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Ich mag die Jugend auch! Und auch die Twens!

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Sabet

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Hallo! Ich unterrichte an einem Gymnasium des zweiten Bildungswegs. Leider zeigt sich hier ein "klaffendes" Gesellschaftsproblem, und dahingehend tun mir viele meiner Schüler (die meisten sind 18-25) sehr, sehr leid. Deutschland will mehr Akademiker, bitteschön. Also drücken viele die Oberstufen-Schulbank, z.T. auch nach der Lehre. Wir haben insgesamt in Deutschland ca. 40% Abiturienten ungefähr seit der Jahrtausendwende. Aaaaber: die Quote derer, die die Uni/Hochschule mit Abschluss verlassen, liegt seit der SPD-Bildungsexpansion (Brandt) bei 25-28% und wird nicht mehr! Sie wird auch weiterhin nicht mehr, prophezeie ich mal! Da zuviele Abiturienten (auch mit zu guten Noten, da stimme ich zu) an den Hochschulen überfordert sind (v.a. in den propagierten MINT-Fächern)! Und ich weiß auch gar nicht, OB sie überhaupt mehr werden MUSS - kenne mich da volkswirtschaftlich auch nicht gut genug aus, die Politik dahingehend zu kritisieren. Nur tun mir meine jungen Leute an meiner Schule leid! Sie probieren das Abi, weil man ihnen vorgaukelt, es kann jeder probieren und schafft es dann, wenn er sich Mühe gibt. Aber die StudierFÄHIGKEIT stellt sich leider nicht ein mit dem Abi-Zeugnis (erst recht nicht mit einem mit zu guten Noten). Obwohl an den Unis die guten Noten teilweise auch schon überbordend gegeben werden... Spätestens an der Uni holt einen die Überforderung wieder ein: Studienfach wechseln, Uni wechseln, Studium abbrechen (fehlende Disziplin, fehlende Arbeitshaltung, fachliche Überforderung). Das ist übel für den beruflichen Lebenslauf und erst recht für das Selbstbewusstsein! Deswegen: Ich schätze unsere Jugend und unsere jungen Leute. Der Akademisierungswahn treibt allerdings viele von ihnen, ohne dass sie etwas dafür können, auf den falschen Weg. Und da tun sie mir leid. Lieber ein zufriedener Bürokaufmann als ein gescheiterter Student, oder? Was nutzt mir denn ein Abi, dass ich beruflich überhaupt nicht gebraucht hätte? Das mich allgemeinwissensmäßig auch gar nicht groß weiterbringt? Von meinen drei Kindern machen vielleicht zwei, vielleicht aber auch nur eines Abitur. Und ich würde mir auch gar nicht wünschen, sie sollten es alle drei machen - wenn ich merke, das wäre nicht ihr Weg. Das wollte ich zum Thema unten noch hinzufügen. Gruß Sabet


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Antwort auf Beitrag von Sabet

"Nur tun mir meine jungen Leute an meiner Schule leid! Sie probieren das Abi, weil man ihnen vorgaukelt, es kann jeder probieren und schafft es dann, wenn er sich Mühe gibt. Aber die StudierFÄHIGKEIT stellt sich leider nicht ein mit dem Abi-Zeugnis (erst recht nicht mit einem mit zu guten Noten). " Ja, warum gebt ihr denen denn dann das Abi-Zeugnis und vor allem die zu guten Noten? Ist doch euer eigenes Bier, was du da bemängelst. Lasst halt nur die Studierfähigen Abi machen. Die anderen müssen eben durchrasseln. That's life. Welchen Sinn haben denn eure Prüfungen noch, wenn ihr alles durchwinkt, was bis 3 zählen kann?


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Ich habe damals vor "huch" 20 Jahren mein Fachabi nach Ausbildung und einige Jahre Berufstätigkeit nachgeholt und fand das "hammerhart". Alles fürs Fachabi in ein Jahr gepackt, weil ich nämlich nur die 12 Klasse machen brauchte. Wir konnten aber immerhin korrekt zitieren (zumindest für damals ;-)) das konnten die Studenten mit dem Vollabi nicht, schon damals. Mir hat das übrigens mit dem Fachabi und dem Studium richtig was gebracht, Selbst wenn man den Euro zur DM eins zu eins umrechnet, erhalte ich jetzt am Monatsende deutlich mehr Geld und muss noch nicht einmal dafür voll arbeiten Höhere Bildung, mehr Einkommen, später auch mehr Rente. Passt. Ich hoffe, das meine Kinder entweder Abi machen (ob sie dann studieren, ist nebensächlich) oder so gut Sek 1 abschließen, das sie später eventuell weiter machen können. Ein vernünftiges, auskömmliches Einkommen auch für eine Frau halte ich für extrem wichtig und dafür ist ein vernünftiger Schulabschluss notwendig.


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Dass man als Gymnasiallehrerin "dass" und "das" nicht unterscheiden kann, ist jetzt aber wirklich merkwürdig....


Lauch1

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Ich sehe einen gut lesbaren, völlig korrekten Text. Und selbst wenn da ein Fehler wäre


Johanna3

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Ich finde es merkwürdig, wenn wegen EINES Fehler direkt geschlussfolgert wird, dass "das" und "dass" nicht unterschieden werden könne.


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Naja, Sabet verbessert ja selbst gerne auch Kinkerlitzchen, eben weil SIE es ja besser kann...


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Antwort auf Beitrag von Johanna3

Na du denkst doch auch, dass die allgemein mangelnde Rechtschreibung auf die GESAMTE Bildung zurückschließt! Dann sei auch konsequent!


Lauch1

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Wäre mir noch nicht aufgefallen, aber so etwas ist doch Kindergarten und keine Diskussionen zw Erwachsenen. Wie auch immer, schlaf gut.


Johanna3

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Nein, denke ich nicht!


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Ein Rechtschreibfehler macht aus einem Text schließlich auch kein mangelhaftes Ergebnis.


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Antwort auf Beitrag von Lauch1

http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/Born-Out_728395.htm


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Johanna hat es aber ständig mit der Rechtschreibung...


Benedikte

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ich bin auch darüber gestolpert- mir war beim Lesen nicht klar, ob hier über ein burn-out oder ein bore-out gesprochen wurde. Beim ersten Lesen hätte es beides sein können. Von daher- ein für das Textverständnis wichtiger Begriff. Bore out und burn out haben durchaus- so der Volksmund- gewisse Ähnlichkeiten. Aber eben auch fundamentale Unterschiede. Von daher fand ich Klarstellung nicht falsch.


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Antwort auf Beitrag von Benedikte

Bore out hat gar niemand geschrieben....Steffi hatte sich vertippt!


Benedikte

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ja aber born out liegt buchstabentechnisch genauso nahe bei bore out wie burn out durch die Klarstellung war dann deutlich, was gemeint war


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Ich glaube es war für jeden von Anfang an klar was gemeint war. Burnout wird übrigens von Fachleuten gar nicht verwendet, es heißt dann "akute Belastungsreaktion".


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Den meisten war es wohl klar und andere hatten inhaltlich nichts zu sagen, sondern suchten nur nach Splittern Letztendlich egal, ich nenne das für mich sogar einfach nur "Überlastungsdepression".


As

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HALLO Einstein, schlechten Tag gehabt? Könnte es ein Tippfehler sein? LG Assi


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Hallo völlig unbekannter Nick: nein und nein! Lesen des Strangs könnte aber hilfreich sein....


Lauch1

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Aber Überforderungen/ewige Studenten hat es doch schon immer gegeben. Und viele Lehrherren nehmen nur Lehrlinge mit Matura auf, also steigen die Anforderungen insgesamt, ist doch auch in Deutschland so, oder? Disziplin, Konsequenz sind doch auch im Berufsleben gefragt. Eigentlich viel mehr als beim Studium. Und der Weg zum Glück im Leben ist ohnehin individuell.


Benedikte

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Mein Vater war Lehrer an einer Berufsschule.Der war selber der Erste auf weiter Flur in unserer Sippe, der Abi gemacht hat. Und auch nur per Zufall-er wollte Gewerbelehrer werden, dafür reicht ein Meister und Gewerbeschule, dann aber gab es auch für Berufsschule die gleichen Anforderungen wie für das Gymnasium und er musste Abi nachmachen, ein Vollstudium nachholen, Referendariat. Er hat in den Sechzigern angefangen, in den Neunzigern aufgehört. Und er hat genau das gesagt- früher schon, was Du sagst. Dass sie auf der Berufsschule JEDEM vor machen sollen, dass das Abitur das non plus ultra wäre. Und er sagte, dass es zu anfang seiner Laufbahn durchaus noch gut gegangen sei weil es eben einen viel geringeren Anteil an Abiturienten gab, sprich, viele Schüler ohne Abitur, aber mit Potential- da habe es durchaus Sinn gemacht. Aber später- und gerade heute- liegen ja die Abiquoten hoch, sprich, Du hast nicht mehr viel Potential ohne Abitur.aber es ist halt, was Du sagst- Abitur gilt als plus, nicht als aliud zu anderen Abschlüssen und so vermittelt man denen ohne, dass sie eben auch weniger wert seien. Und je mehr Leute Abitur haben, umso dämlicher ist es eben, keins zu haben. Zu deinen Ausführungen noch eine Anekdote- ich hatte mal bei Baby und Job über einen Praktikanten berichtet, mit dem ich ziemliche Mühe hatte. Er war im Ausland beschult worden, sprach deutsch, auch akzentfrei- aber hatte unglaubliche Mühe mit dem Schreiben. Was einfach Kernelement unserer Tätigkeit ist. Und mir Probleme hinsichtlich der Bewertung seiner Arbeit machte. Er hatte nach seinem Bachelor im Muttersprachenland einen Master in Deutschland angefangen. Wie dem auch sei- als Master kannst Du in den höheren Dienst. Jetzt habe ich von einer Freundin gehört, die Auswahlverfahren für den gehobenen Dienst organisiert und mich wegen des Praktikums ansprach, dass er sich mit inzwischen abgelegtem Master für den gD beworben hat. Selber kann er den Master mE nicht geschrieben haben. Unvorstellbar. Und falls doch-unvorstellbar, wie man einen Master kriegen kann. Gehobener Dienst mit eigener Ausbildung- sprich, da bewerben sich vor allem Abiturienten nach der Schule. Und ich weiß nicht, wieviel zeit er insgesamt für Bachelor und Master aufgewandt hat- aber Minimum sind drei plus zwei und er hatte mehr. Ob man die Jahre als verschwendet sehen soll, kann man diskutieren. Beamtenrechtlich wären sie jedenfalls nicht ruhegehaltsfähig. Ist aber auch egal- denn auch da haben sie ihn nicht genommen. Details weiß ich nicht, aber die Regel ist halt auch, dass man im gehobenen Dienst natürlich Leute haben will, die genau für den Job passen und nicht die, bei denen es für die Laufbahn, die sie eigentlich angestrebt haben, nicht gereicht hat und die dann das ihrer Meinung nach "einfachere" machen wollen. Ich habe ja keinen Kontakt mehr zu ihm- aber ich weiss aus unseren damaligen Gesprächen, dass er sich das ganze anders vorgestellt hat. Und mit abgeschlossenem Studium abgelehnt zu werden zugunsten neunzehnjähriger Abiturienten- bitter. Vor allem- was macht er jetzt? den zweiten und sritten Master??? Und dieser alberne OECS Wunsch nach mehr Abiturienten geht mir schon lange auf den Senkel. In den USA und Kanada bspw gehen auch Krankenschwestern und Kindergärtnerinnen zur Universität. Sprich, die müssen dort viel Geld in hr Studium investieren wie das da üblich ist. Und ob sie besser ausgebildet sind, darf man bezweifeln. Teurer ja. Aber das wird nicht durch Mehrverdienst wettgemacht. Von daher- ich verstehe diesen Wunsch nach mehr Akademikern nicht. Und letzten Kommentar- zwei der drei Kinder meines Vetters haben studiert. Wirtschaftlich am erfolgreichsten soll aber der Elektrikermeister sein- erzählt man sich. in dem Sinne- Benedikte


Trini

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kan man doch auch in schlechtem Englisch abgeben. Insofern kann der junge Mann die schon selbst geschrieben haben. Ich kenne übrigens eine studierte Lehrerin, die nach der Babypasue nochmal ganz normal Krankenschwester gelernt hat. Trini


Maxikid

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Hier auch: 2 Freunde nach dem Jura Studium: Hebamme und Krankenschwester. LG maxikid


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Ich denke, wenn die Gehälter gerade in den pflegenden, helfenden Berufen angemessener wären, würden sich sicher mehr Menschen dazu entscheiden, diese Berufe, die ihnen vielleicht auch mehr liegen, zu ergreifen. Die Arbeitsbedingungen gehören auch mit dazu, auch die müssen passen. Ohne, das ein Studium in einer Fachrichtung, die gar nicht zur Person passt, ergriffen wird, also deutlich passender in der Berufsauswahl. Und dann entwickelt sich jeder Mensch auch noch nach Beendigung der Ausbildung, was auch immer ist war, weiter. Was vor 20 Jahren toll war, kann mit Mitte Vierzig zum Problem werden. Und auch die Berufswelt entwickelt sich weiter. Hier suchen ziemlich viele Bankkaufleute ein sicheres Dach, mittleres Alter, sie nehmen fast alles, auch 500 € netto weniger im Monat. Früher war das mal ein richtig guter Job...


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Die Gehälter in pflegenden Berufen sind eigentlich angemessen, sofern tarifgebunden bezahlt wird. Die Bedingungen sind das Problem! Permanente Unterbesetzung, Überbelegung, Überstunden und ständig neuer bürokratischer Firlefanz der Zeit frisst und die Pflege an sich komplett verhindert!