwelt sehr genau zu studieren. Leider bringt ihn dieses Talent auch in Mathe kein Stück weiter.
Nach anderen geeigneten Schule haben wir uns auch umgesehen. Privatschulen gibt es in unserer Nähe keine. Eine ev. Schule auch nicht und die Alternativschule nimmt keine Kinder mehr auf, sie ist voll. Es bleibt für unseren Christian nur die Förderschule.
Am liebsten würde ich Sebastian auch gleich mit von der Regelschule nehmen. Keiner kann sagen, wie er die Trennung verkraften wird. Wird er aufatmen, da er die Niederlagen seines Bruders nicht mehr so mitbekommt, oder läßt er sich hängen, um ihm wieder nahe zu sein.
Erst heute wieder saßen wir bei den HA. Immer wieder ist es das gleiche. Die leichten Aufgaben werden in der Schule erklärt, die schweren bleiben für mich zu Hause. Ich kann mir ja dann den Kopf zerbrechen, wie ich es dem Kind verständlich mache. Die Lehrerin hat eine weiße Weste, es sind ja schließlich nicht ihre Kinder. Ein ausführliches Gespräch mit der Schulleiterin ergab keinen Erfolg. Sie stellt sich auf die Seite der Lehrerin. Sie können auch die Meinung des Schulpsychologe nicht verstehen. Christian muß weg, er stört nur das Klassenbild der guten Schüler.Ich kann sie jedenfalls nicht hängen lassen. Wer soll ihnen denn helfen, wenn nicht ich? Nachhilfe kommt wohl auch nicht in Frage, da sie nach der Schule gar nicht mehr in der Lage sind, etwas aufzunehmen. Auch von einem Fremden nicht.
Der Schulpsychologe hat es mir auch ziemlich deutlich gemacht, was hier abläuft. Er sagte:"Wenn die Schule und die Lehrerin Ihnen beweisen will, daß Christian nicht auf die Regelschule gehört, dann können die das mit entsprechenden Aufgaben und den folgenden schlechten Zensuren. Diese Macht hat die Schule. Egal ob Sie oder ich da anderer Meinung sind. In unserer Region ist das Schulsystem auf Selektion aus. Mit Beginn der Schule wird aussortiert, egal wie. Keine Rücksicht." Dieses Gespräch hat mich schockiert, aber es machte mir auch klar, wir sind machtlos gegen diese Ungerechtigkeit.
Auch in Deutsch ist Christian z. Z. nicht besser. Es bricht mir das Herz, wenn er nur noch 6en heim bringt. Wie soll ich sein Selbstbewußtsein wieder aufrichten. Ein Bsp. im letzten Laufdiktat hat er zwei Sätzen zeitlich nicht geschafft. Alle anderen Sätze, nicht einen einzigen Fehler. 6! Das ist nicht leicht für mich, mit diesen Niederlagen zu leben. Ich habe auch mit der Lehrerin gesprochen, ob sie ihm wohl einige Arbeiten ersparen kann, wenn sowieso feststeht, daß Christian die Schule verlassen wird. Keine Chance! Wenn die Lehrerin Klassenarbeiten ausgibt und ein 6 bekanntgibt, dann flüstern schon alle in der Klasse: "Die hat bestimmt der Chrsitian!" Das ist doch Quälerei oder nicht?
Ich versuche mir immer wieder Mut zu machen. Er ist mein Engel, egal wie viele 6en er nach Hause bringt, und das weiß er auch.
Ich möchte Dir auf jeden Fall noch einmal danken, für den Brief. Das bedeutet mir wirklich viel.
LG Gabi

 
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