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Geschrieben von AnnaMa am 27.06.2012, 11:32 Uhr

ähnliche Situation - vorsicht, lange Antwort

Hallo,

wir hatten hier auch so eine ähnliche Situation - mit drei Kindern.

Als ich mit meiner Tochter schwanger wurde, waren meine Söhne 4 1/2 und 6, und fast immer zusammen draußen mit Freunden unterwegs.

Als sie dann zur Welt kam, war der Große grad zur Schule gekommen, wo ich ihn auch immer mit Baby im Kinderwagen und dem mittleren an der Hand hinbegleitet habe. Dann den mittleren zum Kiga gebracht, und nach dem Unterricht habe ich Kindgroß wieder mit Baby im Kinderwagen abgeholt. Nachmittags hat er dann Hausaufgaben gemacht, immer im Wohnzimmer mit mir in der Nähe (obwohl er eigentlich ein Selbstläufer war und keine Hilfe oder so brauchte).

Alles ging so lange gut, bis die Lütte anfing, mobil zu werden. Ich hatte dann richtig viel zu tun, war von dem monatelangen Schlafmangel dauermüde und hatte im Nachhinein betrachtet tatsächlich deutlich weniger Zeit für die großen. Außerdem hatte ich erwartet, dass mein Großer dann doch irgendwann mal die Hausaufgaben selbständig macht, stattdessen meckerte er rum, dass die Kleine ihn dabei stört (die natürlich als Krabbelkind und später mit Laufbeginn deutlich mehr Krach und Chaos verbreitete als als Säugling) - in sein Zimmer, wo ein toller, neuer, unbenutzter Schreibtisch stand, wollte er aber auf gar keinen Fall ...

Die Situation entwickelte sich ähnlich wie bei Euch - je größer er wurde, desto mehr war ich genervt davon, dass er "Bespaßung" einforderte, und je gernervter ich war, desto fordernder wurde er. Und je fordernder er wurde, desto weniger Lust hatte ich, überhaupt was mit ihm zu machen. Mit der Einschulung des kleinen Bruders wurde es noch schlimmer, und meine beiden Jungs (vorher ein Herz und eine Seele und steckten ständig zusammen) stritten sich immer öfter. Meist angestiftet von dem Großen, was mich auch immer mal wieder gegen ihn aufbrachte.

Extra-Zeit für jedes Kind haben mein Mann und ich immer wieder eingerichtet, nicht nur mal 10 Minuten, sondern ganze Nachmittage, mehrtägige Fahrradtouren in den Ferien etc. meines Mannes mit den Jungs. Das hat aber nur kurz Erleichterung geschaffen - denn im Nachhinein denke ich, es hat in den Großen nur das Gefühl aufkommen lassen, da muss doch noch mehr drin sein. Also war er enttäuscht, dass es nicht öfter ging und wir waren enttäuscht, dass es bei ihm nicht ankam.

Die gute Nachricht: es wurde wieder etwas besser, als die Kleine mit 3 in den Kindergarten kam. So richtig gut wurde es erst wieder, als der Große in die weiterführende Schule kam, da hatte er dann monatelang das ungeteilte Interesse der gesamten Familie. Die schlechte: ich weiß nicht wirklich, was ich Dir raten soll, außer: Dranbleiben! :

Deinem Freund erklären, dass ungeteiltes Interesse und Aufmerksamkeit grad auch für den zwölfjährigen, "vom Thron geschubsten" superwichtig ist. Nie zeigen, dass man davon genervt ist, was mit ihm machen zu "müssen" - lieber was mit ihm machen, was einem selber echt Spaß macht. Es gibt ja nun wirklich Dinge, die mit einem Baby nicht gerade spannend sind, während man mit einem 12jährigen schon echt was anfangen kann. Auf Ausflüge kann man dann ja z.B. auch einen Freund / Schulkameraden / Sportkumpel mit einladen. Ihr habt nur zwei Kinder, da kann man sich gut aufteilen, so dass halt auch mal der eine, mal der andere beim Baby bleiben muss. Echtes Interesse für seine Belange, nachfragen z.B. wie es in der Schule war, wie es mit den Kameraden oder im Training läuft, zeigt Interesse, selbst wenn man nur einsilbige Antworten kriegt.

Meine Söhne haben übrigens Freunde, der große aber immer nur einen, mit dem er wirklich was macht, und der ist leider sehr "verplant" und klingelt meistens erst gegen Abend. Früher hat mich das genervt, weil ich gerne fertig werden wollte, und deshalb früh Abendessen gemacht habe, um alle Kinder dann nacheinander mit vollen Programm (vorlesen für jeden) bis acht im Bett zu haben. Irgendwann habe ich dann aber festgestellt, dass es doch besser ist, wenn mein Großer dann auch noch raus kann, wenn sein einziger Kumpel klingelt.

Meine Tochter ist jetzt vier, und sie kann hervorragend alleine spielen. Bei den Jungs habe ich jetzt nachmittags zunehmend zu tun mit Hausaufgabenbetreuung - der große fordert immer noch ein und braucht mich mindestens zum Vokabelabhören, der mittlere ist nicht ganz so ein Selbstläufer und es steht der Übertritt an. Die Kleine hat also an den Nachmittagen keine Bespaßung durch mich, so wie die Jungs früher. Sie scheint es auch nicht zu vermissen, ist viel draußen mit ihren Kindergartenfreunden, die alle hier im Viertel wohnen. Nur neulich sagte sie mal "Mama, du spielst eigentlich NIE mit mir!" ... und das wo ich gerade angefangen habe, mich damit zu befassen, beruflich mal wieder den Einstieg zu finden ..

Irgendwas ist halt immer ...

Alles Gute,

Anna

 
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