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Geschrieben von Leewja am 10.09.2014, 15:14 Uhr

Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Ich frage relativ theoretisch, weil mich gestern ein gespräch mit meinem Mann zum Nachdenken gebracht hat.

Er hat nebenbei bemerkt, dass er heute einen Arzttermin hat. Ich wusste nicht, dass er gesundheitliche Probleme hat und er hat auch auf mein überraschtes Nachfragen nicht gesagt, WAS denn los ist, denn er betrachtet das als seine Privatsache.

Das nehme ich hin, was soll ich auch tun.

Aus einer gewissen Verunsicherung heraus (wir hatten so eine Situation schon einmal und ich dachte damnals, er wäre ernsthaft schlimm krank) habe ich dann aber leicht rionisch gefragt "Wenn Du krebs hast, sagst Du es mir aber schon, ja?"...

und er sagte, ich bräuchte mir desewegen keine Sorgen machen, das wäre es nicht, ABER er sei nicht sicher, ob er es .....nein das stimmt nicht, er sagte, er könne es sich vorstellen, dass man bei einer Erkrankung OHNE Aussicht auf Heilung dem Partner/den Kindern/der Famile/den Freunden nichts sagt, oder jedenfalls erst dann, wenn es asbolut unumgänglich ist, damit man die letzten Wochen oder Monate noch so leben kann, wie man sein Leben mag, nämlich "unbeschwert" und ohne dass alle im Umfeld immerzu an den baldigen Tod denken und sich entsprechend anders verhalten. Er könne sich vorstellen, dass man eben den Umgang mit den Liebstn so "normal" wie möglich in Erinnerung halten will.

Ich kann diesen gedanken intellektuell nachvollziehen und halte ihn nicht für völlig abwegig, kann ihn aber emotional überhaupt nicht verpacken....der Gedanke, dass er es (jetzt mal abgesehen von den von Ihm, denke ich, nicht in die Überleguzngen einbezogenen körperlichen Probleme in einem Sterbeprozess mit Abbau, Schmerzen etc.) für sich behielte bis ultimo....

 
75 Antworten:

Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Jule9B am 10.09.2014, 15:25 Uhr

Nee, ich würde es nicht geheim halten, weil man ja auch dem Partner die Möglichkeit nehmen würde Abschied zu nehmen und das soll ja, was man so hört, auch wichtig sein für die Verarbeitung des Partners, der "übrig bleibt". Außerdem würde ich, wenn ich so schwer krank wäre, auch selber bewusst Abschied nehmen wollen und dies und das noch regeln und mit dem Partner besprechen wollen, wie das Leben danach für alle weitergeht, wie die finanzielle Versorgung z.B. aussieht und so.

Würde man einfach heimlich abtreten, fände ich schon, dass man den verbleibenden Partner und ggf. Kinder um etwas betrogen hätte.

J.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Hase67 am 10.09.2014, 15:38 Uhr

Hm,

ich glaube ja nicht, dass man so etwas vorher wissen oder auch nur gedanklich durchspielen kann. Meine Mutter hat z. B. ihre Erkrankung nicht geheim gehalten, aber den Schweregrad - wir haben erst im Nachhinein die Befunde der Klinik entdeckt. Wir wissen letztendlich nicht, ob sie selbst verdrängen wollte, dass sie stirbt, oder ob sie sich nur nicht öffnen wollte. In beiden Fällen fand ich es tragisch, dass sie es nicht getan hat, aber letztendlich ist Sterben immer eine einsame und sehr persönliche Sache, auch wenn einen Angehörige dabei begleiten.

Das Regeln der finanziellen und sonstigen Gelegenheiten ist davon ja auch nicht zwangsläufig abhängig, man kann auch heimlich für seine Hinterbliebenen vorsorgen.

Ich finde es aber schon seltsam, dass dein Mann nicht erzählen will, weshalb er zum Arzt geht. Befürchtet er Einmischung oder Bevormundung, da du ja nun mal Ärztin bist? Findet er dich zu emotional und möchte lieber "den Ball flach halten"? Oder will er sich schlichtweg nicht in die Karten schauen lassen, so Lonely-Wolf-mäßig?

Aus heutiger Sicht betrachtet könnte ich mir für mich (!) nicht vorstellen, meiner Familie und engeren Freunden nicht davon zu erzählen, wenn ich ein ernstes gesundheitliches Problem habe. Ich könnte das aber auch für mich nicht verdrängen und weiterleben wie bisher, glaube ich.

LG

Nicole

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Fredda am 10.09.2014, 15:48 Uhr

Ich sehe auch diesen Aspekt des Betrügens, des Chancenverlustes, der gemeinsamen Entwicklung, die man sonst haben könnte, nicht zu vergessen, die tollen Reaktionen, Ideen des Partners, der Dinge, die geschehen können, durch die vielleicht noch eine Heilung geschehen kann (oder eine Heilung der Beziehung, wenn schon keine gesundheitliche). UND wenn ich von jemandem weiß, er würde es mir nicht sagen, mache ich mir ja bei jedem Pups von ihm Sorgen...

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Pamo am 10.09.2014, 16:16 Uhr

Ich kann mir Konstellationen vorstellen, bei denen ich es länger für mich behalten würde.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Tippel33 am 10.09.2014, 17:09 Uhr

Der Vater meiner Freundin hatte seine schwerwiegende Krankheit verschwiegen, über sogar 2 Jahre hinweg. Es war klar, das es keine Heilung geben wird. Medikamente deponierte er in der Garage, diese fand seine Frau nach seinem Tod dort. Für alle Angehörigen kam der Tod sehr plötzlich. In die Trauer mischte sich Fassungslosigkeit, Wut und das Gefühl, über Jahre betrogen worden zu sein. Sie kann es bis heute nicht begreifen. Sie weiss, das er das nur tat, um sie zu schützen, nicht zu belasten. Sie sagt, sie hätte besser damit umgehen können, wenn sie es gewusst hätte. Sie hat sich mitunter auch gefragt, mit wem sie verheiratet war.... was er vielleicht noch alles verschwiegen hat. Letztlich schwebt nun ei Fragezeichen über dieser Ehe. So empfindet sie es. Sie hätte ihm lieber beigestanden und den Verlauf der Krankheit gemeinsam mit ihm durchlebt.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Heidschnucke am 10.09.2014, 17:12 Uhr

ich kann mir nicht vorstellen, es für mich zu behalten. Ich hatte vor 4 Jahren einen frühen Gebärmutterhalskrebs, das war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Wie ich das durchgestanden hätte, ohne mit Partner und Familie zu sprechen, wäre mir schleierhaft.

Ich wäre sogar etwas beleidigt wenn mein Mann mich derart ausschließen würde. Ist er denn immer so?

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Fredda am 10.09.2014, 17:30 Uhr

Und wenn man nicht möchte, dass der Partner "es" weiß, warum geht man dann so öffentlich zum Arzt?

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Pebbie am 10.09.2014, 17:38 Uhr

Ich bin zwar nicht kirchlich verheiratet, aber ich finde den Satz " in Gesundheit und Krankheit" durchaus für eine Partnerschaft wichtig.
Auch wenn mein Mann mit meiner Krebserkrankung etwas seltsam umgegangen ist, so steht er mir mit meinen anderen gesundheitlichen Problemen zur Seite. Ich finde das darf man erwarten, und deswegen ist ein Verschweigen für mich nicht akzeptabel.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Chrissie3 am 10.09.2014, 17:43 Uhr

Bin selbst in gewisser Weise betroffen. Bei mir wurde vor kurzem ein Tumor fest gestellt. Wahrscheinlich gutartig. Aber eben nur wahrscheinlich. Genaues wüsste man nur nach einer OP und die hat extreme Risiken.

Meiner Familie habe ich zwar gesagt, dass ich einen Tumor habe, aber ich habe ihn als hundertprozentig gutartig hin gestellt und auch, dass mir die Ärzte zu einer sofortigen OP raten, habe ich nicht erzählt. Das trage ich gerade alles mit mir alleine aus. Diese Entscheidung muss ich sowieso alleine treffen, helfen kann mir eh keiner. Und auch meine ganzen Zweifel und das Hadern davon weiß auch keiner. Außerdem will ich nicht, dass sich jemand Sorgen macht, haben ja alle selbst genug um die Ohren.

Morgen habe ich einen Termin bei einem Professor in einer Uniklinik. Vom Termin weiß mein Mann, er meint aber, es ginge um eine geplante Nasen-OP.

Also ich kann schon verstehen, wenn man nicht alles erzählt.

Viele Grüße
Chrissie

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Hexchen38 am 10.09.2014, 18:09 Uhr

Ich verstehe deinen Mann aus rein rationaler Sicht durchaus, allerdings kalkuliert er mehrere Dinge nicht ein:
1. Dass es nach solche einer Aussage für seine Frau relativ schwierig ist, jedweden Arztbesuch noch entspannt hinzunehmen - und sei es nur die Prophylaxe beim Zahnarzt
2. Dass ein bewusster Abschied zwar seine traurigen und verzweifelten Momente, andererseits aber auch eine sehr intensive, von Nähe und großer Intitmität geprägte Zeit werden könnte - die er euch dann vorenthalten würde
3. Dass man sich im Sterbeprozess verändert und viele Dinge möglicherweise anders sieht... es dann aber zu spät ist
4. Dass seine Angehörigen vielleicht gar nicht geschont werden wollen.

Das ist auf jeden Fall ein Thema wo man sich über die unterschiedlichen Herangehensweisen austauschen und die eigenen Empfindungen klar und deutlich mitteilen kann.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Zero am 10.09.2014, 18:11 Uhr

Mein Partner kennt meine Erkrankungen und ich finde er hat auch ein Recht darauf zu wissen, was los ist.

Geheimhalten ist so eine Sache, gerade wenn an weiß, dass die Aussicht auf Heilung gegen Null geht oder man sogar recht schnell dran sterben kann.

Auf der einen Seite will man sein Umfeld/Familie nicht belasten/schonen oder einen normalen Umgang miteinander haben, auf der anderen Seite steht das Umfeld/die Familie, weiß von nichts und hofft ohne das Wissen, das diese Hoffnung sich nie erfüllen wird.
Wenn ehrlich, dann bitte doch komplett.

Vor nicht mal 6 Monaten war ich in einem solchen Fall unfreiwillig involviert - Frau hatte einen Magendurchbruch, wie man in späteren Untersuchungen feststellte auf Grund von Magenkrebs. Laut Arzt gut behandelbar. Ihr wurde der Magen komplett entfernt, sie blieb mit der Diagnose "Behandelbar und zu heilen mit guten Aussichten auf Erfolg und Gesundung" 3 Wochen länger als ich im Krankenhaus und wurde mit Einleitung einer AHB mit Chemo Entlassen - 2 Wochen später starb sie ... Ihre Famile stand vor einem Scherbenaufen und vorallem unter Schock.
Sie wußte, das sie sterben wird und das es schnell gehen wird und hat dem Chefarzt, behandenden Arzt und dem Pflegepersonal Stillschweigen auferlegt - ihre Famile sollte nichts erfahren, sie wollte sie schonen ...

Die Famile hat jetzt mehr zu kämfen, wie wenn sie es vorher gewußt hätte (doofes Deutsch).

Von daher: Ja, dem Partner mitteilen!

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von desireekk am 10.09.2014, 18:21 Uhr

Ich finde das sehr interessant!

Und ich glaube, ich wäre grundsätzlich evtl. so gepolt wie Dein Mann.
Die Last auf meine Schultern, damit die anderen sie nicht tragen müssen.

Aber: ich sehe auch, dass das nicht fair in einer Poartnerschaft/Ehe ist.
Und ich denke deshalb würde ich doch: zumindest meinen Partner informieren. Evt. nach einer Karenzzeit, in der ich mich selbst evtl. erst mal finden muss (Stunden, Tage...)
Denn am Ende zähle ich nicht (mehr) ICH, sondern die, die nach meinem Tod WEITERleben müssen.
Und ich finde auch, dass man in einer Partnerschaft einen Ansprcuh daruf hat, dass "lebenswichtige" Entscheidungen gemeinsam getroffen bzw hier: getragen werden.
Gemeinsames Denken über die Zeit "danach" kann Perspektiven öffnen, die ich alleine evtl. gar nicht sehen kann.

Bei Kinder denke ich wäre für mich die Faustregel maßhgeben: je älter die Kinder, umso früher sollten sie es wissen, wobei ich das nicht in Tage und Wochen fassen kann.

Man mag seine Liebsten schützen wollen, aber man nimmt ihnen auch viel wenn man sie in Unwissenheit lässt...

Nachdenkliche Grüße

Désirée

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Silvia3 am 10.09.2014, 19:39 Uhr

Über Arzttermine informieren mein Mann und ich uns gegenseitig auch nur begrenzt und eher zufällig. Bei schwereren Erkrankungen würde ich aber meinen Mann informieren, ich finde, das bin ich ihm schuldig. Schließlich bin ja nicht nur nicht davon betroffen, sondern sein Leben und das unserer Kinder wird auch tangiert. Außerdem bin ich recht praktisch veranlagt, ich würde gerne alles geregelt wissen wie es nach meinem Tod weitergeht und meinen Mann entsprechend instruieren. So nach dem Motto: achte auch darauf, dass die Kinder nicht zuviel Süßigkeiten essen und engagiere eine Kinderfrau, damit sie nach der Schule nicht alleine zuhause sind usw.
Ohne das könnte ich wahrscheinlich nicht beruhigt gehen. Außerdem ist mein Mann mein bester Freund, mit dem ich alles teile. Auch Leid.

Silvia

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von kravallie am 10.09.2014, 19:58 Uhr

ich weiß nicht, wie ich über diese brücke gehen würde und entscheide, wenn es soweit wäre.
ich bin mündig, mein mann auch. sein leben, seine entscheidung, mein leben, meine entscheidung.
revolutionär könnte ich mir auch einen kompletten abbruch von allem vorstellen.

pflegen würde ich nicht wollen, gepflegt werden auch nicht.
einmal im leben darf man auch an sich denken.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von vomGlückgefunden am 10.09.2014, 20:04 Uhr

Ich empfände es als Vertrauensbruch, wenn mein Partner mir nicht von seinen gesundheitlichen Beschwerden erzählt.
Da du Ärztin bist (dein Mann soweit ich weiß nicht) würde ich das in deiner Situation als noch kritischer empfinden. Schließlich haben Ärzte einen gewissen Erfahrungshintergrund und nicht zuletzt entsprechende Kontakte zu fachlich wirklich guten Kollegen. Da würde ich als Arzt doch die allerbeste Behandlung für meinen Partner wollen und will dann deshalb auch einbezogen werden oder zumindest meine Meinung zu diesem oder jendem kundtun können.

Die Theorie des "unbeschweren Lebensgenießens" geht meiner Ansicht nach eh nicht auf. Erst recht, weil zu vermuten ist, dass eine schwerwiegende Diagnose zumindest sehr kleine Verhaltensänderungen des Betroffenen auf den Plan ruft, die auffällig werden, wenn man sich in einer Partnerschaft gut kennt. (Mein Partner sieht mir schon ohne, dass ich was sage an der Nasenspitze an, wenn es Stress mit dem Vater meines Kindes gab)

Und: ich halte es auch für wichtig und unabdingbar in einer Partnerschaft, einen solch schweren Weg gemeinsam zu gehen. Stell dir mal vor, wie sich dieses Konstrukt für den Hinterbliebenen anfühlt sollte der erkrankte Partner an der Krankheit versterben...

Also ganz ehrlich gesagt: ich würde mich ausgeschlossen fühlen und hätte damit ein riesig großes Problem!


LG
VGG

P.S. ich mutmaße aber mal, dass nur wenige Menschen das tatsächlich lange schaffen würden durchzuhalten...

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Vielleicht...

Antwort von Hexchen38 am 10.09.2014, 20:10 Uhr

Beim nächsten Gespräch darüber sagen: "Ich finde auch, dass man dem Partner nicht unbedingt von einer lebensbedrohnlichen Krankheit erzählen muss. Könntest du morgen übrigens etwas früher von der Arbeit kommen und dich um unser Kind kümmern. Ich habe einen Termin bei meinem Onkologen."

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wenn ich sterben müsste....

Antwort von kravallie am 10.09.2014, 20:20 Uhr

weißt du, was mir das dann wäre, ob der partner das dann als vertrauensbruch empfände???

ich finde es anmaßend, gerade bei tödlich verlaufenden krankheiten, bestimmen zu wollen, wie der erkrankte damit umgeht.

so nämlich kann man es auch sehen.

(ich bin heilfroh, dass ich nicht wirklich wusste, was meiner mutter blühte, als sie ihre diagnose bekam. lag aber nicht an ihr )

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Leena am 10.09.2014, 21:02 Uhr

Ich kann den Ansatz Deines Mannes auch intellektuell nachvollziehen und halte ihn ebenfalls - so vom Grundsatz her - nicht für "völlig abwegig".

Trotzdem wäre ich (!!!) verletzt, wenn mein Mann einsam beschließt, mich "schonen" zu wollen, und ich (!!!) wäre auch verletzt, dass er so ein finales Thema quasi "ohne mich" und für sich alle abhandeln wollte, ohne dass ich ahnen könnte, was ihn beschäftigt.

Ansonsten finde ich, Gesundheit ist in einer Familie nicht nur eine reine Privatsache, wenn man z.B. wegen Arztterminen "Familienpflichten" (blödes Wort, ich weiß - ich umschreibe damit mal Fahr- und Bring-/Hol-Dienste, Elternabende, Hausaufgabensichtungen, Kinderversorgung etc. pp.) delegieren muss, aus gesundheitlichen Gründen Dinge nicht mehr machen kann, dann betrifft das ja schon die gesammelte Familie. Und wenn man z.B. eine ansteckende Krankheit hat, fände ich es auch unfair, dies der Familie zu verschweigen - die so vielleicht gewisse Vorsichtsmaßnahmen, um sich nicht anzustecken, aus Unwissen eben nicht beachten kann. Und auch die "langfristigere Planung"... wenn z.B. damit zu rechnen wäre, dass mein Mann in absehbarer Zeit sterben müsste, würde ich beispielsweise meine Teilzeit-Anträge immer nur sehr befristet stellen, um im Fall eines Fall beispielsweise zeitnah aufstocken zu können, sobald ich wieder könnte...

Er ist nun mal nicht alleine auf der Welt und lebt und krankt nicht im luftleeren Raum...

Ansonsten - so wie ich mich kenne, würde ich es schlichtweg gar nicht schaffen, irgendeine potentiell bedenkliche Diagnose oder überhaupt Diagnose meinem Mann gegenüber NICHT direkt zu erwähnen. Den meisten anderen Menschen gegenüber - ja. Aber nicht IHM gegenüber. Er wäre der letzte Mensch, dem ich so etwas NICHT erzählen würde.

Vielleicht ist das ja für mich (und für Dich?) der springende Punkt.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von kravallie am 10.09.2014, 21:13 Uhr

wegen den familienpflichten....pfffffff
das wär das letzte, woran ich denken würde, wäre ich unansteckend todkrank.

finde ich außerordentlich egoistisch vom gesunden, mit verlaub.

bin einmal mehr froh um meine kinderzahlwahl. kann man allein locker wuppen/stemmen.

zynisch, sarkastisch, vallie.

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Er schont sie hier ja gar nicht,

Antwort von Fredda am 10.09.2014, 21:16 Uhr

dann dürfte er GAR nix sagen, und nicht "Ich geh zum Arzt, sage dir nicht warum und selbst wenn es was Schlimmes wäre, würde ich es dir nicht sagen" - das könnte auch bedeuten, dass er bei jedem Huster wie ein Schwindsüchtiger gepäppelt werden will...

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Re: Bei uns war es ähnlich .....nur der Opa

Antwort von Pampersmami am 10.09.2014, 21:18 Uhr

Beipass OP am Herzen ....Keinem was gesagt, innerlich verblutet und alle waren fassungslos als der Anruf in der Nacht vom KH kam!

Wie oft hat man gedacht " was hätte man nicht alles noch sagen, klären, tun können?" Keiner wusste wie er hätte beerdigt werden wollen, jeder hat überlegt was das letzte war , was man gesagt hatte!
Meine letzten Erinnerungen? Wie ich absagen musste , weil mir nicht gut war (Frühschwangerschaft)und wir so die 460km nicht zu seinem Geburtstag kommen konnten! Und wie traurig er war und meinte , na dann sehen wir uns später...Nein haben wir nicht, nie mehr! Ich hatte monatelang Alpträume! Solche wo man rennt und rennt und doch nie an Ziel kommt, + eine Fg. :-(

Meine Freundin Ihr Mann hat früh die 2 Kleinen in den Kindergarten geschafft und hat dann am Bahnübergang nicht aufgepasst, Sie war ein halbes Jahr in der Tagesklinik , weil sie sich immer noch Vorwürfe machte ,Ihn an den Morgen angemeckert zuhaben , weil er immer so trödelt und er sie mehr unterstützen soll!

Bei meiner Oma hat man es gewusst, und konnte "Abschied" nehmen, Dinge klären und eventl .Streit bereinigen . Es ist leichter! Ob für den Kranken weiß ich nicht aber für alle Angehörigen die danach weiterleben müssen auf jeden Fall!

In Guten , wie in schlechten Zeiten , für mich bedeutet das , man teilt Freude und Leid! Und kann sich auch so gegenseitig Halt geben!

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von SkyWalker81 am 10.09.2014, 21:22 Uhr

Ich kann deinen Mann schon gut verstehen: genau dieses "unbeschwerte" Verhalten welches die Angehörigen dann unweigerlich nicht mehr hätten.
Diese letzte Zeit wäre dann nur noch von Gesprächen über den Tod geprägt, die Menschen sehen einen mitleidsvoll an; ob das immer tatsächlich bedeutet "geteiltes Leid, halbes Leid" weiss ich nicht. Die Stimmung ist doch dann immer gedrückt.

Seltsamerweise denke ich selber immer mal wieder drüber nach, wie das so wäre wenn ich jetzt schwer krank werden würde/sterben würde.

Ich hab erst jetzt in den Ferien mal die ganzen Finanz/Renten/Versicherungsunterlagen aktualisiert; (wieviel würde jeder von uns bekommen wenn der andere stirbt) und werde auch meinen Mann jetzt mal in den ganzen Finanzkram einweihen (das ist bisher eher mein Ressort). Auch sonstiger Kinder Schul und Familienorganisatorisches soll er mitbekommen. Im Gegenzug will ich mehr handwerkliches von ihm gezeigt bekommen (da hab ich immer ihn machen lassen....) um im Falle des Falles nicht ganz blöd dazustehen.

Wenn man weiss, der Partner würde auch ohne einen klar kommen (vor allem wenn Kinder da sind) also finanziell und organisatorisch, dann ist das schon viel wert. Das emotionale steht dann auf einem anderen Blatt.

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das steht auf einem anderen blatt

Antwort von kravallie am 10.09.2014, 21:27 Uhr

ich kenne auch leute, die machen aus einer depressiven verstimmung eine tödliche krankheit.
generell ging es mir darum NICHT.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Leena am 10.09.2014, 21:40 Uhr

Ich kann meine Kinderzahl auch locker (mehr oder weniger locker, aber schon irgendwie) alleine wuppen und stemmen. Darum geht es doch gar nicht. Nur wüsste ich doch dann gerne, DASS ich alleine wuppen muss.

So unverständlich? Ist das schon egoistisch?

Sich aus dem Gesamtbetrieb, wenn der nun mal vorhanden ist, ohne Ansage oder ansatzweise Erklärung plötzlich auszuklinken, fände ich schon - schwierig.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Strudelteigteilchen am 10.09.2014, 21:52 Uhr

Ich verstehe, daß es als egoistisch empfunden wird, wenn ein Sterbender nichts sagt.

Aber ich gestehe jedem Menschen in so einer Situation jeden Egoismus zu.

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Naja, der Überlebende darf ruhig egoistisch sein....

Antwort von SkyWalker81 am 10.09.2014, 21:57 Uhr

schliesslich muss ER weiter dafür Sorge tragen das alles läuft und kann sich nicht einfach aus dem Staub machen....

Und vallie, deine Kids sind ja nicht mehr so klein, das hat doch mit der Kinderzahl gar nicht so viel zu tun. Und selbst mit grösseren Kindern kann man nie wissen, was einen noch erwartet. Das Leben hat noch viel Möglichkeiten, die einen plötzlich nichts mehr locker wuppen lassen...

Der Sterbende muss sich wahrlich um solche Dinge nicht mehr Sorgen, und hat in meinen Augen nicht automatisch das Recht sich zum absoluten Egomanen zu wandeln "nur" weil er den Tod vor Augen hat.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Finfant am 10.09.2014, 22:55 Uhr

tja......mein Mann hat es mir auch nicht gesagt.....morgens (als er mich fragte, wie viele Brötchen er kaufen soll, beim Bäcker) ......er ist abends einfach gestorben....:-(

und mein Mann, war immer jemand, der mir alle Krankheiten erzählt hat.....nur, das er sterben wird........das hat er nicht getan :-((( ER wusste es selber nicht :-( lg, Andrea

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wisst ihr...

Antwort von Finfant am 10.09.2014, 23:07 Uhr

es ist immer gut reden...im "Fall-eines-Falles"......wenn....etwas passiert!

ABER, wenn es dann passiert, dann steht man vor einem riesengroßen Abgrund.....egal, was man vorher vereinbart, geredet, geklärt und besprochen hat!!!

über den Tod zu sprechen, ist eine Sache....aber den Tod zu erleben....und man kann nicht mal mehr darüber reden...das ist eine ganz andere Nummer :-(

lg, Andrea

ps. mein Mann, hatte immer Angst vor Ärzten...aber beim Sekundentod....kann auch kein Arzt helfen.....sagte unsere Ärztin! d.h. alles Reden vorher...hätte nix genutzt!

sollte mir etwas passieren, wird mein Nadinchen, bei ihrer gr. Schwester aufwachsen!!!

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Ich hatte hier vor einem Jahr einen ähnlichen Fall

Antwort von LoveMum am 10.09.2014, 23:23 Uhr

mit meinem Mann. Das Krankenhaus rief mich irgendwann an und sagte, sie müssten die Kernspintomographie für ihn verschieben weil was dazwischen gekommen wäre. Ich war sehr verdutzt, sagte erstmal nur "ok" und legte auf. Abends fragte ich meinen Mann dann, was es mit dem Anruf auf sich hatte. Er tat seeeehr überrascht und meinte, da muss hunderprozentig eine Verwechslung vorliegen.

Das KH rief einige Tage später NOCHMAL an um dieses Mal den Termin zu bestätigen und ich fragte dann nach dem vollen Namen mit Geburtsdatum. Natürlich ging es um meinen Mann der von der Arbeit aus einen neuen Termin ausgemacht hatte. Zu dumm nur dass er nicht die Nr. der Arbeitsstelle für den Rückruf daließ...
Als er an dem Abend nach Hause kam, hat es richtig gerappelt zwischen uns. Ich hab ihn angeschrien und war so sauer wie selten. Es war zum Glück alles mit ihm in Ordnung, es lag nur ein Verdacht wegen eines Schattens auf der Lunge vor. Er wollte mir nicht unnötig Sorgen bereiten, war ja nur ne Bagatelle, bliblablub.

Für mich ist das ein riesen Vertrauensbruch, ich möchte über die Gesundheit meines Mannes im Detail Bescheid wissen. Umgekehrt erfährt er auch von mir alles. Ich habe ihn nicht geheiratet um ihn irgendwann alleine sterben zu lassen....mal krass ausgedrückt.

Die Mutter meiner Freundin ist letztes Jahr am 2 Weihnachtsstag ziemlich plötzlich verstorben. Sie hatte ein Jahr zuvor die Diagnose Leukämie bekommen und NIEMANDEM was erzählt. Ihre Töchter kommen bis heute nicht damit klar. Sie hätten gerne die letzte Zeit bewusster mit ihr er-und gelebt aber diese Chance hat die Mama ihnen nicht gelassen. Sie sind heute noch richtig wütend darüber und ich kann das sehr gut nachvollziehen.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von ace06 am 10.09.2014, 23:38 Uhr

Hallo,
Wenn ich eine infauste Prognose bekomme,möchte ich für mich entscheiden dürfen,wann ich es den anderen sage. Schließlich ist es zu aller erst mein existenzielles Ereignis. Vielleicht erzähle ich es meinen Vertrauten gleich,vielleicht später,das kann ich jetzt nicht sagen,weil ich denke,dass in der konkreten Situation alles anders ist.
Was das "regeln" betrifft,so gehen wir in unserer Familie sehr offen damit um und reden z.B. darüber, wie wer beerdigt werden will etc auch Vorsorgevollmachten sind vorbereitet. Darüber bin ich froh,weil ich oft erlebe,wie verkrampft das Thema Tod in anderen Familien behandelt wird
Liebe Grüße

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Silke11 am 10.09.2014, 23:50 Uhr

Ich könnte das gar nicht für mich behalten, ich müsste darüber reden, ganz klar.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Silke11 am 10.09.2014, 23:50 Uhr

Ich könnte das gar nicht für mich behalten, ich müsste darüber reden, ganz klar.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von MartaHH am 10.09.2014, 23:57 Uhr

Vallie, sehr mutig und ehrlich. Teilweise stimme ich dir zu: ich möchte mich nicht pflegen lassen.
Pflegen kann ich.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von lastunicorn am 11.09.2014, 5:35 Uhr

Das wäre für mich ein totaler Vertrauensbruch. Mit "Schonenwollen" hat das doch nicht wirklich etwas zu tun, denn man gibt so den "Liebsten", wie du sie nennst, keine Chance, sich zu verabschieden. Ich persönlich finde es wichtig und unverzichtbar, dass sterbenskranke Partner oder Eltern nicht nur sich auf das Sterben vorbereiten, sondern auch ihrer Familie die Chance geben, diesen Prozess aktiv zu gestalten, denn es ist immer sehr schlimm bei einem Todesfall, wenn Alles plötzlich und unerwartet über die Trauernden herein bricht...

Ich habe es mehrfach erlebt, dass sich im Freundes- und Bekanntenkreis nicht heilbar kranke Männer (nur Männer!) getötet haben, ohne dass ihre Familen zuvor etwas vom Ausmaß der Krankheit gewusst haben. Fast immer wurden sie von ihren Kindern aufgefunden. DAS ist kein "Schonen"!!! Das ist eine schlimme Kombination aus Feigheit und Egoismus. Auch ein "Absetzen" für immer in solchen Situationen lässt unendlich viele Fragen offen und nicht selten Schuldgefühle bei den Hinterbliebenen zurück. Ich kenne eine Familie, in der sich der kranke Mann in sein Auto gesetzt hat und ich einen Fluß gefahren ist. Er wurde 13 Jahre später bei Niedrigwasser durch Zufall gefunden. Seine Frau und sein Sohn waren jahrelang völlig verzweifelt und machten sich selber unendlich viele Vorwürfe. Sie haben einen großen landwirtschaftlichen Betrieb, um den sie jahrelang sehr kämpfen mussten, weil die Lebensversicherung natürlich nicht zahlte, solange der Mann nur als verschollen galt...

Da ich einmal Sterbebegleitungen gemacht habe, ist mein Respekt vor Menschen, die ihren Weg bis zum Ende mit ihrer Familie durchgehen, sehr viel größer. Besonders, wenn die Angehörigen die noch so kurze Zeit zwischen Diagnose und Tod gemeinsam gehen können, bleiben Nähe und Vertrauen über den Tod hinaus erhalten. Leicht ist das nie, aber das Gefühl, Alles einem selbst Mögliche für den Angehörigen getan zu haben, ist sehr wichtig für den Abschied und die Trauer.

Ausnahmen sind für mich Situationen, in denen die Sterbenden selber ihr Ende mit Wissen der Angehörigen ihr Ende setzen können. Alles im Vorfeld zu regeln, sich zu verabschieden und erst DANN den letzten Weg anzutreten, könnte ich mir vorstellen. Ich komme jetzt nicht auf den Namen des Films, in dem eine Schauspielerin unheilbar an Lungenkrebs erkrankt ist und den Entschluss fasst, zum Sterben im Kreise ihrer Angehörigen einen Giftcocktail zu nehmen und zu sterben. Das mag ein wenig pathetisch sein, aber grundsätzlich finde ich das nahezu "ideal".

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Hase67 am 11.09.2014, 7:16 Uhr

"Sie hat sich mitunter gefragt, mit wem sie verheiratet war.... was er vielleicht noch alles verschwiegen hat."

Verstehen kann ich, dass man so denkt - aus der Enttäuschung heraus, dass der Partner so etwas Wichtiges verschwiegen hat. Ich denke aber auch, dass man dabei nicht stehenbleiben und versuchen sollte zu vergeben - auch ganz egoistisch, um sich das Leben selbst leichter zu machen.

LG

Nicole

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Fredda am 11.09.2014, 7:39 Uhr

Das ist ganz, ganz schlimm aber darum geht es hier nicht. Dass alles Reden so etwas nicht ausschließt, dass eine auch auf einen nicht plötzlichen Todesfall immer noch geschockt reagiert, dass das alles theoretisch und im Realfall ganz anders gelebt wird, wahrscheinlich, das ist alles klar. Nur dieses "nänänä, selbst wenn ich was hätte, und ich sage dir nichtmal, warum ich zum Arzt gehe", das hat so eine unnette Qualität.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Fredda am 11.09.2014, 7:42 Uhr

Das hast du toll geschrieben.
Mir ist noch eingefallen: Viele denken hier, dass eine Zeit, in der jemand krank ist, nur von Jammern und Trauer bestimmt ist, aber das stimmt gar nicht. Es ist auch eine bewusste Zeit, in der viel Erfahren, gelernt wird, Prioritäten überdacht werden, etc. Und vielleicht ist bei der Bereitschaft, zu lernen, bis zum Tod miteinander zu leben, ja sogar die Chance größer, dass jemand doch noch gesund wird, was ja auch immer möglich ist.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.09.2014, 7:55 Uhr

Ich bin erstaunt, wie viele hier meinen, daß ein Sterbender die Pflicht hat, den Zurückbleibenden seinen Tod zu erleichtern. Und daß Zurückbleibende das Recht (RECHT???) haben, daß der Sterbende ihnen den Abschied "schön" macht.

Ich fände es als Zurückbleibender sicher traurig, schade, möglicherweise auch verletztend und enttäuschend, wenn ein geliebter Mensch stirbt, ohne mich einzubeziehen. Aber ein RECHT? Ernsthaft?

In erster Linie hat der Sterbende ein Recht - nämlich das Recht, so zu sterben, wie er möchte.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Trini am 11.09.2014, 8:20 Uhr

Über einen Verdacht spreche ich nicht zwingend mit der Familie.
Eine gesicherte Diagnose könnte man ja gar nicht auf Dauer verheimlichen.
Bin zwar kein Mediziner, aber soviel ich weiß, haben tödliche Krankheiten i.d.R. Symptome, die man nicht auf Dauer verheimlichen KANN. Zudem würde ich natürlich immer sehen, dass man doch eine Heilung anstrebt. Und eine Chemo/OP etc kriegt man nicht verheimlicht.
(Im Idealfall läuft es so wie bei heide Simonis, die erst lange nach ihrer OP in der Öffentlichkeit darüber sprach. Aber sie hat ihrem Mann sicher nichts von Meniskus oder Galle erzählt.)

Die einzige Chance es erfolgreich zu verheimlichen, bevor man Schmerzen etc. bekommt, ist der Suizid. Und den empfinde ich ebenfalls als feige der Familie gegenüber.

Trini

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Fredda am 11.09.2014, 8:21 Uhr

Ja, um's "Recht" geht es nicht. Wie zu lesen, berühren mich beim AP auch eher andere Punkte.

Was mich aber auch noch wundert ist, wie viele meinen, eine finale Krebserkrankung (z.B.) man bis zum Schluß geheimhalten kann. Bis zum (wahrscheinlich recht frühen) Suizid, ja. Aber sonst? Und wie viele Behandlungsmöglichkeiten schließt der Verbergende für sich aus: weit entfernte Kompetenzzentren, bewusstes Herangehen auf allen möglichen Wegen wie z.B. Terzani in seinem Buch "Noch eine Runde auf dem Karussell" beschreibt, das Wachsen der Beziehung... EIgentlich macht dann der Verbergende viel zu früh den Deckel über sich zu. Das ist schade, auch wenn er das Recht dazu hat.

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Opa ist sicher NICHT davon ausgegangen, ....

Antwort von Trini am 11.09.2014, 8:24 Uhr

dass er die Bypass-OP nicht überlebt.

Das ist doch eigentlich ein Routineeingriff.
Jede OP birgt ein Risiko und trotzdem mache ich vorher keinen "Verbschiedungsrunde" für den Fall des Misslingens.

Trini

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bei der geburt getrennt

Antwort von kravallie am 11.09.2014, 8:36 Uhr

stt, so muß das gewesen sein.

nur gelingt es dir besser, dich verständlich zu machen. scheinbar.

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Das finde ich falsch, denn auch Sterbende sollten nicht rücksichtslos sein, wenn

Antwort von lastunicorn am 11.09.2014, 9:17 Uhr

ihnen die näherstehenden Menschen überhaupt etwas bedeuten. Aber auch, wenn ihm diese Menschen egal sind, kann er nicht tun und lassen, was er will. Eine schlimme Diagnose ist kein Freibrief.

Du kannst doch nicht allen Ernstes befürworten, dass ein sterbenskranker Mensch seine "Rechte" vor alle anderen stellt. Kein Kind sollte seinen Vater mit halb weggepusteten Kopf im Keller finden müssen... kein Kind sollte seinen Opa erhängt auf dem Dachboden finden müssen... kein Kind sollte sein Zuhause verlieren müssen, weil sein Vater Suizid beging ohne seinen Nachlass zu regeln. Willst du noch mehr Konstellationen haben? Glaubst du ernsthaft, dass so etwas wohl überlegt und ohne ernsthafte Folgen für die Angehörigen ist? Wer behauptet, seinem Leben ein Ende setzen zu wollen, um seiner Familie nicht zur Last zu fallen, blendet etwas Entscheidendes aus, wenn die Familie nicht einbezogen wird: die Last nach einer solchen heimlichen Tat wird erstrecht unermeßlich groß für die Angehörigen. Viele zerbrechen daran... mental und auch wirtschaftlich.

Und gibt sogar noch einen Aspekt: wer depressiv und suizidal ist, ist nur bedingt schuldfähig. Aber: wer seinen Angehörigen durch einen vorsätzlich geplanten Suizid bei voller geistiger Zurechnungsfähigkeit vor einem emotionalen und wirtschaftlichen Trümmerhaufen zurück lässt, ist KEIN fürsorglicher Mensch. Zur Verantwortung ziehen kann man ihn dann ja leider nicht mehr...

Ergo: als auch kranker, respektive sterbender Mensch ist man nicht aller Verantwortung für seine Mitmenschen entbunden. Wenn das so wäre, wäre ja jeder hypochondrische Amokläufer, der sich selber hinterher erschießt, ein Held.

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Ich danke Euch für den reichlichen und vielschichtigen Input

Antwort von Leewja am 11.09.2014, 9:29 Uhr

einige Bemerkungen noch dazu:

Natürlich hat jeder das Recht, so krank zu sein und zu sterben, wie er das möchte.

Sicher ist aber auch, dass der Einschlag eines plötzlichen Todes die Hinterbliebenen häufig härter trifft, als ein "zu erwartender Tod"...nicht im Leid und der Trauer an sich, aber im "Impact" auf das Leben.

Zudem: ich bin erwachsene und groß, ich habe Copingstrategien entwickelt, vermutlich kämne ich klar.
Ich weiß aber nicht, ob ich euch zustimmen kann, dass ein Sterbender ALLES "egoistisch" entscheiden darf....ich persönlich sehe meine (und seine) verantwortung unserem Kind gegnüber (welches, Vallie, noch klein ist) irgendwie als über den eigenen Befindlichkeiten (ja, inklusive Krankheit und potentiellem Sterbenmüssen) stehend...ich weiß nicht, ob ich das verständlich machen kann, aber ich fände es dem Kind ggü. sehr grausam und das würde mich wesentlich wütender machen, als mir ggü.

Nun ja...ich denke, sterbenmüssen udn unheilbar krank sein sind eh solche Grenzerfahrungen, die man als nochnichtbegtroffener nicht wirklich anchvollziehen kann, dass in der Theorie gut reden ist. Und jeder stirbt auch so individuell, das shee ich ja selbt in meinem Fachgebiet, wo ja GsD selten Menschen sterben müssen---mancher kann erst gehen, wenn auch die Tochter aus USA noch angereist ist, um sich zu verabschieden.
Andere sterben erst dann, wenn alle gegangen sind und sie es "in Ruhe" tun können.

Das kann man kaum planen und es ist eine klassische "Ich würde ja NIE..."-Theorie.

Zum perösnlichen: es war eine normale Vorsorge und natürlich ist mein Mann nicht verpflichtet, mir von (harmlosen oder auch schwerwiegenden) Arztterminen zu berichten. Ich rede nicht von Pflicht, ich frage mich einfach, wieso das so ist.

Ich bin so nicht, schon aus Organisationsgründen sage ich (und trage es in den elektronischen Kalender ein) "Ich hab am 25.09. Frauenarzttermin, holst Du da bitte das Kind ab"...muss er nicht, weil Nachmittagsbetreuung eben grundsätzlich ich mache und er selbständig ist, er kann jederzeiut zum Arzt, ohne mich als backup zu brauchen.

Ich trage zudem mein Herz eh auf der Zunge und könnte es vermutlich nicht für mich behalten, wenn ich mir Sorgen machen würde, dass ich ernstlich krank sei.
Ich wüsste auch gar nicht, wie ich dann Termine (um im Endegffekt die Diagnose "unheilbar" zu erhalten, hat man ja erstmal einen Arzt- und Untersuchungsmarathon vor sich) auf die Reihe kriegen sollte, ohne das jemand es mitbekommt (AU, Kind abholen, was weiß ich, das fällt ja auf).

Ich bin nicht sicher, warum er mich da so außen vor läßt, ich denke, es ist der 3. Punkt von Nicoles Liste....das "ich mach das schon alleine und keiner soll sich einmischen".

Ist ja ok.

Ich bin allerdings mit einer Mutter aufgewachsen, die mir immer (in ihren augen sicher gut gemeint) gesagt hat, sie würde uns Kinder NIE mit Krankheiten belästigen (weil sie wiederum mit einer "dauerkranken", leidenden Muttter aufwuchs, die ständig aus somatisierungsgründen udn sekundärem Krankheitsgewinn krank auf dem Sofa lag, Herztropfen nahm, Gesichtsschmerzen hatte etc.), sondern das mit sich alleine ausmachen.

ICH habe (sie raucht 40 Zigaretten pro Tag, hat eine familiäre Blasenkrebsbelastung, sie hustet viel....) eine ständige latente Angst, sie könne schon längst eine infauste Prognose haben....und das zeiht nach sich, dass ich (nur teilbewusst) einen Streit, eine Auseinandersetzung kaum ertrage, ich MUSS mich in der Nacht noch versöhnen und sie hat mich verdammtnochmal gut damit in der Hand, weil ich ja nie wissen kann.....das ist auch eien Form von Machtausübung (gegen die ich in letzter Zeit sehr allergisch bin), auch wenn sie es (/zumindest auch teilbewusst) sicher "nur gut meint".

Emotional werde ich bei Krankheiten sicher nicht, ich bin eher ZU sachlichkühl für meine sehr überemotionale Kernfamilie und werde gelegentlich als "kalt" verschrieen, weil ich nicht bereit bin, in das Weltuntergangsszenario einzustimmen, weil mien Vater z.B. schwere Durchblkutungsstörungen hat.
ICH sehe die vielen noch offenstehenden Möglichkeiten und weigere mich, nur Not udn Elend zu sehen...

egal, ich schweife ab.

MICH macht der Gedanke fertig, mein mann könne schwerst krank sein und mich außen vor lassen...das heißt ja nicht, dass er mich teilhaben lassen muss oder nicht egositisch einfach so leiden udn sterben darf, wie er das will....ich darf es aber doof finden, oder?

Übrigens geht es mir nicht im geringsten um "versorgt" sein, oder "wie geht dann alles weiter in finanzieller Hinsicht"....erstaunlicherweise ist DAS vollständig geklärt, mein Mann hat (im gegensatz zu mir übrigens) ein testament, einen Testamentsvollstrecker (oder wie auch immer sich das nennt) und alles geklärt.

ICH habe einen organspendeausweis und eine Lebvensversicherung, immerhin ;)

Ich käme alleine problemlos klar und hätte keine finanziellen sorgen, Haus etc. wäre geklärt ....das ist also nicht der Punkt.


Noch eine Sache:
gilt dieses "das ist meine ureigenste Privatsache und das mache ich ganz egoristisch so, wie ich das für richtig halte" dann nicht in jedem Lebensfeld?

Beispiel: jemand zahlt die Miete fürs gemeinsame Haus nicht, der andere geht aber ganz selbstverständlich davon aus, dass er das tut, wie es immer schon gereglet war.
Nun kommt der Brief, morgen wird geräumt....man kann nur noch das nötigste in den Koffer packen udn morgen zusehen, wo man bleibt....ein heftiger, massiver Vertrauensbruch udn Eingriff in die gedamten Lebensumstäönde einer Ehe und Familie....findet ihr das akzeptabel?

Aber ein Tod, jemanden zu Witwen und Waisen zu machen, ist doch ein viel schlimmerer, zerstörender udn grausamerer Eingriff...oder nicht?


Das muss man nicht sagen?

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das mit dem selbstmord...

Antwort von kravallie am 11.09.2014, 9:31 Uhr

....und dem gefunden werden, ist nicht mein Thema gewesen.

mir ging es darum, daß ein todkranker seine Diagnose u.u. für sich behält und dann ggf auch seine Behandlung und/oder nicht-Behandlung frei wählen darf ohne daß der hinterbliebene beleidigt ist.

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ach so, eines noch:

Antwort von Leewja am 11.09.2014, 9:35 Uhr

ich kenne im "echten leben" und auch mindestens einmal hier im Forum menschen, die die Diagnose "Krebs" IMMER mit infauster Prognose, unendlichem Elend und Sterbenmüssen gleichsetzen.

ich weiß einfach nicht, wie mein mann da so drauf ist (denn er redet ja eben nicht gern über solche Dinge)....müsste ich jetzt befürchten, dass er "sich aufgibt" und eine potentiell heilbare schwere erkrankung eben für SICH als unheilbar abspeichert und selber das Label "unheilbar" draufpappt (ja, das gibt es ja..."ich würde NIE eine Chemotherpaie machen" oder somhabe ich HIER auch schon gelesen), wäre ich um so unfassbar saurer, denn dann hätte er ja bleiben können (mit mehr oder weniger hoher Wahrscheinlichkeit)...solche Szenarien sind sicher sehr konstruiert, aber nicht undenkbar.

ich sehe ja, WIE lange Menschen warten, wenn ihnen ein Tumor am Rücken wächst oder am Unterschenkel...wie lange sie es (selbst vor einer KRankenschwetser als ehefrau) geheimhalten und verstecken...und wartenwartenwarten,m aus schiwrer Angst vor der Diagnpse "Krebs"---und dann ist das melanom 18 mm dich und nicht heilbar, durchmetastasiert, all das schreckliche, vor dem man Angst hat....während es am Anfang mit 1,5 mm noch als "extrem ernst, aber behandelbar und sogar heilbar" eingestuft hätte werden können.

Wenn ich also weiß, mein mann redet mit mir nicht über gesundheitliche Beschwerden, Arzttermine, Untersuchungen etc., habe ich ANGST, dass so etwas schwelen könnte.

Ich persönlich finde das mir gegenüber unfair.

Wie gesagt, intellektuell alles nachvollziehbar, aber mir trotzdem emotional sehr fern und nicht recht.

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Re: Ich danke Euch für den reichlichen und vielschichtigen Input

Antwort von kravallie am 11.09.2014, 9:40 Uhr

natürlich darfst du es doof finden, aber ich darf es auch egoistisch finden, wenn die möglichen Hinterbliebenen zuerst an die verpassten Termine denken, die der kranke dann nicht mehr wahrnehmen kann.

mein eines Kind ist übrigens auch noch klein.

den rest schreib ich dir per pn.

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echt, der hinterblieben darf nicht "beleidigt" sein?

Antwort von Leewja am 11.09.2014, 9:44 Uhr

das finde ich nicht fair...wenn jeder seine eigenen Befindlichkeiten sehr egositisch selber regeln kann, kann man doch wohl auch megaegoistisch dann sauer und beleidigt sein? das juckt doch auch den Toten dann eh nicht mehr...

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Re: Ich danke Euch für den reichlichen und vielschichtigen Input

Antwort von Leena am 11.09.2014, 9:48 Uhr

Es ging mir nicht um die verpassten Termine, sondern darum, warum der Partner - noch am Leben und von außen nicht erkennbar krank - nicht kommuniziert, warum er die Termine nicht mehr wahrnimmt.

Das Raus ziehen ohne zu sagen, warum... da wäre für mich ein Knackpunkt.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Hase67 am 11.09.2014, 9:49 Uhr

Noch mal eine Frage an die, die von sich sagen, sie möchten nicht gepflegt oder pflegebedürftig werden: Was steht denn da dahinter? Scham? Anderen nicht zur Last fallen wollen?

Und noch mal zu der Argumentation, die Leena ins Feld geführt hat: Es klingt natürlich zynisch, wenn man schreibt, dass der sterbende Partner ja auch familienorganisatorisch ausfällt - es klingt so, als hätte er in erster Linie gefälligst eine Funktion innerhalb der Familie zu erfüllen. Gemeint ist das so aber sicher nicht. Letztendlich ist es aber ja schon eine Verantwortung, die man da übernommen hat und der man sich konkret entzieht, wenn man quasi beschließt, wie eine Katze oder ein Indianer den Einzelgängertod zu sterben. Ich will das nicht moralisch werten, aber es ist schon so, wie Fredda schreibt: Dass man sich Chancen vergibt, gerade WEIL man sich nicht mit den Menschen austauscht, die einem noch etwas hätten geben können, einen hätten begleiten können. Und, wie auch schon geschrieben wurde, manchmal gibt es eben auch in scheinbar infausten Krankheitsverläufen überraschende Wendungen...

LG

Nicole

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Re: echt, der hinterblieben darf nicht "beleidigt" sein?

Antwort von kravallie am 11.09.2014, 9:53 Uhr

stimmt, das juckt keinen mehr, dann kann man es ja auch bleiben lassen.

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das beleidigtsein?

Antwort von Leewja am 11.09.2014, 9:59 Uhr

ich denke, beleidigt ist auch das falsche wort....ich wäre nicht beleidigt, sondern aus der bahn geworfen, allesinfragestellend, voller selbstvorwürfe, weil ich nicht "helfen" konnte, nicht "mittragen" konnte...

vielleicht ist es das: ich bin doch in einer partnerschaft, um das leben gemeinsam zu meistern.
Ich teile mit meinem mann tisch und bett, aber doch auch mein seelnleben und meinen lebensweg....wenn wir GEMEINSAM erwachsnen wurden, unser berufslebenaufbauten, und sesshaft machten, ein kind bekamen, krisen durchmachten, eltern ertruigen, berufswechsel druchstanden etc. etc.....warum bin ich dann hier "unerwünscht" und soll und darf nicht teilkhaben an etwas, dass auch MEIN leben und das unseres Kindes so massiv und unabänderbar und immerwährend beeinflusst udn verändert----warum darf ich da nicht die chance haben, dass zu verarbeiten.....zu "planen"....irgendwie.


ich denke, vielleicht läuft mein "problem" mit dieser GsD ja sehr theoretischen Diskussion darauf hinaus: ich fühle mich dadruch "abgelehnt".

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Re: Ich danke Euch für den reichlichen und vielschichtigen Input

Antwort von Nikas am 11.09.2014, 10:18 Uhr

Und um die grausame Tragweite des Alleinesterbens für die Hinterbliebenen noch mehr zu verdeutlichen, leewja, stelle man sich vor, jemand verfügt, dass auch nach seinem Tod niemand der Angehörigen involviert sein soll, also dass z.B. der Körper von Dritten an unbekanntem Ort vergraben wird, keine Trauerfeier stattfindet, keine Todesanzeige aufgegeben wird, dass so getan werden soll, als ob er nie dagewesen wäre.....ich schließe nicht aus, dass es Menschen gibt, die sogar auf solche Ideen kommen. Mich macht so eine Vorstellung alleine schon beim Hierhinschreiben fertig. Das ist für mich dann eskalierte, pervertierte Individualisierung Richtung Entmenschung. Der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen und hat nun mal die "Last" vom Wissen um die eigene Sterblichkeit mitbekommen (inwieweit auch manche Tiere diese haben, ist ungewiss), mit allen Konsequenzen. Er sollte oder muss sogar das beste daraus machen.

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Re: das beleidigtsein?

Antwort von Hase67 am 11.09.2014, 10:19 Uhr

Na ja, was heißt, du "fühlst" dich abgelehnt. Du wirst es ja in gewisser Hinsicht auch, bzw. du wirst außen vor gelassen, der andere lässt dich nicht so weit an sich heran. Ich denke, die Gründe dafür können verschieden sein, bei meiner Mutter war es generell ein "Schamproblem", das sie auch in anderen Bereichen mit sich herumtrug, gern auch mal verbrämt als "andere nicht beunruhigen wollen" oder "anderen nicht zur Last fallen". Genommen hat sie dadurch sich selbst und uns etwas. Ich trage ihr das nicht in Form von Wut oder Enttäuschung nach, aber es bleiben Fragen offen, mit der die Hinterbliebenen weiterleben und ihren Frieden machen müssen.

LG

Nicole

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Astrid18 am 11.09.2014, 10:26 Uhr

Ich habe jetzt nicht gelesen, was die anderen geschrieben haben. Ich finde, in einer Partnerschaft sollte man dem anderen natürlich eine Krankheit mitteilen.

Wenn es wirklich schlimm ist, dann kann der andere doch gar nicht seine Sorgen verstecken. Das weiß ich leider aus eigener Erfahrung.
Wie wirkt es dann für den Partner, wenn sich der heimlich Kranke zurückzieht, komisch wird, leidet.

Das wäre für mich falsche Rücksichtnahme. Offenheit ist hier da Schlagwort. Stell Dir vor, Dein Mann wird plötzlich im Krebsendstadium ins Krankenhaus eingeliefert und stirbt in drei Tagen.

Du wirst Dich immer betrogen fühlen, Deine Kinder werden die Welt nicht mehr verstehen. Verlustängste, mangelndes Vertrauen können da auftreten.

Bei einer Freundin von mir haben die Eltern den Kindern auch erst im Endstadium, als die Mutter nur noch ein paar Monate hatte, vom Krebs unterrichtet. Leider konnte meine Freundin, die damals in der Pubertät war und ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter hatte, dieses nie mehr richtig auf ein vernünftiges Maß bringen. Das hat es ihr viel schwerer gemacht, den Verlust der Mutter zu überwinden.

Das vermeintlich unbeschwerte Leben, das Dein Mann meint, hat er ohnehin, sobald er eine Krebsdiagnose bekommt, und ehrlich gesagt, so schnell stirbt man heute auch nicht bei Krebs...

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Re: Ist eh unrealistisch...

Antwort von Bonnie am 11.09.2014, 10:43 Uhr

Hm, habt Ihr noch nie erlebt, wie es ist, wenn jemand an Krebs stirbt? Das kann man nicht verbergen, von daher sind diese ganzen Überlegungen hier eh nur Theorie...

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Re: Ist eh unrealistisch...

Antwort von Pamo am 11.09.2014, 10:44 Uhr

Es geht ja hier nicht um die akute Leidens- und Sterbephase, sondern darum ob die Erkrankung sofort mitgeteilt wird.

Bspw. wenn der Fleck auf der Haut groß geworden ist, man aber keine Beschwerden hat.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.09.2014, 10:50 Uhr

Man darf "Chancen vergeben". Zumal sich das ja gerne im Häddidadiwari verläuft.

Meine Tante starb vor ziemlich genau einem Jahr an Krebs. Ende Dezember wurde die letzte Chemo abgebrochen, weil sie die nicht vertragen hat. Danach galt sie als "austherapiert". Sie ist - nach einer Gedenkpause, die sie für sich selber brauchte - sehr offen damit umgegangen. Aber Du glaubst ja gar nicht, wie viele "gute Ratschläge" sie dann noch bekam. Diese Ernährungsumstellung und jenes Wundermittel und der Spezialarzt und, ach ja, der Herr Sowienoch wurde wundersam geheilt nach eine Wallfahrt nach Schlagmichtot....

Ich weiß zufällig, daß Herr Sowienoch sehr beledigt war, daß meine Tante nicht nach Schlagmichtot gewallfahrt ist - und daß er bis heute der festen Überzeugung ist, daß sie noch am Leben wäre, wenn sie nur diesen Ratschlag angenommen hätte. Sie hat also eine Chance vergeben. Oder hat sie?

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Huch?

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.09.2014, 10:52 Uhr

War das das Thema?

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Ergänzung zum Thema Egoismus

Antwort von Astrid18 am 11.09.2014, 10:54 Uhr

Ich meine natürlich, dass er das vermeintlich unbeschwerte Leben NICHT mehr hat, wenn die Krebsdiagnose da ist.

Und zum Recht auf Egoismus:

Ich finde, sobald man Kinder hat, gibt man in weiten Teilen sein Recht (sofern es das überhaupt gibt) auf Egoismus in weiten Teilen auf.

Das hört auch nicht auf, nur weil man (tod)-krank ist. Ganz im Gegenteil, ich sehe Eltern von Kindern, die noch nicht auf eigenen Beinen stehen, umso mehr in der Pflicht, ihnen ganz viel Vater oder Mutter zu geben, wenn absehbar ist, dass es Vater oder Mutter bald nicht mehr gibt. Und wenn es nur darum geht, einfach da zu sein, zu umarmen, zu kuscheln, den Kindern die Ängste zu nehmen, den Kindern für ihr späteres Leben eine Erinnerung geben, die zwar traurig ist, aber gleichwohl schön. Abschied nehmen ist sooo wichtig.

Es geht nicht, dass man dem überlebenden Partnern und den Kindern, die ohnehin schon alleine weitermachen müssen, die Möglichkeit des Abschiedes nimmt. Jede gemeinsam verbrachte Zeit wird später umso wertvoller sein.

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Ja, Andrea, dass ein solcher Schicksalsschlag

Antwort von Leewja am 11.09.2014, 10:54 Uhr

vorkomen kann und nicht "planbar" ist, ist doch aber eine vollkommen andere Sache!

Der Unfalltod auf der A57 ist ja auch nicht "absichtlich vorher verschwiegen worden"....das sind unwägbarkeiten, die jeden treffen können.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Hase67 am 11.09.2014, 11:28 Uhr

STT,

ich rede nicht von Heilungschancen. Ich rede eher vom Zwischenmenschlichen, und auch nicht davon, dass man dem Bäcker, der Fleischereifachverkäuferin und den Nachbarn drei Straßen weiter erzählen muss, was mit einem los ist.

Mit "Chancen" meine ich eher die Intensität, die Beziehungen in so einer Zeit auch gewinnen - das klingt jetzt fürchterlich pathetisch, aber als der Bruder meines Ex-ex-ex-ex-Freundes Mitte 20 an einem Glioblastom (das ist ein extrem bösartiger Hirntumor) verstarb, da war das natürlich grausam, weil er eine junge, schwangere Frau und eine damals dreijährige Tochter zurückließ. Er wurde aber in der Familie gepflegt, und zuletzt, als er nicht mehr sprechen konnte und (wahrscheinlich) auch schon blind war, war da trotzdem eine Innigkeit. Seine dreijährige Tochter hat natürlich erlebt, was man so einem kleinen Kind eigentlich ersparen möchte - epileptische Anfälle, Wutausbrüche, weil er an sich selbst und seinen nachlassenden Fähigkeiten verzweifelt ist. Aber sie hat auch viel gelernt, und sie hat ihn mit verabschieden dürfen - sie hat bis zum Schluss auch neben seinem Bett gelegen, ihn gestreichelt, mit ihm geredet. Ich meine, dass man so was auch als "Chance" für eine Familie sehen kann, so extrem so eine Erfahrung ist.

LG

Nicole

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Lebe so, als wenn jeder Tag dein letzter wäre.....

Antwort von 3wildehühner am 11.09.2014, 11:29 Uhr

...dieser Spruch fällt mir gerade zu diesem Thema ein.

Dann braucht man auch nicht darauf zu bestehen, dass man von der tödlichen Diagnose des Partners oder Familienangehörigen erfährt, um dann, "nur" weil derjenige sterben wird, häufigeren , intensiveren Kontakt zu haben!

Ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen würde, so eine Diagnose zu bekommen. Dieses "was wäre, wenn..." ist einfach nicht zu beantworten.

Natürlich würde ich mir auch "wünschen", dass mein Partner mir von einer tödlichen Krankheit erzählt und wir den Sterbeprozess gemeinsam gehen, aber wenn er das nicht möchte und lieber bis zum Tod eine "heile Welt" haben möchte, dann muss ich das auch akzeptieren.

Ich habe schon Todesfälle in der Familie erlebt, da war die tödliche Diagnose allen klar, es gab Fälle, da wurden Krankheiten harmloser gemacht und es gab auch die ganz plötzlichen Todesfälle.
Ich kann nicht sagen, dass es emotional einen Unterschied gab, wie der Kenntnisstand über den Zustand vor dem Tod war!

Ich glaube, das meint Finfant auch in ihren Postings.

Selbst wenn man weiß, dass jemand sterben muss, ist es ein Schock,. wenn es passiert.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Hase67 am 11.09.2014, 11:34 Uhr

Ergänzung noch: Das umgekehrte trifft natürlich auch zu - als die Nachbarin, von der ich hier schon erzählte (die mit der AML, die auch gerade noch so dem Teufel von der Schippe gesprungen ist), wieder von ihrem Krankenhausaufenthalt zurück war, da hat sie gesagt, dass ihr nichts so viel Kraft gegeben hat wie die Kinder - auch wenn die mitansehen mussten, dass sie sich von einer blühenden jungen Frau zu einem abgemagerten Geschöpf ohne Haare verändert hat. Und sie hat zusammen mit ihrem Mann für ihre Kinder die Teilnahme an einem Projekt organisiert, das Kinder betreut, deren Eltern schwer an Krebs erkrankt sind, damit sie mit ihrer Angst und ihren Fragen nicht allein sind.

LG

Nicole

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.09.2014, 12:18 Uhr

Ich bestreite doch gar nicht, daß es das gibt. Sogar oft.

Aber es gibt eben auch das andere. Daß Menschen damit nicht gut umgehen können. Der Kranke selber und/oder das Umfeld. Das muß man ja auch aushalten, wenn das eigene Kind weinend am Krankenbett sitzt. Da gibt es doch kein "so IST es", sondern nur ein "so KÖNNTE es sein". Und ich finde es übergriffig, einem kranken Menschen so ein "könnte" überzustülpen, nur weil man es gerne so hätte. Vielleicht kann der Kranke sich selber und seine Grenzen ganz gut einschätzen und hat sogar Recht, wenn er sich dieses "könnte" einfach nicht zutraut.

Außerdem ist es müßig über ein Verschweigen zu diskutieren, wenn der Tod quasi schon "sichtbar" geworden ist wie in Deinem Beispiel.

Selbst meine Tante - die, die letztes Jahr an Krebs starb - hat nach der finalen Diagnose "austherapiert" einige Zeit gebraucht, bis sie darüber sprechen konnte. Danach war sie der stärkste Mensch, den ich jemals beim Sterben begleiten durfte. Sie hat getröstet und Kraft gegeben, statt Trost und Kraft zu brauchen. Wir wußten vorher, daß sie Krebs hat, aber es gab halt immer noch Hoffnung. Als die Hoffnung starb, behielt sie das ein paar Wochen für sich. Danach ging sie offen damit um, und irgendwann war es eh nicht mehr zu verschweigen.

Der Wallfahrt-Ratschläger war übrigens ihr Bruder, nicht die Frau an der Aldi-Kasse. Ich habe sie unter anderem genau dafür bewundert - für ihren Umgang mit dem Nicht-Umgehen-Können des Umfeldes. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Ich würde wahrscheinlich jedem Gute-Ratschläge-Erteiler meine Urinflasche an den Kopf werfen und ihn nie wieder in mein Krankenzimmer lassen. Sie war unglaublich geduldig.

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Re: Darum ging es zwar auch nicht aber doch er wusste es

Antwort von Pampersmami am 11.09.2014, 12:34 Uhr

Sondern um die Tatsache , dass bei einem plötzlichen Tod eines geliebten Menschen , die Hinterbliebenen oft viel mehr zu leiden haben und sich mit unausgesprochenen, liegengebliebenen quälen, als wenn man es wusste und "innerlich " vorbereitet /eingestellt war!

Man nimmt viele Dinge als selbstverständlich hin ...bis sie nicht mehr da sind!
Und kein Mensch lebt jeden Tag als wäre es der Letzte. Somit ist MIR das wichtig den Menschen der mir etwas bedeutet vor einem best. Risiko von dem er weiß noch ein mal zu sehen!

Mein Opa wusste das es Lebensgefährlich war, er war Bluter und hatte Arteriosklerose , aber als die Hauptschlagader am nächsten Tag platzte ging es hoffentl. schnell. und er hat nicht so viel gemerkt:-(

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Re: Lebe so, als wenn jeder Tag dein letzter wäre.....

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.09.2014, 13:19 Uhr

Noch so eine Platitüde, mit der ich auf Kriegsfuß stehe.....

Ganz ehrlich: Wenn ich wüßte, daß ich morgen sterbe, dann wäre ich heute nicht zur Arbeit gegangen. Ich würde den Routine-Arzttermin nachher schwänzen und alle finanziellen und kalorischen Vorbehalte in den Wind schießen bei der Auswahl der Tagesaktivitäten und der Abendessen-Location.

Ja, dann hätte ich noch ein paar zusätzliche Stunden mit den Kindern gehabt - und sicher schöne, denn es bringt Spaß, das Geld in 24 Stunden zu verballern, das im Normalfall noch 20 Tage reichen muß. Aber ich lasse es dann doch lieber.....

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Verabredungen wg. Beerdigung und so

Antwort von Jule9B am 11.09.2014, 15:06 Uhr

Da habe ich eben auch drüber nachgedacht, denn bei uns ist das auch schon Thema gewesen. Wir sind ja noch jung, aber man weiß ja nie, wann es einen vielleicht unverhofft trifft. Daher haben mein Mann und ich schon miteinander besprochen, wo wir uns beisetzen lassen wollen und so. Auch meine Eltern sind da informiert, falls wir gleichzeitig z.B. verunglücken oder sowas.

Mein Bruder ist Bestatter und mein Mann und ich haben uns schon Prospekte angesehen und werden in absehbarer Zeit eine Grabstätte für unsere kleine Familie reservieren und auch schon bezahlen...

Von daher fände ich es auch normal, dass man über Krankheit oder sowas dann vertrauensvoll miteinander spricht. Aber in vielen Familien ist das ja generell wohl ein Tabuthema - wir haben auch einige Zeit gebraucht, das macht man ja nicht mal gerade so. Ein Vorteil sit auch, dass durch meinen Bruder das Thema ganz unverkrampft aufgekommen ist. Wenn er nicht wäre, hätten wir sicher auch nicht irgendwann gesagt: "Du, Schatz, ich finde, wir sollten mal über unsere Bestattung nachdenken..." ;)

Es ist durchaus irgendwie tröstlich oder beruhigend zu wissen, was nach dem Tod mit mir passiert und wo mein Körper dann hin kommt. Der andere Teil mit dem Geist oder der Seele oder so ist ja ungewiss genug, wobei wir auch da unsere festen Vorstellungen haben...

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Konkret auf das Beispiel mit dem Fleck bezogen, ...

Antwort von Trini am 11.09.2014, 17:17 Uhr

würde ich die Familie erst NACH dem Ergebnis aus der Pathologie informieren.

Trini

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Re: Konkret auf das Beispiel mit dem Fleck bezogen, ...

Antwort von Leewja am 11.09.2014, 18:24 Uhr

Vorher wär ja auch erstmal nix. Ich würde trotzdem sagen: ich hab da so nen fleck, der soll weg. Denn das pflaster würde Selbst meinem eher detailübersehenden mann auffallen....und dann schon lügen? Hm.

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Re: Konkret auf das Beispiel mit dem Fleck bezogen, ...

Antwort von Pamo am 11.09.2014, 18:48 Uhr

Wie wäre es mit dieser Variante:

Ich sehe bei mir eine Hautveränderung, ich weiss dass mein Partner hinter jeder Talgdrüsenentzündung Krebs vermutet und dass mein Partner seine Sorgen sehr verbalisiert, mehrfach täglich. Ich will mich nicht nerven lassen also sag ich nichts.

Bei mir würde das prima funktionieren, ich werde nicht täglich mit einer Taschenlampe systematisch untersucht.

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das klingt, als sei ich eine, die panik macht und überall krankheiten wittert

Antwort von Leewja am 11.09.2014, 18:56 Uhr

vielleicht hab ich das jetzt auch falsch verstanden....ich will ja gar nicht, dass mein mann mich über jeden arzttermin informiert, aber WENN er sagt "ich geh morgen zum arzt" und ich sage "Oh, aha? was ist los?" ist das doch eine relativ normale reaktion...und dann zu sagen "das ist meine privatangelegenheit" finde ich zumindest seltsam---legitim, aber seltsam...

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Re: das klingt, als sei ich eine, die panik macht und überall krankheiten wittert

Antwort von Pamo am 11.09.2014, 19:10 Uhr

Nein, die Reaktion deines Mannes finde ich auch total strange. Dieses "Ich geh zum Arzt, aber sag dir nicht wa-ru-humm, ätschibätschi" finde ich blöd.

Ich, moi, selber hätte einfach nix gesagt oder auf Rückfrage "so'n Checkup" gesagt, und nicht sinngemäß mitgeteilt: "Ich hab ein Geheimnis. Und ich erzähle es dir nicht..."

Das fände ich nämlich wichtigtuerisch oder manipulativ oder beides.

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Re: Krankheit...dem Partner mitteilen oder nicht?

Antwort von Hase67 am 12.09.2014, 10:53 Uhr

"Da gibt es doch kein "so IST es", sondern nur ein "so KÖNNTE es sein". Und ich finde es übergriffig, einem kranken Menschen so ein "könnte" überzustülpen, nur weil man es gerne so hätte."

Da bin ich bei dir, STT. Ich gestehe es einem Sterbenden auch zu, den Indianertod zu sterben, denn bei seinem eigenen Sterben ist er nun mal - zwangsläufig und leider - die Hauptperson, und wie ich schon schrieb: Sterben ist eine einsame Sache, auch wenn man dabei begleitet wird. Was Leewja bei ihrem Mann beschrieb, klang aber a) nach einem nicht sehr durchdachten, selbstgefälligen Ding, und b) darf man dem Hinterbliebenen m. E. genauso wenig "vorschreiben", wie er sich mit dem Sterben des anderen zu fühlen hat.

Für mich hat es wenig Sinn, da eine Rangfolge etablieren zu wollen, so nach dem Motto: der Sterbende hat mehr Rechte oder mehr Respekt verdient als die Hinterbliebenen.

Und: Klar gibt es auch Verwandtschaftskonstellationen, in denen der Sterbende sich u. U. noch zusätzlichen "Kämpfen" stellen muss, neben seinem eigenen. Andererseits finde ich es aber auch nicht so ungewöhnlich, dass der Sterbende an einen Punkt kommt, wo er akzeptiert und Trost spendet, während die anderen noch hadern und verzweifeln. Es gibt eben fürs Sterben und damit Umgehen keine Regeln...

LG

Nicole

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DA stimme ich mit Euch überein - DAS ist nicht o.k.

Antwort von Trini am 12.09.2014, 12:39 Uhr

Aber auch ich habe Probleme, über die ich (noch) nicht mit der Familie reden möchte, bevor ich nicht Klarheit habe.

Trini

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