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Geschrieben von sun1024 am 29.08.2010, 13:19 Uhr

Eure Definition der Mutterrolle (in Anspielung an den thread unter mir)?

Ui, spannende Diskussion!

Danke AndreaL für das Aufbringen des Themas, und dafür, dass du so ehrlich zugibst, deine Position nicht 100%ig gefunden zu haben und einiges zu überdenken. Das ist mir immer sympathischer als Fundamentalisten, die meinen, den einzig wahren Weg zu kennen.

Ich muss sagen, ich persönlich bevorzuge eine ziemlich entspannte Erziehung. Meine Mutterrolle... nun, ich liebe meine Kinder, ich bin für sie ein Stück weit verantwortlich, ich verbringe auch mal gerne Zeit mit ihnen. Aber in erster Linie bin ich ICH.
Ich gehöre zu denen, die von Anfang an auch mal gerne ein paar Stunden ohne Kinder verbracht hat. Sei es bei Babysitterabenden, beim Arbeiten-gehen oder bei einem Oma-Opa-Wochenende. Meine Kinder waren früh in KiTas und zum großen Teil in Ganztagsbetreuungen.
Allerdings war mir dabei immer wichtig, dass es den Kindern damit gut geht. Das hatte Priorität. Als meine Älteste sich in ihrem Hort so unwohl fühlte, die einzige alternative Betreuung aber nur bis 14 h betreute, mussten wir unsere Arbeitszeiten eben so umbastelt, dass das passte.

Wie Ebba bin ich der Meinung, dass Kinder am meisten vom freien Spielen unter freiem Himmel haben. Eltern verlangen z.B. heutzutage vom Vorschulprogramm im Kindergarten so viel Schulisches... "also bei der XYZ machen die so ein Zahlenland-Programm, warum machen wir das nicht?" Ich finde, der soziale Austausch, das Aufgaben-übernehmen, das Kreativsein, das sich-organisieren im Kindergarten ist die allerwertvollste Vorbereitung für die Schule, da kommen keinerlei Arbeitsblätter mit.

Ich bin sehr dafür, Kindern Dinge zu ermöglichen, die sie interessieren. Das dürfen natürlich auch Zahlen und Arbeitsblätter sein - wenn man sich nicht nur auf sowas fokussiert. Meine 5jährige geht gerade stolz alleine zum Edeka und haut ihr Urlaubstaschengeld auf den Kopf. Meine 11jährige hat allein mit dem Zug ihren Patenonkel in der 250 km entfernten Großstadt besucht. Oder backt mal selbst einen Kuchen. Sowas meine ich - wenn die Kinder selbst Interesse oder gar Begeisterung zeigen, wenn sie selbst Verantwortung übernehmen wollen, nur zu. Deswegen würde ich das aber nicht so in einen Lehrplan gießen. Jedes Kind ist für etwas anderes zu begeistern und auf was anderes stolz.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass meine Kinder im Schnitt ziemlich clevere Exemplare sind. Das macht es natürlich auch ein bisschen leicht, viel einfach laufen zu lassen. Ich lasse sie ihre Hausaufgaben machen und auch mal selbst die Hefte zuhause vergessen. Ich lebe damit, dass sie vor den Klassenarbeiten nicht üben, denn es reicht ja auch so.
Da hab ich durchaus schon ein paarmal drüber nachgedacht. Wenn meine Kinder sich z.B. im Schulischen schwer tun würden - würde ich es auch laufen lassen? Würde ich es darauf bewenden lassen, anzubieten, abends nochmal zusammen Vokabeln durchzugehen - oder würde ich auch einsteigen darein, dass die Kinder ihr Potential gefälligst halbwegs auszuschöpfen haben?

Ich meine damit, dass ich eben von einem hohen Ross runter urteile. Ich sage: lebt euer Leben weiter, lasst die Kinder auch mal laufen - aber das liegt natürlich mit an meinen positiven Erfahrungen und guten Bedingungen.

Und dann gibt es noch einen anderen Aspekt: Ich selbst fühle mich sehr wohl, wenn ich nicht dauernd meine Kinder umglucke. Ich kenne aber auch Frauen (Männer eher nicht), die es genießen, ihre Kinder möglichst dauernd um sich zu haben und alles von ihnen mit zu bekommen und stundenlang mit ihnen zu basteln. Haben die nicht auch einfach ein Recht darauf, das so zu empfinden? Wieso sollte mein Weg richtiger als deren Weg sein, nur weil ICH mich damit wohl fühle?

Ach, ich hab noch lange nicht all meine Gedanken dazu in Worte fassen können, aber eh das hier zu lang wird, schick ich's mal ab.

LG sun

 
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