Mai 2021 Mamis

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Geschrieben von Tanja_1989 am 16.11.2021, 9:41 Uhr

Angst vor Entführung - bin ich da schon zu paranoid? (sorry, langer Text)

Jannik war heute früh wach, ist vor etwa einer Stunde nochmal eingeschlafen und ich habe mich dann auch nochmal hingelegt. Es passiert häufiger, dass in der Zeit richtig wirr träume.
Jetzt gerade hatte ich einen Traum der komplett wirr und furchtbar zugleich war. In dem Traum bin ich mit Jannik zum Bäcker und war furchtbar müde. Hatte ihn im Arm und plötzlich war er weg. Habe ihn panisch überall gesucht und die Verkäuferin zeigte mir irgendwann Fotos auf denen zu sehen war, dass sie ihn mir aus den Armen genommen hat ohne, dass ich es mitbekommen habe. Sie wollte mir dann auch nicht sagen wo er ist, sondern hat mir noch weitere Fotos gezeigt auf denen eine Kita zu sehen war. Ich sollte ihr versprechen, dass ich Jannik regelmäßig dahin bringe, weil ich zu müde sei um auf ihn aufzupassen.

Obwohl es nicht der erste Alptraum dieser Art war, nimmt mich das gerade noch total mit. Ich gucke auch immer wieder zu meinem Kind, so nach dem Motto "Ja, er ist noch da". Habe aber wie gesagt schon häufiger davon geträumt, dass er mir abhanden kommt.

Einige Wochen nach Janniks Geburt war bei uns ne Meldung im Umlauf, dass zwei Kinder (Geschwister, ein Baby und ein Kleinkind) im Nachbarsdorf am helligten Tage aus einem Park entführt wurden. Glücklicherweise war das eine Fakemeldung. Aber seither passe ich noch mehr auf. Als ich die Meldung gelesen habe, war ich gerade vom Bäcker zurück. Ich hatte Jannik in der Babyschale dort abgestellt und habe mich voll und ganz auf meine Bestellung konzentriert. Offen gestanden, ich hätte es nicht mitbekommen, wenn jemand einfach die Schale mit meinem Baby mitgenommen hätte. Dann habe ich wie gesagt diese Nachricht gelesen und seither habe ich Jannik immer "am Körper" oder im unmittelbaren Blickfeld (oder jemand anderes der gerade dabei ist).

Vor einigen Tagen war ich mit meiner Mutter und meiner Schwester in einem Klamottengeschäft. Jannik saß im Kinderwagen, meine Mutter stand daneben. Ich bin in die Umkleide und als ich raus kam habe ich meine Mutter sofort entdeckt, aber Jannik nicht. Mein Herz hat mir sofort sonst wohin geschlagen. Meine Schwester hatte ihn, was ja auch naheliegendste ist. Ich hatte aber trotzdem erstmal Angst.

Und noch ein letztes Beispiel. Mein Mann und ich fahren ja regelmäßig in den Harz und gehen dort liebend gerne auf einen wunderschönen Weihnachtsmarkt. Der ist nur leider meistens brechend voll und dank 2G wird es dieses Jahr wohl auch keine Beschränkung der Peraonenzahl geben, es wird also wieder voll (zumindest Stand jetzt halt). Wenn wir hingehen werde ich Jannik definitiv in die Trage packen und nicht in den Kinderwagen. Nicht weil es blöd ist mit einem Kinderwagen durch einen Menschenmenge zu schieben. Das vielleicht auch, aber hauptsächlich geht es mir darum, dass ich Angst habe, jemand könnte ihn einfach raus nehmen und in der Menschenmenge mit ihm verschwinden wenn ich gerade mal ein paar Sekunden nicht hin schaue.

Ich denke ich bin was das Thema angeht doch reichlich paranoid. Mache mir auch große Sorgen, dass ich diese Angst irgendwann auf Jannik übertrage.
Ich weiß auch, dass diese Angst aus persönlichen Erfahrungen kommt. Als ich 8 war, wäre ich beinahe entführt worden. Nur durch Glück war ich geistesgegenwärtig genug um schnell und richtig zu reagieren. Wenige Wochen später ist meine Schwester von zu Hause ausgebüchst, da war sie etwa zwei. Ihre Puppenkarre lag an genau der Stelle wo der Mann mich in sein Auto ziehen wollte achtlos auf den Boden geworfen. Dieses Gefühl was ich damals empfand ist nicht in Worte zu fassen. Zum Glück war meine Schwester aber bei Freunden und das sie die Puppenkarre an genau der Stelle hat liegen lassen war wohl eher Zufall.

Sorry, der Text ist jetzt ein bisschen länger geworden. Musste mir das irgendwie mal von der Seele schreiben...

 
6 Antworten:

Re: Angst vor Entführung - bin ich da schon zu paranoid? (sorry, langer Text)

Antwort von Lyonesse am 16.11.2021, 10:08 Uhr

Hey Tanja

Ich möchte mir noch nicht einmal ausmalen wollen, was das alles für dich bedeutet und auch alles mit dir macht. Natürlich, man selbst hat auch Ängste aber sicher nicht in deinem Ausmaß.

Ich würde dir raten, weil ich so bei mir handeln würde, dass du dir therapeutische Hilfe suchst. Deine Ängste sitzen wegen der Erfahrungen aus deiner Vergangenheit so tief, dass es glaub ich schwer sein wird ohne Hilfe diese Ängste auf ein normales Maß zu regulieren. Bisher hattest du nur leichte Angstattacken aber was ist wenn du alleine mit ihm unterwegs bist und mal eine richtige panikattacke bekommst? Ich wünsch dir jedenfalls alles gute und das du die Angstzustände in den Griff bekommst.

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Re: Angst vor Entführung - bin ich da schon zu paranoid? (sorry, langer Text)

Antwort von Jiny84 am 16.11.2021, 11:20 Uhr

Hallo Tanja,

Ich habe leider nur kurz um darauf was zu sagen.
Also erstmal tut es mir sehr leid zu lesen was dir passiert ist. Das ist schrecklich und das sitzt tief. Zum Glück konntest du dich wehren!
Also diese Erfahrungen, auch das mit deiner Schwester, bringen dich auf diese Gedanken. Total logisch. Und zusätzlich dass natürlich sowas tatsächlich auch passiert und man es in den Nachrichten liest. Noch letztens wurde ein kleines Kind aus dem gleichen Zelt worin die Eltern schliefen entführt in Australien.
Also ja das passiert.

Ich kann dir sagen, dass auch ich diese Angst habe. Und ich während unserer Camperreise zu meinem Mann gesagt habe, dass er bitte stets ein Auge auf sie hat. Weil er ab und zu am Auto gearbeitet hat oder den einen Tag sogar bisschen weiter weg stand mit jemanden über eine Panne reden und sie alleine im oder außerhalb vom Auto lag. Während ich mal schnorcheln war. Ich musste ihm dann erstmal erklären dass ich diese Angst habe und dass sowas durchaus passiert aus den verschiedensten Gründen.
Weil er der Meinung war, er würde es ja hören. Sie würde ja weinen
->Nein dafür geht es zu schnell.

Ich träume auch wirres Zeug manchmal, was daher rührt dass man alle Stunde aufwachen muss, soweit ich bei dir mitbekommen habe, gehörst du auch noch zu den Mamas die oft Nachts stillen.
Du bist sicherlich auch super Müde.
Also ich kann es total gut nachvollziehen.

Jetzt ist es doch länger geworden.

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Re: Angst vor Entführung - bin ich da schon zu paranoid? (sorry, langer Text)

Antwort von Tanja_1989 am 16.11.2021, 11:44 Uhr

Danke für eure lieben Antworten.

Therapien habe ich tatsächlich schon einige gemacht. Meine Kindheit ist so dermaßen von körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt geprägt, dass ich mich erstmal echt aus vielen schädlichen Mustern kämpfen musste. Ist mir zum großen Teil auch gelungen, aber jetzt mit Kind kommt so vieles doch wieder hoch... Und zeigt sich auch im Alltag. Ich ertrage es kaum wenn er geimpft wird weil ihm nicht weh getan werden soll. Nur als ein Beispiel von vielen. Es geht also nicht nur um die Angst vor einer Entführung.
Habe daher tatsächlich auch schon über eine Therapie nachgedacht. Mein Seelenstriptease der hier gerade aus mir raus bricht nur weil ich einen schlechten Traum hatte sagt ja auch gerade viel aus.

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Re: Angst vor Entführung - bin ich da schon zu paranoid? (sorry, langer Text)

Antwort von Mützipütz am 16.11.2021, 21:26 Uhr

Das sind schlimme Erfahrungen die du jetzt mit Kind (gerade für dein Kind) aufarbeiten musst.Also weiter.Sonst machst du es ihm unnötig schwer.Weil es kommt der Tag wo du loslassen musst.Die Verantwortung Fremden überlässt.Die Kita.
Dann die Schule inkl.Schulweg alleine meistern lassen.
Oberschule Öffis fahren.
Führerschein machen lassen.
Also es gibt in jedem Alter Momente wo man loslassen muss.
Das könnte für dich wirklich schwierig werden ohne Hilfe.

Ansonsten kann ich aber verstehen das man sein Baby nicht aus den Augen lässt.Tue ich auch nie.Gibt zuviel Kranke da draußen.

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Re: Angst vor Entführung - bin ich da schon zu paranoid? (sorry, langer Text)

Antwort von Abc12 am 16.11.2021, 22:55 Uhr

Tut mir leid, dass du solche Erfahrungen machen musstest! Ich denke es ist wichtig, es realistisch zu sehen. Ich würde mein Baby auch nirgendwo aus den Augen lassen und finde das auch normal.
Auf engen, dicht gedrängten Weihnachtsmärkten hätte ich ehrlich gesagt viel mehr Angst vor einer Ansteckung mit RS oder Corona, das wäre für mich realistischer. Aus diesen Gründen nehme ich sie auch nicht mit in Geschäfte, wenn es nicht sein muss und anders geht. Dennoch würde ich da mein Baby auch nicht aus den Augen lassen. So übertrieben finde ich die Vorsicht also nicht, solange die Panik nicht überhand nimmt. Deine Handlung, ihn nicht aus den Augen zu lassen etc. Finde ich ganz normal und richtig. Die großen Sorgen und Ängste, die mit Albträumen einher gehen sind aber bestimmt nicht gesund.

Es gibt übrigens auch digitale Gesundheitsanwendungen, beispielsweise Apps, die die Krankenkasse auf Rezept bezahlt. Da gibt es mehrere, mit denen man etwas gegen Ängste etc. tun kann. Manchmal hilft das ja schon

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Re: Angst vor Entführung - bin ich da schon zu paranoid? (sorry, langer Text)

Antwort von Tanja_1989 am 17.11.2021, 12:47 Uhr

Danke nochmal für eure Antworten.
Ich werde jetzt nicht alles nochmal einzelnd kommentieren, lasse mir aber einiges von dem was ihr geschrieben habt durch den Kopf gehen :)

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