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Geschrieben von Jeckyll am 17.04.2018, 19:10 Uhr

Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Mein Sohn (13) ist nach einem Streit übers lernen zu seinem Vater "gezogen".
Es war nicht der erste große Krach zwischen uns. Damit "gedroht" hat mein Sohn schon öfter. Klar, beim Papa gibt's Computer ohne Begrenzung, jeden Tag fritiertes, duschen muss man höchstens ein Mal in der Woche und Schule ist sowieso pipifax...
Jetzt hat er es eben durchgezogen, seinen Vater angerufen und dieser hat ihn natürlich mitgenommen.

Ich denke auch dass er so schnell nicht wieder kommt. Von einem 13jährigen zu erwarten dass er ein locker flockig Leben bei Papa gegen ein reglementiertes bei der Mama eintauscht ist sicher blauäugig.

Ich hab nur grad gar keine Ahnung wie ich mit der (für mich ganz ganz arg schlimmen) Situation umgehen soll. Ich liebe meinen Sohn mit meinem ganzen Herz und will für ihn nur das Beste, ihn jetzt so plötzlich "verloren" zu haben trifft mich unglaublich. Ich weiß dass es meinem Sohn bei seinem Vater besser gefällt aber eben langfristig keine Perspektive ist.

Auch seine Schwester leidet ganz arg darunter dass er weg gegangen ist. Möchte aber nicht zu Papa. Sie aufzufangen fällt mir schwer, ich weiß nicht was ich ihr sagen soll. Sprüche wie "wir sind und bleiben eine Familie" hören sich in meinen Ohren falsch und verlogen an.

Ich weiß auch nicht. Ich bin entsetzt dass uns so etwas "passiert" ist und habe große Angst dass mir mein Sohn entgleiten wird.

Jeckyll

 
17 Antworten:

Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von Itzy am 17.04.2018, 19:20 Uhr

Ich kenne die Situation aus der Sicht der Schwester. Die war ich damals und ich fand es auch schrecklich. Mein Bruder war aber jünger und hat sich mit materiellen kaufen lassen. Außerdem zog er ins alte Zuhause zurück. Er war 8 und kam nicht mehr dauerhaft zu uns. Meine Mutter hat sehr gelitten, ihn aber nicht gedrängt. Die beiden haben heute ein sehr gutes Verhältnis. Ich kann dir keinen Tipp geben. Es ist auf jedenfall sehr sehr schwer. Dir alles Gute!!!

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von ak am 17.04.2018, 20:18 Uhr

Ich kenne das nur aus dem Bekanntenkreis.

Ein Sohn von denen ist immer hin-u. hergezogen. Immer gerade dann wenn ihm mal wieder etwas nicht passte.
Die haben das leider immer wieder mitgemacht.

Ich wüßte auch nicht, wie ich reagieren würde. Aber ich wäre wahrscheinlich auch tieftraurig.
Aber.. vielleicht ist ein bissl Abstand ganz gut für Euer beider Verhältnis. Vielleicht merkt er auch irgendwann- Strukturen und Regeln sind wichtig im Leben.

Alles Liebe Euch... lass den Kopf nicht hängen... Deine Tochter ist ja auch noch da.

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von Nevin0821 am 17.04.2018, 22:13 Uhr

Gib ihm bisschen Zeit und rede mit ihm dass du ihn vermisst und dass er wieder zurück soll. Natürlich solltest du nicht erwähnen das es beim Papa keine Regeln gibt. Alles gute.

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von KKM am 17.04.2018, 22:30 Uhr

Das sehe ich anders!

Mit dem Kind sprechen und erklären, warum Du immer Stress gemacht hast.
Vielleicht schreibt er bald eine Arbeit und ohne lernen beim Papa versemmelt er sie.

Dann aufzeigen, wie bequem es jetzt ist, faul zu sein... aber wie anstrengend es ist, keine gute berufliche Perspektive zu haben.

Er ist noch jung, die Konsequenzen kann er noch nicht abschätzen.
Vielleicht kostet ihn der Umzug ein Schuljahr, aber auch hier gilt, dass er noch jung ist.
Er riskiert noch keinen Schulabschluss.

Mehr tröstende Worte fallen mir leider nicht ein.

Alles Liebe!

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von desireekk am 18.04.2018, 5:06 Uhr

Ach je... das ist schwer...

Nun ist er da, wo das Gras soooo schön grün ist.

Auch wenn es für Dich jetzt erst Mal gemein klingt: wäre es nicht schön,. wenn es "sogar" gut gehen würde?
Ich weiß, das magst Du gerade nicht hören...

Ich glaube, wenn Du ihn mit großem Herzen gehen lassen kannst, dann ist es für ihn evtl. einfacher wiederzukommen. Aber das ist verdammt schwer...*tröst*

Niemand kann versprechen dass es einen Schalter umlegt und er doch erkennt wie gut es bei Mama war. Aber ihn mit guten Gedanken begleiten... ich bin mir sicher DAS kannst Du!

Und evtl. kann das auch die kleine Schwester? Auch wenn sie ihn vermisst, ihm jeden Abend einen lieben Gruß schicken im Herzen?

... und irgendwann geht es auch dann mal um praktische Dinge, wie umgekehrtes Umgangsrecht, Unterhalt, etc.

Ich würde evtl. bald mal einen Termin beim Jugendamt ausmachen, einfach um mal dort zu reden und mich bekannt zu machen. man weiß nie wofür es gut sein wird.

Ich wünschte, ich könnte Dich trösten!

Alles Liebe

D

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von nils am 18.04.2018, 8:54 Uhr

Oh je, fühl dich gedrückt. Ich denke das wäre für mich auch eine ganz schwierige Situation.

Ich würde erstmals gar nichts machen und würde schauen wie die beiden auf längere Sicht harmonieren. Übers Wochenende kann man ja mal "der nette Papa" sein, aber nun hat er all die Verantwortung für ihn übernommen - was natürlich auch heißt, dass er in der Schule seine Leistung bringen muss, dass er immer gewaschene Wäsche hat,...
Die meisten Männer sind damit dann doch total überfordert (jedenfalls mein Ex).

Wenn du mit deinem Sohn telefonierst würde ich ihm sagen, dass du ihn liebst und dass du ihn sehr vermisst und dass auch seine Schwester ständig nach ihm fragt und ihm ganz toll vermisst. Du ihm aber gerne seine Entscheidung lässt, du dich aber sehr freuen würdest, wenn er wieder zu dir zurück kommen würde (oft haben die Kinder dann Angst, dass sie nicht mehr zurückkommen dürfen, weil sie ja gegangen sind und wissen, dich damit traurig gemacht zu haben).

Alles Gute und starke Nerven!!!

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von pauline-maus am 18.04.2018, 11:53 Uhr

ein schock klar aber trotzdem ruhig blut meine liebe.
ich gebe dem ganzen max 6 wochen.
die ersten 2 werden cool sein, beide werden es toll finden.

leider gibt es auch einen alltag, den weder vater mit kind, noch kind mit vater je rocken mussten und hier beginnen dann die baustellen.
beide werden sich trotzdem versuchen aber wenn halt die jahrelange gewohnheit fehlt ,ist das schwieriger als gedacht.

wichtig ist bloss, danach nicht den sieger rauszukehren, den es ist auch ken versagen der beiden männer!! , nur einfach nicht umsetzbar

nutze die zeit für dich und harre der dinge

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von Sternspinne am 18.04.2018, 13:24 Uhr

Also, mir ist das auch passiert damals.

Und ich habe mir innigst gewünscht, dass es schiefgehen möge und mein Sohn wiederkommt.

Er ist nicht wiedergekommen und schiefgegangen ist es trotzdem ein bisschen. Es hat Vor- und Nachteile gehabt. Das hätte es bei mir auch, natürlich anders.

Bei mir war die Eifersucht groß, dass ich alles für meinen Sohn getan habe und der Vater ihn sich nicht wirklich "verdient" hat.

Ich finde es allerdings auch falsch, den Vater nur auf Nichtregeln zu reduzieren. Er bleibt der Vater und da spielen noch ganz andere Dinge eine Rolle.
Der Vater gehört eben auch zu den Kindern, auch wenn wir ihn als Partner nicht mehr haben wollen.

Ich habe ihm nie gesagt, wie sehr ich gelitten habe, aber er weiß es im Grunde ganz genau. Eigentlich toll, dass er es trotzdem gemacht hat und nicht aus Schuldgefühlen dageblieben ist.

Bei meinem Jüngsten bin ich aber andersherum auch froh, dass er die Phase, wo er da auch mal wohnen wollte, hinter sich gelassen hat und hiergeblieben ist.

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von kravallie am 19.04.2018, 9:11 Uhr

das tut mir total leid, ich kann dein entsetzen nachvollziehen.
bei jungs ist das eine schwierige sache, wenn die sich mal in einer männerwirtschaft festgesetzt haben...
bleibt evtl zu hoffen, dass der mann eine freundin hat/findet, die der sohn dann nicht leiden mag und die ihn evtl auch reglementiert. dann ist er schneller wieder da, als es dir vll lieb ist.
locker lassen, auch wenn es schwer fällt!

ich habe mich an mein single-leben jede 2.woche gewöhnt, langsam werden aber die zeiten bei mir wieder länger.....

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von Einstein-Mama am 19.04.2018, 20:48 Uhr

Oh! Das kenn ich doch!
Zunächst, bleib ruhig, bedräng ihn nicht und lass ihn ins offene Messer rennen. Geh in die Schule, sag dort Bescheid, dsss ab sofort der Vater für alles Schulische verantwortlich ist und dann kümmer dich intensiv um deine Tochter!

Du kannst mich gerne per PN anschreiben!
Alles Gute und viel Kraft! Ich hab den Mist hinter mir und weiß wie man sich da fühlt.
Glaub mir, der wird merken dass bei Papa auch nicht jeden Tag Sonntag ist!

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Vielen Dank für euren Zuspruch

Antwort von Jeckyll am 20.04.2018, 6:59 Uhr

Da der Papa eine Freundin hat, die gerne Mama spielt wird er unliebsame Aufgaben wie morgens früh aufstehen, Hausaufgaben, etc, und auch alles haushaltliche an sie abdrücken können. So kann er wie am Wochenende und in den Ferien der tolle Spaß und Freude Papa bleiben.

Außerdem ist mein Sohn stur. Er würde eher nicht eingestehen können dass die Entscheidung nicht gut war und allein deswegen nichts mehr ändern.

Ich rechne also fest damit dass er für längere Zeit beim Papa bleibt. Die letzten beiden Tage waren so eigenartig, alles wie in Nebel, gedämpft. Auch meine Tochter, sowieso eher ruhiger, war noch stiller als sonst und verzieht sich mit dem mp 3 Player ins Zimmer.

Ich rechne jetzt erst Mal damit dass mein Ex (möge er ewig in der Hölle schmoren) spätestens nächsten Monat die Unterhaltszahlungen für beide Kinder streichen wird. Und dann wird es auch finanziell düster aussehen. Ich verdiene nicht schlecht, aber unsere jetzige Wohnung werde ich mit vierhundert weniger nicht lange halten können. Das Kindergeld für meinen Sohn würde ja auch weg fallen. Aber wenn ich umziehe verändert sich noch mehr, und das wird richtig schwer zu verarbeiten sein.

Aber jetzt erst mal abwarten und einen Schritt nach dem anderen...

Jeckyll

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Re: Vielen Dank für euren Zuspruch

Antwort von Einstein-Mama am 20.04.2018, 7:16 Uhr

Hoffentlich verdient er nicht wesentlich weniger als du, sonst hast du das nächste Problem. Notfalls berechnen lassen.
Es ist aber geschickter erstmal die Füße still zu halten.

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Re: Vielen Dank für euren Zuspruch

Antwort von pauline-maus am 20.04.2018, 8:24 Uhr

mama spielen und eine sein ist noch mal ne andere hausnummer.
in der theorie und mal am woende kann das schon schön sein aber wenn dann das kind des ex immer da ist....ja das muss man dann erst mal verkraften können.

hat die neue selber kinder?

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Re: Vielen Dank für euren Zuspruch

Antwort von Holzkohle am 20.04.2018, 10:51 Uhr

dass ihm der Unterhalt, wenn das Kind dauerhaft bei ihm wohnt, zusteht - ist leider so :( Allerdings, aber das wird Dich jetzt nicht trösten, werden jetzt auch erstmal einige Sachen wegfallen. Lebensmittel, Klamotten, Kosten für irgendwelche Ausflüge usw. - und lass Dir letztere gar nicht erst aufdrücken, zumindest nicht für 100%.

Das Ganze ist ja jetzt noch relativ frisch und ich würde erstmal abwarten, auch mitm Umzug. Ich drücke Dir die Daumen dass alles friedlich und zu Deinen Gunsten ausgeht.

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Re: Vielen Dank für euren Zuspruch

Antwort von desireekk am 20.04.2018, 20:25 Uhr

Hallo,

warum sollte er den Unterhalt für beide Kinder streichen?
Der Unterhaltsanspruch eines Kindes rechnet sich NICHT gegen den Unterhalt des anderen auf.
Das wird jeweils gesondert berechnet, auch nach dem jew. Einkommen des unterhaltspflichtigen Elternteils.

Könnte man evtl. über ein Wechselmodell sprechen?
Evtl. nicht gleich sofort, aber in 2-3 Wochen? Wäre das eine Lösung?

Und auch wenn Du das evtl. (wieder) nicht hören magst und es Dein Mutterherz kränkt: wenn der Sohnemann mit der Neuen gut auskommt und sie sich gut kümmert.... dann ist das doch gut!
Am Ende geht es ums Kind nd wenn das mit der neuen dort gut für ihn ist, dann wird auch Euch beiden das auf lange Sicht gut tun.
Aber kränken wird es Dich und weh tun auch, keine Frage...

LG

D

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von aus 4 mach 3 am 21.04.2018, 11:23 Uhr

Oh man, ich habe dein Post nun eine Woche mit mir herum getragen und immer wieder, unbekannterweise, an Dich denken müssen.
War aber beruflich so eingespannt und die Kinderbetreuung war krank, so dass ich nicht früher schreiben konnte.......

Meine Kids haben vor einiger Zeit die Neue meines Ex's kennen gelernt. "Die" (ich kann sie nicht anders bezeichnen ) macht gerade Druck, warum ich in SEINEM Haus lebe, dass sie ja die Kids betreuen könnte und er mit ihr ins Haus zieht, warum er zur Miete lebt und ich auf seine Kosten etc.
Die Kinder werden von ihr geknuddelt, beschenkt, verwöhnt.
Erstmal fanden beide Kinder "Die" voll lieb und ich bin schier durch gedreht, einmal auf der Gefühlsebene und auf der monetären Ebene. Meine Befürchtung „Die“ würde mit ihren Einfluss Erfolg haben, und mir würde "alles" genommen werden.
Die Scheidungsverhandlungen ziehen sich seit über einem halben Jahr hin, weil er eh nicht bereit ist, zu "Teilen".

Nun fängt es an, dass die Kinder von dieser Nähe und diesem ständig geknuddelt werden genervt sind (Mensch Mama die spielt sich als unsere Mutter auf), sie Papa mal alleine haben wollen und es nicht wirklich akzeptieren, dass sie ständig den Ton angibt.

Ich habe ganz offen mit den Kindern über meine Ängste, Befürchtungen und meine Bedenken gesprochen und versucht "Die" und den Ex nicht schlecht zu machen, es ging rein um mich, unsere Gemeinschaft und unser Miteinander!
Ich muss sagen, auch wenn mein Kleiner erst 8 ist, war das eines der besten Gespräche die wir 3 mit einander geführt haben. Sie haben mir ihre Eindrücke erzählt, wie sie sich fühlen und was sie sich wünschen. Es gab immer und immer wieder Gespräche, bis sie alles emotional auch verfolgen und verstehen konnten. Seit dem haben wir wirklich eine gute Basis.

Ich denke, dass Du mit deinem Sohn sprechen solltest. Nicht um ihn zu Bewegen zurück zu kommen (das musst Du ihm unbedingt vorher sagen), sondern um Dich zu erklären, warum Du sauer warst, vielleicht auch Überreagiert hast. Er ist 13, er will "erwachsener und selbstbestimmter" behandelt werden.
Sein "zum Papa ziehen" kann entweder als "Trotzreaktion" oder als "Dir zeige ich es" oder als "ich sehe keinen anderen Ausweg" gesehen werden und ich finde Du solltest in Erfahrung bringen in welche Richtung das bei ihm geht.

Danach sollte es ein Gespräch mit ihm, deiner Tochter/ seiner Schwester und Dir geben. Wie ihr nun miteinander umgeht, ob es "Mama-Wochenenden", gemeinsame Urlaube bzw Urlaubsbetreuung von deiner Seite aus gibt, wie die Geschwister sich auch mal ohne Eltern sehen und die Möglichkeit haben sich auszutauschen.
Ihr braucht ein Miteinander-. Damit dein Sohn versteht, Du nimmst ihn wahr, Du bist an seiner Zukunft interessiert, Du möchtest das es ihm gut geht und DU LIEBST IHN! Schickt ihm ab und an Bilder und liebe Grüße, völlig wertfrei ohne Zusatz wie „wir vermissen Dich“ o.ä. Bleibt präsent.


Ich musste mich mit 7 damals für Mama oder Papa vor Gericht entscheiden. Ich hätte meine Gefühle und meine Bedenken NIE in Worte fassen können, ABER, obwohl meine Mutter echt fies zu mir war, war mir bewusst, dass sie mir das gibt "was ich zum Leben brauchen würde und das mein Vater irgendwie zwar cool, aber nicht "Lebenstauglich" war".

Schlussendlich habe ich, mit 7!!!, von beiden schlechten Lösungen das bessere "Sprungbrett" für mich gewählt und bin dann mit 17 Zuhause ausgezogen (mit der Unterstützung meiner Großeltern).

Ganz wichtig ist, dass Du nun, nach den ersten Tagen, deine Trauer/ dein gelähmt sein, mit Dir ausmachst! Komm raus aus deinem Nebel und hilf deiner Tochter (wie alt ist sie eigentlich?). Ich glaube, dass es auch hier wichtig ist, dass sie versteht, dass Du traurig bist, dass Du aber auch größtes Verständnis für sie hast. Erkläre ihr, dass Du nicht böse auf deinen Sohn bist, aber nun erst einmal seine Entscheidung akzeptierst und nun einen Weg suchst, die Spannung raus zu nehmen um einen gemeinsamen "Umgang" aufzubauen um ihn "nicht zu verlieren" vor allem, dass Du ihn "nicht abschreibst".
Sie muss verstehen, dass er sich nicht gegen sie und Euch entschieden hat, sondern weil ER das derzeit FÜR SICH als gut empfindet. Das es hier nicht um ein "gute Seite/ schlechte Seite" Spiel geht sondern um eine Erfahrung, die er jetzt machen muss. Ihr müsst nun ein Team werden, welches ab und an zu dritt ist.

Nun zum monetären Teil der neuen Lebensumstände. Informiere Dich beim JA wie das in der Regel läuft, wie die Berechnungen aussehen, was gesetzlich vorgeschrieben ist, damit Du für Dich rechnen kannst.
Du musst Lösungen schaffen um nicht permanent, zu allem Kummer, auch noch Existenzängste mit Dir herum schleppen.
Damit kannst Du auch entscheiden, wie die Wohnsituation sein wird, sollte er Dir/ Euch signalisieren, dass er erst einmal für ein Jahr oder so beim Papa bleibt.
Dann bist Du handlungsfähig, weil Du weißt wie die neuen Rahmenbedingungen sind.

Wenn Du die gesetzlichen Vorgaben kennst, kannst Du oder das JA, den Ex in der Hölle kontaktieren und ihm aufzeigen, wie das läuft (neu Berechnung, Titel o.ä.). Damit setzt Du ihm die Grenzen und gibst ihm nicht das Zepter in die Hand. Du musst wissen, wie das mit den Informationen aus der Schule läuft, Arztbesuche, Betreuung nach der Schule, Nachhilfe o.ä.
Lass Dir das nicht alles aus der Hand nehmen, sonst verlierst Du noch mehr Bezug zu deinem Sohn.
Involviere ihn bei deinen Entscheidungen, schaffe Regeln mit ihm, wie Du an seinem Leben teilhaben kannst, willst und musst! Übergib dem Ex nicht alles in die Hand, damit wird sein Handlungsspielraum viel zu groß!

Auch wenn Du vielleicht ein paar Monate, um die ersten Hürden zu schaffen, zusätzlich Zeitung mit deiner Tochter austrägst oder so etwas in der Art, schafft dies erst einmal eine Überbrückung um in Ruhe die Entscheidungen fällen zu können ohne kopflos reagieren zu müssen, weil der Ex reagiert, wie er will.

Ich wünsche Dir von Herzen bei allem gutes Durchhalten und immer die richtigen Worte in allen Situationen!

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Re: Das (für mich) schlimmste ist geschehen

Antwort von aus 4 mach 3 am 21.04.2018, 11:24 Uhr

Sorry für den langen Text, aber deine Situation berührt mich so, dass ich so ausgiebig antworten wollte.......

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