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Geschrieben von marisol31180 am 24.11.2015, 13:29 Uhr

Wie sag ich´s der Freundin...

Nein, ich bin nicht Logopädin.
Ich bin mir aber auch ohne entsprechende Ausbildung sicher, dass die Sprachentwicklung dieses Mädchens deutlich hinter der von Gleichaltrigen zurückliegt. In unserem Bekannten- und Verwandtenkreis sind viele Kinder zwischen 3 und 4, und dieses Mädchen spricht mit Abstand am unverständlichsten/schlechtesten.

Was die Babysprache betrifft: ich erinnere mich seit jeher, dass die Freundin schon IMMER so mit ihr geredet hat. "Nunu" waren es, seit das Kind feste Nahrung zu sich nimmt, und bis heute sind es "Nunu" gelieben. Ebenso "Milli", "Nane" (Banane), "Ogu" (Joghurt). Also zusammenfassend ist es nicht so, dass die Mutter die Aussprache des Kindes wiederholt sondern diese Wörter wurden dem Kind von Anfang an "angeboten" und dabei ist es bis heute geblieben. Der Vater ist übrigens so gut wie nie da, arbeitet wohl viel, und wenn er da ist, beschäftigt er sich laut Aussage der Mutter nicht viel mit seiner Tochter.

Was ich mit "Kommunikation auf Augenhöhe" meine ist: Die Dinge einfach beim Namen nennen, so wie sie nun mal heißen, und dazu kindgerechte Erklärungen liefern. z.B. interessiert sich mein Sohn im Moment sehr für Verkehrsschilder, was sie bedeuten und warum sie an der Stelle stehen usw. Ich nenne ihm dann die Bezeichnung, also Vorfahrtsschild, Parkverbot etc., und erkläre es ihm dann so, dass er versteht, was damit gemeint ist. Ich habe z.B. auch nie Wau-wau für Hund gesagt, sondern von Anfang an Hund.
Wenn mein Kind spricht und dabei Fehler macht, dann sag ich ihm weder, dass er einen Fehler gemacht hat noch korrigiere ich ihn. Ich wiederhole dann nur das Gesagte so, wie es richtig lauten müsste. Eine Zeitlang hat er z.B. immer gesagt: "Heute habe ich im Kindergarten Kartoffeln geesst!" Ich hab dann immer geantwortet: "Du hast heute also Kartoffeln gegessen? Und waren die lecker?" Irgendwann hat er dann von sich aus die richtige Grammatik und Vergangenheitsform benutzt, ohne dass ich ihn je verbessern musste.

Das alles hat auch mit meiner Biografie zu tun: ich bin als Vierjährige nach Deutschland gekommen und erinnere mich noch schmerzlich an die ersten Wochen im Kindergarten, als ich außen vor blieb und keine Freunde fand, weil man mich nicht verstand. Das ist eine ganz schlimme Erfahrung.
Ich denke dass das meine Motivation ist, warum ich meiner Freundin - ohne sie zu verletzen - sagen möchte, dass es für ihr Kind besser wäre, wenn sie ganz normal mit ihr spricht. Und vielleicht auch überlegt, ob eine Förderung nicht sinnvoll wäre. Ihre Tochter geht seit dem Frühjahr in den Kindergarten und hat bis heute noch keinen richtigen Anschluss gefunden. Das finde ich für das Kind sehr traurig.
Und wenn man den Faden weiterspinnt, könnte ich mir vorstellen, dass sie es in der Schule schwer haben könnte. Ich hatte das Glück, dass ich so toll sprachlich gefördert wurde, dass es mir innerhalb eines halben Jahres leicht fiel, das Sprachniveau der anderen Kinder zu erreichen.

 
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