Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Semiha am 22.09.2009, 13:46 Uhr

Umgang und andere Sorgen

Hallo ihr lieben,

gestern war wieder Montag, sprich Efe´s Umgangsnachmittag.

Für Efe bedeutet dies, spazieren, Papa sehen - mit ihm reden, Spielzeug kaufen, essen gehen, abends mit Spielzeug nach Hause kommen. Insgesamt also recht positive Dinge.
Für mich bedeutet es, für Asena den Augleich zu schaffen, weil sie sich immer dann, wenn Efe Papa-Besuchstag hat zurückgewiesen fühlt und dann sehr "fordernd" mir gegenüber wird.
Für Asena bedeutet es Sehnsucht.
Immerhin ist ihr Vater ja überhaupt nicht präsent und so langsam stellt sie mir -wenn auch vorsichtig- die Frage, warum ich ihren Vater damals verlassen habe.
Jahrelang hatten Vater und Tochter keinen Kontakt. Im Sommer 2007 wollte sie nun endlich ihren Vater sehen. Der Kontakt und Urlaub (ich war auch dabei) verlief den Umständen entsprechend sehr gut.

Im Sommer 2008 verreist Asena mit meiner Mutter (ich war nicht dabei) in die Türkei. Auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin, übernachtet sie abwechselnd bei ihren Grosseltern väterlicherseits (mit der sie über die Jahre telefonisch immer wieder Kontakt hatte), ihrem vater (+ seine neue Familie), bei ihrer Oma (meiner Mutter) der Hauptbezugsperson in ihrem "Urlaub". Sie war immer gern dort, wo viel los ist bzw. die meisten Ausflüge stattfanden.
Den "urlaub" hat sie natürlich auch genutzt, um ihren Vater kennenzulernen. Wie er ist, welche Talente er hat, welches Essen er mag, ob er sie lieb hat, was er die ganzen Jahre so gemacht hat, Fragen gestellt halt. Und natürlich auch viel erzählt, was sie gemacht hat, besonders gut kann, garnicht kann und wahrscheinlich auch über mich und ihren "Halbbruder".
Ich weiss das, weil sie mir noch laaaange nach ihrem Urlaub alle Details erzählte.
Sie ist aber auch sehr wütend auf ihren Vater, weil er anscheinend mit ihrer fordernden und offenen Art überfordert war und er sich dann mitten im Urlaub von ihr abwandt und ihr sagte, dass ich sie so verzogen hätte, sie wäre nicht mehr seine Tochter und solle sich nicht mehr melden.

Verzogen? (Sue, er nannte das Wort terbiyesiz, saygisiz)

Ein Hoch auf die Interkulturelle Erziehung, aber was ist daran verzogen, wenn ein 8-9 jähriges Mädchen zigmal dem Vater auf verschiedene Weise die gleiche Frage stellt und doch keine Antwort bekommt? Sie wollte halt ständig Aufmerksamkeit. Kein Wunder, sie hat ja immerhin auch einiges nachzuholen gehabt. ALLES kann eine Mutter auch nicht alleine auffangen bzw. alle Bedürfnisse befriedigen. Immerhin kennt sie die Grenzen, die sie bei mir hat, aber die Grenzen ihres Vaters musste sie ja erst kennenlernen und dann ja eben auch viel nachholen und sich Reserven verschaffen. Wer wusste, wann sie ihn nochmal wiedersieht?
Ich meine, woher soll das Kind auch wissen, dass ihre Mutter und ihr Halbbruder...Das Wort existierte bei uns bis zu unserem Urlaub 2007 nicht! bis sie ihren Vater sah, (der übrigens immernoch mich für all sein Leid verantwortlich macht) ihr Vater darauf bestand, Efe nur noch "Halbbruder" zu nennen. Aus ihre Frage, was ein Halbbruder sei, erklärte er ihr, dass "wenn eine Mutter nochmal heiratet und ein Kind bekommt ist es nur dein Halbbruder. Wenn Papa von seiner neuen Frau ein Kind bekommt, wie die Dilara (seine Tochter aus zweiter Ehe) dann ist es keine Halbschwester., weil ihr ja beide Papa´s Blut in euch trägt"
~makabermoduson~
Wow, danke! Für deinen geistigen Horizont, den du auch noch mit deiner Tochter teilen möchtest bekommen wir bestimmt noch zusätzlich 30 Stunden heilpädagogische Förderungen um das wieder abzubauen! Gratis!
~makabermodusoff~
Respektlos, weil sie sich geweigert hat einer älteren Frau, genannt Uroma väterlicherseits, (die sie nichtmal kennt) einen Handkuss zu geben?

Sie hat mich vor dem ersten Zusammentreffen oft nach ihrem Vater gefragt und warum er sich nicht meldet. Ich habe ihr erklärt, dass er in der Türkei lebt mit seiner neuen Familie und bestimmt unsere Nummer nicht hat.
Ja, und dann lernt sie so einen Menschen mit 0 Feingefühl kennen, der ihr Bild von einem Vater erstmal etwas erschüttert und ihr zeigt, wie sehr er ihre Mutter noch hasst.
Jedenfalls war sie halt auch sehr enttäuscht und nun hat sie mir die Frage gestellt, warum ich ihren Vater damals verlassen habe.
Ich (hinter)frage mich immernoch, WARUM ich ihn geheiratet habe und sie fragt mich, warum ich ihn verlassen habe.


Aber es ging ja um gestern und
1. Es heisst wieder Umgang
aber Frau Semiha hat ja erstmal die Nase voll bei jeder Übergabe immer wieder von vorn anzufangen und sich noch Schimpfwörter anzuhören und wollte dass das Jugendamt mit Ordnung in die Umgangsregelung bringt. Und dafür kann er sich dann bitte bemühen. Ich habe mehr als genug zu tun.
Vorab-Info:
Umgangsregelung Montags 15Uhr bis 19- spätestens 20Uhr. Er wohnt in der selben Stadt. Seine freien Tage sind Mo-Di.
Efe besucht einen heilpädagogischen Kindergarten mit Sonderplatz, daher sind Übernachtungen nicht möglich, weil sein Vater nicht dafür sorgen kann (möchte?), dass Efe am nächsten Morgen rechtzeitig im Kindergarten ist. Ausserdem möchte ich ihn nicht aus der Struktur reissen. Letztes Mal hat er es nichtmal geschafft das Kind zurückzubringen und ich habe Efe bei ihm abholen müssen.

Trotz wöchentlichen Umgangsrechts, welches ich ihm eingeräumt habe, hat er seit 6 oder 7 Montagen nur bei 3 fest zugesagt und 2 mal auch dann tatsächlich erschienen.
Hier für die Männer, die mich mit steinen bewerfen wollen : Ja, ich darf das sagen, dass ICH ihm das Recht gegeben habe. Immerhin muss ich das nicht für einen Menschen mit so hohem Gewaltpotential, tue/tat es aber dem Kind zuliebe.
Es liegen zwei Probleme vor.
Efe´s Grosseltern haben ihr Enkelkind schon sehr lange nicht mehr gesehen und deshalb ein Visum für Deutschland beantragt. Das wurde abgelehnt. Jetzt wollen die das Kind mit Vater in die Türkei einfliegen lassen.
Problem 2 Das lasse ich nicht zu und er rückt den Reisepass nicht heraus.

Gestern kam um 15 Uhr eine SMS von Efe´s Vater mit folgendem Inhalt:
Wo hole ich Efe ab?
Ich habe die Haltestelle vom letzten Mal genannt. Ich fahre Efe dort hin und hole ihn auch dort ab, so ist es nunmal vereinbart. Es ist am einfachsten, weil er kein Auto hat, ich schon und Efe sehr gern Strassenbahn fährt.

Eine halbe Stunde später piept es wieder.
Efe solle heute bei ihm übernachten.
Ich erkläre ihm kurz, dass Efe´s Ergotherapeut extra in den Kindergarten kommt und es nicht ginge.
Kurz darauf piept es schon wieder. Na dann würde er ihn morgen (dienstag) abholen und eben dann Übernachtung bei ihm.
Ich habe dann darauf verzichtet, ihm zu antworten, dass Mittwochs dann die Motopädin im Kindergarten ist.
Am Abend habe ich ihm dann -nach erledigter Hausarbeit- in einem Satz die Meinung via Sms gegeigt. "2 mal hast du es geschafft, das Kind abzuholen.Nächsten Umgang über das Jugendamt und pass nicht vergessen.Um Gottes willen endlich Nummer löschen"

Es muss jetzt mal raus, aber mit so einem brüllenden, gewalttätigen, taktlosen Menschen als Vaterfigur muss ich mich indirekt ja tagtäglich auseinandersetzen, weil ich für die Folgen dafür alleine geradestehe und den Kindern Struktur und Sicherheit biete, ständig irgendwelche Löcher stopfe, die hier und da reingerissen werden. Währenddessen er sich mal wieder gestern abend via SMS an mir auslässt. Ich glaube, diesmal hatte ich doch ein paar Wochen mehr Ruhe.
Jedenfalls hat er mich dermassen beschimpft, beleidigt und bedroht ( ich weiss garnicht, wie man soviel Hass in sich entwickeln kann)
Ob er die Rechnung für die Tür bekommen hat, seine neue Liebe ihn verlassen hat, seine Eltern Druck machen, es auf der Arbeit schlecht läuft, oder er einfach nur eigene Probleme hat. Mir egal, ich will meine Ruhe vor ihm.
Die Bedrohungen sind übrigens ernst zu nehmen.
Morgen habe ich einen Besprechungstermin wegen der Massnahme "Täter-Opfer-Ausgleich".
Der Staatsanwalt hatte dazu geraten, damit seine letzte Tat vom Juli wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung aussergerichtlich geregelt wird.
Ich werde die Sms dort mal übersetzen und die bitten, ihm seine Grenzen zu erklären.
Die Polizei ist hier zwar schnell, aber manchmal ist es nicht der sicherste Weg auf Hilfe zu warten, sondern von vornherein Gefahr auszuschliessen.
Ohne Pass kein Umgang mehr ist selbstverständlich. Und Tränengas ist auch nicht falsch.

Ja, und wie gehts jetzt weiter?
Eine fremde person, die das Kind übergibt?
Wie komme ich am besten an den Pass?
Mit einem Anwalt oder erstmal nur dem Jugendamt?
Wer bis hierher gelesen UND durchgehalten hat, hat sicher auch einen Rat?
Oder was sollte ich noch bedenken?


Liebe Grüsse
Semiha

 
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