Rund um die Erziehung

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Geschrieben von raphael04 am 03.11.2006, 1:40 Uhr

Ich stimme roma in vielen Punkten zu

Juchhe allerseits,

ja, so sieht's aus, wenn man Grippegeplagt ist - man treibt sich zu dieser Uhrzeit im Forum rum ;-)

Auch ich habe die Diskussion mit Interesse verfolgt, zwischenzeitlich mit Mann oder Freunden darüber diskutiert (krächzend) - echt spannend, was da so bei rum kam ...

Ich stimme roma in vielen Punkten zu. Mich hat vor allem diese seltsame Widersprüchlichkeit in einigen Punkten gestört, die ja nachzulesen sind auf etlichen Seiten.
Nehmen wir das Bsp. mit der lustigen Postkarte, auf der furchtbar viele "Erziehungs"-Sprüche sind, die vielen oft einfach so aus dem Mund blubbern.
ABER es steht z.B. auch "Mach den Mund zu beim Essen" drauf. Hm ... ja, da wurde ich stutzig, denn einerseits möchte ich (in allererster Linie) aus rein persönlichen Gründen, daß mein Kind lernt, den Mund größtenteils beim Essen zu schließen. Und so wie ich die Nichterzihung verstanden habe, ist es ja durchaus legitim, seinem Kind zu sagen, wenn einem - persönlich - etwas nicht paßt (s.a. das "Joghurt"-Bsp.). Was also soll man tun? Kommt es im Endeffekt also dann (wie auch Mama Heike es schon durchblicken ließ) lediglich auf die Formulierung an? Hat das berüchtige Mach-den-Mund-zu-beim-Essen nur zu viel Befehlston? Soll man ein "bitte" einfügen, dann ist es ok? Oder kann ich mein Kind gleich richtig derb anblöken, je nach eigener Laune? DAS würde ich ja evtl. auch mit "normalen" Freunden und Kollegen machen (die das ja auch verstehen).
Nein, so ganz überzeugt hat mich die Nicht-Erziehung nicht, auch wenn (wie in vielen anderen Konzepten) viele schöne Ansatzpunkte zu finden sind, die ich mir gerne (wie aus vielen anderen Konzepten) herauspicke.
Als ich romas Beitrag las, kamen mir meine eigenen Eltern in den Sinn (das mit dem Rauchen hätte von ihnen sein können). Ich wurde NIE für wirklich derbe Sachen betraft oder gemaßregelt, was vermutlich auch bei mir in der Pubertät GERADE dazu geführt hat, mich in so eine Art Machtspielchen hineinzumanövrieren (wieviel halten sie aus, OHNE was zu sagen/tun?). Ich bin abgehauen, hab Schule geschwänzt (mit Entschuldigung meiner Eltern! "Ja, wenn du jetzt keinen Bock hast."), hab die Schule hinterher kurz vorm Abi abgebrochen und bin mit Realschulabschluß abgegangen. Und DAS ist ein Punkt, wo ich mich persönlich über das Nicht-Einschreiten meiner Eltern sehr ärgere: ich habe mir schon kurze Zeit später gewünscht, sie hätten etwas mehr Druck gemacht, denn ich war/bin weder doof noch hätte ich es nicht gepackt, aber ich war störrisch und saufaul :-)
Naja, andererseits paßte das Konzept doch so gut, daß ich meinen Wunsch- und Traumberuf erlernt habe und immer noch ausübe. Ich mußte 1 Jahr warten, bis ich ihn erlernen konnte, habe dann auch nach 6 Jahren gekündigt, eben weil ich den Chef bzw. die Chefinnen nicht mochte und SO nicht arbeiten wollte (und dann auch noch aus dem ÖD kündigen!), war kurze Zeit Geschäftsführerin bei Spinnrad, dann selbständig und bin jetzt wieder (mit dem besten Chef der Welt) in meinen alten Beruf zurückgekehrt ... ein Lebenslauf, wie ihn sich jede Nicht-erziehende Mutter wünscht *ggg*

DAS ist z.B. ein Punkt, der mir sehr gut gefällt und wo ich in den ganzen Diskussionen Silke nicht verstanden habe . Auch ich wünsche mir fast nichts mehr (außer natürlich Gesundheit) für mein Kind, als das es ihm so geht wie mir bei der Berufswahl. Das er einen wirklichen BERUF findet, nicht nur einen Job, eine Arbeit. Und da darf er sich auch ruhig etwas Zeit lassen und herumexperimentieren. Ich verlasse mich auch einfach darauf, daß meine Erziehung (ich bin ja kein Nicht-Erzieher) ihn bis dahin zu einem solchen Menschen gemacht (?) hat, daß er gar nicht auf die Idee kommen würde, sich diese freie "Findungs"-Zeit von Mama und Papa finanzieren zu lassen. Wenn wir KÖNNEN, unterstützen wir ihn ein bißchen (wer hätte das nicht selbst gern gahbt?), aber arbeiten (auch für seine Träume) darf/muß er dann schon auch selber.
Ich wünsche mir vor allem ein glückliches Kind und wenn er das als Autoverkäufer in Mettmann oder Schlangensucher im Busch ist - what shells? ;-))
Wobei mir wieder das Bsp. von Silke in den Kopf kommt, mit dem Mann, der auf einmal meint, er wäre im Australischen Outback (?) glücklicher: es gibt in der Literatur (also auch in der Geschichte) zahllose Beispiele für solche Männer (aber auch Frauen) und deren Familien sind ihnen zum größten Teil aus Liebe gefolgt, denn wenn man jemanden liebt, möchte man, daß er glücklich ist - so einfach ist das :-)

Und bevor ich jetzt alle Bsp. auseinanderklamüsere, schleicht ich mich doch lieber wieder zurück auf meine "Verbannungs"-Couch ... AAAAAAAHHHH, meine Familei liebt mich nicht! Kaum ist man krank, wird man aus dem Schlafzimmer geschmissen :-))

LG ... Marion

 
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