Chronische Unlust auf Sex

Hallo,

die Unlust haben ja viele Frauen, solange ein Kind klein ist. Psychologen erklären es so, dass das Kind die Mutter emotional so ausfüllt und so viel Energie und Liebe auf sich zieht, dass Sex einfach zweitrangiger wird. Das könnte eine Erklärung sein. Eigentlich aber ist es ja egal, wie man es begründet, es ist jedenfalls häufig und normal. Es gibt sogar Kulturen, wo Frauen nach der Entbindung für ein Jahr in ein Frauenhaus ziehen, zu dem Männer keinen Zutritt haben. Das ist eine Antwort auf das Bedürfnis vieler Frauen, eine längere Zeit nur für sich selbst und das Kind da zu sein - und nicht auch auf die sexuellen Bedürfnisse des Mannes eingehen zu müssen.

Klar gibt es Frauen, die gleich nach der Entbindung wieder Lust haben, und das ist ja auch okay - viele haben sie aber auch nicht. Ich glaub', es ist auch eine gesellschaftliche Erwartung hier bei uns, dass eine Frau doch bitteschön immer Lust haben sollte, sonst gilt sie gleich als unnormal oder hat eine Störung. Diese Sexlastigkeit ist aber ein relativ neues Phänomen. Ich glaube, unsere Groß- und Urgroßeltern haben sich hier nicht so unter Druck gesetzt, und Sex hatte vielleicht auch nicht so einen Riesen-Stellenwert.

Was die Dammnaht angeht, würde ich sie noch einem zweiten Arzt zeigen. Manchmal muss der Damm nachoperiert werden, damit eine Frau endlich beschwerdefrei ist. Schmerzen und Blutungen beim Sex gehen gar nicht - lass Dir nicht einreden, bei manchen Frauen sei das halt eben so.

LG