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von spiky73  am 06.03.2017, 17:17 Uhr

Wenn einer will und einer nicht

Hallo merrie,

Eines vorweg: Ich kann dich verstehen - und irgendwie auch nicht.

Meine Situation ist eine völlig andere: Ich bin Single und alleinerziehend mit zwei Töchtern. Ich werde in ein paar Tagen 44 und die Mädchen sind 17 und 9.
Der Vater der Großen war von Geburt an nur eine Randfigur, der Vater der Kleinen ist seit der Schwangerschaft nie mehr in Erscheinung getreten. Wenn du es so willst, bin ich seit der Geburt von Kind1 unbemannt... Also kann ich deinen Kinderwunsch völlig losgelöst vom Zutun eines männlichen Wesens betrachten... :-D

Nachdem ich als Jugendliche irgendwo gehört oder gelesen hatte, daß ab 35 das Risiko, ein behindertes Kind auszutragen signifikant ansteigt, stand für mich von da an fest, daß ich definitiv kein Kind mehr nach dem 35. Geburtstag bekommen würde. Außerdem fand ich damals (man erinnere sich: Ich war wild am pubertieren...) meine Mutter, die noch keine vierzig war, uralt und uncool (was sich gerade zwischen meiner Großen und mir wiederholt, deja vu, harrharr) und daher war es gedanklich für mich eh ein No-go... Gut, vieles hat sich in den Jahren danach wieder verschoben, aber da ich bereits die erste Schwangerschaft beschwerlich fand, ist diese Altersgrenze von 35 geblieben. Und nach der 2ten Schwangerschaft, die ein paar Monate vor meinem 35. Geburtstag endete, fand ich noch viel beschwerlicher, so daß es ein drittes Mal überhaupt nicht mehr gegeben hätte.
Überdies war meine Familienplanung mit zwei Kindern abgeschlossen - aber hätte sich Kind2 nicht ungeplant eingeschlichen, hätte ich den Kinderwunsch mit 35 einfach begraben. Nicht ohne Wehmut, aber dann hätte es halt nicht sein sollen...

So. Jetzt bin ich fast Mitte vierzig. Es gibt keinen Mann im Leben, keinen Kinderwunsch - eigentlich - aber drei jüngere Brüder, die entweder gerade eine Familie gegründet haben, oder mitten in der Planung stecken. Bei mir dagegen klopfen die Wechseljahre so langsam an und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich keine Kinder mehr bekommen _kann_ weil die Natur auf natürlichem Weg einen Riegel davor schiebt. Einerseits ist das eine Riesenerleichterung - andererseits ist da aber auch ganz viel Wehmut dabei. Weil es nämlich irgendwann nicht mehr gehen wird... Und jedes Mal, wenn mir eine junge Mutter mit einem Säugling über den Weg läuft, bekomme ich gefühlt Milcheinschuss und wäre gerne sofort und auf der Stelle schwanger und will wieder so ein kleines Windelpaket haben.
Dieses kurze Schwächeln ist aber im nächsten Moment schon wieder vorbei. Weil ich froh bin, meine beiden so groß bekommen zu haben, weil ich das alles nicht nochmal haben muss - und weil dieser Lebensabschnitt genauso vorüber ist wie die fruchtbare Phase in meinem Leben in absehbarer Zeit vorbei sein wird...

Von daher kann ich dir nur den Rat geben, einfach in dich hinein zu hören - ob es wirklich noch ein Baby ist, das fehlt, oder ob der Abschied von einem Lebensabschnitt schmerzt... Immerhin ist dein Mann ein volles Jahrzehnt älter, mit vierzig fängt man an, andere Prioritäten zu setzen. Irgendwie verschieben sich Denkweisen ein bißchen - und jemand, der in jüngeren Jahren bereits Kinder großgezogen hat, bildet sich zumindest ein, keine Nerven mehr zu haben das alles von Anfang an mitzumachen. Und die Midlifecrisis klopft auch noch an...

Viele Grüße,
Martina...

 
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