Kaiserschnitt,ja,oder nein

Nach der Beschreibung Deiner ersten Geburt melde ich mich nochmals zu Wort. Ich war natürlich nicht dabei, kann aber (fast) alles von dem, was Du berichtest von mir auch erzählen. Abgesehen davon, dass ich heute keine Probleme mehr habe mit der Dammnaht und bei mir auch nach der Geburt alles schnell und gut verheilt ist. Ansonsten wurde bei mir ebenfalls eingeleitet, ich musste viel brechen und als ich das Gefühl hatte das Kind kommt JETZT war die Hebamme weg. Der entscheidende Unterschied ist, dass ich insgesamt ein sehr positives Geburtserlebnis hatte. Schmerzmittel wurden mir angeboten, aber ich dachte immer, damit warte ich, 'bis es richtig schlimm wird' und das wurde es einfach nicht...
Worauf ich hinauswill, immer wieder liest man hier Berichte über 'schreckliche KS'. Wenig verständnisvolle Ärzte, Frauen, die im OP an den Armen fixiert werden und dies als sehr belastend empfinden und nicht zuletzt ist auch das 'Geruckel' und 'Geziehe' welches man während eines KS trotz Betäubung noch spürt (tut nicht direkt weh, aber man bekommt es eben mit) nicht Jederfraus Sache. Ganz abgesehen von 'charmanten' Operateuren, die den (möglicherweise) ebenfalls anwesenden Studenten im Detail erklären, was es gerade zu sehen gibt und was sie gerade machen. Und ICH persönlich muss NICHT unbedingt wissen, wann genau meine Gebärmutter geöffnet wird, oder welche Farbnuancen mein Darm hat... Je nachdem wird einem das Kind dann kurz gezeigt und dann aus dem OP getragen, während man selbst an den OP-Tisch gefesselt bleibt (bildlich gesprochen, selbstverständlich wird man nicht buchstäblich festgebunden) und das Nähen abwarten muss. Da werden 20 Minuten für die ungeduldige Mama leicht mal zur Ewigkeit... Oftmals sind die Kleinen bis man sie dann endlich richtig in die Arme schließen kann bereits angezogen und die ersten Minuten hat man bestenfalls auf Papas Kamera. Und bei dieser (zugegeben negativen Beschreibung) sind 'Ausnahmesituationen' wie Spinale sitzt nicht, Kreislauf macht nicht mit, es muss auf Vollnarkose umgestellt werden etc. etc. noch gar nicht berücksichtigt, sondern lediglich beschrieben, wie in manchen Kliniken ein normaler, komplikationsloser KS abläuft...
Das alles MUSS nicht so sein, aber KANN. Egal wie Du Dich also entscheidest ist das wirklich Wichtige, dass Du ein KH findest, in dem Du Dich aufgehoben fühlst. Personal, dass Dich versteht und Dich mit Deinem bisherigen Erlebnis ernst nimmt. Vielleicht wäre wirklich eine Beleghebamme eine gute Wahl für Dich, mit der Du den Rest der SS erlebst und die weiß, welche Ängste vor der Geburt Du mit Dir rumträgst. Und insgesamt eine Umgebung zur Geburt, in der Du nicht das Gefühl haben musst dem was passiert ohnmächtig ausgeliefert zu sein, ganz gleich, ob Du Dich nun für spontan oder KS entscheidest. Wie oben bereits gesagt, ich hatte einen KS und eine Spontangeburt, empfand beides als nicht schlimm, warne aber auch davor den KS als den in jedem Fall angenehmeren Weg zu propagieren.
Drücke Dir die Daumen!