Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von aus 4 mach 3 am 21.04.2018, 11:23 Uhr

Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Oh man, ich habe dein Post nun eine Woche mit mir herum getragen und immer wieder, unbekannterweise, an Dich denken müssen.
War aber beruflich so eingespannt und die Kinderbetreuung war krank, so dass ich nicht früher schreiben konnte.......

Meine Kids haben vor einiger Zeit die Neue meines Ex's kennen gelernt. "Die" (ich kann sie nicht anders bezeichnen ) macht gerade Druck, warum ich in SEINEM Haus lebe, dass sie ja die Kids betreuen könnte und er mit ihr ins Haus zieht, warum er zur Miete lebt und ich auf seine Kosten etc.
Die Kinder werden von ihr geknuddelt, beschenkt, verwöhnt.
Erstmal fanden beide Kinder "Die" voll lieb und ich bin schier durch gedreht, einmal auf der Gefühlsebene und auf der monetären Ebene. Meine Befürchtung „Die“ würde mit ihren Einfluss Erfolg haben, und mir würde "alles" genommen werden.
Die Scheidungsverhandlungen ziehen sich seit über einem halben Jahr hin, weil er eh nicht bereit ist, zu "Teilen".

Nun fängt es an, dass die Kinder von dieser Nähe und diesem ständig geknuddelt werden genervt sind (Mensch Mama die spielt sich als unsere Mutter auf), sie Papa mal alleine haben wollen und es nicht wirklich akzeptieren, dass sie ständig den Ton angibt.

Ich habe ganz offen mit den Kindern über meine Ängste, Befürchtungen und meine Bedenken gesprochen und versucht "Die" und den Ex nicht schlecht zu machen, es ging rein um mich, unsere Gemeinschaft und unser Miteinander!
Ich muss sagen, auch wenn mein Kleiner erst 8 ist, war das eines der besten Gespräche die wir 3 mit einander geführt haben. Sie haben mir ihre Eindrücke erzählt, wie sie sich fühlen und was sie sich wünschen. Es gab immer und immer wieder Gespräche, bis sie alles emotional auch verfolgen und verstehen konnten. Seit dem haben wir wirklich eine gute Basis.

Ich denke, dass Du mit deinem Sohn sprechen solltest. Nicht um ihn zu Bewegen zurück zu kommen (das musst Du ihm unbedingt vorher sagen), sondern um Dich zu erklären, warum Du sauer warst, vielleicht auch Überreagiert hast. Er ist 13, er will "erwachsener und selbstbestimmter" behandelt werden.
Sein "zum Papa ziehen" kann entweder als "Trotzreaktion" oder als "Dir zeige ich es" oder als "ich sehe keinen anderen Ausweg" gesehen werden und ich finde Du solltest in Erfahrung bringen in welche Richtung das bei ihm geht.

Danach sollte es ein Gespräch mit ihm, deiner Tochter/ seiner Schwester und Dir geben. Wie ihr nun miteinander umgeht, ob es "Mama-Wochenenden", gemeinsame Urlaube bzw Urlaubsbetreuung von deiner Seite aus gibt, wie die Geschwister sich auch mal ohne Eltern sehen und die Möglichkeit haben sich auszutauschen.
Ihr braucht ein Miteinander-. Damit dein Sohn versteht, Du nimmst ihn wahr, Du bist an seiner Zukunft interessiert, Du möchtest das es ihm gut geht und DU LIEBST IHN! Schickt ihm ab und an Bilder und liebe Grüße, völlig wertfrei ohne Zusatz wie „wir vermissen Dich“ o.ä. Bleibt präsent.


Ich musste mich mit 7 damals für Mama oder Papa vor Gericht entscheiden. Ich hätte meine Gefühle und meine Bedenken NIE in Worte fassen können, ABER, obwohl meine Mutter echt fies zu mir war, war mir bewusst, dass sie mir das gibt "was ich zum Leben brauchen würde und das mein Vater irgendwie zwar cool, aber nicht "Lebenstauglich" war".

Schlussendlich habe ich, mit 7!!!, von beiden schlechten Lösungen das bessere "Sprungbrett" für mich gewählt und bin dann mit 17 Zuhause ausgezogen (mit der Unterstützung meiner Großeltern).

Ganz wichtig ist, dass Du nun, nach den ersten Tagen, deine Trauer/ dein gelähmt sein, mit Dir ausmachst! Komm raus aus deinem Nebel und hilf deiner Tochter (wie alt ist sie eigentlich?). Ich glaube, dass es auch hier wichtig ist, dass sie versteht, dass Du traurig bist, dass Du aber auch größtes Verständnis für sie hast. Erkläre ihr, dass Du nicht böse auf deinen Sohn bist, aber nun erst einmal seine Entscheidung akzeptierst und nun einen Weg suchst, die Spannung raus zu nehmen um einen gemeinsamen "Umgang" aufzubauen um ihn "nicht zu verlieren" vor allem, dass Du ihn "nicht abschreibst".
Sie muss verstehen, dass er sich nicht gegen sie und Euch entschieden hat, sondern weil ER das derzeit FÜR SICH als gut empfindet. Das es hier nicht um ein "gute Seite/ schlechte Seite" Spiel geht sondern um eine Erfahrung, die er jetzt machen muss. Ihr müsst nun ein Team werden, welches ab und an zu dritt ist.

Nun zum monetären Teil der neuen Lebensumstände. Informiere Dich beim JA wie das in der Regel läuft, wie die Berechnungen aussehen, was gesetzlich vorgeschrieben ist, damit Du für Dich rechnen kannst.
Du musst Lösungen schaffen um nicht permanent, zu allem Kummer, auch noch Existenzängste mit Dir herum schleppen.
Damit kannst Du auch entscheiden, wie die Wohnsituation sein wird, sollte er Dir/ Euch signalisieren, dass er erst einmal für ein Jahr oder so beim Papa bleibt.
Dann bist Du handlungsfähig, weil Du weißt wie die neuen Rahmenbedingungen sind.

Wenn Du die gesetzlichen Vorgaben kennst, kannst Du oder das JA, den Ex in der Hölle kontaktieren und ihm aufzeigen, wie das läuft (neu Berechnung, Titel o.ä.). Damit setzt Du ihm die Grenzen und gibst ihm nicht das Zepter in die Hand. Du musst wissen, wie das mit den Informationen aus der Schule läuft, Arztbesuche, Betreuung nach der Schule, Nachhilfe o.ä.
Lass Dir das nicht alles aus der Hand nehmen, sonst verlierst Du noch mehr Bezug zu deinem Sohn.
Involviere ihn bei deinen Entscheidungen, schaffe Regeln mit ihm, wie Du an seinem Leben teilhaben kannst, willst und musst! Übergib dem Ex nicht alles in die Hand, damit wird sein Handlungsspielraum viel zu groß!

Auch wenn Du vielleicht ein paar Monate, um die ersten Hürden zu schaffen, zusätzlich Zeitung mit deiner Tochter austrägst oder so etwas in der Art, schafft dies erst einmal eine Überbrückung um in Ruhe die Entscheidungen fällen zu können ohne kopflos reagieren zu müssen, weil der Ex reagiert, wie er will.

Ich wünsche Dir von Herzen bei allem gutes Durchhalten und immer die richtigen Worte in allen Situationen!

 
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