Eure Männer...

Ich kann mir vorstellen, wie anstrengend das ist. Nachdem es bei uns sehr lange bergauf ging und er sogar alle zwei bis drei Nächte durchgeschlafen hat, waren die letzten wieder eine Katastrophe. Abends schläft er ewig nicht ein, dann ist er gegen drei Uhr wach und wühlt und turnt und weint solange, bis mein Mann und ich so richtig wach sind und nicht mehr schlafen können.
Wir waren heute wie gerädert. Ich tippe ehrlich gesagt auf den 10 Sprung und hoffe, dass es bald besser wird. Wenn dein ET im Mai war, befindet ihr euch auch gerade darin.

Aber jetzt zum eigentlichen Thema:
Mein Mann arbeitet 40h pro Woche, geht abends zweimal pro Woche zum Training, wo er dann morgens zur Arbeit verschwindet und erst abends gegen zehn wieder da ist. Am Wochenende ist er nochmal für ca 5h verschwunden, weil dann irgendwelche Punktspiele sind oder er mal Pläne mit Freunden hat.

Im Gegenzug ist es aber so, dass er den Keinen an 4 von 7 Tagen ins Bett bringt. Morgens steht er meistens schon mal mit ihm auf und kümmert sich um Windel, Anziehen und Frühstück. Ich darf dann nochmal eine Stunde schlafen. Nachts stehen mal er mal ich auf, da gibt es keine feste Regel und bis vor Kurzem war das ja nicht einmal jede Nacht notwendig. Schlaf ist also erst seit Kurzem wieder ein Problem. Wenn er am Wochenende da ist, gehen die beiden zusammen auf den Spielplatz und ich habe die Hände frei für alles, was ich im Haushalt noch erledigen wollte. Wenn ich damit fertig bin, habe ich Freizeit (wie viel das ist, hängt davon ab, wie perfekt ich den Haushalt gerade haben will).

Diese Regelung musste ich allerdings erstmal einfordern. Ich habe mich über die unfaire Verteilung beschwert und dann haben wir geschaut, wer wie viel über die Woche zu tun und wie viel Freizeit jeder hat und haben dann versucht, die Betreuungszeiten halbwegs fair zu verteilen. Er fand das zugegebenermaßen erstmal total unnötig, weil für ihn klar war, dass er die ganze Arbeit macht und ich ja quasi non stop Freizeit habe. Deshalb war auch dieser Aufstellung mit konkreten Zahlen so wichtig.

Von den Regeln ist nichts endgültig in Stein gemeißelt und manchmal verschiebt sich das Gleichgewicht auch ein wenig. Wenn er angeschlagen ist oder im Job gerade Stress hat, mache ich mehr, im ersten Trimester meiner Schwangerschaft oder auch wenn ich angeschlagen bin macht er deutlich mehr.
Inzwischen klappt es aber insgesamt ganz gut und ich kann mich wirklich nicht mehr über meinen Mann beklagen.

Anfangs hätte so ein Spruch aber auch von ihm kommen können, gefolgt von einer Beschwerde, warum die Wohnung schon wieder so chaotisch ist
Da gab's aber einen ganz einfachen Trick:
Das nächste Wochenende wird zum Papa-Wochenende erklärt. Auf dem Kleinen aufpassen ist schließlich wie Urlaub - also ideal um sich von der stressigen Arbeitswoche zu erholen. Und zwischendurch darf er mal schauen, dass die Wohnung aufgeräumt bleibt und das Mittagessen vorbereitet wird. Das ist ja nach eigenen Angaben alles super easy.
Er wird relativ schnell merken, dass er falsch lag
Ich habe solche Sprüche zumindest ewig nicht mehr von ihm gehört. Außerdem kann er jetzt durchaus nachempfinden, was ich meine, wenn ich ihm abends erzähle, dass der Tag total anstrengend war. Das fühlt sich viel besser an, als für solche Aussagen belächelt zu werden.

Bzgl. Handy und Einfallslosigkeit: Damit hatte mein Mann anfangs auch erhebliche Probleme. Du kannst ihm aber zeigen, was er mit dem Kleinen unternehmen kann. Meine beiden bauen gerne mit Stapelbechern (Mann baut, Kind reißt den Turm ein) oder sie spielen Höhle (die zwei sitzen auf dem Bett, haben das Nachtlicht bei sich und ziehen sich die Decke über den Kopf - Junior findet das mega lustig und es ist richtig niedlich, wie die zwei unter der Decke sitzen und man hört, wie sie sich freuen). In letzter Zeit werden auch Bilderbücher immer beliebter (die zwei schauen sich Bauernhoftiere an und mein Mann macht die Tierstimmen nach. In einem anderen Bilderbuch ist auf jeder Doppelseite irgendwo ein Hund. Die beiden Blättern dann durch das Buch und der Kleine zeigt dem Papa, wo der Wauwau (das Wort klappt inzwischen) ist. Am Spielplatz spielt der Kleine weitestgehend alleine, aber mein Mann muss natürlich trotzdem immer zur Stelle sein, wenn er auf's Klettergerüst oder die Rutsche klettert oder nicht mehr alleine vom Wipptier runter kommt. Vielleicht sind das auch Sachen, die für deinen Mann in Frage kommen.