Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von EarlyBird am 28.01.2017, 0:42 Uhr

Danke!

Ja das stimmt, dafür sind sicherlich nicht die 2 ersten LJ ausschlaggebend. Allerdings legen Eltern solch ein Verhalten nicht von heute auf morgen ab, sondern es zieht sich meist die gesamte Kindheit des Kindes hindurch weg.
Ich kannte mal einen 16/17 jährigen der eine "Schmutzphobie" entwickelte, ein Resultat der Einflussnahme seiner Mutter. Er konnte sich in seiner Umwelt nicht mehr "frei" bewegen und das spiegelte sich in seinem gesamten Auftreten wieder.
Erst neulich habe ich einen Jungen wiedergesehen der jetzt schon in die Schule geht. Seine Mutter warnte ihn mehrmals vor den vielen Bakterien und Krankheitserregern die "überall sitzen" und ermahnte ihn unentwegt "aufzupassen" und "achtzugeben" das er sich nicht verletzt. Der Junge hatte eine sehr verkrampfte Körperhaltung, die Schulter nach oben gezogen und wirkte allgemein sehr zögerlich, zurückhaltend und ängstlich. Mein Sohn wollte mit ihm spielen und der Junge konnte bzw. schaffte es kaum bishin zu gar nicht über die Brücke (Spielbereich/Wartezimmer) zu gehen.
Leider reichen die Folgen einer solch prägenden Erziehung oft bis ins Erwachsenenalter und machen sich durch Verhaltensstörungen bemerkbar.

Sogar Gerichte hatten bereits in der Vergangenheit Überbehütung als Kindswohlgefährdung anerkannt

Bspl https://frankundthiele.de/blog/wann-wird-das-kind-von-der-mutter-getrennt/

Kindeswohlgefährdung durch Überbehütung?

Ja. Nach Auffassung des Gerichts kann eine konkrete Gefährdung auch in einem überfürsorglichen „Bemuttern“ gesehen werden, welches das Kind gravierend in seiner Entwicklung hemmt. Wenn ein Kind z.B. von Außeneinflüssen ganz abgeschottet und seelisch völlig abhängig von der Mutter ist mit der Folge, dass es Entwicklungsrückstände oder psychosomatische Erkrankungen aufweist, können die Voraussetzungen einer Trennung des Kindes von seiner Mutter wegen einer Kindeswohlgefährdung gegeben sein.

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http://www.praxis-jugendarbeit.de/jugend-probleme-themen/8-Ueberbehuetete-Kinder.html

Auszug:

Überbehütete Kinder und deren Eltern – was bedeutet das für die Jugendarbeit

Zutrauen und Selbstvertrauen können Kinder nur lernen,
wenn man sie springen lässt. | ©: www.praxis-jugendarbeit.de
Es ist damit zu rechnen, dass es auch in unseren Jugendgruppen viele überbehütete Kinder gibt, wo dann recht schnell die Eltern auf der Matte stehen und sich um alles sorgen, was in unseren Gruppen und auf Ferienlagern alles durchgeführt wird. Aus Sorge dem Kind könnte passieren darf es vielleicht nicht einmal auf einem 5-tägigen Zeltlager teilnehmen, oder falls es regnet wird es nicht in die Jungschar geschickt.

Doch auch die überbehüteten Kinder sind eine Herausforderung. Oft mangelt es denen an Selbstvertrauen, Widerstandsfähigkeit und an Selbständigkeit. Wenn dann so ein Kind oder Jugendlicher auf dem Zeltlager plötzlich mal beim Kartoffelschälen oder Karotten schneiden in der Küche mithelfen muss und so etwas noch nie in seinem Leben hat machen müssen, dann fällt das nicht nur den Jugendleitern auf, sondern ggf. auch den anderen Teilnehmern. Oder bei diversen Angeboten wie eine Nachtwanderung oder ein Geländespiel in der Dunkelheit bekommen diese Kinder es mit der Angst zu tun.

Wie oben beschrieben wurde diesen Kindern bisher alles von den Eltern abgenommen. Die Eltern waren immer um sie herum und haben jedes Problem versucht aus dem Weg zu schaffen, anstatt dem Kind wenigstens die Chance einzuräumen selbst mit dem einen oder anderen Problem fertig zu werden und aus Fehlern zu lernen.

Natürlich wollen Eltern für ihr Kind nur das Beste und haben es auch überaus lieb. Vielleicht kommt noch hinzu, dass die Eltern ihr eigenes Selbstwertgefühl am Erfolg des Kindes festmachen, so dass der Druck noch größer wird. Aber den Druck, den diese Eltern auf die Kinder ausüben macht das Kind krank. Und wenn das Kind kein Kind mehr ist, sondern Jugendlicher, dann wird der Jugendliche anfangen offen zu rebellieren. Hat es sich davor vielleicht nur verweigert, so tritt hier die offene Rebellion zu Tage. Das Desinteresse an Schule, Beruf und Ausbildung wird geäußert und eine Verwahrlosung kann festgestellt werden. Das Kind, der Jugendliche will nicht mehr, traut sich überhaupt nichts mehr zu und erscheint auch in Summe sehr unglücklich.

Es ist gut, wenn wir dies alles auf unseren Ferienlagern im Blick haben und Hinterkopf behalten. Denn nur so können wir diesen Kindern und Jugendlichen helfen, helfen zu mehr Selbstvertrauen und Selbstständigkeit. Wichtig dabei ist: keine Kritik, keine Überforderung, sondern echte Hilfe und Unterstützung und auch Zuspruch, dass das Kind es gut macht. Und wenn die Karotten oder Kartoffeln halt mal anders geschält oder geschnitten sind, dann ist das doch nicht schlimm. Und wenn ein Kind/Jugendlicher eine Aufgabe nicht so gut erledigen kann, oder bei einem Spiel sich ungeschickter anstellt, oder auch Angst zeigt, dann macht das auch nichts. Sondern das Geleistete loben und dem Kind Mut machen.

Wenn die Kids hier einen liebevollen gelassenen Umgang und keine Maßregelungen bzw. Kritik erleben, sondern einen Freiraum, dass sie sich selbst ausprobieren dürfen, hilft das diesen „in Watte gepackten“ Kindern ungemein. Diese Kinder stehen hier nicht mehr allein im Mittelpunkt bzw. unter ständiger Beobachtung und kritischer Beurteilung (der Eltern, aber auch Jugendleiter, Trainer etc.) und können sich hier bei uns auch Fehler leisten.

=> Jetzt sind wir aber fernab des Ausgangsthemas

Schönen Abend und liebe Grüße

 
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