Baby und Job

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Geschrieben von cosma am 15.06.2012, 15:22 Uhr

@cosma

Danke für das nette feedback, das tut mir auch gut !

Hoffe ich kam nicht zu rechthaberisch rüber, ich möchte einfach so gerne Mütter stützen und bestärken die sich bewusst für ihre Kinder jobmässig zurücknehmen (nicht aufgeben, das ist ein Unterschied!), denn gerade in akademischen Kreisen gilt es mittlerweile schon als NOGO länger als 3 Jahre wirklich relevante Zeit für seine Kinder dazusein (wenn überhaupt ...).

Mich erschreckt dieser Trend, denn jetzt sind wir durch viele Erkenntnisse kindlicher Bedürfnisse / Gefühle mittlerweile so weit sie als solche zu sehen (wo noch vor 50 Jahren "gehorchen" dran war und Kindern eigene Gefühle weitestgehend untersagt waren), jetzt unterwerfen wir uns der Job- und Karrierediktatur und meinen wenn wir einige Jahre unseres Berufslebens "opfern" wäre das schlimmer als alles andere, wir würden an Wert verlieren, wir würden versauern, unsere Kinder verdummen usw.

Das bedingt sich leider alles und das drückt sich auch in der Gesellschaft aus: Menschen mit Depressionen, weil sie als Kind nie gelernt haben auf ihre eigenen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen ( und das darauf Rücksicht genommen wurde), Burnout, weil das Bild, möglichst früh möglichst viel zu erreichen immer extremer wird, Alltagsstreß, weil eben gar keine Zeit mehr da ist einfach mal NICHTS zu tun usw.

Dabei ist doch die krux, daß wir alle Zeit der Welt hätten, würden wir uns diesem Trend einfach widersetzen !
Wir werden heute alt, wir sind auch ab 40 noch fit, wir könnten genau DANN Gas geben, wenn unsere Kinder flügge werden und hätten alles erreicht: den Kindern Zeit widmen, wenn sie sie brauchen (und nicht diese ewige Diskussion um jedes Babyjahr, das Kinder heute früher in die Kita könnten /sollten !), uns eine Auszeit und Zeit für das bewusste erleben dessen, was da alles spannendes passiert gönnen und letztlich auch der Gesellschaft den Hinweis geben, daß ein Arbeitsleben nicht mit 40 plus endet, auch ältere Menschen berufliche Herausforderungen brauchen, aber daß dieses früher-schneller-weiter keinem dient :
den Kindern nicht, den Paarbeziehungen nicht, den Müttern schon gar nicht und den Alten eben auch nicht.

Entschleunigung ist angesagt, das ist mir als Lebensthema ganz wichtig.

Nur so habe ich Zeit und Ruhe mich und meine Umwelt wahrzunehmen - mit meinen und ihren Bedürfnissen.

Ich ziehe den Hut vor jedem, der da versucht seinen eigenen Weg zu gehen, wie auch immer der aussieht.

Und: Ich möchte nichts grundsätzlich gegen "Vollzeitmütter" sagen allein schon deshalb nicht, weil Familienkonstellationen etwas sehr sehr individuelles sind, es ja auch noch Väter gibt deren Rolle da auch eine wichtige ist und weil ich nichts mehr verabscheue als zu pauschalisieren und es auch einfach Situationen gibt, wo es notgedrungen nicht in erster Linie nur um kindliche Bedürfnisse gehen kann.

Mir geht es eher um die "Langzeitfolgen" dieses Trends und das sind nicht selten Frauen, die bitter bereuen so wenig von ihren Kindern mitbekommen zu haben, oder eben Kinder, die in späteren Jahren über ihre Mütter aussagen, sie haben immer primär ihre eigenen Bedürfnisse befriedigt, frei nach dem Motto: wenn es mir gut geht, geht es meinem Kind auch gut.

Daß dem oft nicht so ist zeigt sich dann spätestens bei ernsten Pupertätskrisen ...

achja, ich schweife ab aber eines noch (auch total zusammenhangslos und ein Gedanke ganz privater Natur in den letzten Monaten meinerseits):

jedes Hundkind, das man adoptiert, wird bis es erwachsen ist, sanft und stückchenweise dazu hingeführt für sich allein zu sein.
Ist es dann älter sagt man heute, daß aber 6-8 Stunden absolutes Maximum dessen ist, was man es vom Rudel entfernt lassen sollte, Hunde sind nunmal Rudeltiere, die ihre festen Bezugspersonen brauchen und deutlich zeigen, wenn ihre Gefühle da nicht ernst genommen werden.
Sollte das nicht möglich sein rät man deutlich dazu sich besser keinen Hund anzuschaffen, das sei sonst egoistsich und letztlich Tierquälerei.

Es ist natürlich völlig klar, daß man Tier mit Mensch nicht vergleichen kann, denn dem Menschen eigen ist der freie Wille.
Der widerum bildet sich aber erst im Laufe der Jahre, vondaher finde ich persönlich das Bild: Bedürfnis Hundekind / Bedürfnis Menschenkind für mich nicht so ganz verkehrt.
Natürlich kann man jetzt sagen, daß Menschenkinder in Kitas ja gut betreut wären und das kein eigentliches alleine-lassen ist, aber ob ein wirkliches Baby/ Kleinkind das so erlebt oder nicht doch seine Erfahrungen lieber im sicheren Rudel machen würde bezweifel ich etwas, das hängt eben auch stark vom Charakter ab.

Jaja, ich weiß, völlig unakademischer Vergleich der stark hinkt, aber es war ja auch nur ein Gedanke der mir manchmal kam als ich unsere Hündin (die letzten Sonntag mit 6 Monaten verstarb ...) durch die Welpenzeit begleitet habe: wie sehr sie ihr Rudel liebt, wie sehr sie sich nach einem festen Vorbild sehnt daß ihr Zeit und eine gute Richtung vorgibt ...

ich kann das innerlich von kleinen Kindern nicht ganz trennen.

LG

 
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