Alle Verhütungsmethoden plus Vorteile
und Nachteile

Tablettenpackung

© Adobe Stock, Sven Bähren

Die optimale Verhütung ist eine sehr persönliche Angelegenheit und hängt stark von der individuellen Lebenssituation ab.

Paare, die in einer festen Beziehung leben, setzen andere Prioritäten wie Alleinstehende, für die auch der Schutz vor Geschlechtskrankheiten ein wichtiger Aspekt ist.

Die Wahl des richtigen Verhütungsmittels

Junge Frauen verhüten anderes als ältere, erfahrene. Frauen mit Kinderwunsch haben andere Bedürfnisse als solche, für die ein (weiteres) Kind außer Frage steht. Und gerade nach einer Entbindung und während der Stillzeit ist die Verhütungsfrage schon wieder ein wichtiges Thema.

Grundsätzlich kann man die Verhütungsmethoden in verschiedene Bereiche einteilen, je nachdem ob sie hormonell auf den Körper einwirken wie beispielsweise die Pille, ob sie mechanisch, mit Hilfe einer Barriere die Befruchtung verhindern, mittels Körperbeobachtung die fruchtbaren Tage heraussuchen oder den Körper durch einen chirurgischen Eingriff für eine Empfängnis unfähig machen. Doch auch innerhalb dieser Bereiche hat man zahlreiche Möglichkeiten mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen und zum Teil sehr unterschiedlichem Sicherheitsfaktor.

Die Sicherheit oder der "Pearl-Index"

Die Sicherheit einer Verhütungs-Methode wird durch den Pearl-Index beschrieben. Er besagt, wie viele Schwangerschaften zu erwarten sind, wenn 100 Frauen die Methode ein Jahr lang anwenden. Je kleiner der Pearl-Index, umso sicherer ist die Methode. Ein Index von 1,0 besagt beispielsweise, dass von 100 Frauen, die ein Jahr auf diese Weise verhütet haben, nur eine schwanger geworden ist. Zum Vergleich: Ohne Verhütung liegt der Index bei 85.

Die Pille

Die Pille ist Verhütungsmittel Nummer eins in Deutschland - rund acht Millionen Frauen verlassen sich auf sie. Mittels Hormonen verhindert sie den Eisprung.

Die Kombinations-Pille

Es muss jeden Tag eine Hormontablette eingenommen werden. Sie enthält eine Kombination aus Östrogenen und Gestagenen. Diese Kombination verhindert den Eisprung, erschwert das Eindringen der Samenzellen durch den Muttermund und die Einnistung der Eizelle. Dadurch ist sie bei richtiger Anwendung sehr sicher. Es gibt sehr viele verschiedene Präparate - sie unterscheiden sich in Menge und Art der Östrogene und Gestagene. Je nach Verträglichkeit kann man zwischen Ein-, Zwei- oder Drei-Phasenpräparaten auswählen, sodass (fast) jede Frau eine passende Pille findet.

Vorteile: Eine einfache und zuverlässige Methode, die spontanen Sex zulässt. Im Vergleich zu früher sind die Pillen heute deutlich niedriger dosiert. Kann auch bei Zyklusschwankungen, Menstruationsproblemen und Akne helfen.
Nachteile: Teilweise Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen. Erhöhtes Thromboserisiko, vor allem bei Raucherinnen. Wie bei allen hormonellen Verhütungsmitteln entscheidet der Arzt, ob oder welche Pille für die Frau geeignet ist.
Sicherheit: 0,1 bis 0,5
Nach der Geburt: Wenn Sie nicht stillen, können Sie bald nach der Geburt damit anfangen. Das ist wichtig, weil bereits vor der ersten Monatsblutung ein Eisprung stattfinden kann.

Die Mikro-Pille

Bei der Mikro-Pille wurden Östrogen- und Gestagenmenge minimiert, um eine besonders gute Verträglichkeit zu erreichen. Besonders leicht dosierte Pillen enthalten nur ganz wenig Östrogen. Das Hauptwirkprinzip ist wie bei den anderen Kombinations-Pillen: Der Eisprung wird verhindert.

Vorteile: Eine einfache und zuverlässige Methode, die spontanen Sex zulässt. Nebenwirkungen sind seltener als bei normaldosierten Pillen. Gewichtsprobleme sind die Ausnahme.
Nachteile: Erhöhtes Thromboserisiko. Wie bei allen hormonellen Verhütungsmitteln entscheidet der Arzt, ob oder welche Pille für die Frau geeignet ist.
Sicherheit: 0,1 bis 0,5
Nach der Geburt: Wenn Sie nicht stillen, können Sie bald nach der Geburt damit anfangen. Das ist wichtig, weil bereits vor der ersten Monatsblutung ein Eisprung stattfinden kann. Während der Stillzeit nur in Ausnahmefällen.

Die östrogenfreie Pille

Wie der Name schon sagt, enthält diese Pille kein Östrogen. Es handelt sich um eine reine Gestagenpille, die - im Gegensatz zur Minipille - aber den Eisprung zu unterdrücken vermag. Das erhöht die Sicherheit, und die Verhütung ist bis zu einer 12 Stunden verspäteten Einnahme gegeben. Sie muss ohne Pillenpause eingenommen werden.

Vorteile: Eine einfache und zuverlässige Methode, wie die Mikropille. Teilweise auch bei Gefäßleiden einsetzbar.
Nachteile: Hautprobleme und Zwischenblutungen sind etwas häufiger als bei der Mikropille.
Sicherheit: ähnlich der Mikro-Pille (0,1 bis 0,5)
Nach der Geburt: Kann auch während des Stillens angewandt werden.

Estradiolpillen

Estradiol ist ein deutlich schwächeres Östrogen als das in anderen Pillen verwendete Ethinylestradiol.

Vorteile: Schwaches Östrogen trotzdem hohe Sicherheit.
Nachteile: wie bei der Pille, auch vermehrte Thromboseneigung (vielleicht etwas geringer).
Sicherheit: ähnlich der Mikro-Pille (0,1 bis 0,5)
Nach der Geburt: Beim Stillen nur in Ausnahmefällen.

Die Mini-Pille

Die Mini-Pille besteht nur aus Gestagenen. Sie wirkt in erster Linie über Eindickung des Schleimpfropfes im Gebärmutterhals, wodurch Spermien am Aufsteigen in die Gebärmutter gehindert werden. Sie unterdrückt nicht den Eisprung wie die normale Pille.

Vorteile: Geringe Hormonmenge. Alternative für manche Frauen, die Kombinations-Pillen nicht vertragen.
Nachteile: Blutungsstörungen möglich. Sehr pünktliche Einnahme erforderlich.
Sicherheit: 0,3 bis 3,0
Nach der Geburt: Die Mini-Pille kann auch während des Stillens eingenommen werden.

Die Pille danach

Die "Pille danach" ist nicht für die regelmäßige Anwendung gedacht. Sie sollte wirklich nur im Notfall (ungeschützter Verkehr, Kondom gerissen, Diaphragma verrutscht, etc.) genommen werden.

Vorteile: Nach dem Geschlechtsverkehr als Notfall-Maßnahme einsetzbar.
Nachteile: Nur in Ausnahmefällen anzuwenden. Teilweise starke Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Unterleibsschmerzen, Zyklusstörungen.
Sicherheit: 0,4 bis 5,0 abhängig vom Zeitpunkt der Einnahme und vom Präparat.
Nach der Geburt: Der Einsatz nach der Geburt muss im Einzelfall mit dem Frauenarzt/der Frauenärztin abgesprochen werden. Während der Stillzeit ungeeignet.

Andere hormonelle Methoden

Die Drei-Monats-Spritze

Die Drei-Monats-Spritze besteht wie die Mini-Pille nur aus Gestagenen und hat den gleichen Wirkungsmechanismus. Sie wird vor allem für Frauen empfohlen, die andere Methoden nicht vertragen oder Probleme mit der regelmäßigen Einnahme von Tabletten haben.

Vorteile: Keine täglich pünktliche Einnahme nötig. Geringe Hormonbelastung.
Nachteile: Blutungsstörungen möglich. Injektion notwendig. Bei Nebenwirkungen kann sie nicht wie die Pille einfach abgesetzt werden.
Sicherheit: 0,3 bis 3,0
Nach der Geburt: Beim Stillen nur in Ausnahmefällen.

Der Hormonring

Der Hormonring wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt. Er verbleibt 3 Wochen in der Scheide, wird dann für 7 Tage (entspricht der Pillenpause) entfernt.

Vorteile: Einfache sichere Verhütung mit niedriger Dosierung. Durch gleichmässigen Hormonspiegel kommt es selten zu Zwischenblutungen. Keine tägliche Pilleneinnahme, dadurch weniger Einnahmefehler.
Nachteile: Ähnliche Nachteile wie Pille (Stimmungsschwankungen, etc.). Auch vermehrte Thromboseneigung. Selten störendes Gefühl in der Scheide. Kann beim Geschlechtsverkehr spürbar sein (Entfernung des Rings für 3 Stunden möglich)
Sicherheit: Ähnlich der Mikro-Pille (0,2 bis 0,5)
Nach der Geburt: Beim Stillen nur in Ausnahmefällen.

Das Hormon-Implantat

Das ca. 2 cm große Kunststoffstäbchen wird unter lokaler Betäubung am Oberarm unter die Haut gepflanzt. Das Depot gibt über drei Jahre gleichmäßig geringe Mengen von Hormonen an den Körper ab. Die verhütende Wirkung beruht in erster Linie auf Hemmung des Eisprungs.

Vorteile: Für die Zeit der Anwendung kann man Verhütung getrost vergessen. Oft bleibt auch die Regelblutung aus oder wird erheblich schwächer.
Nachteile: Häufig Blutungsstörungen (18%) und Hautunreinheiten (15%). Wie bei allen hormonellen Verhütungsmitteln muss geprüft werden, ob es für eine Frau überhaupt geeignet ist. Verträgt sie es nicht, muss sie es über einen kleinen Hautschnitt entfernen lassen - viel Geld für nichts ausgegeben.
Sicherheit: ca. 0,1
Nach der Geburt: Nicht zu empfehlen, wenn Sie stillen.

Das Verhütungspflaster

Das Verhütungspflaster wirkt ähnlich wie die Pille oder der Hormonring, indem es hormonell den Eisprung unterbindet. Das etwa 5x5cm große Pflaster wird für 21 Tage auf die Haut geklebt (dabei wird es dreimal gewechselt), dann erfolgt eine Pause von 7 Tagen.

Vorteile: Einfache sichere Verhütung. Keine tägliche Pilleneinnahme, dadurch weniger Einnahmefehler.
Nachteile: Teilweise Hautreizungen und Rötungen. Über die Haut wird relativ viel Östrogen aufgenommen, deshalb höhere Thrombosegefahr als bei Pille oder Hormonring.
Sicherheit: 0,7 bis 0,9
Nach der Geburt: Wegen des Östrogengehalts während der Stillzeit ungeeignet.

Die Spirale

Vor allem für Frauen, die keine Pille vertragen oder keine nehmen wollen, ist die Spirale eine zuverlässige Alternative. Die Spirale wird vom Arzt durch den Muttermund in die Gebärmutter eingelegt. Sie ist entweder mit Kupfer oder mit Hormonen beschichtet und hat zwei Hauptwirkmechanismen: Sie verändert das Milieu in der Gebärmutter, so dass eine Befruchtung erschwert wird, und verhindert die Einnistung einer befruchteten Eizelle. Viele Ärzte sind der Meinung, dass eine Spirale nur für Frauen geeignet ist, die bereits geboren haben.

Die Kupfer-Spirale

Die Kupfer-Spirale (oder auch Intrauterinpessar) erreicht ihre Wirkung an der Schleimhaut durch Abgabe von Kupfer-Atomen.

Vorteile: Hohe Sicherheit. Die Spirale muss erst nach drei bis fünf Jahren gewechselt werden.
Nachteile: Das Einlegen kann unangenehm sein. In den Monaten danach ist die Regel oft stärker, manchmal schmerzhafter. Gelegentlich wird die Spirale ausgestoßen oder muss wegen Schmerzen wieder entfernt werden.
Sicherheit: 0,9 bis 3,0
Nach der Geburt: Einsetzen durch den Arzt nach 4 bis 8 Wochen möglich.

Die Gestagen-Spirale

Die Hormon-Spirale erreicht ihre Wirkung an der Schleimhaut durch Abgabe von Gestagen.

Vorteile: Hohe Sicherheit. Kann fünf Jahre liegen bleiben. Menstruationsschmerzen und starke Blutungen nehmen meist ab.
Nachteile: Schmierblutungen und Schmerzen möglich.
Sicherheit: 0,1 bis 2,0
Nach der Geburt: Einsetzen durch den Arzt nach 4 bis 8 Wochen möglich.

Barriere- oder mechanische Methoden

Der gemeinsame Vorteil aller Barriere-Methoden ist der Verzicht auf Hormone, Fremdkörper in der Gebärmutter oder operative Eingriffe. Sie verhindern das Zusammentreffen von Spermien und Eizellen. Alle werden nur "bei Bedarf" angewendet, lassen jedoch auch keinen spontanen Sex zu. Kondome und Diaphragma finden am ehesten Anwendung.

Das Kondom

Der Klassiker unter den Verhütungsmitteln wird vor dem Verkehr über den erigierten Penis gestülpt. Material normalerweise Latex, für Allergiker auch aus Polyurethan. Die Ejakulationsflüssigkeit wird aufgefangen, bleibt im Kondom; es gelangen keine Spermien in die Scheide. Wichtig: Jedes Kondom nur einmal verwenden. Viele Kondome sind zusätzlich mit samenabtötenden Substanzen beschichtet. Sicherheitshalber sollte man nur Markenpräparate verwenden.

Vorteile: Einfach und überall zu kaufen; schützt gleichzeitig vor Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten oder Aids. Ideal bei seltenem Sex. Heute unverzichtbar bei neuen Partnern.
Nachteile: Das Hantieren damit kann die romantische Stimmung sehr beeinträchtigen. Braucht etwas Übung.
Sicherheit: Bei korrekter Anwendung 2,0 bis 3,6
Nach der Geburt: Optimal. Manchmal jedoch unangenehm, wenn die Scheide nach der Geburt noch trocken ist.

Kondom für die Frau

Ziemlich neu und noch nicht sehr weit verbreitet: ein Polyurethanschlauch von etwa 17 cm Länge, der vor dem Sex in die Scheide eingeführt wird. An jedem Ende ein elastischer Ring für den korrekten Sitz. Sinnvoll ist eine Kombination mit Gleitmitteln.

Vorteile: Jederzeit einsetzbar, Schutz vor Geschlechtskrankheiten und Aids.
Nachteile: Nicht sehr sicher, schwer zu kriegen, vorwiegend in internationalen Apotheken. Kann beim Verkehr störend knistern.
Sicherheit: bei korrekter Anwendung 5
Nach der Geburt: Nicht ideal solange der Wochenfluss besteht.

Diaphragma

Eine klassische Barrieremethode, die allerdings nicht sehr verbreitet ist, weil sie von Ärzten nur selten empfohlen wird. Eine Art weiche Gummikappe mit einer gummiummantelten Drahtspirale am Rand für den korrekten Sitz. Das Diaphragma wird vor dem Sex in die Scheide eingeführt. Unbedingt mit spermienabtötender Creme verwenden. Es blockiert den Muttermund, Spermien gelangen nicht in die Gebärmutter. Weil die Samenfäden längere Zeit leben, muss das Diaphragma nach dem Sex sechs bis acht Stunden liegen bleiben.

Vorteile: Natürliche Methode; die Frau bestimmt selbst, muss aber mit ihrem Körper sehr vertraut sein, darf keine Scheu vor Berührungen im Genitalbereich haben.
Nachteile: Das richtige Einsetzen muss unter Anleitung gelernt und geübt werden (zeigt Frauenarzt/ärztin oder Pro Familia). Vorher muss vom Arzt die richtige Größe bestimmt werden.
Sicherheit: 2 bis 4 bei im Umgang mit Diaphragma geübten Frauen. Ohne Übung 6.
Nach der Geburt: Das Diaphragma kann 3 Monate nach der Geburt bzw. nach dem Abstillen neu angepasst und angewandt werden. Dann hat der Beckenboden sich wieder stabilisiert.

Chemische Mittel

Spermizide als Creme, Gel, Schaum, Spray, Tabletten, Zäpfchen zum Einführen in die Scheide blockieren den Muttermund, sollen Spermien möglichst schnell abtöten.

Vorteile: Kein Eingriff in die natürlichen Körperabläufe; leicht zu besorgen (Apotheke), meist gut verträglich.
Nachteile: Nur im Notfall geeignet, da zu unsicher. Das Einführen und Warten (5 bis 30 Minuten) kann lästig und lusttötend sein.
Sicherheit: 4 bis 21
Nach der Geburt: Ungeeignet

Natürliche Familienplanung (NFP)

Alle Methoden der natürlichen Familienplanung basieren darauf, anhand körperlicher Anzeichen den Eisprung, bzw. die fruchtbaren Tage, zu bestimmen. Dadurch können Sie auch zur Planung bei Kinderwunsch eingesetzt werden. Die Sicherheit ist je nach Methode sehr unterschiedlich und hängt vor allem von der Erfahrung der Frau ab. Die symptothermale Methode und die Temperaturmethode werden am meisten angewandt. Immer mehr unterstützen auch Computer die Verfahren. Veraltete Methoden wie beispielsweise die Berechnung des Eisprungs per Kalender ("Knaus-Ogino") sind allerdings zur Verhütung ungeeignet, weil zu unsicher.

Die Basaltemperatur-Methode

Mittels morgendlicher Temperaturmessung (Basaltemperatur) werden die fruchtbaren Tage bestimmt und in einen Zykluskalender eingetragen. In dieser Zeit ist Enthaltsamkeit (oder die Verwendung von Kondomen) nötig.

Vorteile: Natürlich und partnerschaftlich.
Nachteile: Erfordert viel Disziplin und Körperbewusstsein, einen möglichst geregelten Tagesablauf (sonst ist die Temperaturkurve nicht sicher) und einen halbwegs regelmäßigen Zyklus.
Sicherheit: Bei regelmäßigem Zyklus und genauer Anwendung 0,8 bis 3,0, je nachdem ob in der fruchtbaren Phase Enthaltsamkeit geübt wird oder mit Kondomen verhütet wird.
Nach der Geburt: Nicht geeignet, weil sich der Zyklus erst wieder einpendeln muss. Das kann ein paar Monate dauern.

Die symptothermale Methode (NFP)

Eine Methode der Natürlichen Familienplanung (NFP), die ebenfalls darauf beruht, die fruchtbaren Tage herauszufinden. Hier wird die morgendliche Temperaturmessung mit der Beobachtung des Zervixschleims kombiniert. Alle Werte werden in einen Zykluskalender eingetragen. Einige Tage vor bis einen Tag nach dem Eisprung ist Enthaltsamkeit (oder Kondome) angesagt. Sinnvoll: Ein ausgiebiges Beratungsgespräch oder ein Kurs, z.B. in einem Frauengesundheitszentrum. Ideale Methode, wenn man sich ein Baby wünscht, um schneller schwanger zu werden.

Vorteile: Absolut natürlich und sehr partnerschaftlich.
Nachteile: Erfordert viel Disziplin, Körperbewusstsein und Erfahrung. Außerdem einen halbwegs regelmäßigen Zyklus.
Sicherheit: Bei regelmäßigem Zyklus und genauer Anwendung 0,4 bis 1,2.
Nach der Geburt: Nicht geeignet, weil sich der Zyklus erst wieder einpendeln muss. Das kann ein paar Monate dauern.

Zykluscomputer

Zykluscomputer sind Hilfsmittel zur natürlichen Familienplanung. Sie protokollieren den Zyklusverlauf und die Körpertemperatur. Ein Gerät (Persona) misst die Hormonkonzentration im Morgenurin. Aus den Daten errechnet der Computer die fruchtbaren Tage.

Vorteile: Man muss keine Zyklustabellen führen.
Nachteile: Sehr teuer.
Sicherheit: Laut Hersteller 1,0 bis 14. Bei Hormonmessung (Persona) 6.
Nach der Geburt: Ungeeignet wie NFP.

Chirurgische Methoden

Die Sterilisation

Die Sterilisation von Mann und Frau stellt ein endgültiges Verfahren dar. Sie lässt sich nur selten rückgängig machen. Meist kann nur noch eine künstliche Befruchtung helfen. Da die Sicherheit der Sterilisation auch nicht viel besser als die der Pille oder der Hormonspirale ist, sollte der Schritt zur Sterilisation gut überlegt werden.

Sterilisation der Frau

Je nach Methode werden die Eileiter verödet, durchtrennt oder mit einem Clip blockiert. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern.

Vorteile: Hohe Sicherheit. Keine Gedanken um die Verhütung mehr. Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden.
Nachteile: ca. 30 % der sterilisierten Frauen wollen die Sterilisation rückgängig machen. Das Narkose-Risiko. Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen. Minderung des Lustempfindens (5%). Psychische Probleme (2 bis 5%). Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig.
Sicherheit: 0,01 bis 1,8
Nach der Geburt: In manchen Kliniken 3 Tage nach der Geburt

Sterilisation des Mannes

Der Samenleiter wird durchtrennt oder verschlossen.

Vorteile: Hohe Sicherheit. Keine Gedanken um die Verhütung mehr. Operationsrisiko gering.
Nachteile: Viele sterilisierte Männer wollen die Sterilisation rückgängig machen. Sicherheit: 0,03 bis 1,0
Nach der Geburt: Eingriff natürlich unabhängig von Schwangerschaft und Geburt möglich.

Zuletzt überarbeitet: Juni 2020

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