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Geschrieben von Leewja am 11.09.2014, 9:29 Uhr

Ich danke Euch für den reichlichen und vielschichtigen Input

einige Bemerkungen noch dazu:

Natürlich hat jeder das Recht, so krank zu sein und zu sterben, wie er das möchte.

Sicher ist aber auch, dass der Einschlag eines plötzlichen Todes die Hinterbliebenen häufig härter trifft, als ein "zu erwartender Tod"...nicht im Leid und der Trauer an sich, aber im "Impact" auf das Leben.

Zudem: ich bin erwachsene und groß, ich habe Copingstrategien entwickelt, vermutlich kämne ich klar.
Ich weiß aber nicht, ob ich euch zustimmen kann, dass ein Sterbender ALLES "egoistisch" entscheiden darf....ich persönlich sehe meine (und seine) verantwortung unserem Kind gegnüber (welches, Vallie, noch klein ist) irgendwie als über den eigenen Befindlichkeiten (ja, inklusive Krankheit und potentiellem Sterbenmüssen) stehend...ich weiß nicht, ob ich das verständlich machen kann, aber ich fände es dem Kind ggü. sehr grausam und das würde mich wesentlich wütender machen, als mir ggü.

Nun ja...ich denke, sterbenmüssen udn unheilbar krank sein sind eh solche Grenzerfahrungen, die man als nochnichtbegtroffener nicht wirklich anchvollziehen kann, dass in der Theorie gut reden ist. Und jeder stirbt auch so individuell, das shee ich ja selbt in meinem Fachgebiet, wo ja GsD selten Menschen sterben müssen---mancher kann erst gehen, wenn auch die Tochter aus USA noch angereist ist, um sich zu verabschieden.
Andere sterben erst dann, wenn alle gegangen sind und sie es "in Ruhe" tun können.

Das kann man kaum planen und es ist eine klassische "Ich würde ja NIE..."-Theorie.

Zum perösnlichen: es war eine normale Vorsorge und natürlich ist mein Mann nicht verpflichtet, mir von (harmlosen oder auch schwerwiegenden) Arztterminen zu berichten. Ich rede nicht von Pflicht, ich frage mich einfach, wieso das so ist.

Ich bin so nicht, schon aus Organisationsgründen sage ich (und trage es in den elektronischen Kalender ein) "Ich hab am 25.09. Frauenarzttermin, holst Du da bitte das Kind ab"...muss er nicht, weil Nachmittagsbetreuung eben grundsätzlich ich mache und er selbständig ist, er kann jederzeiut zum Arzt, ohne mich als backup zu brauchen.

Ich trage zudem mein Herz eh auf der Zunge und könnte es vermutlich nicht für mich behalten, wenn ich mir Sorgen machen würde, dass ich ernstlich krank sei.
Ich wüsste auch gar nicht, wie ich dann Termine (um im Endegffekt die Diagnose "unheilbar" zu erhalten, hat man ja erstmal einen Arzt- und Untersuchungsmarathon vor sich) auf die Reihe kriegen sollte, ohne das jemand es mitbekommt (AU, Kind abholen, was weiß ich, das fällt ja auf).

Ich bin nicht sicher, warum er mich da so außen vor läßt, ich denke, es ist der 3. Punkt von Nicoles Liste....das "ich mach das schon alleine und keiner soll sich einmischen".

Ist ja ok.

Ich bin allerdings mit einer Mutter aufgewachsen, die mir immer (in ihren augen sicher gut gemeint) gesagt hat, sie würde uns Kinder NIE mit Krankheiten belästigen (weil sie wiederum mit einer "dauerkranken", leidenden Muttter aufwuchs, die ständig aus somatisierungsgründen udn sekundärem Krankheitsgewinn krank auf dem Sofa lag, Herztropfen nahm, Gesichtsschmerzen hatte etc.), sondern das mit sich alleine ausmachen.

ICH habe (sie raucht 40 Zigaretten pro Tag, hat eine familiäre Blasenkrebsbelastung, sie hustet viel....) eine ständige latente Angst, sie könne schon längst eine infauste Prognose haben....und das zeiht nach sich, dass ich (nur teilbewusst) einen Streit, eine Auseinandersetzung kaum ertrage, ich MUSS mich in der Nacht noch versöhnen und sie hat mich verdammtnochmal gut damit in der Hand, weil ich ja nie wissen kann.....das ist auch eien Form von Machtausübung (gegen die ich in letzter Zeit sehr allergisch bin), auch wenn sie es (/zumindest auch teilbewusst) sicher "nur gut meint".

Emotional werde ich bei Krankheiten sicher nicht, ich bin eher ZU sachlichkühl für meine sehr überemotionale Kernfamilie und werde gelegentlich als "kalt" verschrieen, weil ich nicht bereit bin, in das Weltuntergangsszenario einzustimmen, weil mien Vater z.B. schwere Durchblkutungsstörungen hat.
ICH sehe die vielen noch offenstehenden Möglichkeiten und weigere mich, nur Not udn Elend zu sehen...

egal, ich schweife ab.

MICH macht der Gedanke fertig, mein mann könne schwerst krank sein und mich außen vor lassen...das heißt ja nicht, dass er mich teilhaben lassen muss oder nicht egositisch einfach so leiden udn sterben darf, wie er das will....ich darf es aber doof finden, oder?

Übrigens geht es mir nicht im geringsten um "versorgt" sein, oder "wie geht dann alles weiter in finanzieller Hinsicht"....erstaunlicherweise ist DAS vollständig geklärt, mein Mann hat (im gegensatz zu mir übrigens) ein testament, einen Testamentsvollstrecker (oder wie auch immer sich das nennt) und alles geklärt.

ICH habe einen organspendeausweis und eine Lebvensversicherung, immerhin ;)

Ich käme alleine problemlos klar und hätte keine finanziellen sorgen, Haus etc. wäre geklärt ....das ist also nicht der Punkt.


Noch eine Sache:
gilt dieses "das ist meine ureigenste Privatsache und das mache ich ganz egoristisch so, wie ich das für richtig halte" dann nicht in jedem Lebensfeld?

Beispiel: jemand zahlt die Miete fürs gemeinsame Haus nicht, der andere geht aber ganz selbstverständlich davon aus, dass er das tut, wie es immer schon gereglet war.
Nun kommt der Brief, morgen wird geräumt....man kann nur noch das nötigste in den Koffer packen udn morgen zusehen, wo man bleibt....ein heftiger, massiver Vertrauensbruch udn Eingriff in die gedamten Lebensumstäönde einer Ehe und Familie....findet ihr das akzeptabel?

Aber ein Tod, jemanden zu Witwen und Waisen zu machen, ist doch ein viel schlimmerer, zerstörender udn grausamerer Eingriff...oder nicht?


Das muss man nicht sagen?

 
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