Anders gefragt...

...hast du denn jetzt überhaupt noch Einfluss drauf, wie es ablaufen wird?
Sprich: deine Eltern sind mündige Erwachsene- wenn die nicht in die Kirche wollen und sich auch nicht umstimmen lassen, um den Kleinen singen zu hören, dann bleiben sie halt weg. Sie zu erpressen mit einem „Wenn ihr nicht mit in die Kirche geht, seid ihr hier gar nicht willkommen und könnt ganz wegbleiben“, käme mir nie in den Sinn. Das würde ich also ohnehin akzeptieren.
Und was die Teenager angeht: Da verstehe ich dich- wenn sie bisher immer mitgegangen sind, fände ich es auch schade, dass sie jetzt nicht mitgehen wollen, weil Oma und Opa zuhause sind. Aber gerade wenn deine Eltern weit weg wohnen und man sich selten sieht, ist es doch für die Großen auch schön, etwas Exklusivzeit mit den Großeltern zu haben, in denen sie miteinander spielen und erzählen.
Und zumindest bei meinem Großen (13) wär das so- wenn er sagt, er will nicht mitgehen, dann geht er nicht mit und ich krieg ihn da auch nicht zu. Das kann ich doof finden, aber was soll ich machen? Soll ich ihn zwingen? Wenn ja, wie? Anders gefragt- wie würde ich mich fühlen, wenn jemand meine Entscheidungen untergräbt und mich zwingen will, etwas zu tun, was ich nicht möchte. Schade für den kleinen Bruder ist es- klar, aber es ist die Entscheidung des Großen und von jemandem der nur durch Zwang in die Kirche zu bekommen ist und missmutig zuhört, hat der Kleine doch auch nichts.
Sprich- es handelt sich hier um Menschen, von denen einige eine andere Entscheidung treffen als der Rest. Nicht jeder muss alles gut finden, aber den Anderen seinen Willen aufzwingen zu wollen (und ich frag mich immer noch, mit welchen Mitteln?) finde ich recht verkrampft- ich würde mich da lockerer machen und den Menschen in meiner Familie zugestehen, die Dinge etwas anders zu handhaben als ich mir das vorstelle. Ich finde es auch immer sehr schade, aber dass Weihnachten besonders prädestiniert ist für Familienstreits und Entzweiungen ist ja nicht unbekannt.
Lg, Constanze