Mai 2021 Mamis

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Geschrieben von Its_me am 18.11.2021, 10:43 Uhr

Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Hallo ihr Lieben,
letztens ist mir bewusst geworden, dass meine Kleine, sobald sie die 6 Monate erreicht hat, ja näher am Kleinkind als am Neugeborenen ist Verrückt, wie sie sich von ner kleinen, zerknautschten Kartoffel in eine aktive, fröhliche Maus verwandelt hat, die durchaus schon zeigen kann was sie will

Durch Zufall lese ich gerade "Frei und unverbogen" von Susanne Mierau und irgendwie wollte ich das mit euch teilen. Ich mache normalerweise einen großen Bogen um Ratgeber und irgendwie kam mir die Maus auch noch zu klein vor für "Erziehung". Aber jetzt bin ich super froh, dass ich mich doch schon mit dem Thema beschäftigt habe.

Da geht's viel darum, wie sehr die Eltern-Kind-Beziehung von Macht geprägt ist und dass das schon sehr früh anfangen kann. Und plötzlich wurde mir bewusst, dass ich auch eine bestimmte Vorstellung davon habe, wie meine Kleine sein sollte und was sie so tun soll. Dass ich manchmal nicht verstehe, warum sie sich noch nicht dreht und ihr am liebsten helfen will. Obwohl sie vielleicht gerade ganz hart an einer anderen Fähigkeit arbeitet. Dass ich denke "An Weihnachten isst sie vielleicht schon zwei Mahlzeiten", obwohl sie vielleicht einfach noch nicht essen will. Und wie ich manchmal dann doch meinen Willen durch drücke. Natürlich nicht körperlich. Aber in dem Buch ist ganz gut beschrieben, wie Eltern psychisch Gewalt anwenden. Und das hat mich echt erschreckt. Weil ich selbst manchmal so denke oder handle. Das geht von "Mama weiß es besser" über Angst machen ("Wenn du deine Zähne nicht putzt, kommt der Zahnarzt und muss bohren"), Liebesentzug, Manipulieren und tricksen bis zu dem Kind eine Auszeit verordnen.

Klar, manches ist jetzt noch nicht so relevant. Aber vielleicht macht sich die eine oder andere auch schon Gedanken darüber. Und ich möchte da definitiv an meiner Haltung arbeiten. Bin zwar in einer liebevollen Familie aufgewachsen, aber die eine oder andere Methode, die meine Eltern angewandt haben fällt definitiv in die Kategorie "seelische Gewalt". Und das will ich bei meinem eigenen Kind nicht wiederholen.

Naja, jetzt ist es lang geworden. Aber das beschäftigt mich gerade :)

 
18 Antworten:

Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Tanja_1989 am 18.11.2021, 11:21 Uhr

Ein interessantes Thema

Durch meinen beruflichen Hintergrund (habe Kindheitspädagogik studiert und als Familienhelferin gearbeitet) aber auch durch meine eigenen Erfahrungen in der Kindheit bin ich was das Thema angeht tatsächlich schon recht aufmerksam.
Mir ist es sehr wichtig, dass mein Kind möglichst viel Selbstwirksamkeit erfahren kann. Das geht natürlich nicht uneingeschränkt. Das er sich ne Murmel in den Mund steckt muss ich natürlich unterbinden. Und ne volle Windel muss zeitnah gewechselt werden, egal ob er da gerade Lust zu hat oder nicht. Da sind wir dann halt auch schon beim Thema Macht ausüben. Lässt sich aber nicht vermeiden.

Bei allem wo es möglich ist, lasse ich ihn aber entscheiden. Zum Beispiel hat Jannik seit letzter Woche entschieden, dass er nicht mehr baden will. Vorher hat er es geliebt, jetzt schreit er Zeter und Mordio. Ich habe ihn direkt wieder raus genommen einfach. Gestern wollte ich es nochmal versuchen. Füße rein, Protest, sein gelassen. Und wenn ich es noch so gerne gehabt hätte, dass er badet. In dem Moment ist es mir wichtiger, dass er erfährt, dass das was er will eben auch zählt.
Später möchte ich soweit es möglich ist ihn seine Erfahrungen machen lassen. Klassisches Beispiel, im Winter die Sandalen anziehen wollen. Ich denke ich würde ihn lassen, aber natürlich Socken und warme Schuhe mitnehmen und darauf bauen, dass ihm nach wenigen Minuten die Füße zu sehr frieren. Nur so als Beispiel Aber dieses "du machst das jetzt weil ich es so sage" will ich echt vermeiden.

Ich bin allerdings auch gespannt, in welche "Fallen" ich auch noch so tappen werde. Es steckt vieles so tief in uns drin... Was ich definitiv weiß, meinem Kind wird nie mit leeren Drohungen Angst gemacht. Kein "Tschüß Jannik, Mama geht jetzt" wenn er nicht weiter laufen möchte, kein "wenn du jemanden haust fällt deine Hand in der Nacht ab" und auch kein "wenn du nicht brav bist kommt dieses Jahr kein Weihnachtsmann" etc. Das finde ich grauenvoll und wie sollen Kinder unter den Umständen Vertrauen in ihre Eltern und in diese Welt entwickeln können?

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Its_me am 18.11.2021, 11:31 Uhr

Ja genau, einfach über die Straße rennen darf sie natürlich nicht
Aber ich kenne aus meiner Kindheit auch das gute alte "wir gehen ohne dich" und irgendwie ist das schon krass.
Oder zum Beispiel hab ich auch schon beim Windeln wechseln gesagt "Puuuh, das stinkt, eklig". Aber wenn ich mir mal überlege meine Oma wäre inkontinent und würde sich in die Windel machen, würde ich das doch so nicht zu ihr sagen. Warum dann zu einem Kind?

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Lyonesse am 18.11.2021, 12:21 Uhr

Also wir hatten es meiner Oma immer leise zugeflüstert, dass ihre Windel wieder voll ist. Sie hat das leider meist nicht mehr so gut mitbekommen und leider konnte sie auch nicht mehr so gut riechen. Ich bin eh immer dafür es Leuten zu sagen, wenn man irgendwo einen popel hat, statt die Leute einfach damit weiter rumlaufen zu lassen. Also ja ich würde auch meinem Kind sagen "puuh deine Windel stinkt" aber so wie jetzt auch schon, nie so laut, dass es alle und jeder sofort mitbekommt.

Ich finde viele Dinge sind situationsabhängig. Wenn sie in einem Supermarkt Terror macht, weil sie etwas haben möchte aber nicht bekommt, würde ich nicht außer Sicht gehen aber ans Ende des regals, wo sie mich noch sieht und einfach so lange interessant das Regal begutachten, bis sie merkt mit der Masche kommt sie nicht weit.

Auch das mit dem schuhe/sandalen anziehen. Ich würde das auch eher anhängig machen vom Alter. Wenn sie erst 2 Jahre oder so ist, würde ich ihr das erklären, warum wir jetzt strümpfe und Schuhe anziehen aber sie noch nicht allein entscheiden lassen. Da meines Erachtens sie auch noch gar nicht wirklich einschätzen können, ob es wirklich kalt ist. Vor allem wie reagiert ihr, wenn sie gar nichts anziehen wollen? Der Weg einfach immer machen lassen, ist für mich immer so ein Weg des leicht machens. Ich setz da lieber sehr auf mit ihr reden und ihr erklären. Das mach ich bei vielen Sachen jetzt schon. Ich sag ihr, warum wir jetzt die Zähne putzen, baden gehen, Mütze und Jacke anziehen usw. Mein Mann und ich sind uns einfach einig, dass es ein paar Regeln und Strukturen geben sollte. Später mal muss sie sich auch an Regeln halten und Dinge machen, welche ihr im Job vorgeschrieben werden. Bei unseren Azubis sehe ich immer wieder, was für Probleme sie damit haben. Haben auch schon einige Azubis gehabt, die deswegen die probezeit nicht bestanden haben, weil sie keine Lust auf die Akten hatten und die Arbeit deswegen nicht gemacht hatten oder weil sie ständig meinten die pausenzeit reicht nicht und einfach mal 2 Stunden weg waren. Wir haben dann oft die Aussage bekommen meine Eltern haben mir auch nie was vorgeschrieben, also lass ich mir hier auch nichts vorschreiben.

Ich glaub es ist wichtig zu versuchen einen guten Mittelweg zu finden. Bei bestimmten Dingen ist es einfach so, daß ich ihr erkläre warum es sein muss und es auch gemacht wird und bei anderen Dingen erklär ich ihr warum es sein sollte aber lass sie es einfach mal ausprobieren. Wie dürfen immer nicht vergessen wir sind die erziehungsberechtigten und nicht das Kind.

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Naomi21 am 18.11.2021, 12:23 Uhr

Das Thema finde ich auch total wichtig, aber ich glaube in der Realität ist es leider gar nicht immer so einfach. Wenn man zum Beispiel unter Zeitdruck steht und weg muß, die Kleinen aber nicht wollen. Was dann? Klar im Vorhinein mehr Zeit einplanen, aber immer wird das nicht klappen

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Juli_und_die_Bohne am 18.11.2021, 12:36 Uhr

Im Kontrast dazu dieser interessante Artikel (allerdings Zeit+), in dem der Studienleiter sagt, dass die Kinder heutzutage viel zu viel Mitspracherecht haben, deshalb teilweise ziemlich verloren sind und dadurch häufig unglücklicher als frühere Kinder-Generationen.

https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2021-09/generationenforscher-ruediger-maas-schueler-deutschland-zufriedenheit-eltern-kindererziehung

Den Artikel hatte ich vor einer Weile schon gelesen und im Zuge dessen ein richtiges innerliches Dilemma entwickelt, weil ich natürlich auch möchte, dass mein Kind sich selbstbestimmt entwickeln kann und möglichst viele Entscheidungen selbst treffen soll, es aber damit auch nicht überfordern möchte. Ich hatte diese Überlegungen dann ehrlich gesagt erstmal beiseite geschoben und mir gedacht, dass das die Probleme von Zukunfts-Juli sind

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Its_me am 18.11.2021, 12:56 Uhr

Das stimmt natürlich. Und ich denke, man darf da auch Fehler machen als Eltern. Geht mehr so um die Grundhaltung. Denn das Kind kann ja nix dafür wenn ich zu wenig Zeit einplane. Trotzdem wird es sicher mal passieren, dass man es stressig hat.

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Its_me am 18.11.2021, 13:05 Uhr

Ja klar, Regeln wird es bei uns auch geben. Es geht mehr darum, wie man seinem Kind die Regeln vermittelt bzw diese erst festlegt. Bei manchen Sachen können Kinder denke ich schon mitentscheiden und da wäre es mir auch wichtig, dass wir gemeinsam einen Kompromiss finden. Natürlich wissen Erwachsene auch mehr über die Welt. Muss man nur nicht jedes Mal raus hängen lassen bzw kann man das auch als Druckmittel verwenden ("mach das, weil ich es sage") und das möchte ich nicht.

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Its_me am 18.11.2021, 13:11 Uhr

Danke für den Hinweis. Ist auf jeden Fall ein spannendes Thema, bei dem es wie immer unterschiedliche Meinungen gibt durch die wir uns dann in Zukunft munter durchnavigieren dürfen

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Tanja_1989 am 18.11.2021, 13:18 Uhr

Ich kann den Artikel nicht lesen, aber ich habe in meinem Job ständig mit Eltern zu tun gehabt die Bedürfnisorientiert und Partizipativ komplett missverstanden haben oder sich auch darauf ausgeruht haben. Das Kind einfach machen zu lassen ist im ersten Moment ja auch der leichtere Weg. Und das ist mit diesen Erziehungsansätzen auch gar nicht gemeint.

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Lyonesse am 18.11.2021, 13:33 Uhr

Vielleicht kann ich das nicht nachvollziehen, weil ich solche Sätze wie "weil ich es sage" und so aus meinem eigenen Elternhaus auch nicht kenne. Bei uns wurde es auch damals schon so gehandhabt, dass uns alles erklärt wurde, warum es jetzt so gemacht werden sollte. Wenn wir wirklich gute Gegenargumente bringen konnten, wurde es auch mal nach unserer Nase gemacht. Bei manchen Dingen haben sie uns auch einfach machen lassen, obwohl sie wussten, dass es nicht der richtige Weg ist. So haben wir dann auch gelernt, dass was unsere Eltern gesagt hatten wäre besser gewesen. Deshalb sage ich ja, wir versuchen einen guten Mittelweg zu finden.

Zum Beispiel würde bei mir kein Weg daran vorbei gehen, wenn sie Fahrrad fährt, dass sie einen Helm trägt. Dann würde ich jetzt nicht einfach sagen "Doch du setzt den auf, weil ich es so sage." Ich würde einfach auf Augenhöhe zu meinem Kind gehen und ihr erklären, dass es wichtig ist einen zu tragen, weil wenn sie doch mal stürzen sollte sie sich auch verletzen könnte und so ist der kopf schön geschützt und die sieht so gut mit dem Helm aus. Zu dem würde ich auch einen aufziehen, um ihr als Vorbild zu dienen. So und da gibt es einfach für mich kein rumdiskutieren.

Und sonst, natürlich darf es auch mit entscheiden. Möchte es auf ihr Nutellabrötchen Ketchup haben, würde ich ihr auch erklären, dass dies keine normale Kombination ist und man die beiden Sachen eigentlich nicht zusammen isst, aber okay, soll sie es ausprobieren. Vielleicht belehrt sie mich ja eines besseren.

Oder bei uns war es so, wir kamen aus der Schule es gab mittag und dann wurden Hausaufgaben gemacht und es wurde gelernt. Den Rest des Tages hatte man dann Zeit für alles andere. Soweit ich es auch erstmal handhaben. Meint sie aber, sie möchte erst spielen und sie lieber erst abends machen, okay versucht man das. Aber wenn ich merken würde, dass es nicht funktionieren würde, würde ich intervenieren und wieder auf mein Modell übergehen.

Und so würde ich halt situationsbedingt handeln. Aber wie gesagt solche Sätze kenne ich gar nicht und davon halte ich auch nichts. Ich bin da eher fürs erklären und wenn ein anderer Weg vom Kind aufgezeigt wird auch mal ums machen lassen (wenn dadurch keine Gefahr droht). Manchmal heisst jaauch das Spiel lernen durch Fehler. Aber ich bin kein Freund von Kind einfach machen lassen was es will.

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Tanja_1989 am 18.11.2021, 14:17 Uhr

Lyonesse, das kann ich so unterschreiben!

Nur mit dem Unterschied, dass ich als Kind regelmäßig den Satz "weil ich das so sage" oder einfach ein "Darum!" vor den Latz geknallt bekommen habe und es so oft wirklich nicht verstanden habe.

Mein Mann und ich wollen es mit Jannik auch nach Möglichkeit so halten wie du es beschrieben hast. Darauf zielte auch mein Beispiel mit den Schuhen ab. Ich kann mir den Mund fuselig reden und ihm erklären, dass es viel zu kalt ist. Wenn er diese Erfahrung aber noch nie gemacht hat, wie soll er dann wissen wovon ich spreche? Also bitte, geh 5 Minuten raus und dann sprechen wir nochmal.
Aber eine gewisse Struktur und Regeln möchten wir definitiv auch etablieren. Aber ganz genau so wie du es beschrieben hast. Bei uns zum Beispiel gehörte es jeden Abend dazu, Klamotten für den nächsten Tag rauszulegen. Ich hab das gerne gemacht, mein Bruder hat immer wieder diskutiert warum er das nicht einfach morgens machen kann. Wurde einfach nicht erlaubt, Kleidung wird abends raus gelegt und basta. Ich hingegen würde es Jannik erlauben. Artet es dann jeden Morgen in Stress aus weil er trödelt oder sich nicht entscheiden kann, dann würde ich es ihm erklären, dass ich mir für uns alle wünsche, dass die morgendliche Situation entspannter ist und daher die Regel "abends raus legen" wieder einführen.

Aber ich glaube ja ziemlich sicher, dass wir alle sehr lachen würden, wenn wir diesen Thread in 10 Jahren nochmal durchlesen

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Its_me am 18.11.2021, 14:39 Uhr

Ich stimme euch schon auch zu, also ich glaube wir sind da tatsächlich ähnlich ausgerichtet :) Wie gesagt, ich hatte auch eine relativ harmonische Kindheit, aber vermutlich ist es tatsächlich so, dass man als Eltern versucht sein bestes zu geben und das Kind vielleicht trotzdem irgendwann von einem verletzt wird. Genauso wie auch meine Eltern mich (unabsichtlich) verletzt haben, auch wenn sie nur mein Bestes wollten.
Aber Tanja du hast recht, das kann man sich ausmalen wie man will, wahrscheinlich wirds anders

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Maikäfer2017 am 18.11.2021, 20:47 Uhr

Regeln einführen, abweichen probieren und dann wieder zurück geht auch nicht so easy mit 3-4 jährigen.... die werden dann ganz wirr.

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Mützipütz am 18.11.2021, 21:39 Uhr

Ohje ich glaube für das Thema bin ich einfach schon ne zu alte Mutter mit Kindern die fast 11 und 16 sind.
Da gehen die Meinungen sehr weit auseinander.
Man kann sich vieles vornehmen und planen.
Glaubt mir es kommt anders als man denkt.
Vieles ist auch kindabhängig ob das so einfach geht wie gedacht.
Mitbestimmen ja, altersgerecht vlt.ob den oder den Pulli ob Gabel oder Löffel.Auf welchen Spielplatz heute.
Die Struktur im Tag gebe aber ich vor.Wenn es dann heißt wir gehen tun wir das auch auch wenn ich es am Arm heulend hinter mir herziehe oder wie nen Sack Kartoffeln unter den Arm klemme.
Ich mache die Regeln.
Im Leben gibt es immer Regeln an die man sich halten muss und jemand der sagt wo es langgeht.
Seht euch mal die Jungend an.Die halten nichts mehr aus.Nur noch mimimi. Kein Wunder wenn die Eltern bis zur Oberschule den Ranzen in die Klasse tragen.

Ich bin nicht immer mega konsequent.Es gibt Verhandlungsspielraum je nach Alter und Situation.Z.B.noch was zum Naschen vor dem Mittag.Eigentlich nein aber wenn dann trotzdem gut gegessen wird ist es auch mal okay.Wird aber nicht die Regel.Oder länger wach bleiben.
Aber grundsätzlich zählt das was ich sage und ich erwarte das sie hören.
Und ja den Spruch "weil ich es sage "benutze ich tatsächlich.Weil man manchmal um vieles unnötige diskutieren muss und es irgendwann mal reicht.Das kürzt das ganze ab und ja es funktioniert.Und nein die Kinder leiden nicht darunter die wissen trotzdem woran sie sind.
Aber wie gesagt nicht bei Kleinkindern aber ab dem Grundschulalter raffen die das dann auch schon.

Und eins auf jeden Fall;die ganzen blöden Sprüche die ihr euch von euren Eltern anhören musstest einen davon bringt ihr mit Sicherheit irgendwann mal an.

Generell die Erziehung der eigenen Eltern steckt sehr tief in einem drin.

Merke ich auch bei mir.

Aber ich bin gut geworden,meine Kinder auch und mein Baby wird auch ein guter Mensch werden.

Manchmal ist mehr Bauchgefühl der bessere Ratgeber als der Ratgeber selbst.

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Junikäfer21 am 19.11.2021, 2:12 Uhr

Ganz wichtiger Punkt, den man nicht außer acht lassen darf.
Ich bin beruflich häufig mit diesem Thema befasst - ich bin Grundschullehrerin. Wenn ich eine Klasse mit 28 Kindern habe, die alle zuhause gelernt haben, dass sie in 90 Prozent der Fälle selbst entscheiden dürfen und vor allem alles ewig begründet bekommen, dann ist das ein ganz großes Problem. Manchmal (sogar sehr oft in diesem Alter) muss man auch mal ein „das geht nicht“ ohne Grund hinnehmen. Nicht falsch verstehen- ich bin absoluter Gegner solcher „Drohungen“ à la „wenn du das und das nicht machst, dann lasse ich dich hier stehen\ dann kommt der Weihnachtsmann nicht…“. Ich erkläre meine Regeln immer und versuche es anschaulich darzustellen, warum sie wichtig sind. ABER: es sind kleine Kinder und das sogar noch zur Schulzeit- von einem zweijährigen ganz zu schweigen. Sie sind , naturgemäß altersbedingt, häufig überhaupt nicht in der Lage, Erklärungen und vor allem deren tatsächliche Tragweite zu verstehen. Sicher ist es wichtig, Schritte dennoch zu erklären, aber vielleicht einmal oder auch zweimal. Und auf jeden Fall begegnet man den Kleinsten auch mit Respekt und soweit möglich auf Augenhöhe. Danach gilt einfach ein nein ist ein nein. Und das ist sooo wichtig. Ich könnte unzählige Beispiele dazu nennen und auch wie man ganz schnell merkt, welche Schiene zuhause gefahren wurde… und oft endet das gerade in diesem Alter mit völliger Verzweiflung und Überforderung der Eltern, deren Kinder keine Akzeptanz eines Neins ohne weitere Begründung gelernt haben…und auch den Hinweis, das die Kinder selbst völlig überfordert sind mit Entscheidungen, die sie verstehen und treffen sollen, unterschreibe ich zu 100 Prozent. Das ist in solch jungen Jahren einfach ganz ganz häufig nicht möglich (jetzt mal abgesehen von Nutella mit Ketchup, ja oder nein :) ).

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Juli_und_die_Bohne am 19.11.2021, 8:48 Uhr

Ich hatte überlegt, auch meine Erfahrungen aus der GS abzutippen Also ich handhabe es auch so, dass ich den Kids erkläre, was warum passiert und genau wie du habe ich schon oft Situationen erlebt, in denen deutlich wurde, dass ein Kind Regeln gar nicht kennt und total überfordert davon ist, sich nun in eine Gruppe einzufügen. Was Regeln angeht, habe ich diese (zumindest mit meiner eigenen Klasse) bisher immer gemeinsam festgelegt, wobei man natürlich gewisse Anstöße gibt für Dinge, die innerhalb des Klassenverbands sehr wichtig sind. So haben die Kinder auf jeden Fall das Gefühl, dass nicht über sie, sondern mit ihnen entschieden wird und damit hab ich gute Erfahrungen gemacht.

Im privaten Bereich besteht mein Dilemma aber schon darin, wie ich die Dinge letztendlich durchsetze. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, meine Mini im Winter nur im Shirt rausgehen zu lassen, weil sie das trotz ein oder zwei Erklärversuchen so möchte. Sie ist dann, wie du auch schon angemerkt hast, auch einfach noch zu klein, um kausale Zusammenhänge zu verstehen. Ich werde also letztendlich entscheiden, dass sie doch etwas drüberzieht. Ich möchte aber auch nicht, dass sie sich übergangen fühlt, ergo kleines Dilemma. Ich habe mich aber auch schon mit dem Gedanken auseinandergesetzt, dass es natürlich zu meinem Mamajob dazugehört, auch mal etwas zu entscheiden, was mein Kind vielleicht nicht so toll findet. An den Gedanken muss ich mich nur noch gewöhnen ;)

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Maikäfer2017 am 19.11.2021, 9:37 Uhr

Wenn einigermaßen Zeit ist, kann man das ja gelegentlich machen, ohne Jacke kurz vor die Tür oder bis zum Auto zu laufen. Machen wir ( Tochter ist 4) ca alle 2 Monate Mal, die restliche Zeit ist es dann auch kein Thema. Regenhose anziehen im Fahrradanhänger findet sie sehr unbequem, da nehmen wir stattdessen eine Decke, wenn es nicht tiefster Winter ist.
Ich finde, es gibt Sachen, da muss ich nicht bestimmen. Meist Versuche ich, erstmal zu entscheiden, und dann bei Einwänden zu gucken. Also, ich suche die kleidung raus. Meist ist es ihr nicht sooo wichtig, und sie zieht es an. Manchmal sagt sie, die Unterhose will ich nicht, dann holt sie sich selbst eine andere. Oder sie wacht auf und sagt Kleid Kleid Kleid...dann ist es wohl wichtig und wir suchen eins aus.
Manche Sachen kaufe ich schlicht nicht, weil ich sie hässlich finde ( zum Beispiel Elsa Glitzer). Da sie nicht vorhanden sind, ist das aber auch kein Thema für sie. Selbst einkaufen will sie noch nicht. Und die meisten Sachen, die ich kaufe, sind etwas bunter als mir gefällt, dafür findet sie fast alles schön. ( Der Hit für Eltern, die kein Glitzer mögen: Frugi Drehkleider)
Genauso beim Frühstück,ich bestimme, dass es Joghurt gibt, schlage Müsli dazu vor. Wenn sie dazu ein bisschen Honig möchte, kann sie das haben. Wenn sie schon im Bad vom Marmeladenbrot redet ( selten), Versuche ich eins zu machen. Wenn sie Bonbons vorschlägt geht das natürlich nicht, das weiß sie aber selber, fordert sie daher auch nur kurz.

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Re: Meine Vorstellung vom Kind - oder auch: Sie muss nicht so sein, wie ich will

Antwort von Junikäfer21 am 19.11.2021, 20:33 Uhr

So umsichtig, wie du an das Thema rangehst, wirst du das sicher gut hinbekommen :)

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