Totales Lehrerchaos im neuen Schuljahr - bin echt sauer

Ja, und nun? Soll Lehrerin B ihr Kind abtreiben?

Manchmal ist es, wie es ist - und manchmal stellt sich das größte Chaos als ein Glück heraus.

Bei KindKlein war es letztes Jahr ähnlich. 4. Klasse - das ist hier die Klasse mit dem Übertrittszeugnis. Schon in der 3. Klasse gab es Klassenlehrerin A und Mathelehrer B. Die unterrichteten nach den Sommerferien weiter, und alles schien wunderbar.

Kurz nach den Herbstferien wurde die (heißgeliebte!!!) Klassenlehrerin A krank. Burnout. Zuerst hoffte sie noch, bis Weihnachten wieder da zu sein - letztendlich war sie dann bis Pfingsten krank. Alle Springkräfte waren schon "belegt", also bekamen die Kinder eine wirklich unmögliche Lehrerin C, die innerhalb der Schule woanders abgezogen wurde - wo sie eigentlich nur geparkt war, weil man sie keiner Klasse mehr zumuten wollte. Weihnachten bekam Mathelerer B einen Herzinfarkt. Auch er hoffte, bis zu den Faschingsferien wieder fit zu sein - letztendlich ist er gar nicht zurückgekommen und jetzt zu den Sommerferien in Frühpension gegangen. Also gab es Mathelehrerin D. Dann wurde Vertretungslehrerin C auch krank - sie war der Klasse nicht gewachsen - und es wurde dann doch eine Springkraft aufgetan, Lehrerin E. Die tat sich etwas schwer mit der Klasse, wurstelte sich dann aber rein. Und gerade, als sie sich reingewurstelt hatte, kam Lehrerin A wieder. Aber sie hatte einen Einstieg nach dem "Hamburger Modell", ihre Stunden wurden also langsam, je nach Gesundheitszustand, wieder aufgestockt, so daß die Kinder nie wußten, wieviele Stunden Lehrerin A schafft, und was Lehrerin E noch übernehmen mußte.

Ja, es war chaotisch und nicht ideal - aber den Kindern hat es weniger ausgemacht als gedacht. Außerdem: Sowas passiert, was soll ich da rumjammern? Das macht doch keiner absichtlich, um mein Kind oder mich zu ärgern. Und zumindest die neue Mathelehrerin D war für mein Kind ein Segen, denn plötzlich ist bei ihm der Matheknoten geplatzt. Offensichtlich hat sie es besser geschafft als der (eigentlich gemochte - daran lag es also nicht) Mathelehrer B, ihm die Lust am Multiplizieren und Dividieren zu geben.

Das Thema Referate ist am Schluß etwas untergegangen und mußte hopplahopp durchgenommen werden. Und Sexualkunde - hier in Bayern sowieso optional - fiel ganz aus. Ansonsten wird er sicher nicht dümmer als andere Kinder in die 5. Klasse starten. Und weil der Matheknoten dank der neuen Lehrerin geplatzt ist, war die Gymnasialempfehlung deutlich unproblematischer als gedacht. Ich hatte mich auf eine Wackelempfehlung eingestellt.

Und meine Erfahrung ist: Je lockerer die Eltern an die Sache rangehen, desto besser stecken die Kinder das weg. Am meisten Probleme mit dem Tohuwabohu hatten die Kinder, deren Eltern sich ständig empört haben und jede Woche einmal bei der Schulleiterin standen, um sich zu beschweren. Mir tat sie leid - was soll sie denn machen? Sie kann sich weder Springkräfte aus den Rippen schneiden noch Burnouts wunderheilen.