Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von vomGlückgefunden am 12.04.2017, 18:26 Uhr

Brauche Rat, Verhaltensänderung aufgrund Krankheit und Freunde

Hallo alle zusammen,

ich brauche Rat bei einem Familienproblem - und weiß gerade nicht so richtig wie wir das am besten angehen oder ob wir das so machen sollten. Bin gerade nicht so sehr mit mir im Einklang und ziemlich neben der Spur, da die von mir/uns lang herbei gesehnte Schwangerschaft nach großer Freude leider im Abort endete.
Eigentlich hab ich deshalb wenig Nerv für andere Probleme, andererseits versuche ich, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und "weiter zu machen". Ich muss auch, denn meinem Vater geht es wegen des Problems meiner Mutter ziemlich schlecht und er braucht gerade meine Unterstützung.

Das eigentliche Problem:
Meine Mutter hatte im Herbst 2015 eine große Hirn- OP, bei der ein apfelgroßer Tumor (gutartig) entfernt wurde. Es lief alles gut, die Genesung ging gut voran und erst einmal war sie fast "die Alte". Uns fiel lediglich auf, dass sie in zwischenmenschlichen Dingen dazu neigte, "ins Fettnäpfchen zu treten", was für sie absolut NEU war und nicht zu ihr passte.

Nun, 6 Monate später kristallisiert sich immer mehr heraus, dass ihr Wesen andere Züge bekommen hat.
Sie diskutiert, auch mit den allerbesten Freunden, bis aufs Messer, muss immer Recht haben, wird dann vom Gesichtsausdruck richtig böse und lässt einfach nicht locker. Sie kritisiert Freunde und Bekannte bei Bagatellen in einer Art und Weise, die diese "dumm dastehen lassen",merkt das aber nicht, sondern findet das normal.
Mittlerweile haben mein Vater und ich herausgefunden, dass alle im Freundes- und Bekanntenkreis sehr gestresst und genervt von diesem sehr regelmäßig auftretendem Verhalten sind, einige sich auch schon etwas abgewendet haben, weil sie (verständlicherweise) diese permanente Kritik und Nörgelei und das Vorgeführtwerden nicht ertragen.
Selbst kann sie ihr Verhalten nicht als unschön einordnen, sie empfindet das als "Neckereien", die "wir ja schon immer alle so gemacht haben".

Nach Rücksprache mit dem behandelnden Neurochirurgen ist dies gut als Auswirkung der Tumorresektion zu erklären. Letztlich fehlt ja ein apfelgroßes Stück im Frontalhirn, das eben genau für solche Aspekte zuständig ist.

Mein Vater hat DAS nun einigen Freunden schon erklärt, eine befreundete Familie versteht das auch und habt Verständnis. Alle anderen können das nach der Erklärung meines Vaters (die vielleicht auch etwas unbeholfen war) nicht nachvollziehen.

Fakt ist, dass es wahrscheinlich kaum möglich ist, dieses Verhalten vollständig abzustellen. Meine Mutter bemüht sich (nach mehreren Gesprächen mit uns über das Problem) schon, es obliegt aber offensichtlich nicht vollständig in ihrer Macht, diese Verhaltensweisen einzustellen.
(Es gibt auch noch andere Auffälligkeiten bei ihr, beispielsweise ist sie zu einigen Personen, die sie früher nicht mochte und kaum beachtet und gegrüßt hat jetzt sehr sehr freundlich und zuvorkommend und interessiert.)

Nun überlegen wir, was wir tun. Mein Vater ist vollkommen verzweifelt, da der Freundeskreis auseinander zu brechen droht und er sich schon alleine die letzten Lebensjahre verbringen sieht.

Deshalb haben wir überlegt, ob wir nicht alle Freunde und engen Bekannten an einen Tisch bringen und ich als Ärztin dann das Thema versuche einerseits medizinisch zu erklären, vielleicht auch die beeindruckenden Bilder des riesigen Tumors zu zeigen und andererseits auch um Verständnis im Freundeskreis zu bitten.
Außerdem könnte man ein Codewort vereinbaren, das man ihr sagt, wenn sie wieder beginnt, sich in ihre Kritik hineinzusteigern, in der Hoffnung, dass es ihr dann vielleicht gelingt, dies zu stoppen. (Rat eines befreundeten Psychotherapeuten)

Sehr wahrscheinlich kann man nur beim Freundeskreis ansetzen, es scheint tatsächlich nur wenig in ihrer Hand zu liegen.
Andererseits verstehe ich auch die Freunde, denn so ein Verhalten mir gegenüber würde ich auch nicht mögen.
Aber letztlich denke ich, kann man im Freundeskreis doch auf Verständnis hoffen. Wir können alle sehr froh sein, dass sie "nur" dieses Defizit hat, sonst geistig und körperlich wieder fit und wie früher ist. Das hätte auch anders ausgehen können.

Was meint ihr?
Wie findet ihr die Idee?
Habt ihr andere Vorschläge?

Ich bin ziemlich fertig und mache mir große Sorgen um meine Eltern, da ich die ernsthafte Sorge habe, dass sich bald alle Freunde abwenden. Daran würden meine Eltern wohl zerbrechen, da sie den Kontakt zu den Freunden und gemeinsame Unternehmungen lieben und brauchen.
Wir waren soooo froh und glücklich, dass sie nach überstandener OP wieder die Alte war, und jetzt DAS! ( Wir sind natürlich trotzdem zutiefst dankbar, dass sie das alles überstanden hat!)

Ach, ich weiß nicht.

Danke und VG !

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.