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Geschrieben von Mama1202 am 01.08.2004, 14:46 Uhr

Ausbildung Verwaltung -brauche bitte Rat!

Hallo,
ich befinde mich momentan noch in Elternzeit und überlege, im nächsten Jahr eine Ausbildung im Bereich Verwaltung zu beginnen. Ich habe eine Tocher (19 Mo), lebe mit meinem Freund zusammen-nicht verheiratet und Schulabschluss war Abitur. Zu meinen Fragen: Was ist besser/geeigneter Verwaltungsfachangestellte oder Beamtin mittlerer nichttechnischer Dienst oder Beamtin gehobener nichtt. Dienst?
Möchte in eine Kommunal- oder Stadtverwaltung oder auf Länderebene. Kann mir jmd. sagen, was dort an "praktischen" Arbeiten (Computerarbeit), Anträge bearbeiten...) auf mich zukommt bzw. wo der Unterschied zwischen den 3 Berufen besteht-außer natürlich in der Rangstellung.
Außerdem habe ich gehört, daß man sich als Beamter selbst krankenversichern muss?!: Gilt das bereits während der Ausbildung? Und was ist mit meiner Tochter? Könnte sie über meinen Freund versichert sein(nicht ÖD)?
Wäre schön, wenn mir jemand antwortet- damit ich weiß, ob ich mich auf dem richtigen Weg befinde, weil noch ne "falsche" Lehre(Studium) fände ich nicht so toll.
Lg Mama1202
P.S. Vielleicht hat auch jemand Tipps für die Bewerbung?/Auswahlverfahren?

 
7 Antworten:

Re: Ausbildung Verwaltung -brauche bitte Rat!

Antwort von Murmeline am 01.08.2004, 16:53 Uhr

Hallo! Ich kann Dir etwas von meinem Beruf erzählen, in der Hoffnung, dass es Dir weiterhilft!
1987, nach dem Abitur, habe ich die 3-jährige Ausbildung (gekoppelt mit FH-Studium) zur Beamtin im gehobenen nichttechnischen Dienst in der Kommunalverwaltung, sprich Inspektorin, begonnen. Nach 3 Jahren bekam ich nach bestandener Prüfung meine Ernennungsurkunde zur Inspektorin und die Urkunde "Diplom-Verwaltungswirtin FH". Nach weitern 2,5 Jahren fiel das "z.A." (zur Anstellung) weg und ich wurde zur Oberinspektorin befördert. An meinem 27. Geburtstag wurde ich zur Beamtin auf Lebenszeit ernannt.

Was man in diesem Beruf tun muß! Aalso;-) bereits in der Ausbildung habe ich alle möglichen Ämter während der Praktika durchlaufen...sprich Sozialamt, Bau-/Planungsamt, Kämmerei (Amt für Finanzwesen), Amt für Wohnungswesen, Bezirksvertretung...die Ausbildung soll Dich ja in die Lage versetzen, nach der Prüfung nach kurzer Einarbeitung eine Sachbearbeiterstelle in einem beliebigen Amt auszufüllen.
In der heutigen Zeit wird man nach bestandener Prüfung meist im Sozialamt eingesetzt, da hier durch Fluktuation, erhöhten Arbeitsanfall usw. der größte Personalbedarf besteht. "Neulinge" mit besinders guten Prüfungen haben aber manchmal auch "Glück" und landen von vornherein beim Bauamt, Personalamt usw. Wobei ich sagen muß, daß ich persönlich das Sozialamt, wo ich (bei verschiedenen Kommunen; Versetzung wegen Heirat und Umzug) insgesamt über 10 Jahre gearbeitet habe, am Spannendsten fand! Aber das ist Ansichtssache und je besser man bei der Prüfung und bei späteren Beurteilungen ist, um so eher hat man ein Mitspracherecht bei Umsetzungen usw.
Ich persönlich habe das FH-Studium allerdings leider als extrem schwer empfunden. Will Dir aber keine Angst einjagen, denn das empfindet ja jeder anders!
Eine wirklich gute Sache ist es meiner Meinung nach, erstmal in den mittleren Dienst zu gehen (weil Ausbildung wesentlich einfacher und Bestehensquote viel höher) und später den Aufstieg zu machen. Nachteil: weniger Verdienst als im geh.Dienst und keine Garantie, dass Du später mal zum Aufstieg zugelassen wirst.
Vorteil: von Anfang an Sicherheit, leichtere Ausbildung, volles Gehalt während des Aufstiegs und falls Du beim Aufstieg durchfällst, behältst Du Deine sichere Stelle im mittleren Dienst!
Von einer Ausbildung zur Angestellten würde ich persönlich in der heutigen Zeit abraten. Du verdienst weniger und wirst meist nach der Ausbildung nicht übernommen. Mit dieser Ausbildung nimmt Dich aber kaum ein Arbeitgeber außerhalb des öffentlichen Dienstes und Du müßtest noch eine weitere Ausbildung machen. Und wenn Du doch übernommen wirst, mußt Du meist die gleiche Tätigkeit ausüben wie die Beamten, wirst aber schlechter bezahlt.
Bei uns arbeiten sowohl Beamte als auch Angestellte als Sachbearbeiter, Amts- und Abteilungsleiter.Die Arbeit ist genau die gleiche, aber das Gehalt differiert ganz schön!
Zur Krankenversicherung! Als Verwaltungsfachangestellte bist Du ganz normal in der gesetzlichen KV pflichtversichert, als Beamtin bist Du (bereits als Anwärterin) sozialversicherungsfrei, d. h. Du erhältst je nach Familienstand und Kinderzahl einen bestimmten Prozentsatz Beihilfe und mußt für den Rest eine private KV abschließen. Ich zum Beispiel habe 2 Kinder und bekomme deshalb 70 % Beihilfe. Die private KV für den Rest kostet mich monatlich 140 Euro.
Theoretisch kann Dein Kind über den Vater in der GKV familienversichert werden; meine Kinder sind es bei meinem geschiedenen Mann. Fragt am besten mal konkret die Krankenkasse Deines Partners danach. Alternativ könntest Du das Kind auch über Dich privat versichern. Ich glaube, das Kind bekommt 70 % Beihilfe.
Ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig aufklären!
LG Murmeline

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Re: Ausbildung Verwaltung -brauche bitte Rat!

Antwort von Benedikte am 01.08.2004, 21:15 Uhr

Also,
ich würde es als Anwärterin im gehobenen Dienst versuchen, denn diese Laufbahn ist für die Ausbildung Abitur vorgesehen.Und wenn Du auf die Frage, wieso Du Dich trotz Abitur " nur" für den mittleren Dienst bewirbst antwortetst, dass Du eh den aufsteig machen wolltest, macht das einen blöden eindruck. Außerdem ist das mit dem aufsteig echte glückssache, Qualifikation und Begabung sind da weder ausreichend noch entscheidend, außerdem musst Du ewig warten.
Ich selber bin Beamtin des höheren Dienstes, d.h., ich habe nicht die FH-Ausbildung gemacht, die der gehobene Dienst macht, sondern ein Universitätsstudium.Ich kann dazu nur soviel sagen, dass Recht und Verwaltung keine Hexerei sind, man kann alles lernen. Und im gehobenen Dienst machst du das FH-Studium in die ausbildung integriert, d.h., selbst, wenn Du nur mit ausreichend bestehst,schadet das deiner Lebenszeitverbeamtung nicht, dauert maximal etwas länger.
Während der Ausbildung gewähren die privaten Krankenversicherungen Ausbildungstarife ( wenn Du das Höchstalter nicht überschritten hast), ich habe anfang der neunziger 50 DM im Monat bezahlt.Derzeit habe ich auch siebzig Prozent Beihilfe und bin für etwas über 100 € krankenversichert.Schwierig ist es aber, eine Versicherung zu finden, wenn Du Gesundheistrisiken hast.
In Murmelines beitrag ist ja beschrieben, was Du alles machst in der Kommunalverwaltung, Du kannst Dich aber auch bei Landesregierungen oder der bundesregierung bewerden,bundesunmittelbaren Stiftugen, Anstalten des öffentlichen rechts etc.pp.- also das Tätigkeitsfeld ist schon weit.
Vorteil ist auch, dass Du schon ganz passable Anwärterbezüge erhältst. So froh ich heute über meinen beruflichen werdegang bin, wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich eher in den gehobenen Dienst gehen.

Benedikte

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Re: Ausbildung Verwaltung -brauche bitte Rat!

Antwort von Jari am 01.08.2004, 21:44 Uhr

Hallo,

nochmal ein pro für den gehobenen Dienst. ich persönlich fand die usbildung nicht übermässig schwer, man bekommt halt Geld fürs Studium. Praxis wird halt dann in besonderen Abschnitten gemacht. Bei uns war es 1 Jahr Studium, 1 Jahr Praxis und dann wieder 1 Jahr Studium. Ich habe beim Land gelernt, also das geht auch. Möglichkeiten gibt es aber auch an Universitäten, Hochschulen oder auch beim Finanzant, falls Dir die Mathematik liegt. Einsatzmöglichkeiten in der Verwaltung gibt es dann nachher viele, da kommt es eben drauf an, wo freie Stellen sind.
Aufstieg vom mittleren zum gehobenen Dienst gibt es bei uns fast gar nicht, also da würde ich mich nicht drauf versteifen. Ich bin immer der Meinung, wenn man schon Abitur hat, dann soll man auch etwas lernen, wo das Abitur Voraussetzung ist. Aber das ist eben meine Meinung. der Geldaspekt ist dabei vielleicht nicht ganz uninteressant, im gehobenen Dienst bekommst du eben wesentlich mehr.

LG und viel Erfolg wünscht

Janet

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Vielen Dank&noch ne Frage...

Antwort von mama1202 am 02.08.2004, 23:30 Uhr

Hallo, vielen Dank erstmal für die ausführlichen Antworten! Entscheiden muss man ja am Ende (zum Glück) selber(auch wenns noch etwas schwer fällt...).
Werde nochmal alles durchdenken.
Zu meiner Frage: Spielt es eine Rolle ob man verheiratet ist (rein finanztechnisch)?- obwohl ich gleich hinzufügen möchte, dass ich nicht aus diesem Grund heiraten würde.
Vielen Dank
Mama1202
P.S. Ist jmd. von Euch vielleicht aus Rheinland-Pfalz?

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Re: Vielen Dank&noch ne Frage...

Antwort von Murmeline am 03.08.2004, 8:42 Uhr

Hi! Ja ich wohne noch in RLP, arbeite aber in NRW, wohin ich nächsten Monat auch ziehe! Also als verheiratete Frau hast Du dann einen Vorteil als Beamtin, wenn Dein Mann NICHT im öffentlichen Dienst arbeitet. Dann kriegst Du den vollen Familienzuschlag für Verheiratete. Sind BEIDE Eheleute im öff. Dienst, bekommt jeder einen halben!

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Re: Vielen Dank&noch ne Frage...

Antwort von kai am 04.08.2004, 19:01 Uhr

Hallo,

ich habe vor Jahrhunderten *g* mal im Personalamt einer Kommunalverwaltung gearbeitet. Bei uns wäre eine Bewerbung für den mittleren Dienst mit Abitur als Vorbildung auf den Stapel der Inspektorenausbildungsbewerber gelandet. Vielleicht hat sich das geändert, da ja die Ausbildungsstellen in der Kommune auch nicht mehr wirklich zahlreich sind. Sucht eine Kommune aber für beide Bereiche (mittlerer und gehobener Dienst) Auszubildende, wirst du wohl nur in einem Bereich berücksichtig...

Just my two cents.

LG
Kai

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@Murmeline: Alles Gute für Deinen Umzug&vielen Dank nochmal an alle! o.T.

Antwort von Mama1202 am 05.08.2004, 22:08 Uhr

o.T.

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