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Geschrieben von doschia am 02.03.2011, 0:12 Uhr

hat jemand von euch erfahrung mit Ritalin...

eine Bekannte wusste jahrelang, dass ihre jetzt 9 und 10 Jahre alten Söhne ADHS haben, doch sie ließ ihnen lein Ritalin verschreiben, weil sie "kein Freund von Medikamenten" ist. Der große Junge musste dann eine Klasse wiederholen und kam anschließend auf die Förderschule. Der kleine wurde wegen seines schwierigen Sozialverhaltens aus sämtlichen AGs ausgeschlossen. Erst als den beiden vor einigen Monaten auch noch der Ausschluss aus dem Hort drohte, rang sich die Frau zu einem Versuch mit Ritalin durch. Die Dosis bzw. das Medikament mussten in den ersten Wochen nochmal angepasst werden, seitdem läuft es für die beiden unvergleichlich viel besser. Von Hortauschluss ist nicht mehr die Rede und der kleine muss seinem Bruder nicht auf die Förderschule folgen.

In meinen Augen hat die Frau viel zu lange mit der Medikation gewartet. Der kleine wäre bei früherer Ritalingabe definitiv nicht aus den AGs ausgeschlossen worden und wäre bei seinen Lehrern, Mitschülern und deren Eltern nicht so angeeckt. Der große hätte mit Ritalin vielleicht ebenfalls die Grundschule geschafft.

Schlimm finde ich, dass die Kinder nicht wissen dürfen, was sie bekommen, sie glauben, bei dem Riralin handele es sich um Vitamine. Die Mutter fürchtet offenbar, dass die Kinder die Sache ausplaudern könnten und dass sie dann diskriminiert wird (weil sie ihre armen Kleinen vergiftet, statt sie richtig zu erziehen.....).

Lange Zeit ließ man sterbenskranke Krebspatienten sinnlos Qualen ausstehen, weil das lindernde Morphium ja "ein böses Rauschgift ist, das süchtig macht". Heute lässt man ADHS-Kinder mit großen Problemen jahrelang ohne Ritalin, weil - ja, warum eingentlich? Weil es Menschen gibt, die Ritalin missbräuchlich verwenden? Da können die Diabetiker-Kinder dieser Welt ja froh sein, dass nicht auch Insulin von irgendjemandem als Droge missbraucht wird. Sonst würden viele von ihnen das rettende Medikament entweder gar nicht erhalten oder erst, wenn die Erkankung bereits zur Erblindung geführt hat oder wenn Füße amputiert werden mussten.

Übrigens ist längst erwiesen, dass Ritalin ADHS-Kinder NICHT süchtig macht. Dagegen zeigten Studien, dass ADHS-Kinder, die kein Ritalin erhalten, in der Pubertät öfter zu anderen Drogen greifen als mit Ritalin behandelte Kinder.
Und was Nebenwirkungen wie Gewichtsverlust oder Schlafstörungen betrifft, kann man einiges durch die richtige Dosis und das richtige dieser Medikamente in den Griff bekommen.

Mir wäre jedemfalls ein mageres Kind mit wenig Schlafbedarf, das aber Freunde hat und Hobbys und eine Schullaufbahn, die seiner Leistungsfähigkeit entspricht, hundertmal lieber, als ein unglückliches, von anderen abgelehntes Kind, das trotz aller Bemühungen in der Schule nicht klarkommt und von Vereinen und AGs ausgeschlossen wird.

 
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